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Euer Verhältnis zum Kommunismus

5.517 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kommunismus, Sozialismus, Gesellschaftsform ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 15:34
Marx kann mit seinen "Urkommunismus" eigentlich nur Naturvölker erforscht haben und die funktionieren tatsächlich ohne Geld und nach den Vorstellungen des Kommunismus. Wir sind aber eine zu große Gesellschaft und da funktioniert das nicht mehr, weil nicht mehr jeder jeden kennt und überhaupt kann ich mir nicht Vorstellen, das der industrielle Mensch ein Naturvolk sein will.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 15:37
Zitat von ockhamockham schrieb:Marx kann mit seinen "Urkommunismus" eigentlich nur Naturvölker erforscht haben und die funktionieren tatsächlich ohne Geld und nach den Vorstellungen des Kommunismus. Wir sind aber eine zu große Gesellschaft und da funktioniert das nicht mehr, weil nicht mehr jeder jeden kennt und überhaupt kann ich mir nicht Vorstellen, das der industrielle Mensch ein Naturvolk sein will.
da hast du vollkommen recht.
Deshalb plädiere ich eben auch dafür, dass einiges vom Kapitalismus mit übernommen werden sollte (mal Frau Baerbock fragen, die hat dazu sicher gute Ideen ;) )

Nein, ernstlich, so viel Gutes wie der Kapitalismus gebracht hat, so viel auf der anderen Seite aber auch Negatives ... wegen des Bestrebens immer mehr Gewinne machen zu wollen/müssen (sieht man doch schon alleine an der Massentierhaltung -> sowas ist doch nicht normal)


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 15:40
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Zum einen gabs in meinen Augen noch gar keinen Kommunismus und der Sozialismus den es gab, das war evtl. auch nicht in dem Sinne, wie er mal von Idealisten angedacht worden war.
Das bin ich leid, erzählt mal was echter Kommunismus sein soll.. Da bin ich mal gespannt.

Und dann überleg selbst ob das klappen kann.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:DDR niemand hungern und es gab sehr wenige Obdachlose (dann aber zumeist wohl selbst so gewählt), sodass dieses Argument erst mal weg kann
Es, gibt mehr als die DDR

und was es angeblich da alles nicht gab.

Nun ich denke in der DDR hat man die Leute auch gerne eingeknastet, von wegen Arbeitspflicht.


Aber die DDR Ostalgie hab ich oft genug gehört.

Aber gute Nachhaltigkeit, weniger vom allem bei deutlich mehr Umweltschutz


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 15:40
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wegen des Bestrebens immer mehr Gewinne machen zu wollen
Was glaubst Du denn was umverteilt wird?
[ ] gefundenes Geld
[ ] Steuern auf Gewinne
[ ] Muscheln

*Irgendwie ignorierst Du meinen Vorschlag wie Du dein "Kommunismus ist gut" nachweisen kannst...oder müssen zuerst mal andere ran?


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 15:42
Zitat von ockhamockham schrieb:Marx kann mit seinen "Urkommunismus" eigentlich nur Naturvölker erforscht haben und die funktionieren tatsächlich ohne Geld und nach den Vorstellungen des Kommunismus.
Weil es auch nichts zu verteilen gibt. Auch nichts so gut wie nichts produziert wird.
Stöcken, Stein, und Co liegen rum, kann man selber herstellen...


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 15:44
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Negatives ... wegen des Bestrebens immer mehr Gewinne machen zu wollen/müssen (sieht man doch schon alleine an der Massentierhaltung -> sowas ist doch nicht normal)
Das ermöglicht eben der breiten Masse Zugriff auf tierisches protein. Und wieso sollte das im Kommunismus nicht c geben? Die haben doch so richtig Industrielle Landwirtschaft betrieben.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 15:47
Zitat von ockhamockham schrieb:Marx kann mit seinen "Urkommunismus" eigentlich nur Naturvölker erforscht haben
Urkommunismus war bei Marx nur eine Analogie für die klassenlose Gesellschaft. Demgegenüber steht der vollentwickelte Kommunismus, eine theoretische Überflusswirtschaft, in der die Surplusarbeit auf ein Minimum reduziert wird oder gar ganz verschwindet.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 15:48
Ich behaupte mal, dass sogar der Tierschutz im Kapitalismus bessere Karten als im Sozialismus hat. Als ob in Systemen, wo man die Menschen nicht anständig ernähren kann, man sich recht viel um das Tierwohl sorgen würde.
Tierschutz muß man wollen und man muß ihn sich leisten können. Im Kapitalismus hapert es sicher oft am Wollen, im Sozialismus haperts an beidem.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 15:52
Zitat von TripaneTripane schrieb:Ich behaupte mal, dass sogar der Tierschutz im Kapitalismus bessere Karten als im Sozialismus hat.
Tierschutz hat erstmal nur dort Chancen, wo entsprechende Institutionen existieren, die diesen Schutz gewährleisten. Ohne staatliches Regularium wäre der Kapitalismus kein Stück weniger grausam als der autoritär organisierte Sozialismus. Man schaue einfach mal in die Frühphase der Industrialisierung. In einer partizipativen Wirtschaftsform könnte man Grenzen und Regeln für den Tierschutz festlegen, ohne, dass diese sich erst im Marktkontext bewähren müssten.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 15:54
Zitat von TripaneTripane schrieb:Diesen Zustand haben wir bereits. Wer die Bedürfnisse einer Seite nicht automatisch mit dem Kampfbegriff "Profit" belegt, kann das auch erkennen.
Ach wo werden denn Waren ausschließlich des menschlichen Bedürfnisses wegen produziert? Und seit wann ist das wertneutrale Wort "Profit" denn ein Kampfbegriff? Es bezeichnet lediglich den erwirtschafteten Überschuss und dieser ist ganz klar der Motor des Kapitalismus.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 15:56
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Irgendwie ignorierst Du meinen Vorschlag wie Du dein "Kommunismus ist gut" nachweisen kannst.
wie soll ich das denn nachweisen?
Es gibt ihn nicht und ich will auch keinen reinen Kommunismus.
Ich bin für eine Mischung. Bin nicht für ein "alles oder nichts".

