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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

2.489 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Ausländerfeindlichkeit, Fremdenhass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

13.10.2023 um 17:18
Zitat von Jay-JayJay-Jay schrieb:Bei der Argumentation merkste selbst, dass dir ein Fehler unterläuft? Migranten sind nicht wahlberechtigt, da diese keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.
Wenn du die Bürger meinst, deren Eltern/Großeltern damals als Gastarbeiter in die BRD kamen, dann handelt es sich bei deren Nachfahren, die in der BRD geboren wurden, definitiv nicht um Migranten, sondern um Einheimische.
Also ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen, meine Eltern nicht. Daher bin ich kein Einheimischer, auch wenn ich auch im Besitz einer deutschen Staatsbürgerschaft bin. Meine Eltern und ihresgleichen sowie die ich und die meisten von meinesgleichen wählen oftmals die SPD oder die Grünen, manche auch die CDU. Und weil es von uns in den "alten Ländern" viele gibt, haben diese Parteien mehr Stimmen. Leider hat die AfD es geschafft, die zweite oder drittstärkste Kraft in Bayern und Hessen zu werden. #FCKAFD


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

13.10.2023 um 17:59
Zitat von Johnny1887Johnny1887 schrieb:Also ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen, meine Eltern nicht. Daher bin ich kein Einheimischer, auch wenn ich auch im Besitz einer deutschen Staatsbürgerschaft bin. Meine Eltern und ihresgleichen sowie die ich und die meisten von meinesgleichen wählen oftmals die SPD oder die Grünen, manche auch die CDU. Und weil es von uns in den "alten Ländern" viele gibt, haben diese Parteien mehr Stimmen. Leider hat die AfD es geschafft, die zweite oder drittstärkste Kraft in Bayern und Hessen zu werden. #FCKAFD
Ich würde das Wahlverhalten oder welcher Partei man sich eher zugehörig fühlt nicht nur am Migrationshintergrund festmachen - da spielen viele Faktoren mit rein. Können reinspielen. Prägung, Wertedenken, ökonomische Verhältnisse usw...

Die SPD bspw. dürfte auch nach wie vor von vielen Deutschen auch ohne Migrationshintergrund gewählt werden, die sagen wir es so ökonomisch nicht zur oberen Mitte und aufwärts zählen.
Dennoch gibt es selbst unter diesen aufwärts der oberen Mitte SPD-Wähler, wenn sie ihre Wertevorstellungen eher bei der SPD vertreten sehen.

Grüße von einem deutschen SPD-Wähler ohne Migrationshintergrund.
Zitat von Johnny1887Johnny1887 schrieb:#FCKAFD
Word!

Der AfD gebe ich auch eine Mitschuld, zumindest eine moralische Mitschuld, denn wer hetzt, den Menschen Angst macht und auch spaltet, schürt damit auch Ausländerfeindlichkeit und auch Migrationsfeindlichkeit mit deutscher Staatsangehörigkeit.


Dürfe nicht so sein, weil man niemals alle über einen Kamm scheren kann, aber leider führen Hass, Hetze und Angstmacherei dazu, dass bei nicht allen aber einigen Menschen leider auch eine allgemeine Ausländer- und Migrationsfeindlichkeit breit machen kann.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

13.10.2023 um 18:09
Wer sind eigentlich "die Fremden"?

Meine Frau ist Irin, ihre Freundin Französin, meine Putzfrau ist Russin, meine Nachbarn Dänen, mein Bäcker Friese, mein Gemüsemann Türke, mein Gastwirt Italiener, Grieche oder Chinese. Der Mensch, der unseren Oldtimer wartete kommt aus England, mein Ex-Chef aus den USA, meine frühere Backoffice-Leiterin aus dem Iran, meine erste Frau war Palästinenserin, meine Älteste nebst Ehefrau und Kindern sind inzwischen Dänen bzw. Däninnen. Fremd war und ist mir von denen niemand.

