Do, 26.07
"Kämpfe um Aleppo
Derweil geht das Blutvergiessen in Syrien weiter. Die Rebellen hielten nach in Aleppo nach eigenen Angaben einer Grossoffensive der Regierungstruppen vorerst stand. «Unsere revolutionären Kämpfer haben mindestens zwei massive Angriffe der Regimestreitkräfte abgewehrt», erklärte der Aufständischen-Kommandant Abu Omar al-Halebi. «Sie kontrollieren jetzt 50 Prozent der Stadt.»"
http://www.drs.ch/www/de/drs/tagesthema/261086/353791.die-uno-zieht-ihre-beobachter-ab.html"27.07.2012
Das syrische Regime und die Aufständischen haben in der Nacht zum Freitag weitere Truppen vor der nördlichen Metropole Aleppo in Stellung gebracht. „Wir sind bereit für die Mutter aller Schlachten“, zitiert die Nachrichtenagentur dpa den örtlichen Kommandeur der Rebellen, Abu Omar al Halebi, am Freitag am Telefon der Nachrichtenagentur dpa. Weitere 3000 Kämpfer seien aus anderen Landesteilen zur Verstärkung angerückt, zu den 2500 Rebellen, die schon in Aleppo seien. Auch in der Nacht habe es einzelne Gefechte gegeben, sagte al Halebi. Die Rebellen kontrollierten einige Straßen, die zum Flughafen führen.
Die Stadt selbst wirkte am Freitagmorgen nach Augenzeugenberichten wie ausgestorben. „Ich kann sagen, es ist praktisch niemand mehr da“, sagte ein Apotheker aus Aleppo der dpa am Telefon. „Nur wenige Leute sind geblieben, Frauen und Kinder haben die Stadt verlassen.“ Die Kämpfe in Aleppo dauern seit vergangenem Wochenende an.
Die oppositionelle Freie Syrische Armee (FSA) hatte mehrere Stadtbezirke unter ihre Kontrolle gebracht. Das Regime von Präsident Baschar al Assad verlegt seit Mittwoch Tausende Soldaten für den Kampf um die wichtigste Stadt im Norden des Landes. Die Vereinigten Staaten hatten in der Nacht vor einem Massaker in Aleppo gewarnt."
http://m.faz.net/aktuell/politik/arabische-welt/syrien-aufstaendische-erwarten-mutter-aller-schlachten-11833972.html"Wie Aktivisten berichteten, hatten Truppen des Regimes bereits gestern mehrere Bezirke Aleppos mit Kampfhubschraubern unter Beschuss genommen. In einem Zeitungsbericht war die Rede von der "Mutter aller Schlachten". Angesichts des erwarteten Großangriffs der Armee fliehen Tausende Menschen aus der Stadt. Rund 4000 Rebellen sollen sich in Aleppo verschanzt haben.
Die Regierungsgegner hatten gestern nach eigenen Angaben rund 100 regimetreue Soldaten und Milizionäre in Aleppo gefangen genommen. In einem Video auf der Internet-Plattform Youtube sind in Zivil gekleidete Männer zu sehen, die sich offenbar in der Gewalt von Kämpfern der Freien Syrischen Armee befinden. Unabhängig überprüfen lässt sich das Video nicht."
http://www.dradio.de/aktuell/1824313/"Die Aufständischen schlugen nach eigenen Angaben einen Vorstoß der Regierungstruppen zurück. «Unsere mutigen Rebellen haben mindestens fünf Panzer zerstört, was die angreifenden Streitkräfte zum Rückzug zwang», sagte der Aufständischen-Kommandeur Abu Omar al-Halebi der Deutschen Presse-Agentur am Telefon."
http://www.sol.de/news/welt/weltnews/Konflikte-Syrien-Heftige-Kaempfe-im-Suedwesten-von-Aleppo;art8511,3851840#.UBOsK7RYwmMAleppo scheint wichtigste Stadt zu sein, wenn die von Rebellen gehalten werden kann muss Assad aufgeben.
Auch in anderen Städten und Damaskus toben noch Strassenkämpfe inklusive Luftangriffe.
@jojo72 Über 5000 bewaffnete Kämpfer in Aleppo , wie soll da FSA Übersicht behalten, was diese Kämpfer alles so anrichten?
Es ist bekannt, dass Regime zur Machterhaltung über Leichen geht.
Aber ist dieser Weg der einzig mögliche? Verschanzen in strategisch wichtigen Stadtgebieten, Provokation, mit Schäden unter Zivilisten von Hunger , über Vertreibung, Fehlen des Allernötigsten und Todesangst und Tod?
Dieser Syrienkenner meint, da müsse man durch:
"Syrien-Kenner: Je grausamer es wird, desto mehr fallen von Assad ab Gespräch: Helen Livingstone, dpa
Berlin (dpa) - Der blutige Aufstand gegen das Assad-Regime ist für den Journalisten und Syrienkenner Stephen Starr bei aller Grausamkeit alternativlos. «Syrien ist auf dem richtigen Weg, so blutig er auch ist», sagte Starr in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Der gebürtige Ire hat selbst fünf Jahre lang in der syrischen Hauptstadt Damaskus gelebt. Als einer von ganz wenigen westlichen Journalisten blieb er im ersten Jahr der Aufstände im Land, bis ihm die Lage im Februar zu bedrohlich wurde. Über seine Erlebnisse hat er ein Buch geschrieben.
«Es mag hart klingen, aber auch in vielen anderen Ländern war der Weg in die Demokratie einer mit brutalen Abschnitten - in Irland, in den Vereinigten Staaten, in Frankreich, auf dem Balkan», sagte Starr im dpa-Gespräch. «Aber je grausamer es wird, desto mehr Menschen werden erkennen, dass das Regime nichts anderes ist als eine Mafia, die alles tun wird, um an der Macht zu bleiben.»
Wann das Regime von Präsident Baschar al-Assad fallen wird, vermag Starr nicht zu sagen: «Das ist die Eine-Million-Dollar-Frage.» Er sieht den Machthaber aber im Todeskampf. Das Regime werde nicht überleben. Auch die Kämpfer der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA) stießen allerdings militärisch an Grenzen. Starr zufolge haben sie zwar viele ländliche Regionen unter ihrer Kontrolle. Die Städte könnten sie aber nicht langfristig halten.
Eine militärische Intervention des Auslands hält Starr dennoch für den falschen Weg. Ein Angriff könne das Ende des Assad-Regimes zwar beschleunigen, drohe aber die unpolitischen Syrer zu radikalisieren, die eigentlich einfach nur ein ruhiges Leben führen wollen: «Wenn ausländische Flugzeuge Ziele in den dicht besiedelten Gegenden von Damaskus und Aleppo bombardieren, wenn Menschen ihr Zuhause verlieren, dann sticht man in ein Wespennest.»
Starr ist zuversichtlich, dass Syrien sich als Land öffnen wird, sobald Assad gestürzt ist. Die Menschen hätten vier Jahrzehnte in Angst und Schrecken gelebt, daher das Misstrauen. «Wenn das Regime fällt, wird es zwar chaotisch sein, aber die Syrer werden endlich ihre Meinung auf der Straße sagen können», ist Starr überzeugt."
http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=55&tx_ttnews%5Btt_news%5D=143239&tx_ttnews%5BbackPid%5D=55&cHash=903d1595fec36bbc34b5bdf3dfafe17a