@kleinundgrün Mit dem Thema Organspende habe ich mich nicht, um ehrlich zu sein, so sehr beschäftigt, wie Theoretiker, die zwar meinen, sich eine feste Meinung gebildet zu haben und zu jedem Anlass heiter darüber diskutieren, selber jedoch keine Regelung mit sich selbst vereinbart haben. Mit
gelben Einhörnern (allgemein mit Einhörnern) hat das jedenfalls nichts zu tun… ;-)
Abgesehen von dem immer wieder gebrachten Totschlagargument, dass ich nicht wissen kann, ob mein Organ/Gewebe nun an ein hilfsbedürftiges Kind, einen Sexualstraftäter, Mörder oder Kinderschänder zugute kommt, bewegt mich unter anderem als weltlich erzogener und objektiv sowie subjektiv betrachtet aufgeklärter Mensch dennoch eben diese konservative Haltung, dass ich so sterben möchte, wie ich mich eben in dieses
letzte Stadium begeben habe.
Dies wird unter anderem auch von einem ethischen Gedanken getragen. Nicht etwa, dass jemand von dem Tod eines anderen Menschen profitiert, sondern vielmehr darauf wartet – das ist auch an Formulierungen der Art „herzlichen Glückwunsch, wir haben endlich ein Organ für Sie zu erkennen. Dagegen könnte man nun anführen, dass ein Arzt einem Sterbenden bzw. Hirntoten nicht mehr helfen kann, einem zu rettenden Patienten jedoch weiterhin. Für mich überwiegt hier jedoch die Gegenauffassung.
Darüber hinaus wäre es meiner Ansicht nach eine Zumutung für meine Angehörigen, wenn aus meinem lebendigen Körper (merke: Hirntod) Organe entnommen werden. Da gehe ich dann so weit, dass ich mich gegen das Herbeiführen einer solchen Situation stelle, wenn das Organ nicht etwa an einen ebendieser Angehörigen gehen soll (das würde/sollte sich vor Eintritt des Hirntodes klären).
Weiterhin verstehe ich jedoch eine Sache nicht; warum befürworten einige Mediziner, den Hirintoten zu narkotisieren, ehe ihm Organe entnommen werden, während andere fest behaupten, ein Hirntoter spüre nichts mehr?