libertarian schrieb:Einfach Frage:
Willst du, dass jeder gleich verdient?
Ich glaube du hast nicht wirklich verstanden worum es im Kommunismus geht. Man wird nach erbrachter Leistung bewertet! Der Lohn besteht in einer art Grundeigentum das für jeden am Anfang "möglichst" gleich ist (ähnlich wie die Idee vom BGE), alle Leistungen werden dann so erbracht, das jeder nicht für den Profit handelt, sondern jeder will das es der Gemeinschaft möglichst gut geht, der Rest wird geteilt. Es ist ein Automatismus, in kleinen Kommunen funktioniert das sogar recht gut. Die Frage ist wie man solche Leistungen auch auf gesellschaftlicher Ebene umsetzen kann.
Es wird dann vielleicht keine Finanzbörse mehr geben, sondern eine Leistungsbörse. Man überprüft wo Mängel und Bedarf besteht, dann überprüft man wer qualifiziert ist und welche Produktionsmittel benötigt werden. Es wird nicht mehr auf Überschuss produziert. Die überschüssige Massenproduktion wird somit verhindert. Die Arbeitskraft wird nur dann nötig, wenn Bedarf besteht (und der besteht eigentlich immer), doch der Mensch arbeitet im Kapitalismus zu viel, Arbeit wird zu wenig geteilt. Die Folgen sind Arbeitslosigkeit, soziales Ungleichgewicht, Überproduktion und natürlich bedeutet das auch für einige zu viel Stress.
Doch Technologien könnten den Kommunismus umsetzbar machen, das Internet ist im Prinzip (zum teil) schon eine art Kommunismus, besonders wenn man Open source berücksichtigt. Auch die Vernetzung und der Zugriff auf aktuelle Informationen könnte den Kommunismus ermöglichen (wie ich schon erwähnt habe, die Bedarfsbörse).
Wenn man gedanklich mal von alten, gescheiterten Systemen abstand nimmt und den Kern des Kommunismus erkennt, schaut was bereits möglich ist, man überlegt wie es der kapitalistischen Gesellschaft momentan geht, dann müsste das eigentlich schon zu einer "Erleuchtung" führen, der Kommunismus könnte ein Automatismus, ein Selbstläufer werden. Besonders wenn man bedenkt das der Kapitalismus gern auf Verschleiß produziert
;)Ach und zu dem "gleich verdienen" das ist unmöglich, die Leistungen sind ausschlaggebend, wenn jemand faul ist und für sich arbeiten lässt, dann wird der im Kommunismus schnell spüren das er nicht mehr auf Kosten anderer leben kann ohne sich einzubringen. Der Kommunismus beginnt im Kopf, im Denken, dann im Handeln.
Ich sag es mal so, für den Sozialismus und Kommunismus war bis heute einfach noch nicht die Zeit. Es wurde zu früh und zu schnell versucht dieses System "aufzuzwingen", es braucht vielleicht keine Revolution, es braucht eine logische, rationale Transformation. Eine Evolution der Gesellschaft.
Ich selbst bin linksliberal, ich mag persönliche Freiheit und den Gedanken das man der Gemeinschaft seine Leistung erbringt, Bescheidenheit und Selbstkontrolle verhindern Gier. Man muss es einfach lernen, nicht unterdrücken, sondern umwandeln. Es tut der Seele gut wenn man anderen uneigennützig geholfen hat und man auch Gegenleistungen erhält. Geben und nehmen...
Kapitalismus wird von richtigen, modernen, demokratischen Kommunisten nicht als Feindbild gesehen, sondern ein Problem, einen Systemschaden mit Verfallsdatum. Man muss aus den Fehlern des Kapitalismus lernen, nicht ihn bekämpfen, sondern Schritt für Schritt transformieren. Der Kommunismus kommt ohne praktische Experimente, ohne Forschung, Wissenschaft und Technik nicht aus!