FDP
08.12.2024 um 13:19Vielleicht eine 2-Parteienlandschaft wie in den USA und damit mehr eine Personenwahl als Parteienwahl?
Auch wenn es den Anschein hat, es gibt nicht einfach nur zwei Parteien in den USA. Es gibt die unterschiedlichsten Strömungen innerhalb der Parteien, wovon die jeweils stärkste halt zur Wahl antritt.hidden schrieb:Vielleicht eine 2-Parteienlandschaft wie in den USA?
Es gibt und gab ja mehrere Dreierbündnisse in Deutschland, die deutlich besser funktioniert haben, als die Ampel im Bund. Von daher liegt es wohl eher weniger an der Dreierkonstellation, sondern speziell in den Koalitionspartnern der Ampel im Bund.Toxid schrieb:Das hat ja super funktioniert bei drei Koalitionspartnern.
Ich verstehe nicht, was Du willst. Was heißt "besser", dass die stärkste Partei mehr als 50% der Sitze bekommt oder was? Das man eine 10% Hürde einführt?Toxid schrieb:Soll ich dir jetzt alle Möglichkeiten einer demokratischen Regierungsbildung aufzählen, oder was möchtest du genau? Dass es durchaus bessere Systeme für ein Parlament mit acht oder mehr Fraktionen gibt, sollte doch wohl klar sein. Bei der BTW 2002 waren es noch vier Parteien, lange Zeit davor nur drei. Dann kam eine fünfte dazu und jetzt könnte die Zahl auf acht steigen. Da wird es quasi unmöglich, eine vernünftige regierungsfähige Koalition zu bilden, zumal schon zwei Fraktionen kaum koalitionsfähig sind und trotzdem mehr als ein Drittel aller Stimmen auf sich vereinen. Vielleicht geht es bei dieser Wahl noch auf, aber in Zukunft geht es dann nur mit Viererbündnissen, um überhaupt die absolute Mehrheit zu bekommen oder um ungeliebte oder fragwürdige Fraktionen oder Koalitionen zu verhindern.
Sehe ich auch so - ich finde es gut dass die FDP so erfolgreich war, auch zu einem sehr hohen Preis für sich.kuno7 schrieb:Und in dieser hat sich eben speziell die FDP auf die Fahnen geschrieben, möglichst viel von dem zu verhindern, was die anderen beiden wollten, statt einen Kompromiss zu finden, mit dem alle leben können.
Im Bund aber eben nicht, das ist die Erste.kuno7 schrieb:Es gibt und gab ja mehrere Dreierbündnisse in Deutschland, die deutlich besser funktioniert haben, als die Ampel im Bund.
Welche, statt der FDP wäre denn für Rot/Grün im Bund optimal gewesen, um eine erfolgreichere Regierung zu bilden? Die Alternative wäre GroKo gewesen, auf die sich die Union wohl kaum eingelassen hätte. Also waren die Koalitionspartner gezwungen diese Konstellation einzugehen, auch wenn von vornherein klar war, dass die FDP da nicht reinpasst.kuno7 schrieb:Von daher liegt es wohl eher weniger an der Dreierkonstellation, sondern speziell in den Koalitionspartnern der Ampel im Bund.
Ah klar, Kompromisse eingehen heißt wohl, allem zustimmen, was die anderen beiden Partner sich so ausdenken. Rot/Grün kommen doch nicht mal ohne FDP auf einen Nenner.kuno7 schrieb:Und in dieser hat sich eben speziell die FDP auf die Fahnen geschrieben, möglichst viel von dem zu verhindern, was die anderen beiden wollten, statt einen Kompromiss zu finden, mit dem alle leben können.
Ja, mit der Einstellung als einzige Partei in der Koalition sich an Recht und Gesetz gehalten zu haben.... ;)kuno7 schrieb:Mit so einer Einstellung zerstört man letztlich jede Koalition, egal wie viele Partner es gibt.
Ich spare mir solche Vorschläge, weil diese ja dann nur am Rande was mit der FDP zu tun haben.JosephConrad schrieb:Was heißt "besser", dass die stärkste Partei mehr als 50% der Sitze bekommt oder was? Das man eine 10% Hürde einführt?
Nur wird das System an der Stelle scheitern, wo alle möglichen und gewollten Koalitionspartner an der Kompromissbereitschaft scheitern. Und das stärkt am meisten die AfD und ein wenig das BSW. Die beiden nehmen schon ca. 30 % des Parlaments ein. Es kommt bald der Punkt, da müssen ALLE anderen Parteien koalieren um dagegen anzukommen, wirklich sehr demokratisch....JosephConrad schrieb:Ich finde das System, so wie es jetzt ist, gut und demokratisch. Es gibt die 5% Hürde. Bei einer Koalition muss man eben Kompromisse machen.
