Das bedingungslose Grundeinkommen
26.01.2021 um 13:15Fragender73 schrieb:Eine steile These.Nein, keine steile These. Empirische Tatsache. Siehe: die Grafik die ihr so fleißig ignoriert.
Fragender73 schrieb:Ohne die raffgierigen Unternehmer gibt es halt keine Arbeitsplätze.Falsch. Die Wirtschaft lief auch vor 1980 gut, mit einer sehr viel gleichmäßigeren Vermögensverteilung.
Fragender73 schrieb:Die deutschen volkseigenen Betriebe sind doch komplett an die Wand gefahrenDas ist auch nicht richtig. In Deutschland standen die meisten volkseigenen Betriebe, wie bspw. die Bahn, vor der Privatisierung deutlich besser dar. Die Privatisierung war nur ein Ausverkauf öffentlicher Infrastruktur, der uns jetzt vor ganz neue Probleme stellt, denn privater Investitionswille orientiert sich nicht an gesellschaftlicher Notwendigkeit, sondern an Profitaussichten.
Im Falle der Bahn bedeutet dass, dass das Schienennetz seit der Privatisierung deutlich geschrumpft ist und die Bahn heute weniger leistet als noch vor 30 Jahren.
Und das obwohl die Schiene ein zentraler Faktor in der Emissionsreduktion sein muss, durch Verlagerung von persönlicher Mobilität und Logistik auf die Schiene.
Fragender73 schrieb:Um gewinnbringend zu investieren darf man nicht faul sein.LOL, der No.1 Werbeslogan der ETFs ist, dass Null Aufwand und Null Arbeit ist. Perfekt für faule mit viel Geld.
Fragender73 schrieb:Nein, es wird der raffgierige Unternehmer benötigt der das Geld für Luxus für Alle ohne Gegenleistung zur Verfügung stellt.Gefordert wird, dass geschöpfte Werte gerecht verteilt werden. Aktuell ist die Verteilung extrem Einseitig und diese Einseitige Verteilung ist durch nichts zu rechtfertigen.
Wenn du eine Rechtfertigung für diese Einseitige Verteilung hast, dann her damit. Danach frage ich euch seit Ewigkeiten.
Fragender73 schrieb:Eine Gesellschaft lebt vom Ausgleich der Interessen.Richtig. Aber in unserer Gesellschaft haben die Interessen der Reichen und Konzerne ein gehöriges Übergewicht.
In den USA ist es noch schlimmer.
@Abahatschi
Abahatschi schrieb:Ich zähle mal die wichtigsten auf: Couch, Party, TV, Playstation, keinen Bock...Clowns wie du bestärken in mir die Annahme, dass Marktradikale, genau wie Rechtsextremisten, auch nur von Hass gegenüber Minderheiten getrieben sind.
Ganz primitives Gruppenverhalten, nur das sie teilweise auf dem Papier nichtmal zu der Gruppe dazu zählen, aber Träumen reicht aus.
Abahatschi schrieb:Würde man mehr von seinem Lohn haben, zB weniger Steuern zahlen, wäre das kein Problem.Steuerentlastungen im Niedriglohnsektor sind praktisch völlig irrelevant.
Du hast überhaupt keine Ahnung von Steuerpolitik oder? Alles was du kannst ist neoliberale Plattitüden nachplappern.
Abahatschi schrieb:Ich dachte Konsumverhalten beeinflußt die Produktion.Das denken viele. Ist aber falsch, bzw. unvollständig.
Vor über 100 Jahren haben die ersten Konzerne damit angefangen Produkte zu produzieren, die nicht nachgefragt wurden, einfach nur, weil sie die Produktionsstätten dafür hatten. Die Nachfrage kann anschließend künstlich angekurbelt werden.
Klassisches Beispiel: Make Up.
Bis ins 20. Jahrhundert war das ein Upper Class Ding und Make Up wurde nur für diese kleinen exklusiven Markt produziert.
