Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

Abahatschi schrieb:Kein Bla bla, du hast Leute die sich bei Gewalttätern wegdrehen als größeres Problem als Ausländerfeindlichkeit bezeichnet.
Daher nochmal:

@Abahatschi
Ja, damit hast du es auf den Punkt gebracht.
Das Ost überall so, nicht nur bei uns.

Nochmal meine Antwort auf deine Frage:
Das sind die Momente, in denen wir unvorbereitet auf die Probe gestellt werden.
Und solche Situationen können überall, zu jeder Zeit auftreten: in der U-Bahn, auf der Straße.

Und wen man sich nicht klar macht, dass es um mehr geht, als dass ein Einzelner verletzt wird,
besteht die Gefahr, dass die eigene Kultur den Bach runter geht.

Ok, ich entnehme deinen "Antworten" = um den heißen Brei rumreden und andere verurteilen dass Du laut eigenen Darstellungen ein größeres Problem bist aus die Ausländerfeindlichkeit.
In nenne das feige und anmaßend.

@Abahatschi

Wenn man die Eingangsfrage sinnvoll umstellen wollte, müsste sie lauten:

Gibt es in Deutschland Menschen, die generell ausländerfeindlich sind?

Und dann muss die Antwort lauten: Ja, aber es ist eine kleine Minderheit.

Man könnte ergänzend fragen:

Gibt es Menschen, die nicht ausländerfeindlich sind, aber unlimitierte Armutszuwanderung aus Südosteuropa und Arabien znd Afrika dennoch ablehnen?

Dann lautet die Antwort 'Ja' und ich zähle mich ausdrücklich dazu.

Fast alle meine Angehörigen sind Ausländer, unter meinen Freunden finden sich sehr viele Ausländer, unter meinen Angestellten, die ich allesamt sehr schätze, finden sich überzufällig viele Menschen mit Migrationshintergrund, dennoch lehne ich die aktuelle Migration unter dem Label Asyl überwiegend ab.

Eines macht mich nachdenklich bzgl. der angeblichen Ausländerfeindlichkeit "der Deutschen": In der ehemaligen DDR ist die AfD überdurchschnittlich erfolgreich und selbst die Jugendlichen von heute haben braunes Gedankengut (Quelle: https://taz.de/Rechtsextremismus-in-Ostdeutschland/!5730766/ ). Dabei gibt es dort kaum Einwanderer. Die "alten Länder" sind derweil eher multikulturell bevölkert und die AfD fährt dort tendenziell weniger Stimmen, in Schleswig-Holstein hat besagte Partei sogar gar kein Mandat im Landtag.

In Brasilien gibt es eine Stadt, die von Deutschen gegründet wurde und wo die meisten heute noch deutsche Vorfahren haben und auch sogar noch Deutsch sprechen, zumindest die ältere Generation: Pomerode! Teilweise sind die deutschstämmigen rechtsradikal (Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/brasilien-rechtsextremismus-pomerode-1.4262625?reduced=true ). Donald Trump hat deutsche Vorfahren.

Dass Deutsche generell ausländerfeindlich sind, will ich nicht sagen. Nachdenklich macht es mich aber schon. Und ich weiß auch, dass solche Vorwürfe gegenüber Deutschen, die eindeutig antifaschistisch sind, eher verletzend sind.

@Johnny1887
Da sprichst Du was an.

Die Ideologie der Nazis war der traurige Höhepunkt einer Entwicklung, die bereits vorher vorhanden war. Tatsächlich war Deutschland bis 1945 eher imperialistisch, militaristisch und rassistisch geprägt.
Die Nazis hatten dabei ein Motto umgesetzt: Das geht alles noch besser! Wohlgemerkt: Sie haben nicht den Rassismus, Imperialismus und Militarismus in Deutschland eingeführt, sondern das bereits vorhandene ausgebaut.

Erst der kulturelle Schock des 2. Weltkrieges mit seinen Auswirkungen hat ein Umdenken herbeigeführt, welches aber in seinen Grundsätzen auch schon vorher da war: Philosophisch-humanistisch geprägte Politik.

Übrigens, was jetzt meine persönliche Meinung ist, auch ein ausschlaggebender Punkt für diese krasse Kehrtwende: Die Militaristen, Imperialisten und Rassisten sind ja haufenweise in den Schützengräben "für Gott, Vaterland und Führer" umgekommen.

