Man muss das Dank Föderalismus immer differenziert betrachten, wo wie Demos erlaubt bzw. Versammlungsrecht angewandt wird. So sah ich heute auf einem YT Kanal bzw. Sender, der hier vergrämt ist, dass eine Demo im Zusammenhang gegen Covid-19 Maßnahmen in Bayern erlaubt wurde - Stand des Videos und den Aussagen zufolge war das aber kurz vor Erteilung der Auflagen.
Wie genau sie also stattfinden (Abstand der Teilnehmer, Begrenzung, etc) sei dahingestellt - aber es geht.
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Ansonsten nochmal generell zum Themenkomplex meine Meinung:
Das ist wie Verfassungsrecht oder Gesetz: Nie ewig in Stein gemeißelt, sollte immer lageangepasst fortgeschrieben und eingeschränkt oder erweitert, oder wertfreier, geändert werden. Im Sinne des Rechtsstaates kann ich keinen Blankoscheck ausstellen - könnte man, wäre aber ein Einschnitt in X Rechtsgüter und würde dem eigentlichen modernen Kerngedanken unseren Staatswesens und Rechtsverständnisses, das eher pro-Bürger ausgelegt ist, ad absurdum führen - um halt vielleicht ein paar Leute mehr dranzukriegen. Man kann das aus heutiger oder jetziger Sicht auch mit einem Wort beschreiben: Unverhältnismäßig. Ich verstehe also grundsätzlich die Bedenken mancher Kritiker wenn Änderungen auf dem Plan stehen.
Zugleich verstehe ich andere Kritiker wiederum nicht, die in jeder Gesetzesanpassung, ich überspitze und übertreibe mal bewusst, das Ende aller Bürgerrechte und den reinbrechenden Polizeistaat sehen der droht über uns alle zu kommen. Natürlich muss man wachsam sein und manchmal kommt es nicht in dicken Schüben sondern in kleinen Schritten - sinngemäß so als würde ich die Temperatur langsam und nicht sofort massiv erhöhen. Aber es hilft nichts, wenn ich alles statisch lassen will und ich neue Entwicklungen nicht mehr adäquat berücksichtigen kann. Manchmal muss man einfach manche Befugnisse oder Möglichkeiten anpassen um Schritt halten zu können - wichtig ist doch, dass es irgendwo weiter im Kernwesen rechtsstaatlicher Mentalität quasi verhältnismäßig und notwendig bleibt.
Meine persönliche Meinung ist, dass es da aber auch einfach Personengruppen und Personen gibt, die du nicht zufriedenstellen kannst. Ganz grundsätzlich - wer sich hier den Schuh anziehen und sich angesprochen fühlen will, darf das. Aber ich halte das nicht für zweckdienlich, weil eher behindernd. Wenn ich den Staat zum Beispiel digital komplett raushalten will, muss ich mich abstrakt auch darauf einstellen, dass Kriminalität oder Terror zunimmt weil diese "blinden Flecke" ausgenutzt werden und die Aufklärungsrate gegen Null geht. Dann kann ich mich "super frei" (naja, von den ganzen Cookies und Trackern der Unternehmen und Ad-Konstrukte und Algorithmen ja abgesehen aber hey, Hauptsache der Staat ist ganz weit weg auch wenn er mich vermutlich nie tangieren würde weil ich keine krummen Dinger drehe) fühlen aber eben manchen Personen nicht weiter beikommen, die das ausnutzen werden - und so kann ich quasi hinten rum wieder durch diese ausgenutzten Bereiche Schaden erleiden, weil gewisse Taten nicht so adäquat aufgedeckt werden können. Oder anders: es ergibt wenig Sinn bei fortschreitendem Trend zur Digitalisierung und Vernetzung Strafverfolgung in diesen Bereichen raushalten zu wollen.
Es geht wie gesagt nicht um einen Blankoscheck und totale Kontrolle. Will man das wirklich? Ich denke nicht. Da hat "der Bürger" nichts von, niemand in den Exekutivbehörden hat wirklich etwas davon und ich wüsste jetzt nicht, was Politiker davon hätten, wenn grundsätzlich das Klima im Land sich negativ verändert, dass keiner mehr wirklich zufrieden ist. Es gibt hier natürlich individuell immer Ausnahmen, aber ich meine die abstrakte Masse.
Also lange Rede kurzer Sinn, ich halte es wie:
PStanisLove schrieb:Überwachung und Einschränkung der Bürgerrechte finde ich nur solange gut, wie es auch gerechtfertigt ist.