Unruhen in Libyen - warum?

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Spartacus schrieb:Kein Nachrichtensender ist so Hautnah dabei egal um was es geht. Dank Al Jazeera wurden Tunesien, Ägypten und wohl auch Libyen gestürtzt uns es werden weitere folgen!

Fragt sich nur in wessen Auftrag ...

Ups ich wollte nichts gesagt haben.

Ghaddafi hat die Krankheit, die offenbar viele Männer im fortgeschrittenen Alter befällt, wenn sie es jahrelang gewohnt waren zu regieren: Die Sucht nach der Macht. Ein Leben danach ist für ihn nicht vorstellbar, ja muss ihn in tiefste Verzweiflung stürzen.

Skurril und kauzig war er schon immer, für mich war er in der arabischen Liga, auch in UNO- Vollversammlungen so etwas wie ein Eulenspiegel der Politik. Er redet zwar in seinem Bedudialekt und wafelt mal dies, mal das, am Mittag kann er schon wieder seine Aussagen des Morgens widerlegen. Aber er hat(te) meistens Recht und war so etwas wie das nicht vorhandene wandelnde schlechte Gewissen der Verlogenheit der der Weltgemeinschaft und ein Zerrspiegel der Lächerlichkeit der arabischen Liga.

Dass die ihn jetzt ausschließt, wundert mich nicht. Ghaddafi war für die wie eine lästige Fliege#

Leider ist er in fortschreitender Sucht nach der Posten als Revolutionsführer zu einer lästigen Fliege für sein eigenes Volk geworden.

Übrigens: Es gibt Gerüchte (Die Meldungen von Al. Jazeera gehen auch teilweise kaum darüber hinaus), dass die ägyptischen Streitkräfte die Aufständischen in Lybien bewaffnen oder sogar schon vorher bewaffneten.

Sie haben ja auch gedroht, militärisch zu intervenieren, weil in Lybien bis zu 2 Millionen Ägypter (das wäre ca. ein Drittel der einheimischen Bevölkerung leben. Die sind aber eher nicht als Entwicklungshelfer da, sondern weil sie dort besser verdienen.

@lilit
Tja, leider ist es halt nicht so auf unserer Welt
Wie sagte einst Salomon?

Allerlei habe ich gesehen in den Tagen meiner Eitelkeit: Da ist ein Gerechter, welcher umkommt in seiner Gerechtigkeit, und dort ist ein Gottloser, welcher lange lebt in seiner Bosheit

;)

mal sehen ob er die Ölanlagen sprengen lässt ^^

http://www.time.com/time/world/article/0,8599,2052961,00.html (Archiv-Version vom 23.02.2011)

auch interessant

russische Regierung sagt mehrere Jahrzehnte währende Unruhen in der arabischen Welt voraus
http://news.yahoo.com/s/ap/20110222/ap_on_re_eu/eu_russia_medvedev (Archiv-Version vom 25.02.2011)

Auch die arabischen Regimes könnten ein Interesse haben, dass die Lage in Lybien ausartet. Das ist ein abschreckendes Beispiel für das eigene Volk.

Interessant waere wenn nach all den Demonstrationen und Machtwechsel in Nordafrika sowie Arabien die Positionen von Personen eingenommen werden deren Votstellungen sich nicht sonderlich unterscheiden und aus diesen eben Nationen ein ganzes Gebilde entsteht.

In Bharain demonstrieren sie auch. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann das in Bharain die Alltagssituation so schlecht ist und die Bevölkerung unter der Monarchie leiden?

Ein Kommentar in dem ein Militäreinsatz gefordert wird:

Der Schlächter Gaddafi muss vor das UN-Tribunal in Den Haag. Und die Vereinten Nationen sollten mögliche Sanktionen überspringen und sich auf ein Mandat, einen Blauhelm- und Kampfeinsatz vorbereiten, jetzt! Welche Veto-Macht im UN-Sicherheitsrat wollte wohl einen völkerrechtlich gestützten Einsatz internationaler Truppen gegen das Terrorregime von Gaddafi verhindern? In Somalia 1992 war das doch auch möglich. Und diesmal wäre wohl auch die Afrikanische Union im Boot, allein um einen Flächenbrand zu verhindern.