Erinnert mich an Frankreich. Was heißt schon demokratisch? Vielleicht wird die AfD irgendwann die Regierung stellen, mögl. in einer Koalition. Da sie nicht verboten ist, wäre das dann demokratisch weil Wählerwille. Und dann?Toxid schrieb:Nur wird das System an der Stelle scheitern, wo alle möglichen und gewollten Koalitionspartner an der Kompromissbereitschaft scheitern. Und das stärkt am meisten die AfD und ein wenig das BSW. Die beiden nehmen schon ca. 30 % des Parlaments ein. Es kommt bald der Punkt, da müssen ALLE anderen Parteien koalieren um dagegen anzukommen, wirklich sehr demokratisch....
Wenn sich jeder Koalitionspartner so verhalten würde, wäre Deutschland abseits einer absoluten Mehrheit unregierbar! Aber schön, das du das gut findest.Abahatschi schrieb:Sehe ich auch so - ich finde es gut dass die FDP so erfolgreich war
Klar, nur war dein Schluss ja, es hätte am Dreierbündnis gelegen, dann aber hätten aber alle Dreierbündnisse massive Schwierigkeiten haben müssen, was aber nich der Fall is/war.Toxid schrieb:Im Bund aber eben nicht, das ist die Erste.
Zum Beispiel eine Ampel, in der sich die FDP pragmatischer und lösungsorientiert verhält.Toxid schrieb:Welche, statt der FDP wäre denn für Rot/Grün im Bund optimal gewesen, um eine erfolgreichere Regierung zu bilden?
Nein! Kompromisse bedeuten, jeder is bereit an einer Stelle nachzugeben, um an anderer Stelle etwas zu bekommen.Toxid schrieb:Ah klar, Kompromisse eingehen heißt wohl, allem zustimmen, was die anderen beiden Partner sich so ausdenken.
Rot/Grün hat damals ganz gut funktioniert, selbst unter Schröder.Toxid schrieb:Rot/Grün kommen doch nicht mal ohne FDP auf einen Nenner.
Ja selbstverständlich wäre das demokratisch, zumindest demokratisch gewählt.JosephConrad schrieb:Da sie nicht verboten ist, wäre das dann demokratisch weil Wählerwille. Und dann?
Sogar sehr wahrscheinlich irgendwann, alleine oder mit dem BSW oder mit einer anderen neuen Ausgeburt. Da ja alle anderen eine Koalition kategorisch ausschließen.JosephConrad schrieb:Vielleicht wird die AfD irgendwann die Regierung stellen, mögl. in einer Koalition.
Es gab nie andere Dreierbündnisse im Bund. Und selbst in den Ländern ist es schwierig, wie man ja zuletzt gesehen hat. Selbst da sind Dreierbündnisse nicht die Regel und schon gar nicht wirklich erfolgreich vertreten. Und oftmals sind auch kleinere Partener vertreten, die auf Bundesebene keine Rolle spielen, aber grundsätzlich kompatibler zu den größeren Fraktionen sind.kuno7 schrieb:Klar, nur war dein Schluss ja, es hätte am Dreierbündnis gelegen, dann aber hätten aber alle Dreierbündnisse massive Schwierigkeiten haben müssen, was aber nich der Fall is/war.
Also gab es doch keine Alternative. Entweder "Schuldenbremse lösen" oder "böse FDP".kuno7 schrieb:Zum Beispiel eine Ampel, in der sich die FDP pragmatischer und lösungsorientiert verhält.
Ich behaupte mal, da waren alle drei nicht besonders kompromissbereit. Da Rot und Grün von Grund auf besser zusammenpasst, macht es für die FDP doppelt schwierig.kuno7 schrieb:Nein! Kompromisse bedeuten, jeder is bereit an einer Stelle nachzugeben, um an anderer Stelle etwas zu bekommen.
Damals schon, unter Scholz nein...kuno7 schrieb:Rot/Grün hat damals ganz gut funktioniert, selbst unter Schröder.
Nein. Ein klares Bekenntnis zur Wählerschaft die man bedient stärkt die Glaubwürdigkeit in die Politik und in die einzelnen Partein. Problematisch sind faule Kompromisse mit denen am Ende keiner zufrieden ist und die schlimmstenfalls am Ende Deutschland mehr Schaden als Nützen, wenn sie die Wünsche Koalitionspartner in einem undurchsichtigen Brei vereinen aber das eigentliche Ziel komplett verfehlen.kuno7 schrieb:Wenn sich jeder Koalitionspartner so verhalten würde, wäre Deutschland abseits einer absoluten Mehrheit unregierbar! Aber schön, das du das gut findest.
