@eckhart Also offiziell verboten schon, und vielleicht ists hier auch längst nicht so schlimm wie in der DDR, aber dass Vitamin B hier nicht existiert oder sogar nur selten ist halte ich beides für ausgeschlossen. Man muss dabei nichtmal auf Merkel/Kohl gucken sondern die Parteien insgesamt. Wäre das irgendwie ansatzweise repräsentativ und ginge es nach Können dann wären nicht praktisch alle relevanten Parteifunktionäre meist uralte Männer mit Brille und ohne Migrationshintergrund.
Wenn man in die niederen Positionen schaut dann findet man schon einige gute Leute, die dann auch unterschiedlich sind und jünger, aber schaffens nie nach oben, ist nicht nur in der Politik so. Seehofer ist bestimmt nicht Parteivorsitzender weils in ganz Bayern keine intelligenteren oder auch nur gebildeteren Leute als den gibt. Und Ministerposten werden auch einfach so zugeschoben, dann bekommt eine Familienministerin mit 0 Militärerfahrung plötzlich den Posten der Bundesministerin der Verteidigung, oder ein Heini - zumindest was den digitalen Bereich angeht - wie Dobrindt den des Ministers für digitale Infrastruktur. Ich verwette Kohle dafür, dass der Typ davor im ganzen Leben noch nie das Internet benutzt hatte, geschweige denn ansatzweise Ahnung von Themen besitzt, die für das Internet relevant sind, vor allem auch über die Probleme und Chancen diesbezüglich. Auch die ganzen Minister die aus der Politik rausgehen und dann Führungspositionen in sonstwelchen Unternehmen annehmen schaffen das bestimmt nicht weil sie so genial sind.
satansschuh schrieb am 13.10.2017:Tja, schöne neue Welt. Das Schlimme ist ja, dass viele Bürger es aus einem falschen Unsicherheitsgefühl genau so wollen. Sie haben Angst wegen den Berichten von Kriminellen und Terroristen. Aber wenn Skandale auf behördlicher- oder Regierungsebene bekannt werden, wird das scheinbar ausgeblendet.
Es ist halt immer wieder dieser banale Glaube dass man einerseits selbst niemals betroffen sein würde, weil man ehrlich ist (viele die das sagen sind das nichtmal, aber die glauben irgendwie übersehen zu werden) und man andererseits damit Terrorismus ausrotten könne, beides ist falsch und könnte man auch mit wenigen Klicks selbst nachprüfen, zumindest letzteres. Terroristen, egal ob Islamisten, Nazis oder sonstwas, sind praktisch immer vorher bekannt. Im schlimmsten Falle weiß man dass die Terror planen, im noch harmlosesten Falle weiß man nur dass sie irgendwie radikal oder verquer im Kopf sind, wie der Graz-Killer mit dem Heil Hitler Auto gerade.
Nur gibt es immer verschiedenste Gründe wieso nichts getan wurde, entweder man konnte aus juristischen Gründen nicht einschreiten, weil man keine handfesten Indizien hat, oder man beobachtete um an Komplizen ranzukommen und die Attacke kam dann doch zu plötzlich oder irgendein Arbeiter schlampte einfach, usw. Manches davon ist nichtmal Schuld von irgendwem, aber Tatsache ist, dass Überwachung nur bedingt schützt, wenn überhaupt. Frankreich hat die Überwachung in den letzten Jahren massiv aufgestockt und dennoch verhinderte diese keinen einzigen der Terroranschläge. Bestenfalls gibt es nach Terrorattacken Festnahmen von bisher unbekannten Dritten. Dazu kommt dann dass man in Zeiten von Trump und Erdogan sowieso alle Überwachung mit Vorsicht genießen sollte. Beide nutzen jede Gelegenheit um diese auf ihre persönlichen Feinde auszuweiten, Terror ist bei vielen nur Vorwand, auch Despoten der Vergangenheit spielten dieses Spiel und am Ende waren es immer die eigenen Leute die dann im Knast, Gulag oder sonstwo landeten.
Abgesehen davon dient Überwachung meist eher dem Finden eines Täters, nicht der Prävention. Amokläufer und Terroristen agieren aus Prinzip, egal was danach mit ihnen passiert, und Drogensüchtige oder Irre agieren aus dem Affekt oder Rausch heraus, die können dann auch nicht klar genug denken um es wegen möglicher Kameras abzubrechen.
Ich denke Leute denken generell eher instinktiv - ein Killer ist quasi etwas das selbst Tiere kennen also eine instinktive Angst, ein Mächtiger den man nie selbst zu Gesicht bekommt und der da oben ein paar Papiere unterschreibt ist dagegen abstrakt. Vor Politikern scheint ja irgendwie selten mal einer Angst zu haben, dabei hängt unser Leben praktisch von denen ab. Opfer eines Tötungsverbrechen zu werden prozentuell gesehen extrem unwahrscheinlich und man kann es sogar noch beeinflussen indem man bestimmte Orte zu bestimmten Zeiten meidet, einen Taser dabei hat usw.
Aber wenn im Extremfall eine Regierung beschließen würde Personen wie mich loszuwerden beträgt die Wahrscheinlichkeit am Ende zu sein praktisch fast 100%. Und selbst wenn ich nicht erfasst werden sollte dann nur weil ich ein Leben im Versteckten lebe, mich nicht auslebe, lüge, vielleicht sogar vieles (inklusive Haus oder Wohnung) und viele wie Freunde aufgebe. Also ein Leben was niemand führen will, betroffen wäre man also so oder so, auch wenn man nicht im Knast landet oder was immer die Regierung vor hat. Daher verstehe ichs dennoch nicht wirklich, wieso man als rationaler Mensch alles was Politiker tun oft so leichtfertig hinnimmt, als würde es uns nicht generell betreffen.