Bürgerkrieg in Syrien

@robert-capa
Auch wenn die UN das Land aufteilen sollte, hat das Vertreibungen der übelsten Sorte zur folge.
Das kann die UN nicht unterbinden... höchstens protokolieren.
Ich hab einfach ein verdammt schlechtes Gefühl was Syrien betrifft.

@def Libyen ist bürgerkrieg seit dem die nato eingegriffen hat, auch in mali gibts deswegen krieg.

@Glünggi

egal wer nach assad an die macht kommt, ihm fehlt entweder der willen die minderheiten zu schützen oder er hat schlichtweg nicht die nötige macht es zu tun. wenn assad gestürzt wird gibt es wie im irak ein machtvakuum. das werden die todesschwadrone nutzen und jeden abschlachten der ihnen nicht in den kram passt, das land wird sich dann sowieso in verschiedene lager aufspalten.

der einzige weg das ganze einigermassen friedlich und relativ unblutig über die bühne zu bringen wäre es wenn assad seine macht langsam abgibt. das wird aber nicht mehr geschehen.

@25h.nox

Ich dachte das es schon vor Beginn der Fluverbotszone Scharmützel zwischen Rebellen und Armeeinheiten gab.

Nichtsdestotrotz zeigen deine Beispiele das ein Eingreifen nie was bringt. Natürlich unterstütze ich Missionen wie damals im Kongo aber viele andere Konflikte werden gerade durch NATO und Co. angeheizt.

LG

Die Oppositionsgruppen in Syrien können nunmal keine Konferenz einberufen... sie sind auch nicht dazu in der Lage miteinander gross zu kommunizieren...

Ja was soll auch der Unsinn? Solange man noch unter Panzer und Artillerie Beschuss steht und die Schabiha-Sperrabteilungen die Deserteure auf der Strasse hinrichten, wer will da was mit einer Konferenz irgendwo auf der Welt?
Die kämpfenden Parteien selber, haben auch kein Problem mit der Funk-Kommunikation untereinander, was bringt da jetzt ein Kanal aus Kairo was?

Wenn Assad mit seiner Taktik Erfolg hat, dann hat so was wie die Kairo-Konferenz in Zukunft auch nicht mehr Bedeutung als wie das jährliche Treffen der Herero und Nama in Afrika, gibt es seid 100 Jahren und interessiert nicht mal die Lokalpresse.

Wer in diesem Konflikt keine Waffe in der Hand hat und nur Ansprüche erhebt, der existiert doch überhaupt nicht! Die haben schon die UN-Friedensstifter kaum bemerkt und das neue UN-Pamplet über irgendeine Koalition mit Assad und Oppositionellen zusammen, hat in Syrien selber auch keinen interessiert!

Die Politik wird dort immer noch mit Waffen gemacht und wer keine hat, hängt später eh am Haken im Folterkeller.
Das ist doch alles absolut realitätsfern, was die sich in Kairo oder sonst wo sich zusammen dichten!

Der Krieg muss erst mal gewonnen werden, bevor man sich über eine genaue Nachkriegsordnung Gedanken machen kann!

Das Massaker von Hama 1982 war im Grunde der selbe Aufstand in klein, wenn der größere Aufstand von heute, nur mit einem größeren Massaker beigelegt werden kann, dann ist für den Westen wie damals doch eh alles wieder in Ordnung!

@robert-capa
Jops.. Assad hats vermasselt.
Der hätte gleich beim ersten Anzeichen von Protest diesen Weg einschlagen sollen.
Ich weiss auch nicht was der sich denkt... er ist sowas von in der Unterzahl. Die Zeit spricht für die Aufständschen... die haben einen ununterbrochenen Zufluss aus den Golfstaaten.. Saudiarabien und Katar um mal 2 zu nennen. Mit diesen Mitteln kann Russland nicht mithalten (konnten sie in Afghanistan auch nicht) und schon gar nicht eines der überschuldeten westlichen Länder.
Assad ist also popoulativ und finanziell einfach am kürzeren Hebel und hätte gar nie den restruktiven Weg einschlagen dürfen.
Nun ist schon zuviel Hass entstanden, als dass dies noch als Option gelten würde.
@Ashert001
Assad hat den Krieg schon lange verloren.

