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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Rao ehemaliges Mitglied

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Das bedingungslose Grundeinkommen

19.04.2018 um 12:50
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Dass es Vollbeschäftigung an sich geben kann, bezweifle ich ja gar nicht; allerdings ist sehr wohl zu bezweifeln, dass alle Vollbeschäftigten auch von ihren Gehältern leben können. Der Fehler dabei ist, dass auch beim Konzept der Vollbeschäftigung immer von der Arbeit her gedacht wird, nicht vom Einkommen. Arbeit gibt es ohne Frage genug, sie wird aber nicht bezahlt, zumindest nicht so, dass die Arbeitskräfte davon leben könnten, das ist das Problem.
In Zeiten von Vollbeschäftigung ist es leichter, sich beruflich zu verbessern, weil die Arbeitgeber mehr Leute suchen, auch zu höheren Löhnen wenn die Leistung stimmt oder die Firma mehr Kunden bedienen will. Voraussetzung dafür ist aber auch der persönliche Wille zur Fortbildung, und daran hakt es wohl des Öfteren. Manche Arbeitgeber fördern sogar betriebsbezogene Weiterbildung, etwa zum Handwerksmeister oder zu einem Studium.


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19.04.2018 um 12:56
Zitat von RaoRao schrieb:Aber wohl nicht die Art von Konsum, die Du meinst, wenn Du vom BGE träumst, oder? Denn die Grundversorgung ließe sich auch völlig geldfrei, über reine Sachleistung (Gutscheine, Essensmarken, staatlich finanzierte Kleinwohnungen) abdecken. Geldfrei hieße mißbrauchsfrei, weil es wohl keiner in Anspruch nähme, der sich selbst was besseres erarbeiten kann.
Und wo kein Mißbrauch möglich ist, gäbe es auch keinen Neid.
Ich würde dies durchaus als eine bessere Variante ansehen, allerdings wäre dies eine Subvention bestimmter Waren oder Warengruppen, um einen Kreislauf herzustellen und möglichst ein abwandern zu verhindern sind Sachleistungen die bessere Wahl aber es wird dann auch die Freiheit eingeschränkt und wenn jemand lieber 4 Monate bei Wasser und Brot leben will und dafür im 5 Monat durch das ersparte z.B. ein Auto oder was anderes kaufen möchte so soll er diese Freiheit auch haben.


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19.04.2018 um 13:13
Ein Auto kaufen vom BGE? Das ist definitiv Luxus. Und dafür ist das BGE NICHT da. Der Staat ist nicht dazu verpflichtet, den Leuten den Hintern zu pampern.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

19.04.2018 um 13:49
Zitat von RaoRao schrieb:Ein Auto kaufen vom BGE? Das ist definitiv Luxus. Und dafür ist das BGE NICHT da. Der Staat ist nicht dazu verpflichtet, den Leuten den Hintern zu pampern.
Doch eigentlich schon, dafür genau ist das BGE da, es soll ein Einkommen darstellen und wie derjenige darüber verfügt ist seine Sache. Es soll erstmal die Lebenserhaltung sichern bzw. Grundbedürfnisse befriedigen, es steht aber jedem frei wie er das Geld verwendet. Ein Auto kaufen ist auch relativer Luxus, weil ein Auto kann auch nur 100€ kosten. Die Unterhaltskosten sind zwar auch noch da aber wie gesagt es sollte jedem freigestellt sein. Je höher das BGE, desto höher der Konsum und desto mehr Arbeitsplätze, nur wandert halt ein Teil des Geldes ab und diese Abwanderung muss ausgeglichen werden.


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19.04.2018 um 14:01
Und je höher das BGE, um so höher die Inflation, weil (scheinbar) mehr Geld im Umlauf die Preise steigen läßt, zusätzlich zu den Umlagesteuern wie USt oder worüber das BGE sonst finanziert wird, was heißt, daß für jede Ware, Miete, Energie und so weiter die Preise locker auf das Doppelte bis Dreifache ansteigen werden. Bei gleichbleibendem BGE wohlgemerkt, denn das wird natürlich erst mal nicht nachziehen, als Verursacher der Preissteigerung.


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19.04.2018 um 14:04
So eine jähe Preissteigerung gab es nämlich schon mal, bei Einführung des Euro, als die Bevölkerung anscheinend nicht damit klarkam, daß alles "nur noch die Hälfte" kosten oder wert sein sollte. Der Anstieg von halb auf ganz ging damals rasend schnell voran.


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19.04.2018 um 14:06
Zitat von tarentaren schrieb:Freiheit eingeschränkt und wenn jemand lieber 4 Monate bei Wasser und Brot leben will und dafür im 5 Monat durch das ersparte z.B. ein Auto oder was anderes kaufen möchte so soll er diese Freiheit auch haben.
Warum? Wer auf Staatskosten faul leben will, kann auf Freiheit verzichten. Entweder oder, seine "freie" Wahl.


