Gwyddion schrieb:Hm.... also wenn ich meinen Lebenslauf mit Abschlüssen frisiere die ich niemals erhalten habe und dies auffliegt, dann kann es sein das mein Arbeitgeber mich bei nächster Gelegenheit entlässt. natürlich können junge Leute machen was sie wolen... auch ihren Lebenslauf schönen oder mit Unwahrheiten spicken. Das ist deren Problem. Für mich persönlich werte ich ein derartiges Vorgehen mindestens als unseriös.
Wer jedoch Politik für ein Volk von 83 Mio. Menschen machen möchte und das mehr oder weniger höchste Amt im Staate anstrebt,
der sollte doch mehr auf Ehrlichkeit und Seriösität achten.
Wie kommt denn ein ehrlicher an solche Ämter, der weder wissen vorgaukelt, noch lebensläufe schönt, noch sich an Parteiintrigen beteiligt?
Damit man seine Fähigkeiten beweisen kann, muss einen doch erst mal einer lassen.
abberline schrieb:Die zurecht mit ihrem Verhalten auffliegen. Nur weil andere betrügen, muss man selbst zum Betrüger werden? Demnach wären im Sport alle Dopingbetrüger reingewaschen, jede Doktorarbeit hinfällig, spielt ja keine Rolle, wenn halt ein paar ehrliche Dumme darunter sind. Die sind halt selbst schuld. Wer seine Karriere auf Betrug aufbaut, darf sich nicht wundern, wenn er oder sie auffliegt.
Dazu zählt auch ein aufgehübschter Lebenslauf bei einer Bewerberin oder einem Bewerber für das Kanzleramt.
Weil das System betrüger hofiert, muss man zum betrüger werden, wenn man in diesem system karriere machen will.
Doping ist ein gutes Beispiel, obwohl es da wenigstens kontrolle gibt, Aber ich kann beim besten willen keinem sportler persönlich vorwerfen, dass er dopt. Schließlich gewinnen die gedopten am Ende die Rennen und können darauf Karrieren aufbauen.
Den ersten ehrlichen Platz müsste man mal bei jeder Tour de France ermitteln.
Doktorarbeit ist ein GANZ anderes Ding. Bei einer Doktorarbeit darf man sich sowas nicht leisten (wenigstens nicht außerhalb von Jura oder Medizin).
Da ist es auch nicht so, dass das normal ist, da zu tricksen oder dass du durch ehrlichkeit nachteile hast.
Wer ein System aufbaut, das Betrug quasi notwendig macht, der darf dann auch nicht den betrüger hassen.
cejar schrieb:Ich bin in dem Alter in dem ich Menschen einstelle, für Jobs mit gutem Gehalt. Und ich bin in der Branche bestens vernetzt. Ich kenne viele Kollegen auf meiner oder einer ähnlichen Position bei Mitbewerbern. Wenn ich mir eine Bewerbung anschaue und da irgendwas komisch ist, rufe ich einfach Mal bei einem Kumpel an und hole ein paar Erkundigungen ein - oder für das ganz guten Jobs gehe ich über einen Headhunter denn tatsächlich hat keiner Bock auf Menschen die im Lebenslauf lügen. Ich weiss Du hältst Dich für den Klügsten aber hier sind nicht wenige Menschen mit Personalverantwortung die Menschen deines Alters einstellen und glaube mir - das zumindest im kaufmännischen Bereich gelogen wird ist nicht der Standard.
In welcher Branche? Da gibt es natürlich große Unterschiede. Würde ich noch als Mathematiker arbeiten würde ich da auch nicht lügen.