FDP

Abahatschi schrieb:Die berühmten Fahrradwegen in Peru, sind unnötige Ausgaben und helfen in einer Rezession überhaupt nicht. Diese gehören gestrichen.

Das solche Projekte nich einfach so gemacht werden, weil dem Außenminister die peruanischen Radfahrer leid tun, sondern weil diese Entwicklungshilfe Teil von größeren Projekten sind, von denen die deutsche Wirtschaft profitiert, wurde dir ja inzwischen schon erklärt und dein Argument widerlegt.

Abahatschi schrieb:Bund, Länder und Kommunen verschwenden beim Einkaufen systematisch Steuergeld. Mögliche Mengenrabatte werden nicht genutzt. Experten schätzen das Einsparpotenzial auf 50 bis 75 Milliarden Euro pro Jahr.

Du bist schon wieder in der BWL! Klar können solche Maßnahmen dem Staat beim Sparen helfen, aber volkswirtschaftlich is das halt ein Nullsummenspiel, denn wenn der Staat weniger ausgibt, dann bekommt irgendwer weniger, wer anders aber mehr. Das BIP von Deutschland wird sich dadurch nich erhöhen.

Abahatschi schrieb:Ob es Einsparungen oder Streichungen, das sind Feinheiten, es gehört gemacht.

Das is halt deine Meinung und die will ich dir auch gar nich nehmen, hat nur eben nix damit zutun, worüber ich schrieb, nämlich mit dem ankurbeln der Wirtschaft durch staatliche Investitionen.

Abahatschi schrieb:Ja, Ja, Ja, Ja, ich glaube diesen Shit nicht.

Na klar, du glaubst eben nur das, was dir in den Kram passt, der Rest wird ohne Aufweis vom Tisch gewischt. :D

kuno

@kuno7
Komm, erkläre doch mal warum bei einem 5Mrd. Projekt was Peru zahlt, Deutschland die Fahrradwege bezahlen muss...
Wenn es Korruption ist, dann macht es Sinn.

@Abahatschi

Na komm, so schwierig is das nu nich.
Der deutsche Außenminister fliegt mit ner Delegation, die zum Großteil aus Wirtschaftsvertretern besteht nach Peru und trifft sich da mit seinem peruanischen Kollegen aus dem Verkehrsministerium.
Dann fragt der Deutsche: wollt ihr nich eure neuen U Bahnzüge bei uns kaufen, wir hätten im Gegenzug auch noch ein bisschen was in unserem Entwicklungshilfe Fond übrig, damit beteiligen wir uns dann an Fahrradwegen zur U Bahn.
Dann rechnen die Peruaner kurz nach und sagen Deal oder auch nich, dann geht die Entwicklungshilfe eben woanders hin.

kuno

@kuno7
Lol, also die Peruaner geben nur dann 5Mrd. aus wenn sie 20Mio, ganze 0,4% geschenkt bekommen - das hat was vom Nigeria Scam, da soll man auch 20.000€ überweisen um eine Auszahlung von 100 Mio anzustossen :D

Der Gescheiterte Unternehmer und leider auch unserer Finanzminister Christian Lindner haut wieder einen raus:





https://x.com/dokhollidays/status/1835010036596449558

Wie fernab jeglicher Realität kann man sein?
Lindner: Ja!

Genau, wir hocken alle dicht an dicht im Wartezimmer (nies, hust, schneuz) und schwupps sinken die Krankmeldungen.
Grundgütiger.

Die Stimmung ist daher schlecht in der FDP, und die Debatte in der Partei verschärft sich: Müssen sich die Liberalen endlich aus der Ampel befreien, die Parteivize Wolfgang Kubicki am Wahlabend „toxisch“ nannte? Oder muss die Partei sich weiter quälen, damit die Wähler die FDP nicht wegen der Flucht aus der Verantwortung noch weiter abstrafen?

...

