Unruhen in Ägypten

@Lightstorm

Und afghanistan war vorher besser dran und ist gerade ein total säkuläres land?
Die türkei ist ebenfalls zumindest von ihren Gesetzen her wenigstens noch Säkulär.

@shionoro

Wie gesagt, die Gesundheit einer Wirtschaft lässt sich nicht auf die vorherrschende Ideologie reduzieren, die ist nur ein Faktor von vielen.
Pleite gehen auch Staaten in Europa...

In Ägypten sollte man jedenfalls die Verteilung der Wirtschaftskraft verbessern. Das ist häufig ein großer Faktor.
Das die Armee 40% der Wirtschaft trägt, zeigt das die elitären Strukturen der Mubarak Zeit nicht vollständig überwunden wurden.
Da könnten einfache Gesetze helfen, das rang hohe Angehörige der Armee sich nebenher nicht selbständig in der Wirtschaft machen dürfen. Ein solches Gesetz wäre vielleicht mehr Wert als jede Ideologie und auch mit dem Islam vereinbar ;D

@Lightstorm


korruption ist immer scheisse ,stimm ich dir voll zu.
aber wie soll es denn kurz nach mubbarak anders aussehen? klar ,dass das militär aus alten zeiten viel in der hand hält .
ich denke aber ,so moderat wie sich das militär im grundegenommen zeigt ,wird es da gern davon etwas abgeben ,was sie bisher kontrolliert bzw. anders ausgedrückt: gesichert hatten.

ich seh keinen anderen weg da eben in ägypten , und es will ja trotz allem niemand die muslimbruderschaft von der künftigen regierung oder von kommenden wahlen ausschliessen.

denen wurde nur klar gesagt : läuft nicht sich demokratisch wählen zu lassen um dann die demokratie auszuhöhlen ,wie es ja augenscheinlich gewesen ist.

Da könnten einfache Gesetze helfen, das rang hohe Angehörige der Armee sich nebenher nicht selbständig in der Wirtschaft machen dürfen

kann ja alles ausgearbeitet werden von einer vernünftigen regierung , müssen nur überhaupt erstmal die grundsteine für gelegt werden.

@pere_ubu

pere_ubu schrieb:kann ja alles ausgearbeitet werden von einer vernünftigen regierung , müssen nur überhaupt erstmal die grundsteine für gelegt werden.

Da frage ich mich aber, wie eine Regierung vernünftig Politik machen soll, wenn sie bei den Geschäften der Armee immer weg schauen muss, weil sie sich nicht gegen sie durchsetzen können. Dann können sie nur noch hoffen das sich die Wirtschaft auch so erholt.
Machen sie zu viel Druck auf die Militärs, nutzen diese vielleicht ihren wirtschaftlichen Einfluss aus um die Bevölkerung gegen die Regierung aufzubringen, wie es vielleicht schon unter den Muslimbrüdern geschehen sein könnte.

Aussagen wonach die Armee im Volk relativ beliebt ist, irritieren ein in diesem Zusammenhang auch. Man kann ja nicht Politiker verteufeln die das Volk ausbeuten und Generäle die das selbe tun aus einem nationalen Gefühl heraus verschonen und sogar mögen.

Wer 40% der Wirtschaft trägt muss zwingend in den Demokratisierungsprozess eingebunden werden. Da darf man sich nicht von nationalistischen Gefühlen täuschen lassen, oder das die Armee die selbe Ideologie wie die Demonstranten teilt.

@Lightstorm


der weg ist nunmal schwer , keine frage ,da geht nix von heute auf morgen.

in deutschland z. B. sah es nach 1945 auch nicht besser aus:

wer wurde polizist?
die alten aus dem 3. reich

wer wurde richter?
die alten aus dem 3. reich ,die es vorher auch schon waren.

usw.
ist ein langer weg. in deutschland hat es auch ewig gedauert ,bis die alten seilschaften überwunden wurden und teilweise bestehen die immer noch.

@Lightstorm


wie gesagt ,als bekennender kriegsdienstverweigerer fällt es mir im allgemeinen sehr schwer was positives über militärs zu sagen.
aber in ägypten muss ich anerkennen ,dass sie schlimmeres verhindert haben.

ich hatte nach den neu aufkommenden demonstrationen mit tausenden toten gerechnet. was wohl auch passiert wäre ,wenn sich das militär da nicht dazwischengestellt hätte.

glatte friedensengel da :D

@pere_ubu

Die Armee hätte vorher auch für Sicherheit sorgen können. Sie dient ja dem Staat (eigentlich) und kann notfalls auch im inneren für die Sicherheit eingesetzt werden.
Dafür war ein Putsch der Regierung nicht nötig.

