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Bürgerkrieg in Syrien

53.348 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, China, Türkei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bürgerkrieg in Syrien

18.02.2012 um 20:52
@Individualist
@Luminarah
Zitat von IndividualistIndividualist schrieb:er hat echt Angst wenn die Oppositionellen an die Macht kommen.
Es gibt auch Christen unter den Oppositionellen und hoffe für Syrien, das es zu keinen weiteren Eskalationen kommt.
Zitat von LuminarahLuminarah schrieb:Ein geordneter Übergang wäre das beste gewesen ,am Anfang als die Leute noch unbewaffnet auf der Strasse standen
assad hat schon Reformen angekündigt aber jeweils überschattet von skrupellosem einsatz gegen demonstranten.
Somit hat er (sein Regime) sich selber Wind aus den Segel genommen und Vertrauen verspielt.

Keine Ahnung wie er sich da rausholt, ohne nochmehr Tote.
http://www.tagesspiegel.de/politik/konflikt-in-syrien-wie-verhalten-sich-die-nachbarlaender/6209496.html
KICHKA-fev2012 teaser2


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Bürgerkrieg in Syrien

18.02.2012 um 20:54
Zitat von IndividualistIndividualist schrieb:Man sollte die Gewalt verhindern und sie nicht auf die Spitze treiben in dem man versucht dieses Arschloch zu stürzen
Ich sehe im Augenblick nur ,dass Assad die Gewalt forciert und auf die Spitze treibt.

Aber mal konkret,meinst du eine Lösung mit Assad ist noch möglich,das wage ich schwer zu bezweifeln?

Und wie stellst Du dir das Verhindern von Gewalt vor ? Indem Assad für Ordnung und Ruhe sorgt. Wie sieht denn die richtige Medizin konkret aus?


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Bürgerkrieg in Syrien

18.02.2012 um 21:02
@lilit
Interessante Artikel ,danke.


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Bürgerkrieg in Syrien

18.02.2012 um 21:05
Zitat von LuminarahLuminarah schrieb:Ich sehe im Augenblick nur ,dass Assad die Gewalt forciert und auf die Spitze treibt.

Aber mal konkret,meinst du eine Lösung mit Assad ist noch möglich,das wage ich schwer zu bezweifeln?
Nein auf die Spitze treibt er es noch nicht obwohl viele Leben auf seinen Buckel gehen, der Konflikt kann sich wesentlich verschlimmern, sollte man noch dazu militärisch intervenieren, die Menschen sind zu einem Völkermord instande.
Zitat von LuminarahLuminarah schrieb:Und wie stellst Du dir das Verhindern von Gewalt vor ? Indem Assad für Ordnung und Ruhe sorgt. Wie sieht denn die richtige Medizin konkret aus?
Asyl anbieten, Verpflegung schicken, mit Al Jazeera kooperieren, Friedensverhandlungen stellen, da gibt es eine dicke Bandbreite was man tun kann.


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Bürgerkrieg in Syrien

18.02.2012 um 21:14
Zitat von IndividualistIndividualist schrieb:Asyl anbieten, Verpflegung schicken, mit Al Jazeera kooperieren, Friedensverhandlungen stellen, da gibt es eine dicke Bandbreite was man tun kann.
Verpflegung an die syrische Armee schicken. Zu den Oppositionellen käme die ja wohl nicht durch ,die lassen ja nicht mal Medikamente nach Homs.

Friedensverhandlungen stellen ,was meinst du damit ,paar Leute reden über Frueden ,und Assad macht weiter.

Ganz konkret,wie willst du Assad dazu bringen ,die Armee zurückzuziehen,die humanitäre Situation zu verbessern und Verhandlungen anzufangen,wenn der nicht will?


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Bürgerkrieg in Syrien

18.02.2012 um 23:27
@Luminarah
Och Verpflegung kommt auch zu Oppositionellen durch, man muss nur Wege finden, die sind ebenfalls nicht grün und greifen Regierungstruppen an, die bis zu Anschläge gehen. Wie du weiß hat sich da Al-Kaida die stattdessen die Leute "verpflegen".
Friedensverhandlungen sind doch bereits in gange, nur hat sich die Lage noch nicht entspannt. Ein Dialog ist noch möglich.