Bis jetzt hat sich mir auch noch nicht erschlossen, wer von denen eine potenzielle Gefahr für mich sein soll.
Kann mich mal jemand aufklären?

Was die Einwanderer angeht: Nicht wenige der erfolgreichsten Gesellschaften speisten und speisen sich aus Migranten. Warum? Weil es immer die entschlusskräftigsten, mutigsten und unternehmerischsten Menschen sind, die Geld und Leben riskieren, um ihrem Elend, dem Hunger und der Unterdrückung zu entfliehen, um sich andernorts ihr kleines persönliches Glück aufzubauen.

Ich gönne es ihnen!


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

13.10.2023 um 18:11
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:weil man niemals alle über einen Kamm scheren kann
Das gilt selbst für nur alle muslimischen deutschen als auch nichtdeutschen Staatsbürger.

Ps.

Ohne diese sehe auch mein Alltag, beim Einkaufen angefangen, ziemlich eingeschränkt aus.

Und als Kind hätte ich dann auch keine chirurgische Praxis in meiner Nähe gehabt.

Hatte auch immer wieder anständige muslimische Arbeitskollegen. Sowohl als Gärtner als auch in der Sicherheitsbranche später.


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13.10.2023 um 19:44
Zitat von DoorsDoors schrieb:Meine Frau ist Irin, ihre Freundin Französin, meine Putzfrau ist Russin, meine Nachbarn Dänen, mein Bäcker Friese, mein Gemüsemann Türke, mein Gastwirt Italiener, Grieche oder Chinese.
Jetzt könnt ihr wieder an die Decke gehen und mich in die rechte Ecke stellen, aber die sind alle nicht dafür bekannt sich im Namen ihrer Religion in die Luft zu jagen, Menschen abzuschlachten und für die „unläubige“ weniger wert sind als Hunde.
Und nein nicht jeder Moslem oder arabischstämmiger sieht das so, aber die die es so sehen haben hier einfach nichts zu suchen.
Es gibt mehr als schwarz und weiß.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

13.10.2023 um 20:11
Zitat von DoorsDoors schrieb:Meine Frau ist Irin, ihre Freundin Französin, meine Putzfrau ist Russin, meine Nachbarn Dänen, mein Bäcker Friese, mein Gemüsemann Türke, mein Gastwirt Italiener, Grieche oder Chinese. Der Mensch, der unseren Oldtimer wartete kommt aus England, mein Ex-Chef aus den USA, meine frühere Backoffice-Leiterin aus dem Iran, meine erste Frau war Palästinenserin, meine Älteste nebst Ehefrau und Kindern sind inzwischen Dänen bzw. Däninnen. Fremd war und ist mir von denen niemand.
Kennst du auch `n paar Deutsche?

Die sind auch ganz nett.

So gut wie jeder dürfte migrantische Leute kennen und sie auch wertschätzen.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

13.10.2023 um 20:28
Zitat von FellhaseFellhase schrieb:So gut wie jeder dürfte migrantische Leute kennen und sie auch wertschätzen.
Absolute Zustimmung!


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

13.10.2023 um 20:50
@sindbad82
@Fellhase

Verbrecherische FanatikerInnen gibt es, ob aus politischen oder (vorgeblich) religiösen Motiven in jeder Couleur. Ich habe da, von militanten PalästinenserInnen, christlichen Milizen oder Contras, katholischen IRA-Fightern, Alt- und Neo-Nazis, Rechts- oder Linksradikalen aller Schattierungen im Laufe meines Lebens so einige kennen gelernt. So unterschiedlich die Motive sein mögen, so ähnlich ist ihr Menschen verachtendes Vorgehen.

Allerdings: Woher Menschen kommen, war für mich nie ein wichtiges Kriterium. Assholes come in every colour. Unsympathische und sympathische Menschen gibt's mit jedem Pass in der Tasche.
Meine erste Ehefrau war Palästinenserin aus dem Libanon, meine zweite stammt aus Irland. Religion war mir jeweils so unwichtig wie Haar- oder Augenfarbe.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

13.10.2023 um 22:17
Zitat von FellhaseFellhase schrieb:Kennst du auch `n paar Deutsche?
Mit deutscher Staatsbürgerschaft egal ob per Geburtsrecht oder erst im Verlauf erworben sollte jeder als Deutscher angesehen werden.

