vincent schrieb:Jetzt redest du schon von „völliger Ächtung“. Meinst du denn, die Einschränkung der Verbreitung geschieht einfach so? Wenn du das Wort Ächtung allerdings präzise – in einem politischen oder juristischem Sinne gebrauchen willst dann wäre ich über die Definition dankbar.
Ächtung: es wird ein internationales Abkommen getroffen, dass die Zerstörung des entsprechenden Waffensystems fordert, sodass es nur noch von denen geführt werden, die entweder noch dabei sind ihre Bestände zu vernichten, oder die dieses Abkommen ignorieren.
Einschränkung der Verbreitung: die führenden Mächte kommen zu er Übereinkunft, dass es zu gefährlich wäre, wenn ein bestimmtes Waffensystem von zuvielen Gruppierungen geführt wird, und sie bemühen sich dementsprechend, weitere Gruppierungen an der Erlangung dieses Waffensystems zu hindern.
vincent schrieb:Tolles Beispiel für einen Teufelskreislauf.
Nein, das Stichwort lautet hier "gegenseitige Abschreckung".
vincent schrieb:Du verstehst aber eins nicht. Es spielt keine Rolle, wer gewillt ist sie einzusetzen. Wer beurteilt das?
Hat man sie, ist man potentieller „Einsetzer“. Nach der Logik braucht jede Nation A-Waffen.
Nein, nur einen Verbündeten, der bereit ist, den potentiellen Einsetzter selbst im Schach zu halten, und welche hat.
Oder man sorgt eben dafür, das kein potentieller Einsetzter einen ans Leder will.
vincent schrieb:Das meiner Meinung verächtenswerte an B- und C-Waffen ist das gleiche wie bei A-Waffen:
wahllose Gefährdung von allen Menschen im Zielgebiet - insbesondere von Zivilisten.
Du beurteilst etwas nach moralischen Kriterien, das mit Moral nichts zu tun hat. Es hat mit Realpolitik zu tun.
vincent schrieb:Ob die A-Waffe durch den Transport der Giftwolke in das Ursprungsland ein Rückschlag darstellt oder die B-Waffe auch eigene Bürger befallen kann ist doch scheiß egal…
Nö, ist es nicht. Das Rückwehen des Fallouts ist bei der Abwägung über den Einsatz einer Atomwaffe nicht sonderlich relevant, weil die Wehweite beschränkt ist (Die Amerikaner haben schon in Nevada selbst hunderte Atomwaffen detoniert, zu Testzwecken. Hat die kein bisschen gejuckt). Im Gegensatz dazu ist die Verbreitung einer Biowaffe potentiell unbegrenzt, da jeder infizierte weitere infiziert.
vincent schrieb:Anthrax beispielsweise ist gar nicht so unkontrollierbar.
Eben, den Anthrax ist eine Biowaffe. Und eben weilo Biowaffen nicht kontrollierbar sind, war die Ächtung von Biowaffen viel leichter, als es der Versuch einer Ächtung von Atomwaffen wäre.