Bürgerkrieg im Irak

Falludscha und Ramadi gehören zur Provinz Al-Anbar im Westen des Landes, in der sich zahlreiche sunnitische Gegner der schiitisch dominierten Regierung festgesetzt haben
Auslöser der jüngsten Gewalt ist die Räumung eines Protestlagers von Regierungsgegnern in Ramadi und die Verhaftung eines sunnitischen Abgeordneten.

In die Kämpfe hätten sich Al-Kaida-Kämpfer eingemischt, so Rogg. Diese griffen Truppen an und überrannten Regierungssitze in der Provinz. «Gleichzeitig wollen die sunnitischen Stämme nicht, dass Al-Kaida die Kontrolle erringt. So haben wir im Moment offensichtlich einen Drei-Fronten-Krieg zwischen mehrheitlich schiitischen Regierungstruppen, sunnitischen Stammesmilizionären und den Kaida-Extremisten.»

Die irakische Armee plant offenbar eine Offensive zur Rückeroberung von Falluja. «Die irakischen Streitkräfte bereiten einen Grossangriff auf Falluja vor», sagte am Sonntag ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP.
Spezialkräfte des Militärs seien bereits in der Stadt im Einsatz. Derzeit marschiere die Armee rund um Falluja auf. Den Einwohnern solle ermöglicht werden, die Stadt zu verlassen, bevor dann der «Angriff zur Niederschlagung der Terroristen» gestartet werde, sagte der Vertreter.

In Bagdad zündeten Terroristen am Sonntag mehrere Sprengsätze. Mindestens 15 Menschen wurden getötet und 40 verletzt. Die Opfer waren grösstenteils Zivilisten.

Kerry sagte vor Journalisten in Jerusalem, Washington sei zwar sehr besorgt über die aktuelle Entwicklung in al-Anbar. Er betonte jedoch gleichzeitig: «Dieser Kampf ist Sache der Iraker.» Eine Rückkehr amerikanischer Truppen in den Irak sei ausgeschlossen.

Nun wehen also die schwarzen Fahnen von Isil über Falluja und unterstreichen damit eine der grössten Pleiten amerikanischer Aussenpolitik seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Dafür verantwortlich mag an erster Stelle George W. Bushs wahnwitziger Einmarsch im Irak im März 2003 sein. Aber auch der Slalomkurs der Regierung Obama im syrischen Konflikt sowie das Unvermögen amerikanischer und irakischer Unterhändler, sich im Herbst 2011 über ein neues Stationierungsabkommen für eine US-Hilfstruppe von Ausbildern im Irak zu einigen, haben daran Anteil. Weil die Regierung Maliki die von Washington geforderte Immunität für die US-Soldaten ablehnte, zog die Regierung Obama im Dezember 2011 sämtliche Truppen ab.

Seitdem zeigt sich, dass Bagdad nicht in der Lage ist, die Sicherheit im Lande zu gewährleisten – umso mehr, als der schiitische Premier Maliki kaum Rücksicht auf die sunnitische Minderheit nahm. Nachdem die Gewalt im Irak von Monat zu Monat eskaliert war, rückte der Premier im November 2012 als Bittsteller in Washington an: Man brauche dringend neue Waffen sowie Aufklärung beim Kampf gegen Islamisten, die aus Syrien einsickerten.

In der letzten Dezemberwoche lieferte Washington hastig 75 Hellfire-Raketen zum Einsatz gegen Isil-Camps in den Wüstengebieten des irakischen Westens. Abgeschossen werden sie von Malikis kleiner Turboprop-Flotte, weshalb Washington in einem nächsten Schritt neben der bereits vereinbarten Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen auch ein Leasing potenter Apache-Helikopter an Bagdad erwägt. Zielinformationen für diese Hardware sollen von der CIA geliefert werden.

Um bei der Aufklärung gegen Isil zu helfen, erhielt die Regierung Maliki bereits zwei Aerostat-Ballons. Demnächst werden zehn, dann weitere 48 Aufklärungsdrohnen vom Typ RQ-11 Raven folgen. Falls sich die Lage in Anbar weiter verschlechtert, wird in Washington nicht mehr ausgeschlossen, dass eine Flotte schwer bewaffneter MQ-9-Drohnen zum Einsatz kommt, die von US-Personal pilotiert würde.

Sehen Sie eine Chance für die Regierung, die Aufständischen zurückzudrängen?

Die irakische Regierung wird mit repressiven Massnahmen gegen die al-Qaida vorgehen. Sie wird aber nicht in der Lage sein, die al-Qaida entscheidend zu schwächen. Und das liegt an der politischen Situation. Die Regierung hat in weiten Teilen der sunnitischen Bevölkerung keine Unterstützung. Ohne Unterstützung der Bevölkerung in den sunnitischen Gebieten ist der Kampf gegen die al-Qaida nicht zu gewinnen.

Glünggi schrieb am 08.01.2014:Terrorkultivierung

polos schrieb:Die USA haben ihre Truppen abgezogen und alles beginnt von vorne, werden sie wieder zurückkehren?

WASHINGTON — As the threat from Sunni militants in western Iraq escalated last month, Prime Minister Nuri Kamal al-Maliki secretly asked the Obama administration to consider carrying out airstrikes against extremist staging areas, according to Iraqi and American officials.

But Iraq’s appeals for a military response have so far been rebuffed by the White House, which has been reluctant to open a new chapter in a conflict that President Obama has insisted was over when the United States withdrew the last of its forces from Iraq in 2011.

Fedaykin schrieb:Jo, lass die erstmal allein alles Ausbaden. Und überhaupt die ISIS ist doch ein würdiger Saddam Nachfolger, Irak zurück unter Sunnitische Herrschaft.

Thursday, 12 June 2014

Iraqi Prime Minister Nouri al-Maliki’s sectarian-based domestic policies backfired this week in a dramatic fashion when his army – pieced together across sectarian lines – quickly fell apart when confronted with jihadist fighters from the Islamic State of Iraq and Syria (ISIS).

Moussawi explained that Maliki could resort to forming a “parallel army” made up of the more religiously indoctrinated Shiite militias to fight ISIS, an al-Qeada inspired group that is also operating in neighboring Syria.

“If the situation continues like this [for the next couple of days], Shiite religious parties will dispatch their militias to support security services in areas controlled by the [Sunni] extremists,” he said.
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Ahmad al-Abyad, an Iraqi political observer based in Jordan, warned that any further sectarian mobilization could “drown Iraq in a civil war, God forbid, that may not end for years.”