Menschenstrom Afrika

@Gwyddion

Gwyddion schrieb:Sie würden vlt. andere Wege finden.... aber Suizid mit Flössen werden die nicht begehen.

Ich behaupte mal, dass die meisten Flüchtlinge nicht bewerten können, welche Gefahr vom Meer ausgeht. Die meisten werden zum allerersten Mal überhaupt ein Meer sehen. Wenn ein paar Leute ein Floß zusammenzimmern und behaupten, dass man damit zum Ziel kommt, werden sich immer ausreichend Leute finden, die auch solche Flöße betreten werden. Noch unsicherer als vollkommen marode Fischerboote mit hunderten Menschen an Board geht ja auch gar nicht.

Gwyddion schrieb:Achso... also eine bloße Vermutung ohne Beleg. Na denn......

Gegenbelege gibt es genug,
zB. von Seehofer, Scheuer, Bachmann, Petry usw. usw,

stanmarsh schrieb:Ich behaupte mal, dass die meisten Flüchtlinge nicht bewerten können, welche Gefahr vom Meer ausgeht.

Mittlerweile werden sie es wissen. Die kommen schließlich nicht alle aus dem Dschungel.

@eckhart

eckhart schrieb:Gegenbelege gibt es genug

Dann bring doch mal einige... als Grundlage für eine Diskussion.

@stanmarsh

stanmarsh schrieb:Ich behaupte mal, dass die meisten Flüchtlinge nicht bewerten können, welche Gefahr vom Meer ausgeht.

Syrien liegt am Mittelmeer. Zumindest diese werden die Gefahren kennen.

@Aldaris

Aldaris schrieb:Mittlerweile werden sie es wissen. Die kommen schließlich nicht alle aus dem Dschungel.

Und trotzdem steigen sie in die Boote. Daher werden sie auch auf Flöße steigen die kaum noch unsicherer sein werden.
Da spielt auch viel Gruppendynamik eine Rolle. Einer steigt darauf und andere folgen weil man auf die Masse vertraut.

@stanmarsh

Daran sieht man, wie groß die Verzweiflung ist. Ich wundere mich übrigens immer wieder, dass man 'den Flüchtlingen' so oft Unwissen und Unkenntnis unterstellt.

@Aldaris

"Den Flüchtling" gibt es wohl nicht, die Gründe sich sehr verschieden. Allenfalls kann man die Gründe nach Herkunftsländern unterscheiden.
Bei afrikanischen Flüchtlingen, die viele tausend Dollar an Schlepper zahlen glaube ich aber trotzdem an Unwissen und Unkenntnis.
Die Aussicht auf ein besseres Leben und mehr Geld lässt Menschen auch oft unkritisch werden. Selbst bei uns fallen genug "reiche" Leute auf eigentlich offensichtliche Scams herein um ihr Leben noch weiter zu verbessern.

@stanmarsh

Eben. Man muss differenzieren. Aber auch die afrikanischen Flüchtlinge leben nicht hinter dem Mond. Die Tragödien sind ja mittlerweile global bekannt. Ich denke, dass die Verzweiflung die Gefahren ausblendet bzw. in Kauf nimmt. Dazu kommen dann wohl noch die vermeintlichen Versprechen der Schlepper.

Gwyddion schrieb:Dann bring doch mal einige... als Grundlage für eine Diskussion.

Mittlerweile gibt es mehrere Punkte.
Was hältst Du denn für diskussionswürdig?:
- Die Fragwürdigkeit der Bezeichnung "Schlepper" für Fluchthelfer?
- Die Behauptung dass Flucht ohne "Schlepper" in gleichem Ausmaße -nur mit mehr Toten- stattfinden würde. (viel weniger würden die Flucht schaffen).
- Die Behauptung, dass es gar keine legalen Fluchtwege nach Europa gibt.
oder
- Die Behauptung, dass keine Sperranlage, mag sie noch so ausgebaut sein, letztendlich flüchtende Menschen aufhalten kann.
?

Ist es nicht eher so, dass die Flüchtlinge, die übers Mittelmeer nach Europa gelangen wollen, die Schlepper schon bezahlt haben, bevor sie das Schiff sehen. Dieses sieht dann gammelig aus, die Schlepper beschwichtigen, es sei nur eine kurze Reise.....
Die Flüchtlinge haben dann ja schon eine lange Reise hinter sich und wenn sie nicht per Schiff nach Europa weiterreisen war diese ja für die Katz. Was sollen sie den in Libyen ?
Hinzu kommt natürlich oft der Druck, dass für die Flucht die Familie sich hoch verschuldet hat und ein Scheitern tragisch wäre.

Im Fall der syrischen Flüchtlinge sollten die Anrainerstaaten Türkei, Libanon und Jordanien massiv unterstützt werden, so dass diese Bürgerkriegsflüchtlinge dort Zuflucht finden und eine gefährliche Reise gar nicht notwendig ist.