Ob sich der Einzelfall dann auch selbst wie ein Deutscher fühlt bzw. sich so sieht, ist dann natürlich nochmal was anderes.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

13.10.2023 um 22:27
@rhapsody3004
Ich persönlich sehe als deutsch an, wer sich integriert unsere Werte vertritt, unsere Kultur und Lebensweise akzeptiert. Die pro Palästina trottel sehe ich zb nicht als deutsche an. Egal was in ihrem Pass steht.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

13.10.2023 um 22:33
Zitat von sindbad82sindbad82 schrieb:. Die pro Palästina trottel sehe ich zb nicht als deutsche an. Egal was in ihrem Pass steht.
Sind formell gesehen Deutsche, die nicht deutsche Werte vertreten und auch nicht leben.

Ich wollte es auch besonders an Doors ganzen Aufzählungen nur festmachen.

Sollten das alle Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft sein - dann ist die Frage eigentlich unnötig, ob er auch ein paar Deutsche kennt.
Ich weiß natürlich wie es gemeint war.
Zitat von FellhaseFellhase schrieb:Kennst du auch `n paar Deutsche?

Die sind auch ganz nett.
Alle leider auch nicht.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

13.10.2023 um 22:35
@sindbad82
Sehe ich ähnlich, man kann nur Deutscher sein wenn man sich auch als Deutscher fühlt. Es ist sinnlos wenn Migranten den deutschen Pass haben aber sagen dass sie sich nicht als Deutsche sehen.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

14.10.2023 um 00:42
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Sollten das alle Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft sein - dann ist die Frage eigentlich unnötig, ob er auch ein paar Deutsche kennt.
Soll man davon ausgehen, das sie/alle einen deutschen Pass haben, was auch gar nicht wichtig ist, wie ich meine.
Könnte auch beleidigend oder als anmaßend aufgefasst werden.


Unnötig ist für mich, die Herkunft besonders hervorzuheben, wenn es doch Deutsche sind bzw. überhaupt.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ich weiß natürlich wie es gemeint war.
Das ist doch toll :)
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Alle leider auch nicht.
Jepp, versteht sich von selbst, ich sprach nur von einigen... okay, ein bisschen mehr sind es schon, die genauso umgänglich und
friedfertig sind.


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14.10.2023 um 00:54
Zitat von DoorsDoors schrieb:Woher Menschen kommen, war für mich nie ein wichtiges Kriterium. Assholes come in every colour. Unsympathische und sympathische Menschen gibt's mit jedem Pass in der Tasche.
Sorry, hab es erst jetzt gelesen.
So schaut`s aus.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Mit deutscher Staatsbürgerschaft egal ob per Geburtsrecht oder erst im Verlauf erworben sollte jeder als Deutscher angesehen werden.
Klar, aber Privatpersonen fragen i. d. R. nicht danach u. geht im Grunde keinem etwas an, finde ich.

Heisst, wenn eine migrantische Person keine dt. Staatsbürgerschaft hätte, würde man ihn doch nicht anders behandeln.
Mir ist klar, das es Leute gibt, die das anders sehen, unverständlich..


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Do-X ehemaliges Mitglied

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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

14.10.2023 um 07:13
Zitat von sindbad82sindbad82 schrieb:Jetzt könnt ihr wieder an die Decke gehen und mich in die rechte Ecke stellen,
Wirst du bei mir nicht erleben.
Ich frage mich eher, wie diese Hamas-Sympathisanten, wenn es zu einer Fluchtbewegung aus Gaza käme, von der EU explizit von allen Palästinensern herausgefiltert werden können? Ich meine, wird da dann jeder gefragt, ob die Person Sympathisant mit Hamas ist? Wie verfährt unser Rechtsstaat mit denen?

