Paka schrieb:Außerdem hab ich nie gesagt, dass Deutschland der Sozialstaat für alle werden soll, es kommt ja auch nicht die ganze Menschheit her. Aber wenn diese Leute in ihren eigenen Ländern mehr Chancen hätten, kämen weniger her.
Guck mal du kannst aber nicht verlangen, dass Deutschland überall hilft, wo es bedürftige Menschen gibt.
Deutschland hat seit Jahrzehnten Milliarden an Entwicklungshilfe in verschiedenste Länder bezahlt, um dort den finanziell Armen zu helfen.
Mach dir mal bewusst: Deutschland kann nicht Zahlmeister der ganzen Welt sein! Und Deutschland kann nicht überall einfach eine florierende Demokratie nach dem französischen Vorbild der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit erzeugen.
Dafür reicht der deutsche Einfluss LANGE nicht aus! Und dafür haben wir auch LANGE nicht genügend Geld, um jedem Armen, der es rein objektiv betrachtet, bräuchte, zu helfen.
In Afrika scheitert beispielsweise nicht einfach vieles, weil ausländische Firmen dort mitmischen und für sich selbst wirtschaften.
Dort scheitert auch sehr viel von den Bemühungen um mehr Wohlstand, weil Warlords, Diktatoren und Kriminelle vielerorts die Macht haben und es gar nicht anders wollen. Denn sie leben gut mit diesen Verhältnissen, sie können dabei ordentlich abkassieren. Nicht so in einer Demokratie oder auch nur in einem Staat mit mehr Wohlstand.
Denn da würden sich die Menschen nicht mehr einfach alles gefallen lassen. Sie wären nicht mehr abhängig davon, dass sie einen Job beim Diktator oder beim kriminellen Bandenchef bekommen, ergo weniger Truppen für diese.
Und man wird diese Leute nicht los, indem man nett mit ihnen redet.
In manchen, gescheiterten Staaten muss man im Prinzip per Armee alles platt machen und von Grund auf, wieder unter Armeeschutz, alles neu aufbauen.
Und das kann Deutschland, das kann Europa, das können auch die USA finanziell einfach nicht leisten.
Gerade eben habe ich wieder gelesen, man muss sich das mal klarmachen: ZUSÄTZLICH zu den aktuellen Schulden hätte Deutschland bis zu 253 MILLIARDEN Euro an weiteren Geldern aufzubringen, weil Merkel und Co. sich auf Teufel komm raus verpflichten, den Euro retten zu wollen.
Erzähl mir mal, wie du da noch mehr Hilfe von Deutscher Seite in andere Länder bringen willst?
Dadurch, dass alle materiell gleich mittellos sind?
Es ist nicht so, dass ich gemein und hartherzig bin. Oder das ich finde, uns geht das Schicksal armer Menschen in anderen Ländern nichts an.
Aber ich bin auch so realistisch, um zu sehen, dass wir nicht in der Lage sind, überall und jedem zu helfen. Und das Deutschland auch keine Verpflichtung dazu hat. Helfen ja. Aufreiben nein.
Deutschland gilt schon seit langem und auch heute noch als tolles Land für mittellose Leute.
Du kannst wohl glauben: Wenn wir jeden einfach so herkommen lassen und jedem finanzielle Mittel und Vorteile en masse geben - dann werden die das doch nicht für sich behalten.
Dann ist das doch kein Geheimtipp, der nur unter`m Tisch weitergegeben wird.
Sondern dann werden diese Verhältnisse unter Garantie in die ganze Welt hinausgetragen und viele Leute sich aufmachen, um sich auch ,,ihren Teil" zu holen.
Wer möchte schließlich nicht anstrengungslosen Unterhalt?
Paka schrieb:Das halte ich für ein Gerücht, dass jeder Reiche sein Vermögen selbst erschuftet hat. Viele gehören zur Generation der Erben. Andere kamen durch Beziehungen hoch.
Ich habe nie behauptet, dass jeder ,,Reiche" seinen Besitz selbst erarbeitet hätte.
Es trifft nicht auf alle zu, aber auf viele!
