Kurdische Politik in der Türkei
28.11.2010 um 15:16@nurunalanur
Hier hast du einen schönen Beitrag über die Wohltat der türkische Bevölkerung, den Kurden gegenüber. Und ich erinnere nochmals. Die GfBV ist eine Humanitäre Menschenrechtsorganisation. Menschenrechtsorganisationen setzen sich für Menschenrecht ein.http://www.gfbv.de/inhaltsDok.php?id=1021&stayInsideTree=1
Etwas interessantes über die kurdischen Kinder:
Hier hast du einen schönen Beitrag über die Wohltat der türkische Bevölkerung, den Kurden gegenüber. Und ich erinnere nochmals. Die GfBV ist eine Humanitäre Menschenrechtsorganisation. Menschenrechtsorganisationen setzen sich für Menschenrecht ein.
Der Munzur-Nationalpark soll durch acht Staudämme zerstört werden
Bülent Ates / Kamal Sido
Einzigartige Natur soll zerstört werden
April 2007
MUNZUR - eine anmutige Sage geht zu Ende:
Die türkische Regierung plant historisch bedeutende, einmalige Naturlandschaft in den Fluten eines Stausees zu versenken
Munzur ist nicht nur der Name der Gebirgskette, die sich vom Norden der Provinz Tunceli (traditioneller Name: Dersim) bis in die Nachbarprovinz Erzincan erstreckt, sondern auch der Name eines Flusses, der durch eine atemberaubende Landschaft hindurchfließt. Munzur (der Name geht zurück auf eine mystische Erzählung über einen Hirten) ist für die Bevölkerung von Dersim ein Symbol für ihre Region, die sie als einzigartiges Wunder betrachten. Die historische, kulturelle und landschaftliche Bedeutung der Region ist immens.
Doch leider ist diese außergewöhnliche Landschaft in großer Gefahr, durch den Bau von Staudämmen für immer zerstört zu werden.
Das Munzur-Gebirge
Das Munzur-Gebirge erstreckt sich zwischen den Senken der Flüsse Karasu und Murat innerhalb der Firat-Region. Es hat eine Länge von über 100 km und gehört zu den berühmtesten Gebirgszügen der Türkei. Die Felsenketten im Norden sind kahle Berge aus metamorphischen, vulkanischen und sedimentären Gesteinen. Zusammen mit glazialen Seen in den höheren Lagen bilden sie eine einzigartige Naturregion. Die südliche Gebirgskette ist von Wäldern bedeckt und dient verschiedenen Tierarten als Lebensraum. Auch Menschen profitieren von diesen Wäldern. Eine einzigartige Fauna u. a. aus Steinböcken, Gämsen, Bergschafen, Bären, Wildschweinen, Wölfen, Schakalen, Wachteln, Mäusebussarden, Adlern und weiteren Säugetieren sowie Insekten ist hier beheimatet. Darüber hinaus gibt es viele verschiedene Pflanzen- und Blumenarten.
Für die Bevölkerung sind sowohl das Gebirge als auch die Natur von Munzur heilig. Sie dienen für die alevitische Bevölkerung als Pilgerstätten. Die Sage von Munzur-Bava (dem Hirten) ist über die Grenzen von Dersim hinaus bekannt. Munzur ist ein Gebiet voller Geschichte und Mystik.
Der Munzur-Fluss
Der Munzur-Fluss besitzt eine Gesamtlänge von 144 km und entsteht aus etlichen Wasserquellen, die an der Schnittstelle zwischen den nördlichen Munzur-Bergen und der Ovacik-Zeranik-Ebene entspringen.
Auch das Überleben der wenigen Bären wird durch die Staudämme bedroht.
Er fließt Richtung Südosten und mündet, nachdem er durch das Stadtzentrum von Tunceli fließt, im Keban-Stausee. Auch im Munzur-Fluss ist ein unermesslicher Reichtum an Tier- und Pflanzenarten beheimatet.
Der Munzur-Nationalpark
Das Gebiet um den Fluss und die Gebirgskette des Munzur wurde am 21. Dezember 1971 gesetzlich als Nationalpark anerkannt. Dadurch sollten die natürliche Schönheit und der enorme Reichtum dieser Region unter Schutz gestellt werden. Eingriffe jeglicher Art, die zum Verschwinden oder zu Veränderungen der natürlichen Umgebung führen oder führen könnten sowie Arbeiten und Maßnahmen, die Umweltprobleme auslösen könnten, dürfen nicht durchgeführt werden.
Die Staudämme – Fatale Eingriffe in die Natur
Im Munzur-Tal ist der Bau von insgesamt acht verschiedenen Staudämmen geplant, wovon zwei bereits fertiggestellt sind und in Kürze in Betrieb genommen werden.
Die Versprechungen von Staat und Wirtschaft, die durch den Bau der Dämme die Entwicklung fördern und auf den wachsenden Energiebedarf reagieren wollen, klingen, abseits von eventuellen politischen Absichten hinter den Plänen, verheißungsvoll. Bedenkt man jedoch die langfristigen Folgen dieser Bauvorhaben für Mensch und Umwelt, so erscheinen die Staudämme weder ökonomisch noch anderweitig sinnvoll. Den möglichen Gewinnen stehen drastische soziale und ökologische Folgen gegenüber. Die Dämme würden nicht nur viele Menschen zwingen, ihre Häuser zu verlassen, sondern auch die Flora und Fauna in den gefluteten Regionen zerstören. Des Weiteren wäre die Austrocknung ganzer Regionen unterhalb der Staudämme vorprogrammiert, wodurch auch dort Tierpopulationen völlig verschwinden würden.