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Bürgerkrieg in Syrien

18.02.2012 um 23:54
Zitat von IndividualistIndividualist schrieb:Och Verpflegung kommt auch zu Oppositionellen durch, man muss nur Wege finden, die sind ebenfalls nicht grün und greifen Regierungstruppen an, di
Alles klar ,DumFug wie immer..hätte ich auch wissen können


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Bürgerkrieg in Syrien

19.02.2012 um 00:07
@Luminarah
Och ja, das sagt ausgerechnet Madamme "wir bomben uns den Frieden"


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Bürgerkrieg in Syrien

19.02.2012 um 12:47
Ja und wieder Unterstellungen,wie man es von Dir ja kennt,wenn Du argumentativ an der Wand stehst.

Beantworte meine Frage,wie Du dir das vorstellst,wenn Assad einfach weiter macht.
Zitat von IndividualistIndividualist schrieb:Wie du weiß hat sich da Al-Kaida die stattdessen die Leute "verpflegen".
Der Sinn solcher Sätze erschließt sich wahrscheinlich nur ,wenn man die fortgeschrittene Stunde in Betracht zieht :-).


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Bürgerkrieg in Syrien

19.02.2012 um 13:29
@Luminarah
Al Kaida kommt an die Leute dran, wir haben es noch nicht richtig versucht, was gibt es da nicht zu verstehen?


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Bürgerkrieg in Syrien

19.02.2012 um 17:54
Zitat von LuminarahLuminarah schrieb:Ganz konkret,wie willst du Assad dazu bringen ,die Armee zurückzuziehen,die humanitäre Situation zu verbessern und Verhandlungen anzufangen,wenn der nicht will?
assad sperrt sich nicht gegen verhandlungen, das tun die terroristen und der westen...


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Bürgerkrieg in Syrien

19.02.2012 um 20:49
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:assad sperrt sich nicht gegen verhandlungen, das tun die terroristen und der westen...
Ja,ist völlig klar (ROFL)!


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Bürgerkrieg in Syrien

19.02.2012 um 21:01
Aus Mainpost:
Machtkampf fremder Kräfte in Syrien
DAMASKUS
Nach einem Jahr haben die Unruhen in Syrien nun auch das Regierungsviertel der Hauptstadt Damaskus erreicht. Demonstranten forderten in Hörweite des Präsidentenpalasts Baschar Assads Rücktritt, Soldaten schossen mit scharfer Munition. Der Krieg in Syrien – das strategische Drehkreuz des Nahen Ostens – ist längst kein einfacher Bürgerkrieg mehr, sondern ein Ringen vieler Staaten um regionalen Einfluss.

Der Mezzeh Distrikt gilt als das teuerste und nobelste Viertel der Hauptstadt, Sitz der Hauptquartiere der Regierungspartei Baath und des gefürchteten Luftwaffengeheimdiensts. Am Samstag füllte jedoch ein neues Publikum die Straßen des Edelviertels: Bis zu 30 000 Menschen nahmen an einem Trauerzug für drei Demonstranten teil, die am Tag zuvor von Sicherheitskräften getötet worden waren. Sie forderten das Ende der Herrschaft von Präsident Baschar Assad. Die Armee reagierte mit Tränengas und scharfer Munition. Nach einem Jahr ist es der Opposition gelungen, ins Herz des syrischen Regimes vorzudringen.

Für die Revolution beginnt nun eine dritte Phase. In der ersten standen sich unbewaffnete Demonstranten und Soldaten gegenüber; in der zweiten leisteten Guerilla-Organisationen wie die Freie Syrische Armee (FSA) – ein loser Zusammenschluss syrischer Deserteure – den regimetreuen Streitkräften bewaffneten Widerstand. Die Kämpfe eskalieren: Immer mehr Soldaten laufen zur Opposition über, das Regime setzt schwere Waffen ein. In Homs soll am Wochenende alle vier Minuten ein Geschoss eingeschlagen sein.

Hilfe aus dem Ausland

Jetzt wird Syriens Bürgerkrieg zum Schauplatz eines Machtkampfes fremder Mächte. Moskau liefert Damaskus weiter Waffen, Venezuela schickte ein Schiff mit Dieselöl im Wert von 50 Millionen US-Dollar, das das unter Sanktionen leidende Syrien braucht, um Panzer aufzutanken. Zu den Gerüchten, libanesische und iranische Spezialeinheiten kämpften auf Assads Seite, gesellte sich die Ankunft einer iranischen Flottille. Ein Zerstörer und ein Versorgungsschiff würden Teherans „Botschaft des Friedens und Freundschaft“ überbringen, sagte Admiral Habibollah Sayari. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Schiffe Waffen und Munition für Assads Truppen liefern.

