FDP

Atrox schrieb:Weniger Subventionen, weniger Steuern, schlankere Ministerien, schlankere Anträge. Es kann nicht sein, dass man in NRW beispielsweise ein Jahr aufs Aufstiegsbafög wartet, welches keine großartige Entscheidung erfordert und sogar zum Teil zurückgezahlt werden muss

Na, Aufstiegsbafög? Wie liberal ist das denn? Das widerspricht genau dem, was Du vorher schriebst. Wieso soll sich der Staat bei sowas beteiligen?

cejar schrieb:Na, Aufstiegsbafög? Wie liberal ist das denn? Das widerspricht genau dem, was Du vorher schriebst. Wieso soll sich der Staat bei sowas beteiligen?

Chancengleichheit, Ausbildung neuer Fachkräfte. Ist wie eine Umschulung beim Jobcenter, nur dass man es aktiv macht und nicht aufgezwungen bekommt. Und die Belastung für den Steuerzahler ist überschaubar. Der Kreditanteil wird auch mit Zinsen zurückgezahlt.

Das ist etwas, was ich als “sinnvolle Investition” betrachte. Sowohl fürs Individuum als auch für die Allgemeinheit. Und da stelle ich mich ja ausdrücklich nicht gegen Subventionen. Sie müssen sich eben rechnen statt Dinge am Leben zu halten, die sonst den Bach runter gehen würden.

Atrox schrieb:Chancengleichheit, Ausbildung neuer Fachkräfte. Ist wie eine Umschulung beim Jobcenter, nur dass man es aktiv macht und nicht aufgezwungen bekommt.

Das ist pauschal und verzerrt die Realität.
Umschulungen beim Jobcenter sind kein Selbstzweck, sondern sollen Menschen helfen, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, auch wenn sie nicht immer aus Eigenantrieb starten. Es kann eben genau eine Umschulung des Jobcenters sein, die einen zurück auf den Arbeitsmarkt und ins Berufsleben bringt. Und das ohne Zinsen.

Jimtonic schrieb:So offen und einfach wie bei dieser Bundesregierung war es noch nie, durch Lobbyarbeit Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen - und das vor allem in Lindners Ressort.
Ich sage damit nicht, dass auf diese Weise nicht auch sinnvolle Themen schneller vorangehen können, aber Transparenz, Offenheit und Aufbau von Vertrauen beim Bürger sind in dem Kontext alles Fremdworte

Ich denke, mit ehrlicher Arbeit in der Ampel hätte die FDP mehr Erreichen können, auch an Wählern, als mit boykottieren und Taktieren in schwierigen Zeiten. Ein "Retter" sieht für mich anders aus.

Atrox schrieb:Ich stimme Lindner zu, wenn er sagt, wir müssen etwas mehr Musk und Milei wagen

O.k., kein Problem damit, wenn Lindner meint, er wäre der deutsche Trump und die radikalen Änderungen gehen ihm nicht schnell genug, dann soll er aber offen sagen daß er alle anderen zerstören will, die ihn daran hindern.

Atrox schrieb:Das ist relativ egal, welcher Partner wie groß ist. Am besten kommt es auf jeden an. Wenn du ein 1000-Teile Puzzle hast, sieht es auch scheiße aus, wenn ein Teil fehlt. Egal, wie groß es ist.

Als wichtiger Mehrheitsbeschaffer reichen mathematisch 5%.
Ob das allerdings den Rückhalt in der Bevölkerung hat, ist der FDP egal. Die Klientel feiert ihn ab.
Für eine 5% Partei sehr effektiv, ich zweifle an der Demokratie. Trump hat immerhin noch eine Mehrheit.

mchomer schrieb:Umschulungen beim Jobcenter sind kein Selbstzweck, sondern sollen Menschen helfen, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, auch wenn sie nicht immer aus Eigenantrieb starten. Es kann eben genau eine Umschulung des Jobcenters sein, die einen zurück auf den Arbeitsmarkt und ins Berufsleben bringt. Und das ohne Zinsen.

Das ist auch ziemlich pauschal und verzerrt vermutlich auch die Realität. Das Jobcenter veröffentlicht leider keine Zahlen dazu, wie erfolgreich die Umschulungen laufen.

hidden schrieb:O.k., kein Problem damit, wenn Lindner meint, er wäre der deutsche Trump und die radikalen Änderungen gehen ihm nicht schnell genug, dann soll er aber offen sagen daß er alle anderen zerstören will, die ihn daran hindern.