Europa, die USA sind es den Libyern schuldig. Sie haben den Schurken Gaddafi aufgebaut, mit Waffen versorgt, ihn wieder salonfähig gemacht, denn es war „unser“ Schurke. Er hatte Öl, ließ die Islamisten nicht hochkommen und verhinderte Flüchtlingsströme nach Europa.
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Besonders Frankreich und Italien, aber auch Deutschland haben sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Geschäfte waren mit dem reichen Exzentriker immer gut zu machen. Man zeigte sich sogar gern mit dem wirren Wüstensohn und seiner Amazonen-Leibgarde. Jetzt zeigt er sich ohne Maske und hat jedes Recht verloren, noch einen Tag länger zu herrschen.

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article12623653/Wir-sind-den-Libyern-einen-Militaereinsatz-schuldig.html

"Libyens Top-Diplomat lässt den Despoten im Stich
Jahrzehntelang zeigte Aujali im Ausland Loyalität gegenüber Libyen und rückte die Handlungen und Entscheidungen des Staatsoberhauptes in der Außenerscheinung zurecht. Doch die jüngsten blutigen Auseinandersetzungen in Libyen waren selbst für den Top-Diplomaten zu viel. "Ich kann keiner Regierung dienen, die das eigene Volk umbringen lässt", erklärte er im US-Fernsehen seinen Rücktritt. Erstmals richtete er sich gegen Gaddafi und sagte: "Ich fordere ihn auf zu gehen und unser Volk in Ruhe zu lassen.""
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747194,00.html (Archiv-Version vom 25.02.2011)

Die RATTEN verlassen das sinkende Schiff!!

Nochmal was zu den "Demonstranten" ...


Ein Interview mit einem libyschen Aktivisten von "free libya"


Wir sprechen jetzt mit einem Journalisten aus Libyen, von Radio Free Libya, Mohamed Nabous,

direkt aus der libyschen Hafenstadt Bengasi.

Euronews:

“Können Sie uns sagen, wie die Lage in Bengasi im Moment ist? Gibt es Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräfte?”

Nabous:

“Von der Regierung Gaddafi ist keine Spur mehr zu sehen. Hier hat die Revolution schon gesiegt. Wir sind endlich frei. Wir haben die Regierung Gaddafi abgestoßen.”

Euronews:

“Oberst Gaddafi hat sich aber heute doch an das libysche Volk gewandt. Wie haben die Menschen in Bengasi auf die Rede Gaddafis reagiert?”

Nabous:

“Hier machen sich doch alle nur noch über Muammar al-Gaddafi und seinen Auftritt lustig. Das ist die Reaktion des Volkes in Bengasi.

Er schlotterte doch vor Angst. Es war zu sehen, dass er die Kontrolle verloren hat.

5000 unserer Männer sind auf dem Weg in die Hauptstadt. Sie sind schwer bewaffnet. Sie werden ihren Brüdern in Tripolis helfen, sich von Gaddafi zu befreien. Wir stehen zueinander in unserem Kampf gegen Gaddafi.”

@lilit

Jetzt heißt es Farbe bekennen und den eigenen Kopf aus der Schlinge ziehen. Man muss doch irre sein, dem Despoten Gaddafi in den sicheren Tod zu folgen.

Mich befremdet, dass sich demokratische Regierungen, die diese Leute vorher hofierten, nun gegen sie wenden. Es ekelt mich geradezu an und lässt tief blicken. Wer sowas wählt, ist genauso skrupel- und rückgratlos wie diese Politiker.

@DahamImIslam

DahamImIslam schrieb:Nochmal was zu den "Demonstranten" ...

Was willst du damit sagen, willst du Propaganda von Gaddafi unterstützen?

"Die Propaganda von Oberst Muammar al-Gaddafi hatte die Schuldigen an der Revolte schon früh ausgemacht. "Kräfte aus dem benachbarten Ausland", so hieß es, stünden hinter der Rebellion. Das war leicht zu verstehen. Die Ägypter also seien schuld, Leute wie Hussein, der vor anderthalb Jahren nach Libyen emigriert ist."...