Jedoch wäre es, so sprichst Du es ja auch an, eindeutig nicht fair alle Deutsche über einen Kamm zu scheren. Weißt Du welche Gemeinschaft auch deutsche Vorfahren hatten? die friedfertigen Amisch.
Die hatten tatsächlich Glück gehabt, dass sie alle 1860 herum ausgewandert sind, ich glaube nämlich nicht, dass die Nazis 70 Jahre später auch nur einen bekennenden Amisch am leben gelassen hätten.

Wenn wir wachsam bleiben, passiert so etwas nicht wieder.
Denn vergessen wir eins nicht: Nazis, oder generell Fanatiker taugen zu nicht viel. Alles was sie anfassen geht zu Bruch, erkennt man auch an den persönlichen Lebensläufen. Der Grund dafür ist ganz einfach: Kritik können sie nicht abhaben. Entsprechend machen sie doch "alles richtig", obwohl sie eigentlich (Gott sei Dank!) alles falsch machen.

Wann wird es jedoch gefährlich: Wenn sie normale Menschen überreden können für sie zu arbeiten. Denn der normale Mensch baut Kritik in sein handeln ein.

juvenilea schrieb:Denn vergessen wir eins nicht: Nazis, oder generell Fanatiker taugen zu nicht viel. Alles was sie anfassen geht zu Bruch, erkennt man auch an den persönlichen Lebensläufen.

Aber ein Kontinent ins Unglück stürzen haben sie ganz einfach geschafft, ziemlich "beeindruckend" für Taugenix.

juvenilea schrieb:Wann wird es jedoch gefährlich: Wenn sie normale Menschen überreden können für sie zu arbeiten. Denn der normale Mensch baut Kritik in sein handeln ein.

Sind dann normale Menschen blöder als die Nazis wenn sie für sie arbeiten?

Deutsche sind nicht perse ausländerfeindlich, sondern feindlich denen gegenüber die unsere Sicherheit gefärden. Viele davon sind nunmal Ausländer, da können wir Deutsche nichts dafür. Andere Nationen sind bei uns willkommen solange sie uns wohlgesonnen sind, leider sind das ganz viele nicht. Das ist das Problem.
Ich persönlich kenne sehr viele Migranten, ich mag die meisten davon , aber auffällig ist die Tendenz zur Unwahrheit bei ihnen schon..

Johnny1887 schrieb:Eines macht mich nachdenklich bzgl. der angeblichen Ausländerfeindlichkeit "der Deutschen": In der ehemaligen DDR ist die AfD überdurchschnittlich erfolgreich und selbst die Jugendlichen von heute haben braunes Gedankengut (Quelle: https://taz.de/Rechtsextremismus-in-Ostdeutschland/!5730766/ ). Dabei gibt es dort kaum Einwanderer.

Das ist ja einer der Gründe. Der Osten gehört erst 24 Jahre zur freien Welt. Davor gab es die Ohnmacht des 1. WK, Weimaer Republik, Nazi-Diktatur, weggesperrt von den Roten.

Dazu gibt es wirtschaftlich noch dermaßen Unterschiede, sodass das Vertrauen in die Politik bei Vielen weg ist. Ich bin da deutlich entspannter, denn gäbe es wirklich soviele Rechtsextremisten, wie man sie immer am Wahlergebnis ablesen möchte, hätte die NPD spätestens in den 2000ern zu schlagen könne. Nein, müssen.

Die AFD ist komplett auf den Osten ausgelegt und die haben es mega clever gemacht. Geben sich nach Außen (die Partei für sich) als bürgerlich und und einzige Alternative. Nicht so grob und schwarz-weiß-rot behangen wie die NPD.

Ja, und dann hilft es auch nicht wenn man sich noch öffentlich (zb. in div. TV-Shows) über die Menschen hier noch lustig macht und Schubladen bedient.

Selbst hier im Forum habe ich schon gelesen, das sich Menschen, die angeblich wissen wie die Welt funktioniert, sich über den Nazi-Osten auslassen und nie hinfahren würden.

Damit baut man die gesellschafltichen Mauern nur höher und bedient genau das Narrativ, das man der Gegenseite immer wieder vorwirft: Schubladendenken und unreflektierte Denkweisen.

Denn die Wahlergebnisse beweisen das die Mehrheit gegen die AFD ist.

Johnny1887 schrieb:Die "alten Länder" sind derweil eher multikulturell bevölkert und die AfD fährt dort tendenziell weniger Stimmen, in Schleswig-Holstein hat besagte Partei sogar gar kein Mandat im Landtag.

Was Rechtsextremismus ja auch nicht ausschließt.