@Glünggi
naja jetzt kann man nur noch versuchen den schaden zu begrenzen. da die araber sicher nicht aufhören die rebellen zu unterstützen und assad die macht icht mehr abgibt, hilft wohl nur noch eine von der UN sanktionierte intervention mit anschließender friedensmission.

wenn man dem ganzen freien lauf lässt kann das noch jahre dauern und am ende wird es nicht viel besser als nach einer intervention.

Glünggi schrieb:Jops.. Assad hats vermasselt.
Der hätte gleich beim ersten Anzeichen von Protest diesen Weg einschlagen sollen.
Ich weiss auch nicht was der sich denkt... er ist sowas von in der Unterzahl.

so ist es. Ich mein was wäre denn daran schlimm gewesen seinem Volk zu diehnen und Demokratie einzuleiten, faire bedingunge zu schaffen und Freiheit walten zu lassen. Ich mein Geld, Reichtum, Connection all das besitzen diese Diktatoren ja schon, Assad hätte doch sehen müssen wie es in Ägypten mit Mubarak, in Tunesien mit Ben Ali, in Lybien mit Gaddafi, im Jemen, usw.. von statten gegangen ist.

Möchte Assad am Ende wirklich wie Saddam, wie addafi aus dem Loch kriechen, wie Mubarak im Käfig sterben ? denkt er denn nicht mal um sich selbst. denkt er er kann es gegen ein Volk, gegen die freiheit, gegen gerechtigkeit und gegen Gott aufnehmen ? Denn ott is mit den unterdrückten, den Geduldigen.

Glünggi schrieb:Assad hat den Krieg schon lange verloren.

und wodurch? Die Russen setzten doch nur auf Assad, weil sie ihm klar noch eine Chance geben, die können doch auch rechnen!

Peter Scholl-Latour und der irrt sich leider selten, hat auch was anderes gesagt.
Das Assad-Regime hat Erfahrung im Niederschlagen von Volksaufständen, deswegen hat die syrische Armee auch schon die Millionenstadt Homs ausgebombt, das ist die Politik der verbrannten Erde und sie funktioniert!

Die Aufständischen sind im Grunde immer noch nicht in der Initiative, sie haben sich nur in den Hochburgen Homs, Idlib und Allepo verschanzt und kommen dort auch kaum raus.

Die Aufständischen können konventionell Assad nicht besiegen, die werden das Land Haus für Haus zerlegen müssen.
Als kürzlich die Türkei sich wegen ihrem abgeschossen Flieger beschwerte, hat Assad 150 Panzer an die türkische Grenze verlegt für alle Fälle, die wurden für die Aufstandsbekämpfung also noch nicht mal unmittelbar benötigt.

Im Moment ist das Land nur ziemlich genau in Nord und Süd gespalten!

@Ashert001


Die Aufteilung sehe ich nicht, eher deutlich anders und nicht zu Gunsten von Assad. Im Süden liegt Deraa und Homs, wobei eher im Südwesten. Hama liegt wie Homs nahe der libanesischen Grenze. Dagegen liegt Aleppo im Norden und Deir Al Zur nahe der irakischen Grenze. All die Orte hat Assad nicht mehr unter Kontrolle oder zu Staub gebombt. Die nordöstliche Ecke ist wie Nordirak unter kurdischer Kontrolle, wenn auch nicht der PKK. Um Damaskus wird's immer enger. Was ihm bleibt ist die Region Latakia am Mittelmeer, da kommt er her, da sind die Alewiten seit jeher identisch vertreten wie Sunniten. Und selbst da wurde schon geschossen. Aber dahin wird es ihn wohl irgendwann ziehen. Und dazwische, sollte man nicht vergessen, hat auch Syrien grosse Landstriche die praktisch unbewohnbar sind, eher wüstenähnlich.

