Bürgerkrieg in Syrien

Taln.Reich schrieb: Du musst auch den ganzen Satz lesen. Ich habe nicht bestritten, das Syrien Erdöl hat, aber wenn du richtig liest, bezieht sich der Satz auf die Quantität des Erdöls.

Ja, die Quantität des Erdöls ist in einigen Jahr ausgeschöpft.

@Taln.Reich
Syrien hat geostrategisches Gewicht. Nicht Rohstofftechnisch. Man muss ja den Preis nicht aus Syrien holen. Man kann diesen Preis auch anders auszahlen und wenns im Nordpol oben ist.
Jetzt wo Russland auf Zypern nen FLottenstützpunkt errichten will, ist Tartarus auch nicht mehr so wichtig.
Ich kanns aber schwer abschätzen, welchen Wert es besitzt. Für die Golfstaaten scheint mir schon ein gewisser Wert vorhanden zu sein. Vielleicht sind sie ja bereit dazu ,den Preis zu zahlen.

@Glünggi

Glünggi schrieb: Jetzt wo Russland auf Zypern nen FLottenstützpunkt errichten will, 

Wird aber schwer werden, bei der Türkei (NATO-Mitglied) können sie es vergessen, nur bei der Republil Zypern könnte es was werden, ob Großbritannien damit einverstanden wäre ist fraglich.

Glünggi schrieb:Syrien hat geostrategisches Gewicht.

Auch darauf bin ich schon eingegangen. Das geostrategische Gewicht ist infolge des Bürgerkrieges, zumindest für den Westen, unter das Niveau gefalloen, dass es sich lohnen würde.

Glünggi schrieb:Ich kanns aber schwer abschätzen, welchen Wert es besitzt. Für die Golfstaaten scheint mir schon ein gewisser Wert vorhanden zu sein.

Das liegt daran, dass für diese Syrien der Schlüssel zur Dominanz über den nahen Osten ist. Aus Sicht des Westens wäre das jedoch kontraproduktiv, da die Golfstaaten, wenn sie diese Dominanz erreicht hätten, dann zu stark wären, um unter Kontrolle behalten werden zu können.

Glünggi schrieb:Vielleicht sind sie ja bereit dazu ,den Preis zu zahlen.

Auch das bezweifle ich. Es ist billiger, weiter weiter irgendwelche Gefängnisinsaßen und Propagandaverdrehte Fundamentalisten mit einer AK nach Syrien zu schicken, als mal soeben alle Weltmächte für eine, ihnen extrem schädliche, Umgestaltung einer ganzen Weltregion zu kaufen.

Glünggi schrieb:Syrien hat geostrategisches Gewicht.

Genau dies scheint der Punkt zu sein.
Im Falle von Syriens geht es wahrscheinlich nicht um Erdöl sondern wahrscheinlich um Erdgas, genauer gesagt geht es höchstwahrscheinlich um Erdgas-Pipelines.

Der kleine Zwergenstaat Katar verfügt mit über die größten Erdgasvorkommen der Erde, dieses Erdgas will er nach Europa verkaufen. Gefördert soll dieses Gas über Pipelines, von Katar über Saudi Arabien, durch Syrien, über die Türkei, nach Europa.

Syrien will aber mit Katar nicht mehr verhandeln, da Syrien mit dem Iran und Irak Verhandlungen über Gasförderungen abgeschlossen hat, was Katar nun sehr missfällt. Woraufhin die ganze Sache ihren Anlauf nahm, siehe "Demokratisierung Syriens durch Rebellen".

Taln.Reich schrieb: Das liegt daran, dass für diese Syrien der Schlüssel zur Dominanz über den nahen Osten ist. 

Ja, eine Politische Bastion.

Russland und China hat in Syrien Assad bzw. die Syrische Regierung als Verbündeten und guten Handespartner, und sie wollen das es auch so bleibt. Wenn Assad weg und die Syrische gestürzt ist, dann haben die Russen und Chinesen enorme Macht, Einfluss, Geld im Nahen Osten verloren, und darauf kommt es an.

@saki2

saki2 schrieb:ob Großbritannien damit einverstanden wäre ist fraglich.

