http://de.rian.ru/politics/20130703/266420882.html (Archiv-Version vom 07.07.2013)Türkei: „Kampfstoff“ syrischer Regimegegner erweist sich als Frostschutzmittel
Bei der Substanz, die die türkischen Behörden Ende Mai bei syrischen Oppositionskämpfern sichergestellt haben, handelt es sich nicht wie zuerst vermutet um das tödliche Nervengas Sarin, sondern um Frostschutzmittel. Dies teilte der türkische Botschafter in Russland, Aydın Adnan Sezgin, am Mittwoch mit.
Laut türkischen Medien waren bei einer Reihe von Razzien im Süden der Türkei an der syrischen Grenze zwölf Mitglieder der terroristischen Al-Nusra-Front mit zwei Kilogramm Sarin verhaftet worden.
Die sichergestellte Substanz sei genau untersucht worden, sagte der Botschafter am Mittwoch. „Sie hat sich als Frostschutzmittel erwiesen und wir haben darüber unsere russischen Kollegen bereits informiert.“
In Syrien dauern seit mehr als zwei Jahren Kämpfe zwischen Armee und bewaffneten Regierungsgegnern an. Laut UN-Angaben sind bei den Gefechten bereits mehr als 90 000 Menschen getötet worden. Die Opposition, aber auch westliche Staaten wollen Assad zum Rücktritt zwingen. Nach Darstellung der Regierung kämpft die Armee gegen aus dem Ausland unterstützte Terroristen. Die Konfliktparteien beschuldigen einander des Einsatzes chemischer Waffen.
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Da kommen mir ein paar Fragen:
1. Frostschutzmittel im Mai?
2. Dauert es so lang den Unterschied zwischen Frostschutz und Sarin festzustellen während anderswo binnen Tagen nachgewiesen wird, dass in einem Haufen Dreck Sarinspuren sind?
3. Handelt es sich bei den Spuren die man der Regierung vorwirft evtl auch um Frostschutz?
4. Haben die Türken was davon, die Terroristen jetzt doch nicht so schlecht dastehen zu lassen?
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http://de.rian.ru/zeitungen/20130703/266417532.htmlSyrien-Konferenz: Russland und USA finden keine gemeinsame Linie
Die Außenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und John Kerry, haben gestern bei einem Gespräch in Brunei vergeblich versucht, die geplante Syrien-Konferenz voranzubringen, schreibt die Zeitung „Kommersant“ am Mittwoch.
Die von Lawrow und Kerry zuletzt immer wieder geäußerte Hoffnung auf eine Lösung des Syrien-Konflikts scheint allmählich zu schwinden. Beide Seiten sind sich bezüglich des Termins und der Zahl der Teilnehmer der Syrien-Friedenskonferenz weiterhin uneinig.
Nach dem Treffen der beiden Außenminister am Rande des jüngsten Ostasien-Gipfels sagte Lawrow, dass die Amerikaner weiterhin versuchten, die „syrischen Oppositionskräfte auf der Grundlage des Genfer Kommuniqués zu konsolidieren“. Eine der russischen Delegation nahestehende Quelle in Brunei verriet, dass Washington in Wahrheit nicht an einer Syrien-Konferenz interessiert sei. „Das zeigt auch Washingtons Entscheidung, die syrischen Rebellen weiter mit Waffen zu versorgen“, hieß es aus russischen Delegationskreisen. Auch Saudi-Arabien sei daran interessiert, dass eine neue Syrien-Konferenz nicht zustande kommt.
Zudem wurde erwartet, dass Lawrow und Kerry über das Schicksal des früheren US-Geheimdienstarbeiters Edward Snowden sprechen würden. Der russische Chefdiplomat sagte nach dem Treffen jedoch: „Unser Präsident (Wladimir Putin) hat zu diesem Thema schon alles gesagt. Sie (die Amerikaner) wissen das.“
Als weiteres Thema stand das Angebot von US-Präsident Barack Obama im Raum, die Atomwaffenarsenale beider Länder radikal zu kürzen. Zuvor hatte der russische Vizeaußenminister Sergej Rjabkow gesagt, Moskau würde Washingtons Angebot „gründlich studieren“. Jetzt scheinen die Russen eine Entscheidung dazu getroffen zu haben.
Wie eine russische Quelle sagte, ist Obamas Vorschlag scheinheilig, wenn man bedenkt, dass die USA gleichzeitig andere Waffen entwickeln, einen Vertrag über ein allumfassendes Verbot von Atomwaffentests nicht erörtern wollen und die Stationierung von Weltraum-Waffen erwägen. Aus diesem Grund bleibt Moskau nichts anderes übrig, als Obamas Angebot auszuschlagen.
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