evilparasit schrieb:Der Spiegel schrieb schon in den 50ern, dass uns „Elektronenhirne“ bald die Jobs wegnehmen.
Wenn mit "Elektronenhirn" ein Computer gemeint war, tritt diese Prophezeiung doch ein.
evilparasit schrieb:Tatsächlich haben sie mehr Jobs geschaffen.
Tatsächlich?
evilparasit schrieb:Scherenschleifer und Schuhputzer sind nun EDV Techniker und Mediengestalter.
Hm, ja… In der schönsten aller Welten vielleicht
;) Ist es nicht eher so, dass die Computerisierung zwar zu einer ganzen Reihe neuer, aber eben nicht zu mehr Jobs führt, als die, die dadurch wegfallen?
Tripane schrieb:Es ist aber doch noch absurder, aus dem Umstand, keine Vollbeschäftigung zu haben, abzuleiten, ein BGE wäre machbar oder überhaupt wünschenswert.
Wieso ist das absurd? Wenn zunehmend mehr Leute von ihrem Einkommen nicht mehr leben können, macht es schon Sinn, das althergebrachte System zu hinterfragen, das ist der Gang der Dinge. Absurder finde ich es jedenfalls, die Arbeitskraft immer billiger zu machen, um Vollbeschäftigung zu bekommen, mit den entsprechenden Folgen zunehmender Verarmung der Arbeitskräfte. Gleichzeitig wird über die Androhung von Leistungskürzungen ein System des Arbeitszwangs für Arbeitslose errichtet. Den Politikern geht es dabei ganz offensichtlich nur darum, schöne Jobstatistiken vorweisen zu können; wie die Leute leben, die "in Arbeit sind", fragt ja keiner.
Machbar ist das BGE allemal und man muss sich schon fragen, für wen das eigentlich nicht wünschenswert ist. Wahrscheinlich gibt es eben Leute, die es gut finden, wenn der AG den AN weiter in Abhängigkeit halten kann. In den USA war das BGE in Form der negativen Einkommensteuer übrigens schon in den 1960er-Jahren ernsthaft im Gespräch. Neben Milton Friedman, der eigentlich als Papst des Neoliberalismus Furore machte, sprach sich u. a. auch Martin Luther King dafür aus. Wenn man bedenkt, dass der zwar allgemein ein Bürgerrechtler war, sich aber auch dezidiert für die Gleichstellung von Leuten einsetzte, deren Vorfahren als Sklaven ins Land gekommen waren, kann man sich denken, dass er wusste, wovon er sprach.