Auch die Opposition bekommt internationale Hilfe: Laut dem US-Sender NBC führen amerikanische Drohnen in Syrien Aufklärungsflüge aus – möglicherweise die Vorbereitung für ein militärisches Eingreifen der USA. Syrien behauptet, 49 türkische Geheimdienstler verhaftet zu haben, und verhandelt mit Ankara über deren Freilassung. Indiz dafür, dass die Türkei der FSA mehr als bloß Asyl gewährt. Der Irak will seine Grenze zu Syrien besser überwachen, weil Mesopotamien zu einem wichtigen Waffenlieferanten der Rebellen geworden ist. Und auch sunnitische Kämpfer sollen inzwischen aus dem Irak nach Syrien strömen. Der Kampf um Syrien hat somit die dritte Phase erreicht: Der Kreis derer, die in Mitleidenschaft gezogen werden, wird immer größer.


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Bürgerkrieg in Syrien

20.02.2012 um 12:59
Sehr lang, aber sehr spannend... Also nur ein Auszug.
Islam and the West together again in Syria

20 Feb 2012 10:19


Western interests sometimes intersect with those of armed groups which operate under an Islamic banner. .......

This alliance between Muslim militant and Western humanitarian, which is not as strange as it seems, has reappeared in Syria. As the Western powers work alongside the Arab League to impose sanctions and pass UN resolutions, Muslim militants have issued a call to arms.

The Muslim Brotherhood of Jordan announced a jihad against the Assad regime, as has al-Qaeda. A new Anbar Awakening is underway as Iraqis now funnel arms to Syrian insurgents. Foreign militants may have been responsible for the recent bombings in Aleppo and Damascus.

Meanwhile, militant Western humanitarians wish they too could have a jihad in Syria as they did in Libya. All are agreed that a regime willing to kill its own people in such numbers and to sow dangerous sectarian division in the cause of its own survival must go. Basic human values should define the future for Syria.

Some analysts see in Syria the danger of a regional sectarian war that was so narrowly averted in the worst years in Iraq. They may well be right. Western leaders and militaries fear the consequences of attacking yet another Muslim country, while their citizens have tired of years of war amid broken economies.

Yet the potential alliance of militant and humanitarian offers an opportunity an exhausted West, blinded by its own righteousness, may fail to see, much less grasp. It is an opportunity of global proportions that only enlightened and confident statesmanship could hope to realise.

The War on Terror has been fought to a costly, hurting stalemate. The West failed to achieve its aims in Iraq and it will fail in Afghanistan. Yet, it has utterly decimated the ranks of Islamic militants around the world and daily demonstrates its power to carry on doing so.


Osama bin Laden failed to achieve his goal of igniting a worldwide Muslim uprising. His self defeating methods horrified Muslims and Westerners alike, while his dream of a Salafi utopia turned Muslim against Muslim and did not offer an attractive political goal to the masses.

Syria offers the opportunity to find again the shared ground between Islam and the West, with democracy, dignity and respect for human rights as the common goal.

The West should reach out to the Muslim Brotherhoods of Jordan and elsewhere on the basis that "the enemy of my enemy is my friend". On this same basis, militant Islam should make common cause with Western humanitarians.

Such a surprising move on the part of the West would earn the respect and appreciation of Muslims around the world, reducing the anti-Western feeling that leads to terror. At the same time, it would allow militant Islam to reshape its political objectives in ways that are compatible with democracy and human rights and the near universal support these principles command.

It is these goals, after all, for which the Syrian people are fighting.

...............
http://www.aljazeera.com/indepth/opinion/2012/02/2012217122329230971.html

Tatsächlich eine Verbindung die nur auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheint. Und ein deutlicher Wink weshalb der Westen, obschon eher freundlich gegenüber den abgesetzten Regimen über die letzten 10 Jahre, als Sieger aus dem arabischen Frühling hervorgeht und halt nicht etwa der Iran oder die "Antiimperialisten". Man mag "den Westen" nicht mehr so, findet wieder zurück zu den alten religiösen Werten und darüber zurück zum alten Konflikt Shia/Sunni. Oder heute eher Perser gegen Araber.