Aber eben woanders.Toxid schrieb:Es gab nie andere Dreierbündnisse im Bund.
Na doch, du ignorierst die nur.Toxid schrieb:Also gab es doch keine Alternative.
Schwierig sicher, aber nich unmöglich! Für sowas gibts ja Koalitionsgespräche, wenn man merkt, dass man nich zusammenkommt, dann lässt mans eben, aber wenn man mitmacht, dann eben auch lösungsorientiert und nich dogmatisch.Toxid schrieb:Da Rot und Grün von Grund auf besser zusammenpasst, macht es für die FDP doppelt schwierig.
Behauptung ohne Aufweis!Toxid schrieb:Damals schon, unter Scholz nein...
Na doch, denn ohne Kompromisse gehts halt nich, in ner Koalition.Star-Ocean schrieb:Nein.
Schaut man sich die Umfragewerte der FDP seit dem Beginn der Ampel an, haben die Wähler wohl nich so den Eindruck starker Glaubwürdigkeit. Keine der Ampelparteien hat so stark verloren, wie die FDP.Star-Ocean schrieb:Ein klares Bekenntnis zur Wählerschaft die man bedient stärkt die Glaubwürdigkeit in die Politik und in die einzelnen Partein.
Ein Kompromiss zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass keine Seite komplett zufrieden is, aber eben gerade noch damit leben kann. Auf faule Kompromisse (die eben nich wirklich welche sind, daher "faul") kann man ja gern verzichten.Star-Ocean schrieb:Problematisch sind faule Kompromisse mit denen am Ende keiner zufrieden
Aber genau das is ja mit den quasi 3Jahren Stillstand passiert! Es gibt viele Probleme in Deutschland die gelöst werden müssen, das schafft man aber nich durch komplette Blockade.Star-Ocean schrieb:am Ende Deutschland mehr Schaden als Nützen, wenn sie die Wünsche Koalitionspartner in einem undurchsichtigen Brei vereinen aber das eigentliche Ziel komplett verfehlen.
Da haben sie sich vom TikTok ( zB der Grünen) und der Presse in die Irre führen lassen - der Effekt ist bei allen Wählern bekannt.kuno7 schrieb:Schaut man sich die Umfragewerte der FDP seit dem Beginn der Ampel an, haben die Wähler wohl nich so den Eindruck starker Glaubwürdigkeit. Keine der Ampelparteien hat so stark verloren, wie die FDP.
Na dann kann die FDP ja einfach so weiter machen, am "grünen TkTok" können sie ja nix ändern. :)Abahatschi schrieb:Da haben sie sich vom TikTok ( zB der Grünen) und der Presse in die Irre führen lassen - der Effekt ist bei allen Wählern bekannt.
Dann wäre das Land ja schon vor drei Jahren unregierbar geworden....kuno7 schrieb:Für sowas gibts ja Koalitionsgespräche, wenn man merkt, dass man nich zusammenkommt, dann lässt mans eben
Das sind echt super Voraussetzungen fürs Regieren.... Wenn Koalitionen nur noch Kompromisse eingehen können, mit der kein Partner komplett zufrieden ist, na dann gute Nacht. Und das wird sicher nicht besser in Zukunft, wenn es dann Viererbündnisse erfordert.kuno7 schrieb:Ein Kompromiss zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass keine Seite komplett zufrieden is, aber eben gerade noch damit leben kann.
Spekulation. Wenn dem so wäre, dann läge die Regierbarkeit von Deutschland an der Kompromissbereitschaft von Cristian Lindner oder der FDP. Das will ich nich glauben.Toxid schrieb:Dann wäre das Land ja schon vor drei Jahren unregierbar geworden....
Warum dann gute Nacht? Wenn es eine Lösung gibt, mit der alle Partner komplett zufrieden sind, dann nimmt man die und braucht keinen Kompromiss. Kompromisse braucht man nur, wenn eben nich alle komplett zufrieden sind, mit einer Lösung.Toxid schrieb:Das sind echt super Voraussetzungen fürs Regieren.... Wenn Koalitionen nur noch Kompromisse eingehen können, mit der kein Partner komplett zufrieden ist, na dann gute Nacht.
Es gab andere Möglichkeiten für eine Regierungsbildung. Warum sollte es ausschließlich an Lindner gelegen haben? Denn alle anderen waren doch noch viel weniger kompromissbereit eine Koalition einzugehen, in welcher Kombination auch immer. Denn am wenigsten mitzureden bei der Regierungsbildung hat von allen drei Partnern wohl die FDP gehabt. Die war nur das notwendige Übel, das sich darauf eingelassen hat.kuno7 schrieb:Spekulation. Wenn dem so wäre, dann läge die Regierbarkeit von Deutschland an der Kompromissbereitschaft von Cristian Lindner oder der FDP. Das will ich nich glauben.
