Zitiert aus einem Bericht des Mecklenburg-Vorpommern-Innenministeriums:
http://www.das-ist-rostock.de/fileadmin/user_upload/Info.pdf (Archiv-Version vom 10.11.2013)(Seiten 9, 10, 16 und 19)
Es geht um das 5.Opfer in Rostock am 25.02.2004 (Mehmet Turgut).
Die Familie dieses Opfers hat nach dem Mord eine SMS erhalten, in der auch der Bruder (Yunus Turgut) des Opfers (Mehmet Turgut) mit dem Tod bedroht worden ist.
Das Opfer Mehmet Turgut hat laut Verfassungsschutz Rauschgift verkauft.
Das aus dem Verkauf der Drogen stammende Geld hat Mehmet Turgut jedoch nicht an seine Auftraggeber abgeführt, sondern an einen Verwandten weitergegeben und dieser hat dann die 450.000 DM an seine eigene Familie in die Türkei überwiesen.
Es gab bei der Familie und bei der Steuerberaterin des Imbissbetreibers eine Hausdurchsuchung, wo man Hinweise auf kriminelle Verstrickungen fand.
Laut Zollfahndungsamt Hamburg handelt der Bruder (also Yunus Turgut) des Opfers (Mehmet Turgut) gemeinsam mit einem Verwandten aus Schwerin mit Rauschgift.
Im Zuge der Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht, dass Kontaktpersonen der Brüder (Yunus und Mehmet) Turgut illegalen Handel mit Betäubungsmitteln trieben.
In diesem Ermittlungsverfahren wurde am 21.6.2005 ein türkischer Rauschgiftkurier nach seiner Rückkehr von einer Beschaffungsfahrt nach Hamburg festgenommen (Anmerkung: Das Mordopfer Mehmet Turgut lebte noch kurz zuvor ebenfalls in Hamburg). Er hatte ca 115 Gramm Kokain dabei. Das Rauschgift war in einen Ausschnitt der türkischen Zeitung Hürriyet eingewickelt, der über den Fall Nr 6 der Ceska-Mordserie an Ismail Yasar am 9.6.2005 in Nürnberg berichtet.
Die Version, dass die Morde mit Aktivitäten im Bereich der Rauschgiftkriminalität in Zusammenhang stehen, wurde durch zahlreiche Hinweise aus verschiedenen Bereichen immer wieder bekräftigt.
Dies gilt sowohl für den Fall Turgut als auch für andere Fälle der Mordserie "Ceska".
Es gab Zeugenhinweise auf Streitigkeiten des Imbissbetreibers mit Unbekannten über Geldforderungen.
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(Seite 16
:)Beispielhaft wird auf einen aus der Herkunftregion des Opfers stammenden Zeugen verwiesen, der mehrmals weitreichende und sich mit anderen Zeugenaussagen deckende Angaben machte.
Hierbei stellte sich den Ermittlern wiederrum ein ernsthaft anzunehmender Tathintergrund im Bereich der Rauschgiftkriminalität dar.
Die Aussagen des Zeugen gipfelten in der Aussage, dass er kurz vor dem Mord in Rostock ein Gespräch mit angehört habe, in dem es darum ging, jemanden zu erschießen bzw die Pistole hierfür zu beschaffen.
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(Seite 19
:)Aus Ermittlungen der KPI Rostock ergaben sich frühzeitig Hinweise aus dem Bereich des polizeilichen Staatsschutzes, wonach ein Bruder (also Yunus Turgut) und ein Cousin von Mehmet Turgut mit Aktivitäten der kurdischen Arbeiterpartei PKK in Verbindung zu bringen waren.
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(Seite 20):
Darüber hinaus sprachen fast alle auf eine mögliche Motivlage hindeutenden Informationen im Fall Turgut für einen nichtpolitischen, eher kriminell bedingten Tathintergrund. Die Hinweislage in den meisten anderen Fällen der Ceska-Mordserie wies die gleiche Tendenz auf.