Spannender Schluss. Ich denke nicht, dass Lindner sich für den deutschen Trump hält. Aber dass Überregulierung und Bevormunden nicht funktionieren, sehen wir aktuell doch live. Ich glaube auch nicht, dass jemand ernsthaft die Hälfte der Ministerien schließen möchte, wenn er etwas mehr "Musk und Milei wagen" möchte. Eine Abteilung für Regierungseffizienz würde ich aber tatsächlich sehr begrüßen und ich bin gespannt, wie das Ding in den USA laufen wird. Ich habe aktuell keinen Grund nicht anzunehmen, dass es schlecht laufen wird.

hidden schrieb:Für eine 5% Partei sehr effektiv, ich zweifle an der Demokratie. Trump hat immerhin noch eine Mehrheit.

Ist einfache Mathematik. Mit 49 % hast du nicht die Mehrheit. Mit 54 % schon. Thats it.

Atrox schrieb:Mit 54 % schon. Thats it.

Wer hat die Mehrheit, bzw. Wer hat die Mehrheit zerstört,?
Das ist so toll wie wenn du das Puzzle fast fertig hat und irgendein blödes Arschlochkind klaut dir das letzte Teil, zeigt mit dem Finger auf dich und freut sich das du das nicht fertigbekommst, hätte es aber selbst erst Recht nicht hinbekommen.
Ein großer Fortschritt für alle, oder?

hidden schrieb:Ein großer Fortschritt für alle, oder?

Ich glaube du hast ein komisches Demokratieverständnis.

Atrox schrieb:Ich glaube du hast ein komisches Demokratieverständnis.

Ja, bin da wohl über Sinn und Zweck der Mehrheit in einer Demokratie zu naiv, sollte das ganze nochmal überdenken, es gibt ja sogar Leute, die halten Putin für einen lupenreinen Demokraten... vielleicht eine 10%-Hürde einführen.

Negev schrieb:Heute ist die FDP nur noch ein Haufen von Ideologen - die nur für eine sehr, sehr kleine Gruppe kämpft

Ja, für Porsche-Fahrer und unbegrenzte Geschwindigkeit auf der Autobahn kämpft die Lindner-FDP.

Es nützt ihm gar nichts, dass er das Tempo-Limit verhindert hat während seiner 3 Jahre. Damit kann er seine dünkelhafte Art bestehend aus 3 Komponenten

1) „Ohne-mich-sind-CDU-und-Grüne-nichts“
(mit der er die Jamaika-Koalition platzen ließ)

2)Ohne-mich-sind-SPD-und-Grüne-nichts“
(mit der er Scholz von Anfang an unter Druck setzte)

3) „Feldschlacht“
(mit der er Scholz und Habeck zerstören wollte)

nicht mehr als geschäftsmännisch im Sinne eines ehrbaren Geschäftsmannes verkaufen.

So eine dünkelhafte Art nennt man niederträchtig.

Alle Wahlforschungsgruppen sehen die FDP aktuell unter 5% der Wählerstimmen.

https://www.wahlrecht.de/umfragen/

Sehr interessant ist, dass die Faszination für die FDP schon sehr früh nachgelassen hat, weil die Wähler nämlich Lindner und seine FDP durchschaut haben.

Ich nehme nur mal Allensbach als Beispiel:

Seit dem 13.04.2022 bereits rutschte die FDP unter 10% und der Rutsch nach unten setzte sich immer weiter fort bis heute.

https://www.wahlrecht.de/umfragen/allensbach.htm

Füchschen schrieb:Ohne-mich-sind-CDU-und-Grüne-nichts“
(mit der er die Jamaika-Koalition platzen ließ)

2)Ohne-mich-sind-SPD-und-Grüne-nichts“
(mit der er Scholz von Anfang an unter Druck setzte)

Tja mit den Punkten hatte der Mann halt so oder so recht und er hat es letztendlich auch bewiesen.
Gut dass er entsprechend gehandelt hat, wenngleich er dieses Kasperletheater erst ermöglichte.

Atrox schrieb:Dann muss man aber auch so fair sein und erwähnen, dass eine echte liberale Linie überhaupt nicht in Deutschland ankommt. Wir sind geprägt von einer Vollkasko-Mentalität. Die meisten Deutschen mögen es ganz gern, wenn der Staat das Micromanagement übernimmt. Außer der FDP nimmt ja keine Partei die Position ein, dass weniger Staat ganz gut ist, und da aktuell 96 % nicht die FDP wählen, gehe ich davon aus, dass das auch nicht gewünscht ist.