"Zuerst kamen die Männer von den Volkskomitees. Sie schossen wild herum", sagt Hussein. Auch am Samstag seien Hubschrauber über die Stadt al-Badein geflogen und hätten geschossen. Er habe Explosionen von Granaten gehört. Söldner mit Anti-Panzer-Waffen auf den Schultern seien durch die Straßen gegangen."Die Söldner stammten aus dem Tschad, aus dem Bardae-Massiv, wo Gaddafi auch früher schon Milizen rekrutierte.
"Gaddafi hat diese jungen und völlig verzweifelten Flüchtlinge aus den Lagern zu Söldnern ausgebildet. Das erzählen mir meine Leute. Für 12.000 Dollar, heißt es. Das ist alles eine Folge des Abkommens zwischen Italien und Libyen." Berlusconi und Gaddafi hatten 2008 einen Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Es ging um libysches Gas und gemeinsame Patrouillen, um die Bootsflüchtlinge von Lampedusa fernzuhalten."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747195,00.html (Archiv-Version vom 24.02.2011)

Die Söldner, die gegen Demonstranten eingesetzt werden, haben nichts zu verlieren.
Die Demonstranten sind das Volk, die endlich eine gerechtere Regierung wollen...

Da du auch in Amnesty und and. Menschenrechtsorg. von Amerika gesteuerte "Verschwörer" siehst, zweifle ich an deiner Objektivität....

@lilit
Dafür, dass du auch nur Meldungen von Gegnern zitierst und der Gadaffi-Propaganda nichts an Wahrheit zutrauen kannst, macht dich nicht weniger subjektiv.
Was spricht dagegen, dass ägyptisches Militär und Waffen dort mitmischen? Würden sie nicht eventuell nutzen daraus ziehen? Hier hat sicher niemand genügend Durchblick um zu sagen, was wirklich vor sich geht. Mit Misstrauen darf man ruhig etwas großzügiger sein.

@Lebakassemme

Lebakassemme schrieb:Dafür, dass du auch nur Meldungen von Gegnern zitierst und der Gadaffi-Propaganda nichts an Wahrheit zutrauen kannst, macht dich nicht weniger subjektiv.

Stimmt!
Misstrauen ist immer gut.
Wo es um undurchsichtige Politik geht ist Misstrauen mehr als angesagt.

Aber mit Amnesty habe ich eigene Erfahrung und diese Organisation ist sauber.

@lilit
Mit Sicherheit kann ich es nicht sagen, und ich möchte diese Organisation sicherlich nicht verleumden, aber irgendwas spukt in meinem Gedächtnis, was mich an ihnen zweifeln lässt. Vielleicht melde ich mich wieder, wenn ich rechtzeitig genug darauf komme.

Finde es übrigens, ich weiß nicht ich es nennen soll, es regt mich auf jeden Fall sehr auf, was gerade im Bundestag passiert bzw. passiert ist.

Fragestunde im Bundestag zum Thema Libyen, spärlich besetzter Bundestag, von "Parteigrößen" nichts zu sehen, Befragung von Herrn Guttenberg, schon wurde es, vorallendingen auf Oppositionsseite, voller und es tauchte z.b. auf einmal auch Herr Trittin auf.

Eine absolute Unverschämtheit.

[13.29 Uhr] SPIEGEL-Reporter Mathieu von Rohr: In der Grenzstadt Ben Guerdene schreit ein Mann seine Wut auf den Westen hinaus. Das sei alles der Heuchelei der westlichen Staatschefs zu verdanken, die Gaddafi all die Jahre wegen des Öls gestützt hätten.
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Wenn das nicht die nackte WAHRHEIT ist!!!!

Spartacus schrieb:Wenn das nicht die nackte WAHRHEIT ist

Dann ist es die:

- US-Bombardement 1986
- UK-Geheimdienst dingt Al-Kaida-Zelle: Anschlag auf Gaddafi (1996)

"Der Westen" greift in seiner einfachen Gestricktheit viel zu kurz. Genauso kurz wie "islamische Staaten", wenn man Länder von Marokko bis Pakistan meint.

@Spartacus

ne ne so einfach ist das nich. die ham am anfang ihren befreier gaddafi nämlivh mächtig gefeiert da er die stämme unter kontrolle brachte und das land auch ziemlich modernisierte. die ham ihn schon selbst gewollt und ihn mindestens die ersten 10 jahre als großes idol angesehen

@SLF

Nein das stimmtnicht! Keiner der Demonstranten wollte das Gaddafi regiert! Du vergisst wohl Gaddafi über 40 Jahre regiert. Das heißt ein 60 Jähriger hat in seinem Leben nix erlebt ausser Gaddafi!!!!