Die FDP hat in der Sommerpause für dieses Dilemma einen Plan entwickelt. Er lässt sich als „Solange“-Klausel für die Ampelkoalition zusammenfassen: Solange die Regierung noch Dinge beschließt, die der FDP wichtig sind, wird Lindner die unbeliebte Koalition nicht sprengen.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/fdp-christian-lindner-ampel-koalition-lux.3nCoQbMMxm6QR4mnvBTaAz

Interessant, hatte von dieser "solange" Klausel noch gar nichts mitbekommen.
Ich hatte glaube schon mal gefragt, bisher aber keine relevante Nachwahlbefragung dazu gefunden.
Welche Wähler laufen der FDP denn aktuell am stärksten davon? Also bundesweit betrachtet, in Ostdeutschland ist die Partei ja traditionell eher schwach, fraglich, ob man da relevante Erkenntnisse erzielen könnte.

Die, denen die Politik zu progressiv ist zu Union und AfD? Oder eher die Jüngeren, die 2021 in großer Anzahl FDP wählten, aber enttäuscht sind, weil sie sich in Sachen Digitalisierung, Bildung oder individueller Freiheit mehr erhofft haben? Für die plant man ja immerhin noch das Altersvorsorge-Depot.

Das ist eine nicht ganz irrelevante Frage, anhand derer Beantwortung man sich auch perspektivisch für nächstes Jahr aufstellen sollte. Hört man auf Typen wie Kubicki und zielt auf 5%+0,X, dabei hoffend, dass diese Wähler nicht lieber Merz (ist ja ein ähnlicher Typ) wählen? Oder stellt man Leute wie Buschmann, Johannes Vogel oder Konstantin Kuhle prominenter heraus?
Ich hoffe ja auf Zweiteres, befürchte aber eher Ersteres...

Ilian schrieb:Welche Wähler laufen der FDP denn aktuell am stärksten davon

Bei der Europawahl 2024 sind die Wähler wie folgt abgewandert:

BSW: - 230.000
AfD: - 430.000
Union: - 1.090.000
Nicht-Wähler: - 1.070.000

Demgegenüber stehen minimale Gewinne durch abgewanderte Wähler der Grünen (+ 30.000) und der SPD (+ 120.000).

https://www.tagesschau.de/wahl/archiv/2024-06-09-EP-DE/analyse-wanderung.shtml

Lässt natürlich nur indirekt Schlüsse auf die Gründe zu...

Anscheinend haben bei der Bundestagswahl viele Menschen die FDP wegen ihres Spitzenkandidaten und einer möglichen Ampel-Koaliton gewählt:

Auch die Koalitionen, die eine Partei wahrscheinlich bereit ist einzugehen, spielten für die meisten Wählerschaften eine Rolle. Am wichtigsten waren die wahrscheinlichen Koalitionen für die Wählerschaften der Union, der FDP und der SPD.

Die FDP konnte von ihrem Kandidaten profitieren. Je wichtiger der Spitzenkandidat oder die Koalitionsoptionen für Wählerinnen und Wähler waren, desto höher fiel die Wahr scheinlichkeit aus, für die FDP zu stimmen.

Quelle: https://www.kas.de/documents/252038/16166715/Wieso%2C+weshalb%2C+warum+-+Wahlmotive+bei+der+Bundestagswahl+2021.pdf/80db9c34-b1f5-e9a4-36d0-2abb93a180eb?

Ich nehme an, dass der Spitzenkandidat nicht mehr zieht. Zudem wird die Union absehbar den Kanzler stellen, und dann ist die FDP als Koalitionspartner bzw. Korrektiv nicht mehr so wichtig, da die Union unter Merz eh ziemlich wirtschaftsliberal aufgestellt ist.

Ilian schrieb:Für die plant man ja immerhin noch das Altersvorsorge-Depot.

