Warum Nationalstolz?

Um eines vorneweg zu klären.
Mir geth es um leute die nicht unbedingt da aufwachsen wo ihre eltern geboren sind.

Mein Vater ist Deutscher und meine Mutter Österreicherin, aufgewachsen bin ich in Österreich (Kärnten [Nordslowenien]) und fühle mich deswegen auch mit diesen Land verbunden.

Zu Deutschland habe ich ein sehr lockeres gutes verhältnis was wohl auch eher daran liegt das es mit mir die Sprache teilt als das es mein eigentliches "Vater"land ist....

Ich habe nie verstanden was "ausländer" die in einen Land aufgewachsen sind mit den herkunftsland ihrer eltern verbindet.

Ich bin halb deutscher und halb österreicher und trotzdem sehe ich mich wen ich Deutschland gegenüber "grosszügig" bin nur zu 5-10% als deutscher...
Mir ist dieses Nationalbewustsein sowas von fremd das ich mich immer darüber gewundert habe wen Bosnier oder andere Nationalitäten, die hier aufgewachsen sind, gesagt haben das sie Bürger dieses Landes sind...

Ich habe mich immer gefragt was dieser Nationalstolz bringen soll der dem Völkerverständnis so im weg steht bringen soll... Ich habe in meinen bekanntenkreis einige "ausländer" deren Eltern aaus allen möglichen ländern kommen und die jeder für Österreicher hält WEIL SIE NICHT ANDERS SIND ALS ANDERE MENSCHEN und dieses Lnd genauso mögen wie der Rest (oder auch nicht :P: )

Also woher kommt dieses, meiner meinung nach, übertriebene verlangen einem andern Volk anzugehören? Ich kann es persönlich nicht nachvolziehen und hoffe auf erklährung vor allem von betroffenen.

@interrobang

Ich denke mal das liegt an der Verbundenheit zur Kultur des Landes aus dem die Eltern stammen. Diese Kultur wird ja auch meist von den Eltern weiter vorgelebt und man wächst damit auf.

Zu meiner Info:

Eltern aus Polen , bin mit 5 jahren nach Deutschland gekommen und sehe Polen immer noch als meine 2(!) Heimat an.

Die Verbundenheit ist immer noch da und wird auch gefestigt durch Besuche der Familie usw...

@DerBobo
Sprichst du auch polnisch? (wen man das so schreibt?) Und glaubst du das die Sprache da so wichtig ist?

Ich habe meinen Vater auch oft besucht aber für mich war es immer so das ich quasi in ein "Gastland" reise um eine für mich wichtige Person zu treffen.

Mich würde sehr interessieren wie andere auf ihr "secondhand-heimatland" zurückblicken und wie sie sich damit verbunden fühlen weil ich mir schwer tue es nachzuempfinden.

@interrobang

ich bin ein lokalpatriot, meiner meinung nach sollten wir mainzer eine armee aufstellen und dieses wiederwertige deutschland vollkommen unter unsere kontrolle bringen, der rosenmontag wird dann der nationalfeiertag und im bundestag dürfen reden nur noch aus der bütt abgehalten werden. politik ist sowieso viel unterhaltsamer wenn man sie mit lustigen sprüchen rüberbringt und wenn man mit wenn soldaten zu "rucki zucki" marschieren ist das auch viel angenehmer.

am meenzer wesen soll die welt genesen!

aber jetzt mal im ernst, ich mag meine heimat ist ja auch schön hier, aber deshalb muss ich die bewohner aus anderen bundesländern ja nicht hassen. naja außer die hessen, die sind echt abartig!

@robert-capa

robert-capa schrieb:politik ist sowieso viel unterhaltsamer wenn man sie mit lustigen sprüchen rüberbringt

Och hier in Österreich kann man die Kabarettisten eh nicht von den politikern unterscheiden :D

Der Tread würde dich ja auch nur betreffen wen du aus einen andern (Bundes)Land kommen würdest. ;)

@interrobang

Ja ich spreche auch überwiegend polnisch mit meinen Eltern. Es gibt auch oft polnisches Essen usw...

Denke die Sprache ist sehr wichtig dabei ebenso wie die nationalen Traditionen wie Essen usw.

Was ich auch oft beobachtet habe das es bei Jugendlichen sehr stark ausgeprägt ist. Ich hatte noch als Jugendlicher ne polnische Fahne im Zimmer hängen :)

Der Grund liegt wohl darin das man sich mit "secondhand-heimatland" besser identifizieren kann. Eben weil die Traditionen und Sprache halt vertrauter ist. Man ist damit aufgewachsen von Anfang an.
Die Traditionen des Landes in dem man nun lebt kamen aber erst im weiteren Verlauf des Lebens dazu.

ich finde nationalstolz irgendwie lächerlich. wenn ich deutscher bin behaupte ich deutschland ist das beste und größete und überhaupt das allergeilste. tja genau das selbe würde ich behaupten wenn ich türke, pole, italiener oder hesse ;-) wäre.kurz ein nationalist glaubt sein heimatland wäre das beste weil er dort geboren wurde. das ist aber nicht sonderlich objektiv und kann ja auch gar nicht stimmen weil ja jeder weiß das mainz die nummer 1 ist!

@DerBobo

DerBobo schrieb:Was ich auch oft beobachtet habe das es bei Jugendlichen sehr stark ausgeprägt ist. Ich hatte noch als Jugendlicher ne polnische Fahne im Zimmer hängen

Kenn ich bei uns aus dem Kaff... wen jemand "Scheiss Österreicher" schreit sind es meist unter 16 Jährige deren Eltern oft die nettesten Menschen sind. (jaja ist ein extrembeispiel ^^)

DerBobo schrieb:Der Grund liegt wohl darin das man sich mit "secondhand-heimatland" besser identifizieren kann. Eben weil die Traditionen und Sprache halt vertrauter ist. Man ist damit aufgewachsen von Anfang an.
Die Traditionen des Landes in dem man nun lebt kamen aber erst im weiteren Verlauf des Lebens dazu.