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Bürgerkrieg in Syrien

20.02.2012 um 19:24
https://www.youtube.com/watch?v=YhBWw7OvFg0

viel besser als das gott ist groß der terroristen...


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Bürgerkrieg in Syrien

20.02.2012 um 23:09
Es wird Zeit,das die alten Werkzeuge da oben endlich ihren Platz in der Mottenkiste der Geschichte finden...


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Bürgerkrieg in Syrien

20.02.2012 um 23:12
Hier mal eine Einschätzung von Luck aus der Uno (schutzbeauftragter) ,finde ich realistischer und spannender als das ewige Terroristen Geheule von Nox:

Aus der FAZ:

Herr Luck, mutiert in Syrien gerade eine demokratische Rebellion zu einem sunnitischen Aufstand?

Nein, der Volksaufstand geht derzeit nicht von einer einzigen ethnischen oder religiösen Gruppe aus. Doch die gewaltsame Unterdrückung durch die Regierung und die mit ihr verbündeten Milizen hat inzwischen eine sektiererische Stoßrichtung.

Das Regime wiegelt die Volksgruppen gegeneinander auf?

Seine Angriffe zielen auf bestimmte Gruppen. Homs ist heute faktisch in zwei oder mehr Städte geteilt. Die Regierung greift einige Viertel dauernd an, andere aber gar nicht, und die Trennlinien sind religiös. Jetzt machen uns Berichte Sorgen, dass auch von Oppositionsseite nach dem Wie-du-mir-so-ich-dir-Prinzip Menschen entführt werden. Eine solche Lage könnten extremistische Gruppen ausnutzen. Vergangene Woche hat sich ja plötzlich Al Qaida hinter die Protestbewegung gestellt. Die hatte mit den Terroristen natürlich nichts zu tun. Aber das Attentat auf einen syrischen General kürzlich oder die Bombenanschläge in mehreren Städten deuten darauf hin, dass extremistische Gruppen Chaos stiften, um in Syrien Fuß zu fassen.

Distanziert sich die Protestbewegung hinreichend von diesen Gruppen?

Die Opposition trägt keine Schuld daran, dass dieses Problem entsteht, aber auch ihr obliegt eine Verantwortung zum Schutz der Bevölkerung, nicht nur der Regierung. Dem Oppositionsdachverband Syrischer Nationalrat gehören Vertreter vieler Gemeinschaften an. Doch in dem Maße, wie die Repression brutaler wird, könnte auch der Wunsch nach Vergeltung wachsen.

Von wem bekommt die syrische Opposition denn ihre Waffen?

Deserteure haben Waffen mitgenommen, und die Rebellen mögen einige erbeutet haben. Aber es gibt auch Berichte darüber, dass Waffen aus sunnitischen oder anderen Quellen in der Region kommen.

Aus dem Irak, aus dem Libanon, aus Jordanien?

Gut möglich. Die irakische oder auch die libanesische Geschichte sind ja voller Beispiele für Gewalt zwischen bestimmten Volksgruppen. Das darf sich in Syrien nicht wiederholen, die Lage ist so schon schlimm genug. Die syrische Regierung will das ausnutzen und versucht, sich im Ausland als Garant der Ordnung darzustellen. Sie sagt, ohne Assad versinke das Land im Chaos - dabei verursacht ja die Regierung das ganze Unheil.

War die syrische Protestbewegung denn erfolgreich damit, mehr als nur Sunniten im Kampf gegen Assad zu vereinen?

Es gibt in ihr Vertreter vieler Strömungen, aber keine gleichmäßige Verteilung. Einige der Minderheiten in Syrien haben sich angeschaut, was in den anderen Ländern des „Arabischen Frühlings“ geschehen ist, und haben sich aus Angst um ihre Zukunft an die Seite Assads gestellt, von dem sie sich Stabilität erhofften. Kurzfristig mag ihnen das als kluge Taktik erschienen sein. Doch längerfristig verschlimmern sie dadurch ihre Lage. Wenn man sich historische Beispiele von Greueltaten anschaut, dann richtete sich die schlimmste Gewalt gegen Minderheiten, denen eine Bevorzugung unterstellt wurde. Wird eine große Bevölkerungsgruppe gewaltsam unterdrückt, dann kann die Reaktion umso heftiger ausfallen.

Demnach ginge von den Regimegegnern nicht nur für die Alawiten, zu denen der Assad-Clan zählt, sondern auch für die Christen große Gefahr aus.