Auch hier gebe ich dir recht.
Der Deutsche lutscht gerne beim Staat und liebt ein Kollektiv mit dem er sich gerne überlegen fühlt.
Letzteres endet übrigens seit über hundert Jahren zum Glück regelmäßig in der Katastrophe.
Eine libertäre Sicht, oh no Eigenverantwortung, ist da natürlich maximaler Schmutz den man nicht will.

Berryl schrieb:Füchschen schrieb:
Ohne-mich-sind-CDU-und-Grüne-nichts“
(mit der er die Jamaika-Koalition platzen ließ)

2)Ohne-mich-sind-SPD-und-Grüne-nichts“
(mit der er Scholz von Anfang an unter Druck setzte)


Tja mit den Punkten hatte der Mann halt so oder so recht

Du unterstützt also noch diese Profilneurose von Lindner?

Eine Profilneurose (linguistisch ein Kofferwort aus „Profil“ [im Sinne von Persönlichkeitsprofil] und „Neurose“) ist die zwanghafte Angst, in der Wahrnehmung anderer Personen (Kollegen, Vorgesetzte, Familienmitglieder, Freunde etc.) zu wenig zu gelten und nicht die Aufmerksamkeit oder Anerkennung zu bekommen, die man vermeintlich verdient

Quelle: Wikipedia: Profilneurose

Wir sind doch alle aufeinander angewiesen. Wer da ständig sagen muss „Ich bin der Wichtigste!“ handelt zwanghaft.

Füchschen schrieb:Wir sind doch alle aufeinander angewiesen. Wer da ständig sagen muss „Ich bin der Wichtigste!“ handelt zwanghaft.

Ne, ich bin hier auf garkeinen Anhänger der Resteramperegierung angewiesen.

Füchschen schrieb:Du unterstützt also noch diese Profilneurose von Lindner?

Ja selbstverständlich unterstütze ich den Typen hinsichtlich seines Verhaltens das die Regierung zu Fall brachte.
Das war einer der witzigsten Tage des Jahres.
Am Morgen Trumps Sieg, am Abend der Rageabgesang Scholz.

Berryl schrieb:Ne, ich bin hier auf garkeinen Anhänger der Resteramperegierung angewiesen.

Es geht hier nicht um Dich, sondern um die FDP und wer noch mit ihr koalieren würde.

Nun möchte Lindner sich den Merz so hinbiegen, dass er FDP-tauglich wird und geht auf ihn zu mit „Hier ist der Christian“

Hier ist der Christian«: Im Bundestagswahlkampf hat sich FDP-Chef Christian Lindner mit einem Onlinevideo persönlich an den »lieben Friedrich Merz« gewandt und den CDU-Chef vor einer Annäherung an die Grünen gewarnt.

Quelle: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/christian-lindner-warnt-lieben-friedrich-merz-vor-naehe-zu-robert-habeck-a-35cd3277-0686-4b6d-b948-880c1e223b7d

Lindner versucht, Merz zu gängeln. Lindner denkt, seine Annäherung hätte Gewicht, weil er doch immerhin 3% der Wähler hinter sich weiß. Er behandelt Merz so, als ob dieser nicht selbst am besten wüsste, was er tun wird.

Unfassbar feldherrisch verhält sich Lindner da und Merz soll Gehorsam leisten. Das alles wirkt jetzt nur noch lächerlich.

Berryl schrieb:Das war einer der witzigsten Tage des Jahres.

Du must echt ein trauriges Jahr gehabt haben. Wie nennt man so eine Art von Humor, Schadenfreude oder Zynismus oder Tragiomödie?
Ich dachte nur: War mir klar, warum erst so spät, lohnt sich ja kaum noch?

Berryl schrieb:Eine libertäre Sicht, oh no Eigenverantwortung, ist da natürlich maximaler Schmutz den man nicht will.

Richtig denn:
"Eigenverantwortung" ist der schäbige Euphemismus, wenn Sozialprogramme gekürzt oder gestrichen werden sollen, damit man den Reichen die Steuern senken kann.

Füchschen schrieb:Es geht hier nicht um Dich, sondern um die FDP und wer noch mit ihr koalieren würde.

Als würde sich da keiner finden wenns um die Macht geht.

hidden schrieb:Du must echt ein trauriges Jahr gehabt haben

Ne, ein sehr schönes und solche Momente krönen es.

Groucho schrieb:Eigenverantwortung" ist der schäbige Euphemismus, wenn Sozialprogramme gekürzt oder gestrichen werden sollen, damit man den Reichen die Steuern senken kann.