Und ich hänge mich auch gar nicht daran auf, wie man das dann bezeichnet.
Ich möchte halt einfach nur eine Gesellschaft, welche den Fortschritt - vor allem den technischen - immer nur im positiven Sinne einsetzt und alles einigermaßen nachhaltig.

Irgendwann wird es vielleicht sowieso so kommen müssen, wenn die Ressourcen immer knapper werden.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Das ermöglicht eben der breiten Masse Zugriff auf tierisches protein
Die Dosis machts doch - manche essen jeden Tag Fleisch - muss das wirklich unbedingt sein?
Müssen wirklich so viele Tiere für unseren Genuss leiden?
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Ohne staatliches Regularium wäre der Kapitalismus kein Stück weniger grausam als der autoritär organisierte Sozialismus
sehe ich genau so.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 15:58
Zitat von OptimistOptimist schrieb:sehe ich genau so.
Wie kannst du dann für den kommunismus sein?

Dort gibt es keine staatlichen Regularien mehr.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 16:01
Zitat von OptimistOptimist schrieb:da hast du vollkommen recht.
Deshalb plädiere ich eben auch dafür, dass einiges vom Kapitalismus mit übernommen werden sollte (mal Frau Baerbock fragen, die hat dazu sicher gute Ideen ;) )
Ich hätte da schon eine Vorstellung, man splittet die Gesellschaften auf eine gesunde Größe, vorstellbar wie die Blätter an einen Baum, jedes Blatt hat eine gesunde Größe und der Stamm sorgt für die Verteilung. Dann kann man maximalen Wohlstand leben und wenn in ferner Zukunft die Verteilung wegfällt, wird der Übergang zu einer autarken Gesellschaft kein Desaster...


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 16:02
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Dort gibt es keine staatlichen Regularien mehr.
In dem angenommenen gesellschaftlichen Zustand ist die Wirtschaft ja bereits komplett vergesellschaftet. Es gibt so auch kein privates Profitinteresse und keine ökonomischen Sachzwänge mehr, die man mit dem Allgemeininteresse in Einklang bringen müsste.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 16:06
Zitat von paranomalparanomal schrieb:In dem angenommenen gesellschaftlichen Zustand ist die Wirtschaft ja bereits komplett vergesellschaftet. Es gibt so auch kein privates Profitinteresse und keine ökonomischen Sachzwänge mehr, die man mit dem Allgemeininteresse in Einklang bringen müsste
Daraus folgt keine moralische Gesellschaft.

Aber ja das Schlaraffenland kommt immer gut als utopie

Psychologisch interessant, man sieht es ja bei superstars, Rockstars.. Was Menschen einfällt wenn ökonomische Notwendigkeit entfällt