@Lightstorm


ist ja kein putsch ,denn die regierungsgewalt geben sie ja jetzt schon wieder ab. die haben überhaupt erst sichergestellt ,dass die demokratie sich da entwickeln kann.
mursi war eindeutig dabei diese junge demokratie wieder abzuschaffen und auszuhöhlen.

und dafür hatte damals gegen mubarrak niemand seinen arsch riskiert. also alles im lot ;)

@Lightstorm


unter mubarrak sassen bestimmt mehr muslimbrüder im knast ,oder?
selbst für die brechen bessere zeiten an ,wenn sie sich moderat verhalten und jetzt nicht mit terror anfangen.

können doch ihren islam leben soweit er niemand anderen unterdrückt , denen wird im gesetzlichen rahmen sicherlich religionsfreiheit zugestanden. bloss kein hände und kopfabhacken .

http://www.spiegel.de/politik/ausland/muslimbrueder-beklagen-viele-tote-nach-schiesserei-in-kairo-a-909914.html

Bei einer Schießerei in Kairo sind mehr als 30 Muslimbrüder ums Leben gekommen. Der Vorfall ereignete sich vor jener Kaserne, in der offenbar Ex-Präsident Mursi festgehalten wird. Laut dem Militär wollten die Islamisten das Gebäude stürmen.

http://dailystar.com.lb/News/Middle-East/2013/Jul-08/222905-egypt-muslim-brotherhood-calls-for-uprising.ashx#axzz2YLGfX942

CAIRO: Egypt's Muslim Brotherhood called for an "uprising" on Monday after dozens of supporters were killed outside an elite army headquarters in Cairo, and urged international intervention to prevent a "new Syria."

Ich hoffe das es nicht eskaliert, da gibts doch dann nur Verlierer.

Das Militär ist ein Unternehmen das jährlich Milliarden Umsätze macht, da dieses Imperium drohte unter Mursi viel macht und Geld zu verlieren hat das Militär zu geschlagen.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/aegypten-makkaroni-aus-der-kaserne-12273700.html (Archiv-Version vom 09.07.2013)

Der Westen der überall was von Demokratie heuchelt schafft es nicht einmal von einem Putsch zu reden und das alle als "Islamisten" von den westlichen Medien bezeichnet werden, soll die sache hier einfach nur mäßigen und legalisieren.

Solange das Militär über eine so große macht verfügt können die Ägypter die Demokratie vergessen.

@brasco24
Ähm du weisst schon das sich die Muslimbrüder selbst als "Islamists" bezeichnen ?

@JoschiX
Islamist zu sein ist nichts schlimmes, leider denken die Menschen hier im Westen das es sich gleich um Terroristen handelt, das liegt halt daran das über den Islam hier in den Medien nicht richtig oder nicht voreingenommen berichtet wird.

@brasco24
Woher weisst du das die Menschen hier im Westen so denken... Selbstüberschätzung, Vermutung, Bauchgefühl ?

@JoschiX
Meinung !

@brasco24

brasco24 schrieb: Islamist zu sein ist nichts schlimmes,...

Das sehe ich anders, Muslime zu sein ist nichts Schlimmes, ein Islamist jedoch ist ein fanatischer Muslime und Fanatiker sind immer schlimm.

brasco24 schrieb: ... leider denken die Menschen hier im Westen das es sich gleich um Terroristen handelt, das liegt halt daran das über den Islam hier in den Medien nicht richtig oder nicht voreingenommen berichtet wird.

Nein, sie denken aber, dass es auch ausreicht ein Sympathisant von Terroristen zu sein und ein Umfeld für Terroristen zu schaffen ist schlimm genug, um nicht toleriert zu werden.
Was ist daran voreingenommen, oder falsch, wenn Medien berichten, wie Bekloppte aufgrund ihrer Religion andere Menschen umbringen, oder lediglich ihre religösen Vorstellungen akzeptieren, während sie anders denkende Menschen verfolgen und mit drastischen Strafen bedrohen?

@Wolfshaag
Meine Islamisten sehen anders aus, du pauschalisierst und steckst Islamisten und Terroristen unter die selbe decke, leider ein oft verübtest Unding der Medien die sich die Menschen hier einprägen.

@brasco24
Dann erzähl uns doch mal, wie Dein Islamist aussieht.

Lightstorm schrieb:Aussagen wonach die Armee im Volk relativ beliebt ist, irritieren ein in diesem Zusammenhang auch. Man kann ja nicht Politiker verteufeln die das Volk ausbeuten und Generäle die das selbe tun aus einem nationalen Gefühl heraus verschonen und sogar mögen.

Ich glaube, dass sie weniger die Generäle mögen, als die einfachen Soldaten, welche durch die Wehrpflicht in Ägypten, ja nicht unbedingt elitär sind, sondern zu gewöhnlichen Familien gehören. Deren Interessen könnten dem des Volkes durchaus gleichstehen.

Aber was die wirtschaftliche Bedeutung des Militärs angeht, hast du Recht und bestimmt hat die Armee nicht (nur) selbstlos gehandelt. Dennoch könnte sie schlimmeres verhindert haben.

@Wolfshaag
Politisch besinnte Moslems, die den Islam mit der Politik verbinden hier geht es nicht um Fundamentalisten oder Terroristen, man kann Islamisten auch als neue moderne Gesellschaft in muslimischen Ländern sehen die gerne auf den Zug des Kapitalismus springen und sich dadurch ebenfalls bereichern.

Das was du beschreibst sind Terroristen.

Islamisten sind genauso gierig wie Politiker im Westen die auch nur nach dem Profit aus sind die sie verüben können.