Wenn es bereits unter eingebürgerten Menschen Sympathisanten mit den Hamas in Deutschland gibt, dann ist das ja wohl absolut kein gutes Zeichen. Wir deutschen Bürger wurden vom Bundespräsidenten aufgefordert, Juden zu schützen. Wie erkenne ich denn einen?

Wie erkenne ich denn einen potenziellen Gefährder, der hier offenbar gut integriert ist?
Will ich jetzt jeden Tag in Angst leben und nur noch auf den Boden schauen um nicht mehr in Gesichter sehen zu müssen?

Und die Erziehung/Glauben kriegst du nicht sekundär aus den Köpfen irgendwelcher Fanatiker gelöscht.

Mir tun ,,Alle" leid, die ihr Leben da unten und überall auf der Welt lassen müssen!

Ein unheimlich tragischer Zustand/Konflikt, ausgelöst von zutiefst fanatischen, einem jahrtausende alten (vllt. über die jahrtausende auch uU fehlinterpretierten) Glauben hinterherhinkenden Menschen.
Ich meine, welcher ,,Gott" stiftet zu Mord an?

Das sind so Fragen, die ich mir stelle. Handeln die wirklich nur im Namen ihres Gottes ...


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

14.10.2023 um 07:20
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Wie erkenne ich denn einen potenziellen Gefährder, der hier offenbar gut integriert ist?
Palestinenserschal ist verdächtig?
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Will ich jetzt jeden Tag in Angst leben und nur noch auf den Boden schauen um nicht mehr in Gesichter sehen zu müssen?
Damit werde ich in nächster Zeit auch vorsichtiger sein. Für manche Menschen ist der offene, geradeaus-Blick in die Augen Provokation...
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Und die Erziehung/Glauben kriegst du nicht sekundär aus den Köpfen irgendwelcher Fanatiker gelöscht.
Ich vermute fast: im Leben nicht...
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Mir tun ,,Alle" leid, die ihr Leben da unten und überall auf der Welt lassen müssen!
klar.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Ich meine, welcher ,,Gott" stiftet zu Mord an?
In keinem Namen ist mehr gemordet worden als im Namen Gottes...
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Das sind so Fragen, die ich mir stelle. Handeln die wirklich nur im Namen ihres Gottes ..
bloß nicht...


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

14.10.2023 um 08:55
Zitat von DoorsDoors schrieb:Bis jetzt hat sich mir auch noch nicht erschlossen, wer von denen eine potenzielle Gefahr für mich sein soll.
Kann mich mal jemand aufklären?
Na klar, gerne.
Da ich beruflich mit Flüchtlingen/ Migranten zu tun habe, schildere ich Dir gerne ganz praktisch, wo ich die Gefahren sehe.

1.
Wir haben keinen funktionierenden Plan und keine funktionierenden Strukturen, um die Menschen bei uns einzugliedern.
Angefangen damit, dass wir enorm viele traumatisierte Menschen aufgenommen haben, die wir aufgrund des maroden Gesundheitssystems und der Sprachbarriere nicht im Ansatz vernünftig versorgen können.

Diese Menschen können nicht angemessen therapeutisch und psychiatrisch behandelt werden, weil es kaum Plätze gibt. Sie können nicht eingegliedert werden. Sie entgleiten uns, weil wir es nicht schaffen, sie (mangles freier Plätze und aufgrund der Sprachbarriere) in unsere Hilfesysteme einzubinden. Und jeder einzelne Vorfall mit einem Flüchtling, der z.B. in einer wahnhaften Phase eine Straftat begeht und letztendlich schuldunfähig ist, wird politisch ausgeschlachtet, brennt sich in das Gedächtnis ein und endet mit dem Gefühl eines Teils der Bevölkerung, dass "die damit davonkommen".
Ich finde das sehr gefährlich für unsere Demokratie.

