@jojo72cool. Ich hoffe mal,das man Assads Armee doch mal etwas zurückschneidet. Hier aus dem Spiegel,so etwas ist nicht zu rechtfertigen:
Der Trauerzug wurde zum Blutbad: Augenzeugen berichten, dass syrische Sicherheitskäfte in Damaskus das Feuer auf Zivilisten eröffnet haben. Sie trauerten um drei Demonstranten, die am Freitag erschossen worden waren. Machthaber Assad wurde von China erneut der Rücken gestärkt.
Hamburg - Mit scharfen Schüssen sollen syrische Sicherheitskräfte am Samstagmorgen versucht haben, eine Menschenmenge aufzulösen. Das berichten Augenzeugen. "Die Menschen rennen weg, sie suchen Schutz in den Gassen", sagte ein Zeuge der Nachrichtenagentur Reuters am Telefon. Mindestens vier Menschen sollen verletzt worden sein.
Sie gehörten zu einem Trauerzug für drei Demonstranten, die bereits am Freitag in Damaskus von syrischen Regierungskräften getötet worden waren. Die Kundgebung in Damaskus am Freitag war die größte in der Hauptstadt seit dem Beginn des Aufstands gegen Präsident Baschar Assad vor elf Monaten. Augenzeugen zufolge hatten sich nach den Freitagsgebeten bis bis zu 15.000 Menschen im Stadtviertel Mazzeh versammelt und den Rücktritt Assads gefordert. Neben scharfer Munition sollen die syrischen Regierungskräfte auch Tränengas eingesetzt haben, um die Menschenmenge zu zerstreuen.
Auch in anderen syrischen Städten kam es am Freitag nach Angaben der Opposition wieder zu Großdemonstrationen, darunter in der Hafenstadt Aleppo im Norden des Landes. In Aleppo und Damaskus war es bis vor wenigen Wochen relativ ruhig geblieben, jetzt scheinen die Unruhen auch auf die beiden größten Städte des Landes überzugreifen.
Die Truppen Assads versuchen die Lage ihrerseits mit neuer Gewalt unter Kontrolle zu bekommen. Erneut beschossen sie am Freitag die Stadt Deraa, Geburtsstätte der Revolte, sowie die Oppositionshochburg Homs. Homs liegt bereits liegt seit zwei Wochen unter schwerem Feuer. In Idlib an der Grenze zur Türkei hätten Panzer die Stadt umstellt, berichteten zwei Anwohner der Nachrichtenagentur Reuters. Bewohner befürchteten einen unmittelbar bevorstehenden Angriff. Nach Angaben der Regimegegner fielen den Kämpfen am Freitag landesweit 68 Menschen zum Opfer, davon allein 16 in Homs.
China lobt Assad
China hat Präsident Assad erneut den Rücken gestärkt. Im Gegensatz zu den Europäern und den USA unterstützte die Regierung in Peking am Samstag Assads Pläne für ein Referendum. "Wir hoffen dass das Referendum über die Verfassung und die sich anschließende Parlamentswahl stattfinden", sagte Chinas Vize-Außenminister Zhai Jun laut dem syrischen Staatsfernsehen bei einem Besuch in Damaskus. Zugleich forderte er die syrische Regierung und Opposition zu einem Ende der Gewalt in dem seit elf Monaten andauernden Konflikt auf.
China gehört neben Russland zu den größten Gegnern eines härteren Kurses der Staatengemeinschaft gegen Assad. Beide Länder hatten kürzlich im UN-Sicherheitsrat eine Resolution für einen Rücktritt Assads mit ihrem Veto verhindert. Assad hatte das Referendum am Mittwoch für den 26. Februar angekündigt. Es soll den Weg für ein Mehr-Parteien-System und Parlamentswahlen ebnen. Die syrische Opposition und der Westen haben die Pläne aber umgehend als unglaubwürdig zurückgewiesen.
Die Proteste in der syrischen Hauptstadt dürften auch am Sonntag weitergehen, die Opposition hat die Einwohner dazu ermutigt. "Das Blut der Märtyrer ruft euch zum Ungehorsam auf", schrieben Aktivisten am Samstag auf ihrer Facebook-Seite "The Syrian Revolution 2011".
Die Bundesregierung wird die Bevölkerung in Syrien mit weiteren 300.000 Euro Nothilfe unterstützen. Mit dem Geld soll das Deutsche Rote Kreuz zusammen mit dem Syrischen Roten Halbmond Nahrungsmittel, Decken und Hygieneartikel bereit stellen. Allerdings haben Hilfsorganisationen nach Angaben des Auswärtigen Amts derzeit nur sehr eingeschränkten Zugang zur Bevölkerung in Syrien. Insgesamt hat die Bundesregierung seit dem Beginn der Unruhen rund drei Millionen Euro an Nothilfe bereitsgestellt.