Ja ganz schlimm.
Ich hab ja die gute Hoffnung dass es mit dem wirtschaftlichen Verfall ganz von selber kommt.
Auch hier hatte die FDP recht die Schuldenbremse strikt aufrecht zu erhalten, wäre ansonsten eh nur für Allimentierungen rausgeworfen worden.

Groucho schrieb:Eigenverantwortung" ist der schäbige Euphemismus, wenn Sozialprogramme gekürzt oder gestrichen werden sollen, damit man den Reichen die Steuern senken kann.

Die stärksten Kürzungen von Sozialleistungen erfolgten unter rot-grüner Regierung, die so ziemlich der Gegenentwurf zur Eigenverantwortung ist.

Atrox schrieb:Die stärksten Kürzungen von Sozialleistungen erfolgten unter rot-grüner Regierung, die so ziemlich der Gegenentwurf zur Eigenverantwortung ist.

Auch wenns OT ist, bleibt die Kontroverse um Gerhard Schröder als nicht nachahmenswert, erwähnenswert.

Atrox schrieb:Die stärksten Kürzungen von Sozialleistungen erfolgten unter rot-grüner Regierung,

Habe jetzt keine Lust das zu prüfen, aber mal angenommen, das stimmt so: Was hat das mit meiner Aussage zu tun?

Atrox schrieb:die so ziemlich der Gegenentwurf zur Eigenverantwortung ist.

Das klingt jetzt irgendwie missverständlich. Meinst du Sozialleistungen sind der Gegenentwurf zu Eigenverantwortung?
Auch hier: warum schreibst du mir das?

Ich finde, Merz hat Lindner und die FDP schon früh exakt charakterisiert und zwar am 29.09.2024:

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat die FDP scharf angegriffen. In seinem wöchentlichen Newsletter behauptet er, dass "die FDP nun wirklich alles tut, um endlich herausgeworfen zu werden: Sie hält sich an nichts mehr, was die Ampelparteien vor knapp drei Jahren gemeinsam vereinbart haben". In einem Interview mit der "Bild-Zeitung" legt er nach – und spricht auch über sein persönliches Verhältnis zu Finanzminister Lindner.
In seinem Newsletter macht der Oppositionschef der FDP mehrere Vorwürfe: Sie habe Anhörungen zu Referentenentwürfen in Ministerien blockiert und widerspreche Gesetzen, die sie im Kabinett selbst beschlossen habe, wie die Rentenreform. Schließlich bringe sie einen vom FDP-Finanzminister geschriebenen Haushalt ein, dem laut Merz "der Verdacht der Verfassungswidrigkeit erneut auf die Stirn geschrieben ist".

Wie lange macht die FDP das noch?", sorgt sich der CDU-Chef um den Juniorpartner in der Ampelkoalition. Denn Merz sieht durch die FDP nicht nur die Regierung bedroht – auf deren Scheitern er hofft – sondern mehr. "Schaden mit der Ampel nimmt nicht nur das ganze Land

Schaden nimmt auch unsere Demokratie"

Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100499450/friedrich-merz-attackiert-die-fdp-und-seinen-freund-christian-lindner.html

Warum entblödet sich Lindner dann eigentlich noch und sendet eine Videobotschaft an Merz! Um dann noch mal nachzufassen, er wolle Merz nicht entsetzen, sondern neugierig machen?

Weiter sagte Lindner: „Das sollte nicht zu Entsetzen führen, sondern zu Neugier

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article254784560/Lindner-wendet-sich-in-Video-direkt-an-Merz-Tut-mir-leid-dass-Du-entsetzt-bist-aber.html

So als ob es Merz interessieren würde, wenn Linder ihn neugierig machen möchte mit Plänen wie sie Milei und Musk umsetzen bzw. umsetzen wollen - nach allem, was Merz über Lindner in jüngster Zeit gesagt hat:

Auf die Frage nach seinem früher freundschaftlichen Verhältnis zu Lindner sagt Merz: "Ich verstehe ihn immer weniger. Ich weiß nicht, was er vorhat." Die liberale Partei würde er etwas bedauern. "Das ist ja organisierter Selbstmord, was sie da im Augenblick betreiben".

Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100499450/friedrich-merz-attackiert-die-fdp-und-seinen-freund-christian-lindner.html

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Lindner-FDP irgendwie noch akzeptabel ist für Merz.

Der Zug Richtung organisierter Selbstmord der FDP ist längst abgefahren. Deadline ist der 23.02.2025.