@Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Wir hatten da mal kurz einen guten Ansatz, als es um die Vererbung von Intelligenz ging.
Dann greife ich mal das Thema auf.
Sarrazin behauptet, 80% der Intelligenz vererbar ist.
Wenn ein Kind aus einer Migrantenfamilie entsprechend von den Eltern nicht schulisch, wie auch bildungstechnisch gefördert wird, ebenso von klein auf die deutsche Sprache nicht erlernt, wird es entsprechend in der Entwicklung und im Bildungsverlauf große Probleme haben.
Unabhängig von der Intelligenz der Eltern wird sich ein Kind nur entsprechend aus der Bildung heraus entwickeln können, da Bildung überhaupt nichts mit Intelligenz zu tun hat und jeder Bürger in Deutschland Bildungsfreiheit hat und seinen Bildungsweg selbst wählen kann.
Und es gibt unter den Migrationskindern viele Menschen, die studiert haben und sich entsprechend auf einem angesehen Bildungsstand entwickelt haben.
Wenn Intelligenz vererbbar wäre, müssten alle Kinder von erfolgreichen, intelligenten Menschen diese Gene, wie Sarrazin andeutet, vererbt bekommen. Dies entspricht nicht der Realität.
Wenn ich ein Kind bildungstechnisch nicht fördere, wird es sich logischerweise auch nur soweit entwickeln können, soweit der Bildungsweg geht.
Darunter sehe ich eben auch einen großen Fehler der Migrationspolitik in Deutschland, versagt zu haben, vor allem die Eltern selbst von Migrationskindern zu fördern und ihnen Bildungswege aufzuzeigen, damit ihre Kinder eine bessere Zukunft haben.
Und oftmals scheitert es an der Beherrschung der deutschen Sprache, wodurch viele Migrationskinder verständlicherweise große Probleme bei der Weiterbildung oder in der Schule haben, einen höheren Schulabschluss zu absoliveren, um danach z.B. studieren zu können.
Wenn also ein muslimischer Gemüsehändler seinem Kind die Chance gibt, einen entsprechenden Bildungsweg zu gehen und nicht das eigene Kind an der Bildung zu hindern, wird sich das Kind entsprechend den deutschen Bildungsrichtlinien auch entwickeln, und wird auch in seinem künftigen Berufsweg weniger Schwierigkeiten haben, als Kinder, die nicht gefördert wurden.
Daher sehe ich vor allem die deutsche Sprache als einer der Hauptgründe, warum sich viele Migrationskinder nicht entwickeln können, weil sie überall anecken und sich auch nicht der Umwelt richtig artikulieren können.
Sarrazins großen Fehler sehe ich in seiner reinen "Theorie", weil er sich ständig nur auf Statistiken stützt, anstatt Lösungswege aufzuzeigen, wie man mit Förderprogrammen zur Migration und vor allem mit besseren Bildungsprojekten für Migranten zu einer höheren Bildung bei diesen Menschen führt.
Sarrazin selbst zeig ebenso wenig auf, wie er in Gesprächen und vor allem in nahen Kontakten mit höher gebildeten Migranten auf Erfahrungswerte und vor allem zu Lösungswegen in naher Zusammenarbeit schaffen zu können.
Er konzentriert sich einfach zu sehr auf die "Unterschicht" und deutet mit dem nackten Finger auf sie, anstatt sich Gedanken über Lösungswege und eben Förderprogramme für Migranten zu machen.
Eine deutsche Unterschicht gibt es ebenso, in dem Kinder oftmals durch eine falsche Erziehung und keinerlei Förderung durch ihre Eltern oftmals keine beruflichen Perspektiven haben.
Schliesslich leben in Deutschland nicht nur Muslime, sondern Menschen aus den verschiedensten Kulturen, die ebenso teilweise Probleme mit der Integration haben, oftmals verursacht durch die Eltern, die sich mehr oder minder von der Gesellschaft abschotten und meist nur Kontakte zu anderen gleichen Kulturen und Nationalitäten suchen.
Bildung macht intelligent. Fördere ich keine Bildung, werde ich auch keinen intelligenten Menschen daraus machen können.
Mein Fazit daraus wäre, egal wie intelligent die Eltern nun sind oder nicht, liegt die Ursache der Bildungsproblematik vorwiegend an der deutschen Sprache, ebenso an der Förderung von jungen Menschen in ihrem Bildungs- und Berufsweg.
Und da muss man entsprechende Förderungsprogramme für Migrationsfamilien schaffen.
Schliesslich leben viele Migrationsfamilien hier in Deutschland bereits in der 3. Generation.