Siehste und schon haben wir etwas worüber man verhandeln kann.
@Taln.Reich

Taln.Reich schrieb:Aus Sicht des Westens wäre das jedoch kontraproduktiv,

Ja es ist eben schon Kontraproduktiv.. schon seit Russland aus Afghanistan rausgeworfen wurde, war das politische Verhalten der Golfstaaten für den Westen kontraproduktiv.
Doch man akzeptierts ja anscheinend. Man erwähnt zwar die Lieferungen an die Terroristen. Aber mehr als Kenntnisnahme ist nicht zu lesen. Keine Sanktionsdrohungen .. nichts.
Man schweigt... ebenso wie man zu den Menschenrechtsverstössen dieser Staaten schweigt.
@ThreadPolizist
Gas mag ein Aspekt sein.
Den Golfstaaten geht's um mehr als um Gas. Denen geht's um Macht... und da steht syrien und der Iran ebenso im Weg. Nicht wegen der Pipeline, sondern wegen der politischen Loyalität.

Glünggi schrieb: Siehste und schon haben wir etwas worüber man verhandeln kann. 

Vermutlich ohne Erfolg.

Assad hat doch erst die Tage Friendensgesprächen 'ne Abfuhr erteilt ...

http://www.spiegel.de/politik/ausland/syien-assad-gibt-friedensinitiative-keine-chance-a-900717.html

saki2 schrieb:Russland und China hat in Syrien Assad bzw. die Syrische Regierung als Verbündeten und guten Handespartner, und sie wollen das es auch so bleibt. Wenn Assad weg und die Syrische gestürzt ist, dann haben die Russen und Chinesen enorme Macht, Einfluss, Geld im Nahen Osten verloren, und darauf kommt es an.

Auf Russland und China würde ich gar nicht mal so gucken, eher auf den Iran. Für Russland und China ist Syrien relativ unbedeutend, für den Iran die existenziell wichtige Achse zur Hisbollah. Und ist der Iran aus dem Weg, haben die Golfstaaten die Dopminanz im nahen Osten.

Glünggi schrieb:Ja es ist eben schon Kontraproduktiv.. schon seit Russland aus Afghanistan rausgeworfen wurde, war das politische Verhalten der Golfstaaten für den Westen kontraproduktiv.
Doch man akzeptierts ja anscheinend. Man erwähnt zwar die Lieferungen an die Terroristen. Aber mehr als Kenntnisnahme ist nicht zu lesen. Keine Sanktionsdrohungen .. nichts.
Man schweigt... ebenso wie man zu den Menschenrechtsverstössen dieser Staaten schweigt.

Nur scheinbar kontraproduktiv. Die Golfstaaten haben eine relativ große Handlungsfreiheit, solange sie Erdöl liefern und die US-Präsenz zu lassen. Und gesichert wird dies durch die Feindschaft zum Iran, und das ist der Knackpunkt, den ich meine.

Taln.Reich schrieb: Auf Russland und China würde ich gar nicht mal so gucken, eher auf den Iran. Für Russland und China ist Syrien relativ unbedeutend, für den Iran die existenziell wichtige Achse zur Hisbollah. Und ist der Iran aus dem Weg, haben die Golfstaaten die Dopminanz im nahen Osten.

Ja, das stimmt schon, für den Iran ist Syrien auch sehr wichtig. Wegen der Verbindung zum Libanon, wie du schon erwähnt hast. Die Russen und Chinesen wollen natürlich auch in Syrien viele Waffen verkaufen, gerade jetzt kann man richtig viel Geld in Syrien machen, deswegen hoffen sie das keine Seite gewinnt, damit sie schön weiter liefern können.

@Taln.Reich
Da kann man sich ja mal die Frage stellen, wer wessen Vasalle ist?
Die Staaten sind nur militärisch vom Westen abhängig und das baut man kontinuierlich ab, indem man die Staaten gegen den Iran aufrüstet. Wenn die millitärische Abhängigkeit der Golfstaaten nichtmehr existent ist, dann ist nur noch der Westen abhängig. Dann haben wir eine einseitige Abhängigkeit. Wir bewegen uns genau darauf zu.
Es sieht zumindest nicht so aus, als ob in Zukunft die Situation in dieser Beziehung aus Sicht des Westens besser wird.