Die Leute hatten die bessere Idee. Sie haben härter gearbeitet. Sie hatten Glück. Sie haben lieber ordentlich gelernt, als Party zu machen.
Man sollte mal anerkennen, dass nicht jeder finanziell reiche Mensch ein fauler, ausbeuterischer Millionär oder Milliardär ist. So etwas ist purer Neid.
Und ICH finde es ehrlich gesagt nicht in Ordnung und ich sehe auch nicht, dass jetzt der Staat oder irgendwelche wildfremden Leute ein Recht hätten, zu demjenigen, der sich seine Million selbst hart erarbeitet hat, zu gehen und zu sagen:,,So, du hast ja genug. Du gibst jetzt einfach mal alles bis auf 100.000 ab. Hast du sehr schön gemacht, aber das bekommt jetzt jemand anders. Auch wenn du dafür gearbeitet hast und er nicht. Und du ihn nicht kennst. Und er dir wahrscheinlich nie dankbar sein wird. Und du gar keine andere Wahl hast."
Paka schrieb:Und ja, ich bin gegen die Leistungsgesellschaft, einfach weil diese auch Verlierer und damit letzendlich Kriminelle produziert.
Diese Haltung ist ausgesprochen fortschrittsfeindlich.
Die allermeisten Erfindungen, egal welcher Natur, wurden nicht aus reinem Spaß an der Freude gemacht. Die Suche nach ihnen wurde durch den Willen angetrieben, etwas zu leisten, etwas besseres zu schaffen, etwas aus sich zu machen, seine Träume zu verwirklichen, seine Überzeugungen zu realisieren...
Ohne Leistungswillen hätte es keinen Fortschritt gegeben und wir würden immer noch als Jäger und Sammler durch die Gegend ziehen.
Dass manche Leute weniger leisten können oder wollen und deshalb auch weniger Besitz und Möglichkeiten haben, mag ungerecht sein.
Aber es ist Realität.
Ich finde es nicht akzeptabel, zwangsweise Gleichheit zu erzeugen, indem man jeden Leistungsgedanken wegwirft und einfach so willkürlich einen Cut setzt, damit sich leistungsfähige Leute mit innovativen, guten Ideen nicht zu weit von jenen entfernen, die wenig Leistungswillen haben oder aufgrund äußerer Umstände wenig Möglichkeiten haben, ihren Leistungswillen umzusetzen.
Wir leben nicht in einer rosaroten Utopie, wo es anstrengungslosen Wohlstand für alle gibt.
Paka schrieb:Warts nur ab, bis du auch mal in diese Lage kommst. Ich wette dann schreist du aber.
Verwöhnte Wohlstandsmenschen.
Wir kommen vor allem dann in mittellose Lagen von staatlichem Ausmaß, WENN wir versuchen wollen, jedem finanziell armen Menschen finanzielle Mittel zu schenken, der sie benötigen würde.
Was ist so schwer daran, zu begreifen? Das kann sich der deutsche Staat, die deutsche Gesellschaft, einfach nicht leisten.
Das würde nicht nur ein paar Millionen beanspruchen. Auch nicht einfach ein paar Milliarden.
Ja ich behaupte, nicht einmal eine Billion Euro wäre genug für diesen Anspruch.
Mit den jetztigen, finanziell zur Verfügung stehenden Mitteln kann Deutschland jedenfalls nicht jedem finanziell armen Menschen helfen. Tatsache.
Und weil du das nicht einsehen willst, nennst du uns jetzt ,,verwöhnte Wohlstandsmenschen"?
Wenn wir was dagegen haben, den eigenen Staat vollkommen bankrott gehen zu lassen?
Weil wir was dagegen haben, dass Deutschland, jeder einzelne, der in diesem Land Steuern zahlt, zum Zahlmeister aller Armen der Welt werden soll?
Das hat nichts mit ,,verwöhnte Wohlstandsmenschen" zu tun, sondern mit purem Realismus und mit dem Wunsch, dass es hier nicht aussehen solle, wie in strukturschwächsten Gebieten des ehemaligen Ostblocks oder Somalia.