Endend damit, dass sich Parallelgesellschaften bilden.
Die Eingliederung der Flüchtlinge wurde insbesondere seit 2015 auf Ehrenamtliche abgewälzt. Planlos und zeitlich sehr begrenzt, dann wurden die Menschen sich selbst überlassen.

Ergebnis ist, dass etliche Flüchtlinge keinen Anschluss gefunden haben und in ihren Communities weiterleben. Menschlich nachvollziehbar.
Problematisch an der Stelle, an der es z.B. um die Einbindung in unsere Werte und unsere Kultur geht.

Ein Klassiker aus meinem Alltag:
Eine junge Frau (Migrantin) wurde Opfer mehrerer Gewalttaten. Die Täter stammten aus dem direkten sozialen Umfeld der Frau. Die junge Frau wandte sich an Personen aus dem Hilfesystem und mit deren Unterstützung an die Polizei, weil sie innerhalb der Familie keinen Schutz erfahren hat und die Taten heftig waren.
Ergebnis: das Opfer und die Personen aus dem Hilfesystem wurden massiv persönlich bedroht und eingeschüchtert, um das Tätigwerden der Justiz zu verhindern. Man würde nach seinen eigenen Regeln mit dem Vorfall umgehen und die Täter zur Rechenschaft ziehen. Die deutschen Gesetze würden nicht anerkannt werden. Die Polizei konnte keinen ausreichenden Schutz bieten.
Letztendlich hat der Clan so stark zusammengehalten und so starken Druck ausgeübt, dass niemand einen Fuß in die Tür bekommen hat und die Täter unverurteilt davon gekommen sind. Das Leid des Opfers geht weiter.
Es fehlt komplett an einer sozialen Kontrolle durch ein Umfeld, das auf unseren Werten und Regeln basiert.
Dass unser Rechtssystem so systematisch ausgehebelt werden kann, weil unsere Gesetze nicht akzeptiert werden, und dass Täter damit durchkommen, darf mMn nicht passieren.
Und: ja, das ist eine Gefahr für uns alle.


2.
Unsere Verwaltung ist inzwischen heillos überlastet und spätestens seit der Aufnahme der Flüchtlinge aus der Ukraine pfeiffen die zuständigen Stellen aus dem letzten Loch. Das führt dazu, dass es enorme Probleme bei der (Weiter-)Bewilligung von Leistungen gibt und die Ärmsten unserer Gesellschaft gegeneinander ausgespielt werden.
Die Mitarbeiter der Verwaltung machen keinen Hehl daraus, dass sie stinkwütend auf die Regierung sind, weil das System personell und strukturell nicht auf auf die Masse an Leistungsempfängern ausgelegt ist.
Ergebnis: die Stimmung kippt auch hier.
Bei den Leistungsempfängern, weil teilweise aufgrund der Arbeitsüberlastung Lücken in der Weiterbewilligung von Sozialleistungen entstehen, die existenzbedrohend sind. Oder weil sie ausziehen müssen, das Amt es aber nicht schafft, die neue Wohnung rechtzeitig zu bewilligen.
Bei den Mitarbeitern der Verwaltung, weil sie auf dem Zahnfleisch gehen.
Bei den Mitarbeitern in den Hilfesystemen, weil sie "ihre" Leute nicht mehr angemessen versorgt bekommen. Da sind auch etliche inzwischen nach rechts gerückt, was ich für Menschen in sozialen Berufen schon negativ bemerkenswert finde und so nie kannte.


3.
Es fehlt an Verständnis und Respekt für unsere Werte.
Inzwischen passiert es regelmäßig, dass junge männliche Flüchtlinge konkret weibliche Personen aus dem Helfernetzwerk anfordern, weil sie glauben, den Helfern (die u.a. leiten, Regeln festsetzen und diese überwachen) den Stinkefinger zeigen zu können.
Und ganz generell ist die Zusammenarbeit von männlichen Flüchtlingen und Frauen - das ist die Schnittstelle, die ich erlebe- mehr als schwierig, weil die Gleichberechtigung und Befugnisse schlichtweg nicht akzeptiert werden.