Glünggi schrieb: Da kann man sich ja mal die Frage stellen, wer wessen Vasalle ist?

Es gibt keine Vasallen.

Ja, das stimmt schon, für den Iran ist Syrien auch sehr wichtig. Wegen der Verbindung zum Libanon auch, wie du schon erwähnt hast. Die Russen und Chinesen wollen natürlich auch in Syrien viele Warfen verkaufen, gerade jetzt kann man richtig viel Geld in Syrien machen, deswegen hoffen sie das keine Seite gewinnt, damit sie schön weiter liefern können.

Und das halte ich für am Wahrscheinlichsten. Für den Westen ist es nämlicvh auch am Besten, wenn sich der Iran und die Dschihadisten in Syrien weiter gegenseitig abschlachten.

Glünggi schrieb:Da kann man sich ja mal die Frage stellen, wer wessen Vasalle ist?
Die Staaten sind nur militärisch vom Westen abhängig und das baut man kontinuierlich ab, indem man die Staaten gegen den Iran aufrüstet. Wenn die millitärische Abhängigkeit der Golfstaaten nichtmehr existent ist, dann ist nur noch der Westen abhängig. Dann haben wir eine einseitige Abhängigkeit. Wir bewegen uns genau darauf zu.
Es sieht zumindest nicht so aus, als ob in Zukunft die Situation in dieser Beziehung aus Sicht des Westens besser wird.

Die militärische Aufrüstung der Golfstaaten ist Teil des Kuhhandels.

Und ich sage es mal so: aus Sicht des Westens gibt es im Nahen Osten immer einen Hintern, und einen Stiefel der diesen tritt. Zurzeit sind die Golfstaaten der Stiefel, und der Iran der Hintern. Doch das wird nicht für immer so bleiben, den der Westen will auch nicht, dass sich der Stiefel verselbstständigt.

@saki2
Nur weil einige behaupten, die Golfstaaten seien die Vasallen des Westens. Die Entwicklungen deuten im Moment eher auf das Gegenteil., was die Abhängigkeiten betrifft. Klar ist der Begriff "Vasalle" etwas überspitzt formuliert. Aber freie Beziehung wäre auch etwas untertrieben.
@Taln.Reich

Taln.Reich schrieb:den der Westen will auch nicht, dass sich der Stiefel verselbstständigt.

Oder dass man selbst zum Stiefel wird ;)

Glünggi schrieb:Oder dass man selbst zum Stiefel wird

eben.

querdenkerSZ schrieb:Assad hat doch erst die Tage Friendensgesprächen 'ne Abfuhr erteilt ...

Weil er weiß was momentan los is in Syrien. Die FSA ist ausgelaugt und der Westen scheint, wie @Taln.Reich es schon gesagt hat, kein Interesse an einer Intervention egal was passiert.

Taln.Reich schrieb: Und das halte ich für am Wahrscheinlichsten. Für den Westen ist es nämlicvh auch am Besten, wenn sich der Iran und die Dschihadisten in Syrien weiter gegenseitig abschlachten.

Ja, das denke ich auch.

Wenn es dort richtig brutal wird, wie zum Beispiel Giftgasangriffe mit 10000 bis 100.000 Tote, oder ein Völkermord mit 1.Millionen Toten wie in Ruanda, dann bleibt wohl nichts anderes übrig als militärisch Einzugreifen.

Glünggi schrieb: Nur weil einige behaupten, die Golfstaaten seien die Vasallen des Westens. Die Entwicklungen deuten im Moment eher auf das Gegenteil., was die Abhängigkeiten betrifft. Klar ist der Begriff "Vasalle" etwas überspitzt formuliert. Aber freie Beziehung wäre auch etwas untertrieben.

Gibt es da noch einen passenden Begriff?

saki2 schrieb:Gibt es da noch einen passenden Begriff?

"wirtschaftlich begründetes Interessensgeflecht" ? ( von Seiten des Westens zumindest)

Glünggi schrieb: "wirtschaftlich begründetes Interessensgeflecht" ? ( von Seiten des Westens zumindest)

Nein, der Begriff ist zu lang.

Ich geh was kürzeres suchen.