@elfenpfad Na ja, ist schon ok, wir neigen alle zum confirmation bias. Der Mensch an sich hat die Tendenz neu gewonnene Informationen so zu interpretieren, dass sie zu unseren bisherigen Vorstellungen und Meinungen passen. Man muss sich dem nur bewußt sein und aktiv dagegen steuern.
Das habe ich hier mehrfach versucht und positive wie auch negative Aspekte der Organspende jeweils aufgeführt. Insbesondere klammere ich mich nicht (mehr) an den Hirntod als Todesdefinition. Ich schließe auch nicht aus, dass eine Schmerzwahrnehmung möglich sein könnte.
Aber hier konnte noch nicht gezeigt werden, dass es je eine bei Hirntoten gab.
Um Schmerzen auszuschließen, wäre ein Kompromiss die Narkose einzuführen.
Der Ethikprofessor Stoecker aus deinem Link kommt ja letztlich auch zu dem Schluß, dass die Organspende ethisch vertretbar ist. Aber nicht weil Hirntod gleichbedeutend mit dem Hirntod ist. Diese unsägliche Diskussion um den Hirntod wird hier auch teilweise von Leuten geführt, die wenig Ahnung von Neuroanatomie bzw. Neurologie haben. Aber man kann gut und gerne auf diese Hirntod-Debatte verzichten.
Das ist einfach eine andere Frage. Wann ist der Mensch tot? Da sagt hier jeder etwas anderes. Das ist aber egal für die eigentliche Frage.
Aber es ist relativ unstrittigunter Medizinethikern, dass bei vorangegangener Zustimmung der Hirntod als ein verlässliches Kriterium für den Zeitpunkt der Explantation gelten kann.
Der Fall deiner dir nahesthenden Person lag ja offensichtlich anders. Dabei ging es um passive Sterbehilfe.
Dies finde ich gut und interessant:
elfenpfad schrieb:Nein, nach einer gewissen Zeit und je nach Alter, da muss man ganz individuell dann entscheiden, wann man die lebenserhaltenden Maschinen abstellt. Als Arzt und als Anghöriger, wenn keine Patientenverfügung vorliegt diesbezüglich.
Richtig, man muss nach dem mutmaßlichen Willen des Patienten entscheiden, wenn es keine Verfügung gibt. Deshalb liegen Leute wie rumpelstilzche auch falsch, wenn sie sagen:"Sich nicht zu entscheiden, bedeutet nein." Dann müsste man alle Leute an den Schläuchen lassen. Sie haben schließlich sich nicht vorher entschieden, in Würde zu sterben.
Man muss sich bewusst sein, dass ein Hirntoter unter Umständen jahrelang künstlich beatmet werden kann. Ein kaputtes Gehirn, ein durchbluteter Körper, innerlich enthauptet...ein Mensch, der seine personale Identität verloren hat. Ich bin deshalb auch ein wenig von deiner Antwort auf meine Frage nach der ethischen Vertretbarkeit enntäuscht.
Kritik ist ja schön und gut, aber wie sollen die Verbesserungen aussehen?
Meine Vorschläge wären, dass zu Lebzeiten eine freiwillige und informierte Einwilligung erfolgen muss. Um letzte Zweifel zu zerstreuen, soll man dann eine Narkose anwenden.