Das könnte sein. Außerdem gibt es die palästinensischen Flüchtlinge und viele weitere Gruppen, die in Gefahr sind. Die internationale Gemeinschaft hat diese Sorge bisher nur unterschwellig geäußert, muss sie jetzt aber in den Vordergrund rücken. Der Nationalrat und die Nachbarn Syriens müssen über das Radio und im Internet Botschaften der Einheit und der Toleranz aussenden. Selbst in den schlimmen Krisen von Ruanda, in Kirgistan oder auf dem Balkan waren einige örtliche Gemeinschaften so gut vorbereitet, dass sie dem Zyklus von Gewalt und Gegengewalt widerstanden haben.

Steht denn die „Freie Syrische Armee“, die gegen Assad kämpft, hinreichend unter Kontrolle der politischen Opposition?

Es gibt sicherlich keinen sehr starken Zusammenhalt, keine straffe Führung. Deshalb muss die Opposition den Kämpfern klarmachen, dass Anschläge in Städten oder Entführungen der falsche Weg sind - erst recht, wenn sie sich gegen bestimmte Volksgruppen richten. Es ist natürlich nicht einfach für die „Freie Syrische Armee“, sich für den Schutz aller Bevölkerungsgruppen gleichermaßen verantwortlich zu fühlen, wenn die Regierungstruppen vor allem gegen eine Gruppe vorgehen.

Im UN-Sicherheitsrat hatte Russland darauf gedrungen, die Verantwortung für die Gewalt nicht nur dem Regime, sondern auch „bewaffneten Gruppen“ zuzuschieben. Stärken Sie mit Ihren Warnungen nicht diese Sichtweise?

Das mag so aussehen, aber ich setze das nicht gleich. Der Aggressor ist die Regierung, sie und die von ihr gesteuerten Milizen tragen die Verantwortung für die Gewalt. Trotzdem rufen selbst die scharfen Kritiker der syrischen Regierung im Sicherheitsrat auch die Opposition zur Zurückhaltung auf.

Weil die syrische Regierung ihre Verantwortung zum Schutz der Bevölkerung missachtet, geht diese der Theorie nach auf die UN über. Was tun?

Der Menschenrechtsrat hat Syrien-Resolutionen verabschiedet, jetzt auch die Vollversammlung. Selbst der Sicherheitsrat hat sich im vorigen August immerhin auf eine Präsidentenerklärung verständigt, auch wenn er sich nicht auf Sanktionen einigen kann. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat sich klar für die Menschenrechte in Syrien ausgesprochen.

Mit Verlaub: Das sind Worte. Was kann getan werden?

Man kommt nicht zum Handeln ohne eine solide politische Grundlage, und die ist gelegt worden. Es sind ja trotz der Blockade im Sicherheitsrat weltweit auch viele Sanktionen verhängt worden, die Syrien wirklich zu schmerzen scheinen. Syriens Nachbarn suchen jetzt nach Wegen, humanitäre Hilfe nach Syrien zu bekommen, vor allem in die belagerten Städte.

Frankreich und die Türkei reden von „humanitären Korridoren“. Ist das der richtige Weg?

Das ist eine wichtige Option, aber es stellt sich die Frage nach den Folgen, denn so ein Korridor ginge ja durch syrisches Territorium - auch wenn es natürlich nicht nur den Landweg gibt. Das Konzept der Schutzverantwortung hat nie darauf beruht, in militärischen Antworten ein Allheilmittel zu sehen. Im Fall Syrien glaubt fast niemand, dass es eine Lösung durch eine Militärintervention von außen geben könne. Man kann dort niemanden durch Luftangriffe schützen, denn es gibt nicht die großen unbewohnten Weiten zwischen den einzelnen Bevölkerungszentren wie in der libyschen Wüste; die Kämpfe finden mitten in den Städten statt. Eine Flugverbotszone würde auch nichts nützen, denn Luftangriffe sind nicht das Problem. Doch eine Invasion hülfe auch niemandem. Also bleibt uns, den politischen und den wirtschaftlichen Druck zu erhöhen. Wir müssen das Regime isolieren und so dessen Unterstützer zum Nachdenken bringen, ob sie sich nicht von dieser Unterstützung lossagen müssten.

Sie reden von Russen und Chinesen?