Natürlich hat diese Gesellschaft dann auch keine Kriminalität etc etc


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 16:09
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Urkommunismus war bei Marx nur eine Analogie für die klassenlose Gesellschaft. Demgegenüber steht der vollentwickelte Kommunismus, eine theoretische Überflusswirtschaft, in der die Surplusarbeit auf ein Minimum reduziert wird oder gar ganz verschwindet.
warum dann Urkommunismus, das "ur" vor den Kommunismus lässt nun mal auf eine Urgesellschaft vermuten und der korrekte Begriff hierfür wäre "Naturvolk". Aber wahrscheinlich wusste Marx selbst nicht so genau, was er da erforscht.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 16:10
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Ohne staatliches Regularium wäre der Kapitalismus kein Stück weniger grausam als der autoritär organisierte Sozialismus
Zitat von OptimistOptimist schrieb:sehe ich genau so.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wie kannst du dann für den kommunismus sein?
Dort gibt es keine staatlichen Regularien mehr
ich bin ja auch nicht für einen reinen Kommunismus:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:... plädiere ... dafür, dass einiges vom Kapitalismus mit übernommen werden sollte
nur das was einer Gesellschaft hilft und zuträglich ist
Zitat von ockhamockham schrieb:Ich hätte da schon eine Vorstellung, man splittet die Gesellschaften auf eine gesunde Größe, vorstellbar wie die Blätter an einen Baum, jedes Blatt hat eine gesunde Größe und der Stamm sorgt für die Verteilung.
das gibts doch im Grunde schon -> Bund, Länder, Kommunen.
Aber ja, vielleicht könnte man das alles effizienter strukturieren mit weniger Bürokratie und flexibler?
Zitat von ockhamockham schrieb:Dann kann man maximalen Wohlstand leben und wenn in ferner Zukunft die Verteilung wegfällt, wird der Übergang zu einer autarken Gesellschaft kein Desaster...
wäre vielleicht möglich.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 16:25
Zitat von ockhamockham schrieb:warum dann Urkommunismus, das "ur" vor den Kommunismus lässt nun mal auf eine Urgesellschaft vermuten und der korrekte Begriff hierfür wäre "Naturvolk". Aber wahrscheinlich wusste Marx selbst nicht so genau, was er da erforscht.
Marx hat auch nicht den Urkommunismus erforscht, sondern eine Kritik an der gängigen klassischen Ökonomielehre entwickelt. Soweit ich weiß, kommt der Begriff Urkommunismus gar nicht von Marx selbst, sondern von Engels. Generell sollte damit nur veranschaulicht werden, wie die Produktivkraftentwicklung zu einem Umschlagen von Quantität in Qualität und damit zwangsläufig zu einer neuen Gesellschaftsformation führt. Aus dem nomadischen Urkommunismus ging durch Inbesitznahme von Land durch Urbarmachung eine sesshafte Gesellschaft hervor, die in den meisten Fällen (Ausnahme Europa) in einer sog. hydraulischen Gesellschaft mündete, bei Marx auch als asiatische Produktionsweise bekannt.

Urkommunistisch wurde dieser Zustand nur deshalb genannt, weil dieser ebenfalls kein Privateigentum an Produktionsmitteln kennt.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 16:34
@Atrox
nmalig? Monatlich? Jährlich?

Um mal aus dem Nähkästchen zu plaudern:

Ich suche im Moment ein Haus, welches ich dann wiederum gerne vermieten würde. Dabei kalkuliere ich natürlich hin und her und her und hin. Nun habe ich was gefunden, was von der Lage und dem Preis her passt. Um zu sehen, ob sich der ganze Spaß lohnt, muss nun die Miete kalkuliert werden. Wenn ich das nun für eine in meinen Augen sozialverträgliche Miete anbiete (Kleinstadt, Mittelreihenhaus, 100 qm Wohnfläche) von 700€ kalt, zahle ich am Ende des Monats noch was drauf. Und dann soll ich noch auf 25% der Immo eine Wealth Tax zahlen, meinem Mieter die Hälfte des CO2 abnehmen und sobald ich mal die Miete erhöhe bin ich ein herzloser Immobilienhai.
Die norwegische Vermögenssteuer ist jährlich zu entrichten, und das funktioniert dort sehr gut, bzw., Norwegen hat eine deutlich geringere Schere zwischen Arm und reich als wir.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Was stört Dich dabei? Ist doch nicht dein Geld, wenn Du kein Vermögen willst, dann häufe Dir doch keins an, bist ja ein freier Mensch.
Immer muss man sich um das Geld der anderen kümmern, das ist schon eine Last...ich empfehle jedem dass er sich um seins kümmert.
Mich stört daran, dass es gesamtgesellschaftlich viel besser wäre, wenn niemand enormen Reichtum anhäufen würde (im Sinne von Milliardär).


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

12.07.2021 um 16:40
"Urkommunismus" im Sinn von Naturvölkern kann nur funktionieren, wenn sehr kleinen Menschengruppen ein sehr großer Lebensraum zur Verfügung steht, aus dem sie unmittelbar, ohne Zwischenstationen wie Händler oder Fabriken zur Veredelung, alle lebensnotwendigen Dinge ziehen können. Wo jeder mit eigenen Händen und eigenem Wissen alle notwendigen Handlungen verrichten kann und ziemliche Freiheiten hat, was z. B. die Umwelt angeht, weil niemand, auch keine Regierung oder Obrigkeit, ihn daran hindern kann (weil nämlich keine existiert), nach Belieben z. B. Bäume zu fällen oder Tiere zu jagen. Naturvölker sind bekanntlich keine Umweltschützer, sie können nur nicht viel Schaden anrichten mangels Masse und mangels Technologie.


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