Dann haben Konzerne angefangen Make Up in Masse zu produzieren, aber keiner hat das gekauft, weil das was für Adel und solche war. Dann wurde es über Hollywood-Schauspieler und Magazine vermarktet und es wurde zum Massenprodukt.
Der Konsument ist kein Wesen mit gefestigtem Willen. Er richtet sich nach dem was ihm vorgelebt wird. Nachfrage ist nichts inhärentes, sondern ein Produkt von Prägung.
Und genau diese Prägung zielorientiert herbeiführen ist eine eigene Multimilliarden Dollar Industrie - Die Werbeindustrie.
Diese Industrie ist auch zum Kernstück des Internets geworden. Clicks zum Zwecke von Werbeschaltungen ist die Währung um die herum sich das Internet aufgebaut hat.
Die Zeiten vor 20 Jahren, als es noch Ideen wie Wikipedia gab, sind längst vorbei. Das Internet heute funktioniert ganz anders.
Ich mein, letztendlich ist das ja ein philosophisches Problem.
Man kann nur für Eigenverantwortung plädieren, wenn man einen freien Willen beim Menschen voraussetzt.
Und das kann man nur indem man eine ganze Reihe absurder Annahmen macht.
Wenn man den Menschen aber als Produkt seiner Umwelt betrachtet, dann ergibt sich eine gestalterische Verantwortung, die Gesellschaften für die Umwelt haben, die produzieren und reproduzieren.
sacredheart schrieb:Wir haben in dem Bereich den der Staat beeinflussen kann schon eine annähernde Chancengleichheit.Nein haben wir nicht.
Hört auf ständig so einen Unsinn zu behaupten. Empirischen Daten zu Ungleichheit belegen zweifellos, dass Chancengleichheit auch in Deutschland reines Wunschdenken ist.
Chancen werden vom sozioökonomischen Umständen bestimmt. Die soziale Mobilität* in Deutschland ist sehr gering.
*Das ist die Wahrscheinlichkeit mit der jemand aus einer bestimmten sozialen Schicht auf oder ab steigt.
Die geringe soziale Mobilität bedeutet nichts anderes als, dass ein hoher soziale Stand einen sozialen Abstieg praktisch unmöglich macht. Selbst bei Faulheit und Dummheit.
Gleichzeitig bedeutet es auch, dass ein soziale Aufstieg, selbst bei Fleiß und Talent sehr unwahrscheinlich ist.
Weitere Chancenungleichheiten zeichnen sich an der Geschlechterlinie ab und natürlich auch an ethnischer Herkunft.
Es gibt strukturelle Benachteiligung von armen, Bildungsfernen, Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund.
Und das kannst du nicht leugnen.
Also wie lassen sich diese strukturellen Benachteiligungen ausgleichen?
Ob ein BGE da signifikante Verbesserungen bringt ist noch unklar.
Das müssen Studien zeigen.
Erste Pilotstudien zeigen, dass vor allem strukturell benachteiligte Gruppen durch BGE an Lebensqualität dazu gewinnen und ihre gesellschaftliche Teilhabe steigern was letztendlich langfristig zu gesteigerter sozialer Mobilität führen könnte.
Von der OECD:
Depending on the details of their implementation, Universal Basic Income (UBI) systems may help social mobility by mitigating extreme poverty, a situation where people often find themselves in a so-called “poverty trap”, lacking resources to invest in their future through education, proper health, and time to look for a better job. UBI may give them the opportunity and peace of mind to do so.https://www.global-benefits-vision.com/oecd-report-on-social-mobility/
Übrigens ist deine bzw. Annahme, dass BGE dazu führt, das Menschen nix mehr weiter machen, weil ihnen ja schon eine grundlegende Existenz finanziert wird, falsch.
Alle Pilotprojekte zum BGE die bisher gestartet wurden haben gezeigt, dass genau das nicht Fall ist. Im Gegenteil, die Leute werdena ktiver und ambitionierter, da sie nun die Mittel und Freiheit haben in sich selbst zu investieren.