Hm.. das ist mir halt sehr fremd.. vermutlich da man in Deutschland ja auch "Deutsch" ( :P: ) spricht...

Ich wusste wohl seit seit ich mich erinnern kann das mein Vater deutscher ist, aber mit Schweinshaxe oder so hab ich mich nie verbunden gefühlt :D

@robert-capa

robert-capa schrieb:ich finde nationalstolz irgendwie lächerlich

/sign

Mir gehts jetzt nicht so um den Nationalismus ala "Wir sind die besten" sondern eher um das verbundensein mit einen Land mit den man bis auf die Eltern gar nicht wirklich was zu tun hat...

robert-capa schrieb:kurz ein nationalist glaubt sein heimatland wäre das beste weil er dort geboren wurde. das ist aber nicht sonderlich objektiv

Naja du willst nicht wissen wieviele "ausländer" ich kenne ihr Land zwar lieben aber die sich für ihre "landsleute" (hier) schämen...

@DerBobo
Was vielleicht noch von interesse währe.. hast du den deutschen oder den polnischen Pass?

@interrobang

Einen deutschen ^^

Das vereinfacht das Leben hier ;)

@DerBobo
Meine Freundin (Eltern sind beide aus der Türkei) hat sich auch bald mal nen Österreichischen Pass besorgt. Sie musste glaub ich sogar sowas wie einen Test machen obwohl sie von kleinauf hier aufgewachsen war und besser Deutsch spricht als so mancher bergmensch hier -.-*

@interrobang

Ich hatte da nicht das Problem , gelte ja sowieso nicht als Ausländer sondern als Aussiedler.

@DerBobo
Is also sowas wie ne light version ^^

@interrobang

Hehe joa ^^ hängt glaub irgendwie damit zusammen das ich aus Oberschlesien komme. Müsste ich aber mal meine Eltern fragen. Meine Oma konnte besser Deutsch als manche hier :).

Heimat ist ein Gefühl und kein Ort. ;)
Ist aber auch ne Sache der Erziehung... wenn die Eltern die ganze Zeit von ihrer Heimat reden und jeden Sommer ans selbe Ort fahren, entsteht halt so ne Verbundenheit. Dann wird halt ein Hamburger Petric ein Kroatischer Nationalspieler und nicht wie ein Leverkusener Derdiok ein Schweizer. Obwohl dieser Petric ein schweizerakzent hat und kein kroatisches :D
Dennoch behaupte ich dass ein grosses Stück der Verbundenheit in der Schweiz zu hause ist, da er ja immerhin seine Kindheit da verbracht hat... er besitzt ja auch die Doppelwopperschaft... und nach all den Jahren Hamburger.. ist sicherlich auch ein teil seines Herzen Deutsch.
Als Doppelbürger ist es ja eh meist so, dass man in der alten Heimat oft als Ausländer angesehen wird.
Meine Frau ist 11 Jahre in Italien aufgewachsen und als Adoptivkind einer Schweizerin und eines Italieners in die Schweiz gezogen. Zu Beginn hat sie alles dafür getan nicht als Italienerin zu gelten, konnte nur gebrochen Deutsch, sondern als Schweizerin durchzukommen um auch von den Schulkameraden akzeptiert zu werden... war sie ja auch hatte ja die Doppelbürgerschaft. Heute nichtmehr.. weil es ihr nicht wichtig war, die italienische zu pflegen und somit hat sie den Pass nimmer. Mittlerweile ist sie mehr schweizerin als ich... sie kann fast jedes schweizer Dialekt nachsprechen und hat so nichts typisch italienisches ansich. Und dennoch fühlt sie sich auch italienisch... würde zwar nie dorthinziehn wollen... aber bei Länderspielen Schweiz -Italien ist sie immer für Italien.. steht aber bei der Schweiizer und Italienischen Nationalhymne auf xD
Man muss sich ja nicht zwingend für ein Land entscheiden, wenn man zu beiden Ländern Verbundenheit verspührt.
Meine Grossmutter väterlicherseits war Italienerin und mein Grossvater mütterlicherseits war österreicher... ich habe aber keinerlei Bezug zu diesen zwei Ländern.. weils halt eben auch nie gepflegt wurde... ich spreche nichtmal italienisch.
Da ist halt eben 0 Verbundenheit vorhanden.
Das ist halt eben sehr individuell... Da spielen soviele Fakoren mit rein... Familie und Freunde... hat alles Einfluss.

Ah noch ein interessantes Detail:
Meine italienische Grossmutter konnte akzentfrei Deutsch sprechen. Ihr schweizer Ehemann (Tessiner) konnte nur gebrochen Deutsch. Beide haben sie miteinander italienisch Tessinerslang gesprochen, aber mit uns immer deutsch.
Also bin ich halt eben nicht wirklich zweisprachig aufgewachsen... da sie ja nur unter sich italienisch sprachen. Ich denke das hat eben auch noch ein Einfluss.. wie zuhause gesprochen wird.

@Glünggi
Naja immerhin ist Italienisch in der Schweiz auch eine amtssprache :D

"Wer sonst gar nichts hat, der hat doch ein Vaterland. Patriotismus ist die Religion der ganz armen Schweine."

Wiglaf Droste

@interrobang

Ich finde auch, das Nationalstolz überbewertet wird. Die Leute, die Open minded sind brauchen das nicht. Allenfalls als Folklore.Solche Menschen findest du auch unter Ausländern, aber die meisten Menschen, egal ob Ausländer oder Einheimische, sind nunmal nicht so.