Wobei das in der derzeitigen Ausgestaltung eher ein Feigenblatt is. Dazu kommt, dass die Gewinne aus dem Generationen Kapital ja den Bundeshaushalt im Bezug auf Zuzahlungen zur gesetzlichen Rente entlasten sollen, sprich, die künftigen Bezieher der gesetzlichen Rente profitieren zumindest mal nich direkt vom Generationen Kapital, es bleibt lediglich mehr für andere Haushaltspositionen übrig.

mfg
kuno

Arrakai schrieb:Bei der Europawahl 2024 sind die Wähler wie folgt abgewandert:

BSW: - 230.000
AfD: - 430.000
Union: - 1.090.000
Nicht-Wähler: - 1.070.000

Demgegenüber stehen minimale Gewinne durch abgewanderte Wähler der Grünen (+ 30.000) und der SPD (+ 120.000).

Der hohe Anteil zu den Nichtwählern ist schon interessant. Die haben wahrscheinlich keinen Bock auf 80er Vibes mit Merz und AfD, aber auch wenig Lust auf linke Politik.
Perspektivisch könnte die vielleicht auch Volt abholen. Würde mich jedenfalls freuen; eine neue, unverbrauchte liberale Partei.

Arrakai schrieb:Ich nehme an, dass der Spitzenkandidat nicht mehr zieht. Zudem wird die Union absehbar den Kanzler stellen, und dann ist die FDP als Koalitionspartner bzw. Korrektiv nicht mehr so wichtig, da die Union unter Merz eh ziemlich wirtschaftsliberal aufgestellt ist.

Gerade wenn die Union regieren sollte bräuchte es ein liberales Korrektiv. Nochmal schwarz-rot? Ich würde kotzen.
Aber das ist dann zweierlei schwierig, einmal widerspricht es dem aktuellen Zeitgeist, der mehr Richtung law-and-order zu driften scheint, zudem hat die FDP diese Themen in der Vergangenheit bereits eher stiefmütterlich behandelt. Womöglich weil wir bereits eine ziemlich liberale Gesellschaft sind?

kuno7 schrieb:Wobei das in der derzeitigen Ausgestaltung eher ein Feigenblatt is. Dazu kommt, dass die Gewinne aus dem Generationen Kapital ja den Bundeshaushalt im Bezug auf Zuzahlungen zur gesetzlichen Rente entlasten sollen, sprich, die künftigen Bezieher der gesetzlichen Rente profitieren zumindest mal nich direkt vom Generationen Kapital, es bleibt lediglich mehr für andere Haushaltspositionen übrig.

Perspektivisch wird man die Zuzahlungen dann möglicherweise reduzieren, ja.
Nichts desto trotz ist es ein Schritt in die richtige Richtung - wenn es denn so kommt.

Ilian schrieb:Gerade wenn die Union regieren sollte bräuchte es ein liberales Korrektiv.

Ja, klar, im weiteren Sinne liberal. Bei der FDP denkt man meist allerdings speziell an wirtschaftsliberal. Und das ist er ja, der Merz.

Ilian schrieb:Nochmal schwarz-rot? Ich würde kotzen

Dito.

Ilian schrieb:Oder eher die Jüngeren, die 2021 in großer Anzahl FDP wählten, aber enttäuscht sind, weil sie sich in Sachen Digitalisierung, Bildung oder individueller Freiheit mehr erhofft haben?

Ja, mich hat diese Partei da auch erfolgreich verarscht, gab sie sich doch immer wieder auch sozialliberal. Spätestens dann, als mir als 9-Euro-Ticket-Inhaber eine Gratismentalität vorgeworfen wurde, gelangte ich dann doch zu der Überzeugung, den Mitgliedsbeitrag lieber ins neue Deutschlandticket zu investieren.

Ilian schrieb:Oder stellt man Leute wie Buschmann, Johannes Vogel oder Konstantin Kuhle prominenter heraus?

Das dachte ich eigentlich schon zur letzten Wahl, nur hält man sozialliberale Stimmen ziemlich klein. Stattdessen gibt man sich betont wirtschaftsliberal, aber da punktet am ehesten doch eher die CDU.