Zusammengefasst:
Ich sehe die Gefahr nicht darin, dass wir uns eine Masse an Attentätern ins Land holen.
Ich sehe die Gefahr darin, dass wir immer noch komplett blind in eine sich zuspitzende Situation laufen, in der wir es nicht geschafft haben, ausreichende Strukturen für die Menschen zu schaffen, die zu uns flüchten.
Und genau darin liegt für mich eine massive Gefahr für unsere Gesellschaft und konkret den Erhalt unserer Werte und unserer Demokratie.
Statt tragfähige Lösungen zu schaffen spült diese Situation Massen an Wählern in die Hände der rechten Parteien. Und mit Blick auf die nächste Flüchtlingswelle, die uns bald erreichen wird, wird sich die Situation zuspitzen.
Mir wird schlecht wenn ich daran denke, was sich bald hier abspielen könnte.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

14.10.2023 um 09:13
Ist nicht jedes Land ausländerfeindlich? Menschen sind durch Vorurteile getrieben, wenn sie etwas fremdes nicht genau kennen, egal wo sie herkommen.

Dass verschiedene Länder einen verschieden hohen oder niedrigen Grad an Ausländerfeindlichkeit haben, ist auch klar. Viele sind es hinterm Rücken.

Man muss nur mal nach Japan reisen, ein Land, was hier in Deutschland mit Gastfreundlichkeit, guten Sitten, Anstand und Moral gesehen wird. In der Realität eines der ausländerfeindlichsten Länder der Welt.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

14.10.2023 um 12:56
Zitat von LKMMAALLKMMAAL schrieb:Menschen sind durch Vorurteile getrieben, wenn sie etwas fremdes nicht genau kennen, egal wo sie herkommen.
Nur blöd, dass Deutschland nicht erst seit gestern ein buntes-vielfältiges migrantisches Land ist. Ist ja nicht so, dass wir das erst ab 2015 geworden sind.
Zitat von LKMMAALLKMMAAL schrieb:Man muss nur mal nach Japan reisen, ein Land, was hier in Deutschland mit Gastfreundlichkeit, guten Sitten, Anstand und Moral gesehen wird. In der Realität eines der ausländerfeindlichsten Länder der Welt.
Da ist wohl leider was dran.

Angesichts des Pflegenotstandes in Japan sollten sie zumindest in diesem Bereich mal offener werden. Denn alles werden Roboter bestimmt auch nicht erledigen können.

Auch einige unserer europäischen Länder sind nicht gerade als offene Länder hinsichtlich Migration bekannt.

Und je nach Region in den USA wird man es als Ausländer auch nicht leicht haben.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

14.10.2023 um 20:01
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Nur blöd, dass Deutschland nicht erst seit gestern ein buntes-vielfältiges migrantisches Land ist. Ist ja nicht so, dass wir das erst ab 2015 geworden sind.
Ich bin in den sechziger Jahren in einem damals schon auf eine lange "multiethnische Tradition" zurück blickenden Stadtteil (Hamburg-St.Pauli) gross geworden. Da war es vollkommen normal, dass Nachbarn aus aller Herren Länder stammten. Kaum einer hatte Probleme damit. Man hatte Gemeinsamkeiten. Man war Malocher, man war arbeitslos, man war arm, man wohnte in beschissenen Verhältnissen, man war gelegenheitskriminell, man ging anschaffen. Da war es vollkommen egal, ob jemand schwarz, gelb oder blass war, de Vries, Müller, Smith, Hinterhuber, Li, Kim, Stanislawski, Ulutürk oder Wagadongo mit Nachnamen hiess. Bis 1945 hatte dieser Stadtteil sogar noch eine komplette "Chinatown", ganz, wie es sich für eine Welt- und Hafenstadt gehört.