@Aldaris

Es wird auch Flüchtlinge geben, die von ihrer Familie geschickt werden und gar keine andere Wahl haben.
Ziel ist irgendwie ein paar hundert Euro pro Monat in Europa zu erwirtschaften, die der Familie in Afrika ein wesentlich besseres Leben ermöglicht. Die Gefahr wird in Kauf genommen.
Im Prinzip ist das so was wie organisierte Sklaverei, organisiert von der eigenen Familie und natürlich den Schleppern.

eckhart schrieb:Die Fragwürdigkeit der Bezeichnung "Schlepper" für Fluchthelfer?

Ernsthaft ? wie kommt man auf solch einen Gedanken …

@eckhart
Ich wiederhole noch einmal meine Frage..

eckhart schrieb:
Ohne die tatsächliche Mehrheit von Fluchthelfern,

Wie gesichert ist diese Aussage? Oder ist dies eine Vermutung?

stanmarsh schrieb:Es wird auch Flüchtlinge geben, die von ihrer Familie geschickt werden und gar keine andere Wahl haben.

Richtig. Würden viele von uns wohl auch tun. Ich persönlich möchte mehr mit diesen Menschen sprechen, um die Gründe zu erfahren.

@eckhart

Die Fluchthelfer sind überwiegend gewinnorientierte Kleinunternehmer, die die Menschen bis auf's Blut ausbeuten. Wir sprechen hier ja nicht von den einzelnen Menschen, die aus Empathie Menschen von A nach B transportieren. Die Schlepperbanden agieren auch innerhalb Europas, indem sie die Flüchtlinge gegen Geld durch die Gegend fahren.

@Gwyddion
@Aldaris
Ich vermute dass es sich bei der Mehrheit von denen, die als Schlepper bezeichnet werden um Fluchthelfer handelt, das habe ich mehreren persönlichen Gesprächen entnommen und wurde darin durch
http://www.deutschlandfunk.de/programmvorschau.281.de.html
09:30 Uhr
Essay und Diskurs
flucht ff - Gespräche (4/5)
Stefan Buchen im Gespräch mit Stephanie Doetzer
(Teil 5 am 30.8.15) bestätigt.
Wie die Helfer syrischer Kriegsflüchtlinge in Deutschland kriminalisiert werden".
Stefan Buchen stellt die Frage: „Darf es in Deutschland Gesetze und Behörden geben, die aus Taten, die Leben retten, schwere Verbrechen machen?
Und können EU-Gesetzgebung und EU-Grenzregime dafür als Rechtfertigung dienen?“
Er recherchierte einen aktuellen Fall über Menschen, die selbst einmal Flüchtlinge waren und ihre Frauen, Kinder und Verwandten aus dem syrischen Krieg illegal nach Deutschland holen. Dafür behandelt der deutsche Staat sie wie Verbrecher.
Mit Stephanie Doetzer spricht Stefan Buchen darüber, wie problematisch es ist, wenn der deutsche Staat Fluchthelfer wie Verbrecher behandelt.

@eckhart

Wo kommen dann die Milliardenumsätze der Schlepper her? Warum erzählen so viele Flüchtlinge, dass sie ihr gesamtes Erspartes den Schleppern bezahlen mussten? Irgendwas stimmt da nicht.

@Aldaris

Aldaris schrieb:Würden viele von uns wohl auch tun. Ich persönlich möchte mehr mit diesen Menschen sprechen, um die Gründe zu erfahren.

Eigentlich richtig und eigentlich bin ich auch interessiert. Allerdings habe ich auch Angst vor einer möglichen Wahrheit. Eben dass es nicht immer nur ums nackte Überleben geht sondern vielleicht "nur" um ein neues Handy oder TV, das durch die Zahlungen der entsandten Flüchtlinge realisiert wird.

Solche Sachen will ich vielleicht gar nicht wissen, genau so wenig wie ich eigentlich wissen wollte, dass Albinos in Tansania verstümmelt und abgeschlachtet werden um aus ihnen Zaubertränke zu brauen und diese für tausende von Euros verkauft werden.

Aldaris schrieb:Wo kommen dann die Milliardenumsätze der Schlepper her? Warum erzählen so viele Flüchtlinge, dass sie ihr gesamtes Erspartes den Schleppern bezahlen mussten? Irgendwas stimmt da nicht.

Ich denke, es ist bei Flucht wie im Krieg: Die Wahrheit stirbt zuerst.

Die allermeisten Flüchtlinge schaffen es nicht, ohne die Hife Vieler in Anspruch zu nehmen.
Sie können ihr gesamtes Erspartes nur einmal ausgegeben haben oder stückweise.

sondern vielleicht "nur" um ein neues Handy oder TV, der durch die Zahlungen der entsandten Flüchtlinge realisiert wird.

Das muss aber ein Fernseher sein, der mir heiße Frauen erschaffen kann, 'nen unbegrenzten Biervorrat beherbergt und jedes Gericht kocht, was ich mir wünsche - wenn ich dafür bereit bin, meine Heimat zu verlassen und mich auf eine strapaziöse Reise begebe. :D