Sarrazin: Hart aber fair?
04.09.2010 um 13:07
So, jetzt gebe ich nochmal einen meiner wirren Kommentare ab, die keinen interessieren oder wieder so umgebogen werden, dass ich als "Brauner" da stehe (mimimi ;)):
Neulich meinte eine Sozialwissenschaftlerin (bei Maybritt Ilner glaube ich, kann aber auch woanders gewesen sein), das größere Problem als die nicht integrierten, arbeitslosen Ausländer (welcher Herkunft auch immer) seien die ganzen Rentner. Die kosten den Staat doch viel mehr, schließlich gibt es viel mehr davon . . .
Ich denke, es erübrigt sich, dazu groß etwas zu schreiben, aber es zeigt doch ganz schön deutlich, auf welchem Niveau über dieses ganze Thema teilweise auch in den "gebildeteren" Schichten diskutiert wird.
Ja, es gibt nichtintegrierte Menschen in diesem Land. Auf der anderen Seite gibt es auch gut integrierte Menschen und die, die sich bemühen. Es ist die Verantwortung aller(!), denen, die sich nicht integrieren, dabei zu helfen. Jedoch sollte man dabei nicht nur Zugeständnisse machen, sondern nach einer Weile auch mal etwas fordern dürfen.
Und man muss auch mal klar aussprechen dürfen, was schief läuft. Es muss schließlich auch eine unangenehme Wahrheit ausgesprochen werden dürfen. Al und Leo schaffen das ja auch, wobei es mir auch leicht fiele, wenn ich wegen der globalen Erwärmung vor Kate Winslet verenden müsste . . . aber das ist ein anderes Thema. Grundsätzlich macht jedoch der Ton die Musik und wer halt denkt, er habe den totalen Rhetorikoverkill, der steht halt schnell im Abseits.
So, also es muss was getan werden, aber man kann es galanter ausdrücken . . . es sei denn, man will Bücher verkaufen, denn seien wir doch mal ehrlich: Wenn dieses Thema durch die Medien nicht so (meiner Meinung nach künstlich) aufgebauscht worden wäre, dann wäre das Buch genauso im Kopp-Archiv verschwunden, wie diese ganzen anderen Hetzschriften. Aber so kennt es jetzt natürlich die ganze Nation. Und die Hälfte derer, die es kaufen, werden es nur kaufen, weil es halt so schön in den Medien war . . . aber nichtmal ansatzweise verstehen, worum es sowohl im Buch, als auch in der Debatte darum ging, bzw. geht.
Was mich an dem ganzen Brimborium mehr nervt, ist etwas, was ziemlich untergeht und von vielen aber herbeigesehnt wird. Alle wollen, dass Sarrazin seinen Posten bei der Bundesbank verliert . . . kann ich auch mit leben, allerdings hat die Bundesbank den Präsidenten gebeten, Sarazin ab zu ziehen . . .
Wenn dies geschähe, wäre das keine Kündigung. Er hätte seine Stelle auch weiterhin, wäre lediglich abberufen. Das heißt, dass er sein Jahresgehalt von (was waren's?) 250 000? auch weiterhin bekäme.
Würde man diese Person auf diese Art nicht noch belohnen? Durch das Buch mehr Geld, bei weniger Arbeit bei der Bundesbank . . . da wird es ihm doch leicht gemacht.
Und wenn er dann auch noch medienwirksam dagegen klagt, ist der perfekte Märtyrer für die Demokratie und Meinungsfreiheit geboren. Worum es eigentlich geht ist dabei dann egal, denn solange es gut verpackt ist interessieren in Deutschland ja niemanden die Fakten.