Natürlich war Deutschland immer auch ein Durchzugs- und Einwanderungsland mit nationalen Minderheiten in bestimmten Regionen, wie Nord- und Ostfriesen an den westlichen Küsten, wendischen Sorben in der Lausitz und im Spreewald, Dänen an der Nordgrenze.

Darüber hinaus hat Deutschland immer wieder grosse Immigrationswellen erlebt. Stichwort Völkerwanderung.

Jüdische Gemeinden lassen sich seit 321 urkundlich nachweisen. Im Mittelalter zog es Handwerker und Händler aus den Niederlanden, Frankreich, Polen etc. in die Grenzen des heutigen Deutschlands. "Gekommen um zu bleiben" - ebenso zog es natürlich auch Deutsche hinaus in die Welt. Bereits die Hanse sorgte für eine rege Durchmischung der Handel treibenden Völker. Später kamen Kolonisten aus den Niederlanden, um beispielsweise die Überschwemmungsgebiete der Elbe (Vier- und Marschlande) zu besiedeln, im 16. Jahrhundert war jeder 4. Hamburger ein niederländischer Migrant. Friedrichstadt an der Mündung der Treene in die Eider, eine niederländische Gründung, hatte nicht nur 200 Jahre lang ein niederländisches Sprachprivileg, sondern es galt auch ebenso lange niederländisches Recht*.

Im 17. Jahrhundert waren gut 1/4 der Einwohner des Grossraums Berlin französischer Herkunft. In Hamburg waren Portugiesen und Engländer stark vertreten, wie sich heute noch an Namen alter Familien erkennen lässt. Ebenso rege war der Zuzug von Schweden, schliesslich waren Teile der Ostseeküste einst schwedisch, oder von Dänen, die bis an die Elbe herrschten - und blieben.

Im 19. Jahrhundert kam es zu einem starken Zustrom von Arbeitsmigranten, meist aus Polen oder der Ukraine, nach Deutschland. In manchen Städten im Ruhrgebiet gab es um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert mehr Polen als Deutsche. Nationalisten befürchteten eine "Verpolung" der deutsche Rüstungsschmiede im Ruhrpott.

Nach der russischen Revolution 1917 liessen sich viele zarentreue Flüchtlinge aus Russland und dem Baltikum in Deutschland nieder. Zuvor hatten schon Menschen aus den deutschen Kolonien sich in Deutschland niedergelassen.

Der Zweite Weltkrieg mischte die Völker Europas noch einmal nachhaltig durch, zahlreiche "displaced persons" aus allen Teilen Europas blieben freiwillig oder unfreiwillig in Deutschland hängen, ebenso wie ehemalige Besatzungssoldaten.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen Arbeitsmigranten aus den Ländern rund ums Mittelmeer dazu, politische Flüchtlinge aus Diktaturen wie Griechenland, dem Iran oder Chile oder Asylbewerber aus allen Staaten der Erde, nicht zu vergessen die Communities ausländischer Geschäftsleute, wie der Japaner in Düsseldorf oder der iranischen Teppichhändler in Hamburg.

Heute gilt Berlin als grösste "polnische", "russische" oder "türkische" Stadt ausserhalb der jeweiligen genannten Länder. Etwa 20.000 junge Israelis leben in Berlin - mehr als irgendwo sonst ausserhalb Israels. Hamburg ist die grösste "afghanische" Stadt und die grösste "ghanaische", so weit ich weiss. Ein "Portugiesenviertel" am Hafen gibt's übrigens auch noch, sowie einige skandinavische Kirchengemeinden.

Wahrscheinlich habe ich noch allerlei Völkerscharen vergessen.

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*Was würde passieren, würden, auf Wunsch der Regierung, muslimische Glaubensverfolgte, meinetwegen Schiiten aus dem Irak oder Sunniten aus dem Iran, in der BRD eine Stadt gründen, in der sie 200 Jahre lang ausschliesslich ihre Heimatsprache und ihr Heimatrecht (Scharia!) ausüben dürften?


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