Ich drücke es mal hart aus: In der derzeitigen Form sehe ich keine Bewandtnis, dass die FDP - ob in den Ländern oder im Bund - irgendwo politisch noch eine Rolle spielen sollte. Aber statt dass man sich selbst mal reflektiert, woran es inhaltlich liegen könnte, gibt man eben die Schuld an die Ampel weiter. Als ob man ohne Ampel als Partei plötzlich wieder eine gewichtige Rolle spielen würde.

Selbst Fritze Merz kann mit der FDP nichts mehr anfangen. In einem aktuellen Interview mit der Bild äußert er sich kritisch zu Lindner und der Partei.

Ich verstehe ihn mittlerweile immer weniger. Ich weiß nicht, was er vorhat. [...] Ich weiß nicht, was die Partei vorhat. Das ist ja organisierter Selbstmord, was sie da im Augenblick betreiben. Aber das müssen Sie die FDP fragen.

Und:

Wie die SPD-Vorsitzende Esken, wirft der Chef der CDU der FDP vor, die Arbeit in der Bundesregierung zu torpedieren und damit auch dem Land zu schaden: In seiner aktuellen Rundmail an seine Anhänger vom 28. September schreibt Merz, die FDP tue nun wirklich alles, um endlich aus der Koalition herausgeworfen zu werden.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/friedrich-merz-cdu-fdp-selbstmord-100.html auf Basis dieses Interviews https://m.bild.de/politik/friedrich-merz-im-bild-interview-was-habe-ich-davon-wenn-sie-kanzler-werden-66f7be106a7a1c0cabe40bbc?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F#fromWall

Personelle Konsequenzen wie bei den Grünen gibt es nach den desaströsen Wahlklatschen wohl nicht. Lindner hat die Partei aus der Asche geholt, mit Lindner wird sie wohl auch wieder untergehen.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.



Quelle: https://x.com/watch_union/status/1840808953208291779

peekaboo schrieb:Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Doch, eine Menge, ich hätte es gerne belegt. Wie hoch sind in Schweden die AG Anteile, die Beiträge usw.

Aktienrente ist doch schon mal ein guter Anfang. Das Problem dabei ist, dass das Depot nicht vererbt werden kann.

stereotyp schrieb:Aktienrente ist doch schon mal ein guter Anfang. Das Problem dabei ist, dass das Depot nicht vererbt werden kann.

Aktuell gibt es ja zwei Bestrebungen innerhalb der FDP: einmal das „Generationenkapital“, hier soll die BRD Gelder aufnehmen und die in einer Art Staatsfonds anlegen. Die Erträge hieraus sollen perspektivisch die GRV entlasten. Dies wird im Rahmen des Rentenpakets II diskutiert.

Dann gibt es noch das geplante Altersvorsorge-Depot, das CL neulich vorstellte (bald wird aus „Riestern“ also „Lindnern“), hier plant Lindner, Sparern einen Staatszuschuss (und ich meine auch steuerliche Vorteile) einzuräumen, wenn sie privat via Aktien/Fonds/ETFs vorsorgen. Wie das genau ausgestaltet sein soll/wird, ist noch nicht ganz klar. Gut möglich, dass wie bei Riester oder Rürup, die Rendite von unnötigen Anbietern (hier: Depotbanken) aufgefressen wird. Interessant wäre das, wenn man jedes Depot hierzu nutzen könnte.
Mal sehen, ob und was davon kommt. Ich finde beide Vorschläge gehen in die richtige Richtung. Das eine führt uns weg vom reinen Umlageverfahren in der GRV, das andere vereinfacht die private Altersvorsorge.

Ilian schrieb:hier plant Lindner, Sparern einen Staatszuschuss (und ich meine auch steuerliche Vorteile) einzuräumen, wenn sie privat via Aktien/Fonds/ETFs vorsorgen.

Jep. 20% und steuerfreie Rendite.

Vgl. https://www.fdp.de/das-altersvorsorgedepot-ein-gamechanger

Es gibt noch andere bessere Modelle, siehe Österreich.
Da muß JEDER in die Rente einzahlen. Das wäre schon mal der 1. Schritt.
Auch wenn ich da mal der Sahra Recht geben muß:

1.000 Euro mehr bei den Männern in Österreich