Aber Assad hat nun mittelalterliche Methoden entdeckt, das Feuer als Waffe:

Syria about an hour ago

The AP reports that thre are a number of fires along the country's border with Syria, where thousands of refugess have escaped violence and are housed in camps on the Turkish side of the border:

"Turkish firefighters were battling several blazes along the Turkish-Syria border on Wednesday in areas that thousands of Syrians have crossed to flee the fighting in their country.

Mehmet Harbi, a forestry official, claimed the fires were "deliberately started" at four different points on the Syrian side of the border and spread to Turkey due to strong winds. Turkey's state-run TRT television said Syrian forces are believed to have started the fires to deny shelter to rebels along the border area. Harbi and TRT provided no evidence to substantiate their claims.

More than 35,000 Syrians are living in refugee camps on the Turkish side of the border that were opened to care for the many people fleeing Syria's unrest. Sporadic clashes between Syrian forces and activists also have occurred on the Syrian side of the border."

http://blogs.aljazeera.com/liveblog

@25h.nox

25h.nox schrieb:@def Libyen ist bürgerkrieg seit dem die nato eingegriffen hat, auch in mali gibts deswegen krieg.

Tja, das ist aber weit von der belegbaren Realität entfernt. Als die Nato angriff war Benghazi einen ganzen Monat "befreit", wie auch manch anderer Ort. Die Nato hat erst eingegriffen als er damit drohte die "Ratten von Benghazi" auszulöschen.

Alleine in dem Monat bevor die NATO eingegriffen hat waren es mehr als 2'000 Opfer, die allermeisten davon Opfer der Truppen Gadhafis.

@nurunalanur
Diktatoren leben in ihrer eigenen Welt.
Wenn ihnen ein Machtverlust droht werden sie in der Regel noch extremer.
Stalin liess tausende Militärs ermorden weil sie potentielle Gegner waren.
Gaddafi dachte sein Volk stünde hinter ihm
Hitler träumte noch von seinem Germania als die Russen an seine Bunkertür klopften.
Putin meint Greenpeace und andere Internationale Hilforganisationen werden von der EU und insbesondere der USA finanziert und wollen so einen Regimewechsel im Kreml erzwingen

Nur npaar beispiele

Das mit dem Feuer gehörte schon lange zur Taktik Assads, man verbrennt auch alle Felder um den Aufständischen die Nahrungsgrundlage zu entziehen.
Damit die sich auch nicht aus der Türkei versorgen können, hatte man aber auch schon hunderte Esel an der Grenze erschossen (im Netz irgendwo: Donkey Holocaust) könnten ja als schließlich auch als Lasttiere dienen.

Da wird nicht einfach nur gekämpft, es wird auch systematisch versucht, den Aufständischen alle Lebensgrundlagen zu entziehen, die Schabiha hatten auch schon ein Massaker an Ärzten begangen, die FSA Kämpfer versorgten.

Wenn man sich das so anschaut, muss man leider sagen, Assad hat leider ein echte Chance damit durchzukommen!
Das müssen ihm wohl seine russischen Militärberater geflüstert haben, in der Summe ist das was er tut, ja leider ziemlich schlüssig!
Diese Schabiha-Todesschwadone fallen zwar reihenweise den Aufständischen zum Opfer, meistens aber nicht ohne vorher ganze Familien massakriert zu haben.

Das ist eben auch westliche Demokratie, das ist da nicht weiter von Bedeutung wer wen und wofür umbringt, im Grunde ist alles erlaubt! Wichtig ist für unsere Regierungen ja immer nur die "Stabilität" und der "Frieden" damit nur die Geschäfte wieder laufen!

Unsere Politiker betrachten da nicht wirklich den Fall einer Diktatur, die stören sich immer nur an den unterbrochenen Geschäftsbeziehungen! Deswegen versuchen die auch schon jetzt, nur irgendwie als Zwischenlösung zu etablieren. Übergangsregierungen oder sonst welche Parteien die nur irgendwie eine Normalisierung mit den Systen und den Aufständischen aushandeln!

Doch alles das blanke Elend, keine wunder das dort schon die schwarze Fahne weht! :|

@Ashert001
Die Russen haben keine Alternative zu Assad.. das ist ja eben das Problem
Wodurch er den Krieg verloren hat, hab ich oben geschildert.. zahlenmässige und finanzielle Unterlegenheit.
@robert-capa
Kriegt die UN nicht auf die Reihe.