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19.04.2018 um 14:06
@taren

Der Haken eines BGE ist eben, dass ein sehr sehr simples altes Auto dann auch kaum noch 100€ kosten wird, so es denn fahren kann.

Begründung: Ein BGE muss erst mal finanziert werden und der gängige Vorschlag ist eine hohe Konsumsteuer. Das verteuert zunächst mal Neuwagen erheblich, aber auch Ersatzteile. Weiterhin müssen für einen Kfz Mechaniker viel höhere Kosten aufgewendet werden. Schließlich werden sich nur noch Leute damit befassen, die damit deutlich mehr als das BGE verdienen, was die Lohnkosten massiv nach oben schraubt.

Dadurch wird ein Opel Corsa aus den 80ern mit Rest TÜV dann nicht mehr 100€, sondern vielleicht 600€ oder 800€ kosten müssen.

Und schon ist das BGE nur noch Spielgeld, mit dem man ein extrem basisnahes Leben führen kann, allerdings auch nur kurze Zeit, bis das massive Schrumpfen der Wirtschaft und damit der Staatseinnahmen das BGE unfinanzierbar macht.

Also: Keine überzeugende Idee.


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19.04.2018 um 14:08
... und wie zahlt der für sein 100-Euro-Auto alle anderen Nebenkosten, Treibstoff, Versicherung, Reparaturen und so weiter? Mal davon abgesehen, daß eine Karre für 100 Euro wohl kaum durch den nächsten TÜV kommen wird.

Edit: sorry, sacredheart war fixer. ;)


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19.04.2018 um 14:14
Ein wirklich überzeugendes Argument gegen ein BGE ist doch auch der laufende Feldversuch in Deutschland.

Ein BGE soll doch die Menschen befreien. Dann werden sie kreativ und gemeinnützig, bauen überall Nistkästen in öffentliche Parks, betätigen sich als Bildhauer, Barden, Dichter oder Maler. So ähnlich wird doch die Konsequenz dieser neuen Freiheit angepriesen.

Wir haben aber schon einen Teil der Bevölkerung, der abgesehen von maximal 3 oder 4 Terminen beim Amt pro Monat so lebt. Sie haben formal weniger zur Verfügung, aber die Konsumsteuer, die das BGE ermöglichen soll, wird die üblicherweise genannten BGEs letztlich von der Kaufkraft so ungefähr bei Hartz IV einpendeln.

Daher haben wir schon viele Menschen, die diese neue Freiheit ca 27-29 Tage im Monat genießen.

Wo sind denn all die Skulpturen und Bilder und Nistkästen, die von diesen Nutznießern dieser Freiheit geschaffen wurden? Diejenigen, die Hartz IV bekommen, erlebe ich nie als beglückt, kann ich sogar nachvollziehen.

Warum soll denn nun plötzlich unter nahezu identischen Bedingungen eine Beglückung einsetzen, nur weil die paar Amtstermine wegfallen?


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19.04.2018 um 14:15
Zitat von RaoRao schrieb:... und dann zahlt keiner mehr für irgendwas, ergo auch keine Sozialleistungen mehr, egal ob man sie BGE oder sonstwie nennt. Nicht mal Maschinen können laufen, ohne daß jemand für ihre Kosten bezahlt.
Nicht wenn man einsieht, dass in ihrer Entwicklung, die Produktivkräfte den Produktionsverhältnissen entwachsen sind und man Arbeit und materielle Reproduktion einfach anders organisieren muss.


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19.04.2018 um 14:18
Arbeit läßt sich dummerweise nicht so leicht "anders" organisieren, wenn für die meisten Arbeiten eine gewisse Ausbildung vorausgesetzt wird. Einen Straßenfeger kann man nicht als Arzt einsetzen, und einen Schreinerlehrling nicht als Mechatroniker. Es sind aber die Menschen mit hochwertiger Ausbildung und hochwertigem Beruf, die für hohe Einkommen, hohe Rentenbeiträge, hohe Steuerbeiträge sorgen, die Hartzer dagegen kosten nur. Auf wen soll da der Staat mehr sein Augenmerk lenken - auf die, die ihm was bringen, oder auf die, die nur Kosten verursachen?


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19.04.2018 um 14:20
@paranomal

Dein Argument unterschlägt aber, dass Produktion nur noch einen recht kleinen Teil der bezahlten Arbeit ausmacht und ein rein mechanistisches Denken gar nicht der Realität der Beschäftigung entspricht. Den Strukturwandel hatten wir in den 70er und 80er Jahren, er ist letztlich gut gemeistert worden und ist nun Vergangenheit.

Das Problem, dass Du ansprichst, ist das alte John Henry's Hammer Problem, das sich einfach so gar nicht mehr stellt.