Johnny1887 schrieb:In Brasilien gibt es eine Stadt, die von Deutschen gegründet wurde und wo die meisten heute noch deutsche Vorfahren haben und auch sogar noch Deutsch sprechen, zumindest die ältere Generation: Pomerode! Teilweise sind die deutschstämmigen rechtsradikal

Was heißt "teilweise"? Es dürfte wohl kaum ein Land der Welt geben, in dem es keine Rechtsradikalen gibt.

Die Bearbeitungszeit ist abgelaufen, aber das möchte ich nochmal kurz ansprechen.

Der dunkle Parabelritter hatte mal ein Video über die Thematik im Osten gemacht und kann das besser erklären, als ich das je könnte.

OST FRUST ... und Morddrohungen.

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DerThorag schrieb:Der dunkle Parabelritter

genauso isses!
nach 30 Jahren immernoch

@Abahatschi
Wenn Du die beiden zitierten Sätze von mir in einen Kontext bringst, dann hast Du eigentlich die Antwort warum sie das geschafft haben.

"Beeindruckend" ist das bestimmt nicht, ich sage immer wieder der zweite Weltkrieg ist genau zur richtigen Zeit ausgegangen.
Zur Erinnerung: Mit den beiden Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki.
Wäre der 2. Weltkrieg nur 5 Jahre später losgegangen, so wären es nicht nur Hiroshima und Nagasaki gewesen, sondern auch London, Berlin, Moskau, Hamburg, ....

Aber worauf wollte ich hinaus:

Erwin Rommel z.B. Sympathisant der Nazis, nie in der NSDAP gewesen und am Ende sogar von Nazis unter mysteriösen Umständen ermordet worden ist. Einer der geneigt war aufgrund des Ausganges des 1. Weltkrieges und des Versailler Vertrages auf Fanatiker zu hören.

Oder Wernher von Braun, Mitglied der NSDAP, baute die V1 und V2 und die Rakete mit der die Amerikaner den Mond betraten. Aufgrund persönlicher Interessen (Ich will meine Rakete bauen!) geneigt gewesen auf die Nazis zu hören.

Oder einer der mir wirklich Angst macht: Rudolf Höß nicht zu verwechseln mit Rudolf Heß.
Warum macht er mir Angst?
Es gibt keine Misshandlungen, keine sadistischen Züge, trotzdem war er Kommandant von Auschwitz. Amon Göth zum Beispiel war ein Sadist ohne gleichen (War auch der dargestellte Kommandant in Schindlers Liste). Unter Höß seinem Kommando starben Millionen, unter Göth starben zehntausende. Trotzdem wollte die aufgebrachte Menge nach dem Krieg in Krakau seinen Kopf. Höß war der Menge egal, eben weil keine sadistischen Züge an ihm waren und nichts dergleichen bekannt war.
Vor solchen Menschen habe ich deshalb Angst, weil kein primitiver Sadist in ihren Gesprächen und Handlungen erkennbar ist, im Gegenteil, der Amerikaner Gustave M. Gilbert war ein Stück weit verwundert, wie so ein Mensch zum Handlanger der Nazis wurde.
Höß erinnert mich, wie kein anderer, daran, dass wir alle sehr gut aufpassen müssen....

Johnny1887 schrieb am 07.04.2023:Dass Deutsche generell ausländerfeindlich sind, will ich nicht sagen. Nachdenklich macht es mich aber schon. Und ich weiß auch, dass solche Vorwürfe gegenüber Deutschen, die eindeutig antifaschistisch sind, eher verletzend sind.

Was für eine beschränkte Ansicht, für dich gibts nur Faschist und Antifaschist? Sollte man die Realität nicht differenzierter betrachten?

@Rainlove
dös ist halt doitsch - hier muss man sich klar gegen den Faschismus positionieren um kein Faschist zu sein.... Es reicht nicht kein Faschist zu sein.

Johnny1887 schrieb am 03.02.2023:ALLE Deutschen als ausländerfeindlich betitelt.

So, wie ALLE Fahrradfahrer bei rot fahren und ALLE Motorradfahrer durch die Rettunsgasse zischen, minste Du?
So wie ALLE deutschen Kinder fett sind?

juvenilea schrieb am 03.02.2023:Sind die Deutschen Ausländerfeindlich?

Klar, so wie die Deutschen alle Glatze und Stiefel tragen, oder?

Gucky.

@Gucky87
räusper
Zitiere mich doch bitte ganz und nicht aus dem Kontext gegriffen:

juvenilea schrieb am 03.02.2023:Sind die Deutschen Ausländerfeindlich?