Gibt auch andere Entwicklungen. Da scheut man die Konsequenzen nicht, die für die Rüstungsindustrie.

Bund stoppt Kriegsmaterialexporte in Arabische Emirate

Aktualisiert um 17:55

Die Granaten der Schweizer Ruag, welche in Syrien auftauchten, haben vermutlich den Weg über die Arabischen Emirate ins Bürgerkriegsland gefunden. Der Bund reagiert sofort.

Der Bund nimmt an, dass die besagten Handgranaten in Syrien aus einer Lieferung an die VAE aus dem Jahr 2003 stammen. Damals habe der Schweizer Rüstungs- und Technologiekonzern RUAG insgesamt 225'162 Handgranaten an die Armee der VAE geliefert, teilte das Eidg. Volkswirtschaftsdepartement (EVD) am Mittwoch mit. Die emirischen Streitkräfte hätten aber eigentlich eine Nichtwiederausfuhr-Erklärung unterzeichnet.

Weil die Beweislage noch ungesichert ist, verfügte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) einen provisorischen Exportstopp. Zudem wurden rund 20 bereits erteilte Bewilligungen, die noch nicht oder nicht vollständig benutzt worden sind, gestoppt. Details dazu wollte das Seco nicht bekannt geben.

Im Jahr 2011 hatten die VAE Schweizer Rüstungsgüter im Wert von insgesamt rund 266 Millionen Franken bestellt. Sie kauften PC-21- Trainingsflugzeuge im Wert von 258,1 Millionen und waren somit der grösste Abnehmer von Schweizer Kriegsmaterial. .....

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Bund-stoppt-Kriegsmaterialexporte-in-Arabische-Emirate/story/13357989

Bedeutet aber auch das die Arabischen Emirate Waffen geliefert haben, dass ist dann der Beleg. Da ging wohl doch etwas hinter der Bühne.

@jojo72
Dafür benötigte man keinen Beweis um es zu wissen...

Eine Schande für uns Schweizer mit solchen Leuten Geschäfte zu machen. -.-
Wenigstens wurden die richtigen beliefert... wenn auch auf Umwegen...

jojo72 schrieb:Die emirischen Streitkräfte hätten aber eigentlich eine Nichtwiederausfuhr-Erklärung unterzeichnet.

Hat Katar bei Libyen auch. Naja wenigstens sinds diesmal die Emiraten und nicht wieder Katar.
In Anbetracht des Umstandes, dass das Seco extra nochmals nach Katar geflogen ist umsoetwas in Zukunft zu verhindern.
Tja was sol ma nun sagen? Die paar schweizer Waffen sind Peanuts im Vergleich zu den Milliardenrüstungsaufträgen der Amis in eben solche Länder wie Saudiarabien, Katar oder den Emiraten.
Soll die Schweiz einen Lieferstopp verhängen... darüber lachen die doch nur.

Glünggi schrieb:Soll die Schweiz einen Lieferstopp verhängen... darüber lachen die doch nur.

Schliesslich bindet der Rest, Waffenlieferungen, nicht an Menschenrechte.

@brucelee
Es ist schon ok, dass die Schweiz reagiert.. mir reagiert sie aber a) zu spät und b) zu schwach.
Katar und die Emirate haben ein Abkommen unterzeichnet, diese Waffen nicht an Dritte weiterzugeben und sie haben sich nicht daran gehalten.
In Libyen haben sie sich nichtmal die Mühe gemacht die Etiketten mit dem Empfänger "Katar" zu entfernen.
Offensichtlich wird man nicht ernst genommen.
Es ist gut dass man es kritisiert und dass man es im Falle der Schweiz nun temporär stoppt, aber es bringt nunmal nichts, solange die usa mit Lieferungen in genau diese genannten Ländern ihre Rüstungsindustrie am Leben hält und dies noch mindestens die nächsten 5 Jahre.

Sieht wohl so aus als ob nur noch Jordanien als stabiles Land übrigbleibt das wenigstens funktioniert