Um sich das vor Augen zu führen, musst Du nur eine beliebige Frauenzeitschrift lesen. Da sind Tipps drin mit Snacks fürs Büro und einem Dress fürs Meeting, da steht schon lange nicht mehr drin, was man in der Produktionshalle tragen soll.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

19.04.2018 um 14:25
Zitat von RaoRao schrieb:Arbeit läßt sich dummerweise nicht so leicht "anders" organisieren, wenn für die meisten Arbeiten eine gewisse Ausbildung vorausgesetzt wird. Einen Straßenfeger kann man nicht als Arzt einsetzen, und einen Schreinerlehrling nicht als Mechatroniker. Es sind aber die Menschen mit hochwertiger Ausbildung und hochwertigem Beruf, die für hohe Einkommen, hohe Rentenbeiträge, hohe Steuerbeiträge sorgen, die Hartzer dagegen kosten nur. Auf wen soll da der Staat mehr sein Augenmerk lenken - auf die, die ihm was bringen, oder auf die, die nur Kosten verursachen?
Es geht mir auch eher darum, das Prinzip der Akkumulation zu überdenken, da alle Punkte die du jetzt ansprichst, erst in vielen Stufen dahinter als Sachzusammenhänge entstehen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dein Argument unterschlägt aber, dass Produktion nur noch einen recht kleinen Teil der bezahlten Arbeit ausmacht und ein rein mechanistisches Denken gar nicht der Realität der Beschäftigung entspricht. Den Strukturwandel hatten wir in den 70er und 80er Jahren, er ist letztlich gut gemeistert worden und ist nun Vergangenheit.
Ich habe auch nciht davon gesprochen, dass diese Entwicklung in den nächsten 20 Jahren "abgeschlossen" ist. Bestimmte Sparten im Dienstleistungssektor werden viel später betroffen sein als in der Industrie. Solange wir keine sich selbst verbessernden und entwerfenden Maschinen haben, brauchen wir zudem auch immer menschliche Arbeitskraft.


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19.04.2018 um 14:27
@sacredheart
Den Strukturwandel hatten wir in den 70er und 80er Jahren, er ist letztlich gut gemeistert worden und ist nun Vergangenheit.
Einspruch,
der läuft noch Ketten verdrängen die Einzellhändler und der Onlinehandel die anderen....denkt nur mal an Tosys R us sowas läuft in vielen Branchen....in den 70 zigern und 80zigern gab es noch masenhaft kleine Geschäfte , Spielzeug Elektro Drogerien usw.....gibtes heute alles nicht mehr nur noch Ketten und Onlinehandel...


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19.04.2018 um 14:32
@querdenkerSZ

Das stimmt. Jedoch haben wir eine hohe Beschäftigung und schon längst nur noch einen kleinen Sektor 'Produktion'. Von daher führt weitere Automatisierung jetzt nicht zu Massenarbeitslosigkeit, die wir durch ein mehr als gewagtes Sozialexperiment BGE bekämpfen müssten.

Und ja, ich habe den kleinen Geschäftne hinterhergetrauert, den ToysRUs schon nicht mehr.

Aber das ist unsere eigene Schuld. In Essen hatten wir ein wundervolles altes Cafe mit guter Qualität. Warum dann alle zu Starbucks gerannt sind und das Cafe schließen musste, wird mir niemand überzeugend erklären können.

Da sitzen eigentlich wir Kunden am langen Hebel, müssen nur mal lernen, ihn zu nutzen.


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19.04.2018 um 14:34
In den Städten sehe ich nach wie vor massenhaft kleine Geschäfte. Nur wechseln sie heute viel häufiger, wenn einer geht, ist postwendend ein anderer Laden drin mit anderem Angebot, je nachdem was gerade "in" ist, wie etwa Handyreparaturen, Nail-Shops (die scheinen zu florieren), Wellness aller Art, Nischenangebote wie Suppen und Spezialburger, alles was man über Internet nicht direkt bestellen kann. Essen wird immer häufiger online geordert, aber das muß auch in einem realen Ofen erst mal irgendwo gebacken oder gekocht werden, bevor es ausgeliefert werden kann, sprich diese Läden werden nicht verschwinden.


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19.04.2018 um 14:43
@sacredheart
ja aber wenn der Onlinehandel schon die grossen Ketten erledigt.....da haben die kleinen Einzelhändler überhaupt keine Chance mehr....ganz schlimm wenn die Leute sich bei denen stundenlang beraten lassen und dann online kaufen....


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19.04.2018 um 14:47
Zitat von RaoRao schrieb:Essen wird immer häufiger online geordert, aber das muß auch in einem realen Ofen erst mal irgendwo gebacken oder gekocht werden, bevor es ausgeliefert werden kann, sprich diese Läden werden nicht verschwinden.
Gerade im Gastronomiebereich, gibt es doch immer mehr Möglichkeiten zur Automatisierung. Es gibt mittlerweile Prototypen von Restaurants, in denen kein Mensch mehr (außer zu Wartungszwecken) einen Finger krumm macht.


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19.04.2018 um 15:17
Wer wirft in diesen Restaurants die Zutaten in die Suppe? Angelieferter Fabrik-Fertigfraß? Wer will da essen? Fertigzeug kannst Du Dir selber aus der Tiefkühltruhe in die Mikrowellen hauen, und billiger ist das obendrein.


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