@Groucho Ernstgemeint, aber ist nicht gerade die Eigenverantwortung das schlagende Argument bei der Cannabislegalisierung?
Groucho schrieb:wenn individuelle Entscheidungen auch nur das Individuum betreffen.
Das ist da ja auch keinesfalls gegeben. Allerdings ist das auch ein Strohmann, da nur die äußerst wenigsten Entscheidungen nur das entscheidende Individuum betreffen. Wenn wir daraus im umgekehrten Fall immer eine staatliche Regulierungsverantwortung ableiten wollten, dann wäre es dir nicht mal mehr gestattet, deine Kleidung selbst auszusuchen, denn auch mit dieser Kaufentscheidung beeinflusst du viele andere Individuen.
Und sonst ist es halt einfach die Frage, wo man die Grenze zieht. Und dann ist das keine objektiv herzuleitende Antwort, sondern eine, die individuellen Bemessungsmaßstäben unterliegt. Und dann ist es auch absolut legitim, bei der Nahrungsaufnahme zu dem Schluss zu kommen, dass diese Entscheidung dem Individuum unterliegt - nicht nur dem Konsumenten, sondern auch Mitarbeitern und Produzenten.
Und um den Bogen zum Cannabis zu schlagen - auch dort kann man dann argumentieren, die Entscheidung Cannabis zu konsumieren, betrifft auch andere Individuen, mit oder ohne Legalisierung und eine staatliche Regulation ist gefragt.
An dieser Stelle lehnen wir das Verbot ab, warum nicht auch bei der Massentierhaltung? Es kann dir schaden, es schadet durchaus anderen, es erfordert zusätzliche Bürokratie und Strukturen.
Und wie wir beide wissen, ist eine Legalisierung kein Allheilmittel gegen den Kriminellen Schwarzmarkt.
Die Argumentation kannst du in beide Richtungen kongruent aufbauen.
Ich bin pro Konsumentenentscheidung. Wer weiß, was er frisst, und sich für Dreck entscheidet, sollte den auch fressen dürfen, so wie der Kiffer sich durch die Lunge ziehen dürfen sollte, was er will, wenn er weiß, was er da tut.
In beiden Fällen ist der aufgeklärte Konsument der Gefragte, nicht Big-Daddy-State, der mir sagen muss, was ich zu tun habe, weil ich andernfalls zu dumm bin, es selbst zu können.