Ja super, schöne Aussichten, dass zukünftige Regierungen nur noch durch Kompromisse zu Lösungen kommen. Wäre ja auch zu schön, wenn sich Partner finden, mit denen man sich grundsätzlich einig ist. Wird aber vorerst kaum noch möglich sein.kuno7 schrieb:Kompromisse braucht man nur, wenn eben nich alle komplett zufrieden sind, mit einer Lösung.
Du hast wohl erst mit der Ampel dein Interesse an der Politik entdeckt, oder?Toxid schrieb:Ja super, schöne Aussichten, dass zukünftige Regierungen nur noch durch Kompromisse zu Lösungen kommen. Wäre ja auch zu schön, wenn sich Partner finden, mit denen man sich grundsätzlich einig ist. Wird aber vorerst kaum noch möglich sein.
Aber, laut dir, eben keine, die das Land regierbar gemacht hätten...Toxid schrieb:Es gab andere Möglichkeiten für eine Regierungsbildung.
In welcher Welt lebst du denn? Du wirst in der Welt wohl kaum ne Koalition finden, in der sich alle Koalitionspartner immer in allen Fragen und deren bester Lösung einig sind, ergo wirste auch immer Kompromisse brauchen, umso mehr, desto weiter die Partner politisch auseinander liegen.Toxid schrieb:Ja super, schöne Aussichten, dass zukünftige Regierungen nur noch durch Kompromisse zu Lösungen kommen. Wäre ja auch zu schön, wenn sich Partner finden, mit denen man sich grundsätzlich einig ist. Wird aber vorerst kaum noch möglich sein.
Nein, wovon abgesehen von der FDP keiner willens gewesen wäre, sie einzugehen.kuno7 schrieb:Aber, laut dir, eben keine, die das Land regierbar gemacht hätten...
Deswegen ja auch "grundsätzlich".... Es kommt wohl auch darauf an, wie groß der Kompromiss ist....kuno7 schrieb:In welcher Welt lebst du denn? Du wirst in der Welt wohl kaum ne Koalition finden, in der sich alle Koalitionspartner immer in allen Fragen und deren bester Lösung einig sind, ergo wirste auch immer Kompromisse brauchen, umso mehr, desto weiter die Partner politisch auseinander liegen.
Na dann hast du es ja doch verstanden, obwohl mhm.... Grüne und SPD sich einig? Und abgesehen davon, war dieser Konflikt kein Thema bei den Koalitionsverhandlungen.kuno7 schrieb:Die müssen ja auch nich immer in allen Fragen auseinander liegen. Nehmen wir zB. mal den Ukraine Krieg, da war sich ja die Ampel grundsätzlich einig.
Jupp, und ausgerechnet die FDP war nicht bereit dazu, ganz genau....kuno7 schrieb:In anderen Fragen hätte es Kompromisse geben müssen, damit Probleme in Deutschland gelöst werden können, denn dafür sind Regierungen da.
Ja selbstverständlich, bin ja auch noch jung ;)mchomer schrieb:Du hast wohl erst mit der Ampel dein Interesse an der Politik entdeckt, oder?
Um das jetzt nicht nochmal alles zu verklickern, lese einfach nochmal die letzten Seiten und schaue dir sämtliche Koalitionen der deutschen Nachkriegsgeschichte an, abgesehen vielleicht von der GroKo. Aber vielleicht hast du erst ab 2009 dein Interesse an der Politik entdeckt, oder?mchomer schrieb:Schau doch einfach mal, wie viele Kompromisse es in allen anderen Bundesregierungen gegeben hat.
Ja selbstverständlich, ich bin auf den Kompromiss zwischen Merz und Söder gespannt, wenn es zu den Schwarz/Grünen Koalitionsgesprächen kommt.mchomer schrieb:Kompromisse werden ja schon innerhalb von Parteien gemacht. Auch da hat nicht irgendeiner eine Idee und kann sie so durchdrücken. Und nur, weil man in den Medien nichts von einem Kompromiss liest, heißt das nicht, dass es nicht doch an irgendeiner Stelle einen gab.
Einfach nochmal die letzten Seiten lesen. Sowas hat nie einer hier angezweifelt. Aber auch du musst einsehen, dass es mit steigender Anzahl der Partner immer schwieriger wird einen Kompromiss zu finden. Zwei Parteien, die sich grundsätzlich einig sind, finden wohl leichter Lösungen als drei oder vier, wo die Koalitionsbildung schon ein einziger Kompromiss ist.mchomer schrieb:Das ist und war in einer Regierungskoalition schon immer so. Und eigentlich ist das auch gut so.