tudirnix schrieb:Auch in der ehemaligen DDR gab es Ausländerfeindlichkeit und sogar Neonazis, und das nicht wenige.
Ich kenne einen Fall, kurz vor der Wende, da haben Einheimische einen jungen Schwarzen ("Mosi") ertränkt, weil er mit einem ihrer Mädchen angebandelt hat. Ich war damals noch klein, viel weiß ich nicht mehr, wurde alles vertuscht.
War das ein Fall von Ausländerfeindlichkeit? Ich schätze, ja. Vielleicht hatte es was mit einer bestimmten Stereotype zu tun, die man Schwarzen (auch damals schon, in der DDR) gern nachsagt. Ich denke aber auch, dass das nur Einzelfälle waren. Es gab keine flächendeckenden Neonazihorden, so wie heute.
Ich finde, Fremdenfeindlichkeit ist eines der schlimmsten Dinge überhaupt. Gehasst zu werden, nur weil man *fremd* ist. Weil man eine andere Hautfarbe hat, eine andere Kultur lebt, eine andere Sprache spricht oder weil man ganz einfach "von woanders" kommt. Wenn Schwarze gehasst werden, nur weil sie schwarz sind. Das ist für mich nicht nachvollziehbar.
Aber ich differenziere auch. Es macht einen Unterschied, ob man Fremde *hasst*, oder ob man ihnen nur nicht zu vertrauensselig begegnet. Zumindest Letzteres kann ich verstehen. Fremden blind zu vertrauen oder zu lieben, wie es heute den Kindern in den Schulen einindoktriniert wird, finde ich furchtbar. Das hat auch nichts mit Völkerfreundschaft oder Ähnlichem zu tun. Eine gewisse Achtsamkeit gegenüber anderen Menschen, insbesondere Fremden, ist nicht falsch - aber sie darf niemals anlasslos in Hass oder Gewalt gipfeln.