Hier sollten wir vielleicht etwas differenzieren:
Ist das Land Deutschland ausländerfeindlich? Nein, nicht wirklich, die Gesetzgebung ist alles andere als Ausländerfeindlich.
Ja, was das Grundgesetz betrifft, da bin ich stolz dem Land zuzugehören, dass so ein Grundgesetz hat :).

@Tomasz
Wie meinst Du das?

Der zitierte Beitrag von Tomasz wurde gelöscht. Begründung: einseitige Pauschalisierungen

Ich denke, dass die Deutschen nicht Ausländerfeindlich sind.

juvenilea schrieb am 07.04.2023:Jedoch wäre es, so sprichst Du es ja auch an, eindeutig nicht fair alle Deutsche über einen Kamm zu scheren.

Moinsen juvenilea,

was ich gemeint habe (damals unter dem Pseudonym "Softtrinker"), ist, dass die Parteien wie z. B. die SPD oder die CDU in den "alten Ländern", deswegen so hohe Stimmen erreichen, weil sie von den Migranten, die es in z. B. Nordrhein-Westfalen oder Hessen zahlreich gibt, gewählt werden. In den "neuen Ländern" gibt es kaum Migranten und da fährt die AfD viele Stimmen ein (leider auch jetzt in Bayern und Hessen). Wenn es in den alten Ländern ebenfalls kaum Migranten geben würde, würde die AfD vielleicht auch hohe Stimmen einfahren. Das wirft auf Deutsche kein gutes Licht. Leider. Aber pauschal alle Deutschen negativ über einen Kamm zu scheren: Würde ich auch nicht wollen. Dafür kenne ich (zu) viele Deutsche, die gegen braunes Gedankengut sind.

Johnny1887 schrieb:Dafür kenne ich (zu) viele Deutsche, die gegen braunes Gedankengut sind.

In meinem Umfeld (Arbeitsumfeld, Bekannte, Freunde) ist sowieso noch das "alte Gedankengut" üblich, womit ich in dem Fall meine, dass man eben aufgeschlossen und tolerant gegenüber Fremden, LGBT etc. ist. Gerade bei meinem Arbeitsplatz würde eine strenge AfD-Sichtweise sowieso nicht funktionieren, weil hier ein bunter Haufen an allen möglichen Leuten rumläuft, die der AfD wahrscheinlich größtenteils ein Dorn im Auge wäre. Würde nach AfD-Manier hier "aufgeräumt" werden, wären am Ende wahrscheinlich weniger als die Hälfte noch übrig.

-VOLLSTRECKER- schrieb am 10.05.2023:Ich denke, dass die Deutschen nicht Ausländerfeindlich sind.

Alle auf keinen Fall.

Aber auch die, die es sind, können sich das nicht erlauben, denn auch sie werden weiterhin auf Menschen mit Migrationshintergrund angewiesen sein, damit ihr geregeltes Leben, ihr gewohnter Alltag wie gewohnt funktioniert.

Johnny1887 schrieb:was ich gemeint habe (damals unter dem Pseudonym "Softtrinker"), ist, dass die Parteien wie z. B. die SPD oder die CDU in den "alten Ländern", deswegen so hohe Stimmen erreichen, weil sie von den Migranten, die es in z. B. Nordrhein-Westfalen oder Hessen zahlreich gibt, gewählt werden.

Bei der Argumentation merkste selbst, dass dir ein Fehler unterläuft? Migranten sind nicht wahlberechtigt, da diese keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.
Wenn du die Bürger meinst, deren Eltern/Großeltern damals als Gastarbeiter in die BRD kamen, dann handelt es sich bei deren Nachfahren, die in der BRD geboren wurden, definitiv nicht um Migranten, sondern um Einheimische.

rhapsody3004 schrieb:Aber auch die, die es sind, können sich das nicht erlauben, denn auch sie werden weiterhin auf Menschen mit Migrationshintergrund angewiesen sein, damit ihr geregeltes Leben, ihr gewohnter Alltag wie gewohnt funktioniert.

Dafür gibt es deren wirre Unterscheidung in gute und schlechte Ausländer. An der Stelle sei mal der bekannte Neonazi Sven K. aus Meck-Pomm zitiert: "Das Problem ist, wenn man sie wirklich kennen lernt, kann man sie nicht hassen."
Quelle: youtu.be/Zbsx3VSsxdY?t=1050

Der Knackpunkt ist, dass es um den abstrakten Gedanken vom "Anderen", der per Definition immer irgendwie schlechter als man selbst ist, geht, also um klassische Xenophobie.