@PhilippPhilipp schrieb:Echt? Kam mir gar nicht so vor. Ich hielt sie extra so allgemein und deshalb sinnbildlich für recht aussagekräftig angesichts der vielen sozialen Verwerfungen weltweit. Aber vllt sehe ich das tatsächlich zu ungenau.
Das macht die Argumentation mMn schwieriger und angreifbarer.
Mit deinem
Ich zahle lieber...
argumentierst du nämlich genauso wie kurz darauf tamarillo.
Es geht bei dieser sozialen Kiste (mal ganz allgemeine gesprochen) nicht darum was der/die einzelne lieber mag und macht, was er/sie/es glaubt, sich wünscht und erhofft.
Es geht darum, was sinnvoll für eine Gesellschaft ist.
Richtig ist: brennende Autos/zerschlagene Tante Emma Läden/geplünderte Apotheken... sind nicht sinnvoll. Für niemanden.
Soziales Interesse ist keine Frage individueller Interessen sondern gemeinschaftlicher. Du musst daher auch über die Gemeinschaft argumentieren, nicht mit deinen Wünschen/Hoffnungen/Absichten usw.
Wenn du nämlich argumentierst, dass es für den einzelnen besser sei (ist es nicht zwingend), kommt (logischerweise) postwendend: ich soll also Schutzgeld zahlen?
Eben nicht! Aber diese Reaktion ist naheliegend.
Beispiel:
Für mich als Kinderlosen machen Schulen wenig Sinn und sind schweineteuer. Warum soll ich für deine Kinder zahlen? Die Antwort kennen wir. Häkchen dran.
Das Beispiel soll nur aufzeigen, dass Gemeinschaftsinteressen zwar im Sinne aller sind, aber nicht zwingend im Sinne einzelner.
Du wirst mit dieser (selektiven/induvidualen) Argumentation immer anecken und sabotierst den Kern deines Standpunktes. Bei dem geht es nämlich letztlich gar nicht um dich (mich, tamarillo) sondern uns alle. Also müssen auch alle deine Argumentationsgrundlage darstellen.
Philipp schrieb:Das macht das Gesamtbild klarer, dachte ich.
Meinem Eindruck nach ist das Gegenteil der Fall. s.o.