Tausende Menschen würden ihre Heimat und ihre gesamte Lebensgrundlage verlieren. Sie wären dazu gezwungen, von den eher ländlichen Regionen in Dersim, in denen sie zum großen Teil von der Landwirtschaft leben, in die nahe gelegenen Städte umzusiedeln, die schon jetzt ihre Bevölkerung kaum ausreichend versorgen können und wo es schon jetzt nicht genug Arbeit gibt.
Zudem würde durch den Bau der Dämme eine große Anzahl kostbarer Kulturdenkmäler zerstört werden, was für die Menschen der Region den Verlust eines wichtigen Teiles ihrer Lebensgrundlage bedeutet - der durch den Tourismus erzielten Einnahmen.
Die Staudämme wirken sich bereits jetzt gravierend auf die wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Situation der betroffenen Einwohner aus, die seit Jahren kritisieren, bei der Planung und Realisierung des Munzur-Staudamm-Projektes nicht ausreichend miteinbezogen zu werden.
Aus Sicht der GfbV werden die Staudämme nicht helfen, eine nachhaltige Entwicklung der Region einzuleiten. Sie werden, im Gegenteil, die Konflikte in dieser Region verschärfen und Tausende von Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat zwingen.
Gemeinsam mit der betroffenen Bevölkerung fordert die GfbV einen sofortigen Stopp des Staudamm-Projektes:
Die einzigartig Naturlandschaft von Munzur mit ihren Tälern und Schluchten muss langfristig geschützt werden und darf seine Ursprünglichkeit nicht verlieren. Die dort lebenden Menschen müssen jetzt und in Zukunft ausreichenden Lebensraum und eine lebenswerte Umwelt vorfinden.
Der Raubbau an Natur und Mensch muss aufhören!
Etwas interessantes über die kurdischen Kinder:
Kinder in türkischen Gefängnissenhttp://www.fr-online.de/politik/kinder-in-tuerkischen-gefaengnissen/-/1472596/4478728/-/index.html
Gerichte in der Türkei verurteilen Tausende kurdische Kinder zu Haftstrafen von bis zu acht Jahren. Zwar hat die Türkei die UN-Konvention über Kinderrechte unterzeichnet. Sie ignoriert sie aber systematisch. Von Gerd Höhler
Gerade 15 Jahre war B. S. alt, als Polizeibeamte sie im Oktober 2009 am Rande einer Kundgebung der Kurdenpartei DTP für den inhaftierten PKK-Chef Abdullah Öcalan aufgriffen. Unter massivem Druck gestand das Mädchen, an der Kundgebung teilgenommen zu haben. Man habe sie in den Vernehmungen bedroht und beschimpft, berichtete B. S. später. Ende Dezember kam sie vor Gericht.
Ihre Beteuerungen, sie sei auf dem Weg zu ihrer Tante zufällig in die Nähe der Demonstration geraten, glaubten die Richter nicht. Sie wurde wegen "Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Teilnahme an einer verbotenen Demonstration" zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Seither sitzt B. S. im Gefängnis von Batman.
Das Schicksal des Mädchens, dokumentiert von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, ist kein Einzelfall. Nach Angaben der schwedisch-kurdischen Organisation Kurdocide Watch sitzen 2721 kurdische Kinder in türkischen Gefängnissen. Verurteilt nach den Antiterrorgesetzen, verbüßen sie Haftstrafen von bis zu acht Jahren.
Wie Erwachsene behandelt
Zwar hat die Türkei bereits 1990 die UN-Konvention über Kinderrechte unterzeichnet. Sie ignoriert sie aber systematisch - gerade in den überwiegend kurdisch besiedelten Südostprovinzen. Seit 2006 wurden hier Tausende Kinder allein wegen ihrer Teilnahme an Demonstrationen verhaftet, zu denen die verbotene PKK aufgerufen haben soll. Nach den türkischen Gesetzen können Teilnehmer solcher Demonstrationen wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation angeklagt werden - und zwar ausdrücklich, ohne tatsächlich Mitglied zu sein.
"Kinder können diese politischen Zusammenhänge oft nicht einschätzen, wenn sie zu einer Demo gehen", sagt Anke Dietert, Türkei-Expertin von Amnesty International. Trotzdem werden Kinder meist wie Erwachsene abgeurteilt. "Mit der rigorosen Anwendung der Antiterrorgesetze verletzt die Türkei systematisch die Kinderrechte", so Dietert.
Menschenrechtler haben auch Hunderte Fälle dokumentiert, in denen Kinder im Polizeigewahrsam schwer misshandelt wurden. Auch die Haftbedingungen sind skandalös: Die meisten haben zu wenig Bewegung und sind unterernährt. Allein im berüchtigten E-Typ-Gefängnis von Diyarbakir sitzen etwa 250 Kinder. Amnesty fordert, Minderjährige nur noch vor Jugendgerichte zu stellen und die Antiterrorgesetze nicht mehr gegen Kinder anzuwenden.