Die beiden Länder, die im Sicherheitsrat eine Resolution verhindert haben, suchen ja schon eifrig nach neuen diplomatischen Wegen. Auch sie werden nicht ewig an der Seite des Assad-Regimes stehen, wenn dieses weitermacht wie bisher. Wir müssen derweil die Zivilgesellschaft in Syrien unterstützen und die Volksgruppen ermutigen, sich nicht gegeneinander aufwiegeln zu lassen. Wenn sich die Menschen nicht auseinanderdividieren lassen, können im ganzen Land friedliche Widerstandsnester entstehen. Wenn sich dagegen die Spaltungen vertiefen, wird die Lage in Syrien auch nach Assad unhaltbar sein.


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Bürgerkrieg in Syrien

21.02.2012 um 08:25
@Luminarah christliche parteien sind genauso schlimm wie islamistische.

ich würde mir an deiner stelle mal anschauen was aus dem "frühling" geworden ist, überall sind religiöse extremisten auf dem vormarsch.
für ein bild einer halb nackten frau müssen sich in tunesien die verantwortlichen einer zeitung auf gefängnis gefasst machen. das kopftuch ist in ganz nordafrika auf dem vormarsch, nicht weil die frauen religiöser werden sondern weil sie angst vor übergriffen haben müssen wenn sie keins tragen.

gefällt dir das, leben wie im mittelalter? mit sittenpolizei statt geheimpolizei?
lohnt es sich dafür bomben auf städte zu werfen? oder ist das vlt sogar dein feuchter traum? nordafrika zu einem abbild saudiarabiens zu machen? möchtest du das frauen nciht mehr autofahren dürfen? gibt es dir genugtung wenn musik verboten wird, und das kopftuch so wie ein männlicher begleiter zur pflicht wird? trittst du deswegen so massiv für die islamisten ein?


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Bürgerkrieg in Syrien

21.02.2012 um 13:59
Zitat von 25h.nox25h.nox schrieb:oder ist das vlt sogar dein feuchter traum? nordafrika
Bei dir scheint allein das Wort Islamist zu dauerhaften Problemen zu führen,die den Traum zwingend trocken halten :-).

Anscheinend kapierst du es nicht:
Die Alternative kann nicht sein,dass irgendwelche Diktatoren ihr eigenes Volk abschlachten und unterdrücken ,auch wenn das in den protosozialistischen Gesellschaften ,die du ja anscheinend so auf das Podest hebst,Gang und gebe war und ist.

Wenn eine Mehrheit eine islamische Partei wählt,ist das erst einmal zu akzeptieren. Noch steht der Beweis aus,dass das gleich ein Islamistenregime wird. Ausserdem scheinst du ja mit den schiitischen Islamisten im Iran nicht so ein Problem zu haben ,selektive Eahrnehmung?

Wie du aus dem Artikel oben entnehmen kannst , ist die Gleichung syrische Oppossition gleich Islamisten B U L L S H I T . Du benutzt das auch nur deswegen ,weil du dein protosozialistischen System unter dem Mörder Assad nicht anzweifeln willst und in Gefahr siehst ,wie du mal selbst geschrieben hast. Deswegen muss die Islamistenkeule her,für die,die drauf reinfallen.

Wie fandest du eigentlich das protosozialistische System von Pol Pot ? Wenn du googelst ,ich meine nicht den Sänger?


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Bürgerkrieg in Syrien

21.02.2012 um 14:43
@Luminarah "Wenn eine Mehrheit eine islamische Partei wählt,ist das erst einmal zu akzeptieren. Noch steht der Beweis aus,dass das gleich ein Islamistenregime wird. Ausserdem scheinst du ja mit den schiitischen Islamisten im Iran nicht so ein Problem zu haben ,selektive Eahrnehmung?"

Richtig das sollte man vorerst akzeptieren.

3 sat hat vor kurzem einen Bericht ausgestrahlt, in der Mediathek noch vorhanden siehe Link.
http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=29521&mode=play

Sicherlich wird dies auch nicht verwunderlich sein, das auf Grund der Zustande in Syrien auch Oppossitionelle dies für eigene Machtinteressen ausnutzen. In erster Linie wird es warscheinlich so rüberkommen, auch über den Medien, das der gesamte Wiederstand gegen Syriens Regime auf einer Linie sich befindet, auch von den Absichten, was man aber bestimmt bezweifeln kann.


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