@jojo72@def @Glünggi @Luminarah Nebst der Regierungsgewalt gibt es weiteres Riesenproblem in Syrien, dass ist die Ausnutzung des Konfliktes und des Zusammenfall staatlicher Systeme von radikalen Gruppen. Dies zu leugnen macht es nicht ungeschehen. So sind nebst Quellen über Regierungsgewalt:
"Meurer: Sie waren, Herr Neudeck, vor allen Dingen im Norden Syriens, dort, wo Assads Einfluss nicht mehr vorhanden ist, in den sogenannten befreiten Gebieten. Wie ist dort die Situation?
Neudeck: Das ist erst mal ein Zustand von Anarchie im Wortsinne, im ursprünglichen Wortsinne des Griechischen. Es ist Abwesenheit von staatlicher Herrschaft. Es gibt keinen Staat mehr und diese Opposition, die versucht etwas, daraus eine Herrschaftsstruktur, eine Zivilverwaltung zu machen, hat es natürlich sehr schwer. Nach über 50 Jahren einer totalen Geheimdienst-Diktatur mit 16 Geheimdiensten und 260.000 Agenten, so schätzt man, ist das ganz wahnsinnig schwer, weil das Vertrauen unter den Menschen ist natürlich nicht gewachsen, sondern eher das Misstrauen. Dennoch versuchen diese Menschen der Opposition, ein Gerüst zu geben. Das ist aber wahnsinnig schwer. Ich kann es nur beschreiben an der konkreten Situation. Es wurde jetzt von Damaskus aus der Strom abgeschaltet für diese Gebiete, in denen ich gewesen bin, sowohl für Aleppo, wo noch Kämpfe toben, als auch in Asas, wo es keine Kämpfe mehr gibt, und das bedeutet für die Menschen, die jetzt in einer Situation von drei bis vier Grad plus sind, natürlich eine unglaubliche Härteperiode, zusätzlich zu den eineinhalb oder fast zwei Jahren, in denen sie schon keine normale zivile Ordnung mehr gehabt haben. Es ist ein grauenhaftes Spiel, was die Regierung und Assad dort mit ihren eigenen Menschen, mit den Syrern, der Bevölkerung treibt. "
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1971219/ (Archiv-Version vom 11.01.2013)eben auch Berichte und Analysen über Gesamtsituation nötig.
"Ein christliches Dorf in Nord-Syrien ist komplett zwischen die Fronten von Regierungstruppen und Rebellen geraten. Rund 1.000 Orthodoxe und Katholiken sässen in der Gemeinde Yaakoubieh nördlich von Aleppo in der Falle, schreibt der vatikanische Missionspressedienst Fides am Donnerstag.
Die Menschen hätten weder Nahrung noch Strom und könnten ihr Dorf nicht verlassen. "Sie leben in einer desaströsen Situation, ihnen droht die Auslöschung", so Kapuzinerpater Francois Kouseiffi, der in seiner Beiruter Pfarrei rund 500 syrische Flüchtlinge betreut."
http://kipa-apic.ch/index.php?pw=&na=0,0,0,0,d&ki=238876"Bei einem Autobombenanschlag in Damaskus wurden derweil mindestens elf Menschen getötet. Unter den Opfern waren laut der Beobachtungsstelle auch Kinder. Demnach wurde das Attentat in der Nacht zum Freitag im Stadtviertel Massaken Barse verübt, in dem viele Mitglieder der alawitischen Minderheit wohnen."
http://unternehmen-heute.de/news.php?newsid=152909"Der blutige Konflikt in Syrien lässt die Terrororganisation Al-Kaida an Bedeutung gewinnen: Denn aus den zunehmenden konfessionellen Verwerfungen in dem Land scheint insbesondere eine Gruppe gestärkt hervorzugehen: Der Al-Kaida-Ableger Syriens, die Al-Nusra-Allianz. Gespeist wird die noch relativ junge Terrororganisation nicht nur ideologisch, sondern offenbar auch personell und finanziell von Al-Kaida-Kämpfern aus dem Irak. Hunderte Anschläge gehen auf das Konto der Al-Nusra-Front - wie groß die Terrororganisation tatsächlich ist, ist unklar. Schätzungen zufolge kämpfen jedoch mehrere tausend radikale Islamisten in ihrem Namen gegen Assads alawitisches Regime."
http://news.orf.at/stories/2157634/ (Archiv-Version vom 25.12.2012)"Zehn Prozent Ultraradikale
Als dritte Gruppe gibt es die tatsächlich islamistischen Kämpfer, die im Zuge des Konflikts ihren Einfluss in Syrien ausbauen wollen. Die Quilliam Foundation spricht in ihrer Studie von einem Netzwerk einzelner dschihadistischer Gruppen, insgesamt mache ihr Anteil rund zehn Prozent der Kämpfer aus.
Das Netzwerk habe sich in zwei Phasen etabliert: 2003 seien mit Beginn des Irak-Krieges etliche ausländische Kämpfer via Syrien in den Irak gereist. Großen Einfluss habe dabei Al-Kaida gehabt und insbesondere deren späterer Anführer im Irak, Abu Mussab al-Sarkawi. Die zweite Phase habe dann mit dem Aufstand gegen Assad selbst eingesetzt, salafistische Gruppen würden sich vor allen aus Sunniten rekrutieren - mit Verbindungen ins Ausland."
http://news.orf.at/stories/2157634/2148667/ (Archiv-Version vom 25.12.2012)Vielleicht hat er ja recht!
"Die perverse Logik der Nicht-Intervention
Die Logik der westlichen Syrienpolitik ist pervers: Statt den Konflikt zu beenden, verlängert sie ihn und stärkt dabei die Extremisten innerhalb der syrischen Opposition. Wer ein „zweites Irak“ verhindern will, der muss die gemäßigten Rebellen jetzt mit Waffen und Geld unterstützen
In Damaskus gab Syriens Präsident Assad am Wochenende erstmals zu, dass seine Regierung die Kontrolle über Teile des Landes verloren hat. Anfang Dezember sagten der amerikanische Geheimdienst CIA und NATO-Generalsekretär Rasmussen deshalb seinen baldigen Fall voraus. Sogar Russland, Assads wichtigster Unterstützer, schien sich zu distanzieren.
Davon ist mittlerweile nichts mehr zu spüren. Trotz großer Anstrengungen ist es den Rebellen nicht gelungen, Damaskus oder Aleppo, die zwei größten Städte des Landes, einzunehmen. Ein Ende des Konflikts, der nach UN-Angaben in den vergangenen zwei Jahren fast 60.000 Leben gefordert hat, ist derzeit nicht in Sicht."
http://www.cicero.de/weltbuehne/syrien-assad-die-perverse-logik-der-nicht-intervention/53110