@itsnat Vielen Dank für die Ergänzung!
@Suppenhahn Suppenhahn schrieb:Ich frage mich nur, wer diese ca. 1000 Milliarden Euro im Jahr dann erwirtschaften soll?
Maschinen könnten schon jetzt den Großteil erwirtschaften. Wie ich vorher schon mal geschrieben habe, menschliche Arbeitskraft wird billig gehalten, damit das System Arbeit gegen Lohn aufrecht erhalten werden kann zum Preis der Verarmung von Arbeitnehmern. Es empfiehlt sich schon, vorherige Beiträge zu lesen, da habe ich das bereits sehr ausführlich beschrieben.
Suppenhahn schrieb:Ich dann auf keinen Fall mehr! Ich müsste mich zwar in meinem Lebenswandel etwas einschränken, aber mit 3000 Euronen für meine Familie käme ich gut über die Runden. Der Wechsel von selbstständig, 60-Stunden-Woche zur 0-Stunden-Woche würden mir und meiner Frau leicht fallen. Ach ja, Pech für meine 20 Mitarbeiter und nicht vorteilhaft für die Nahversorgung in unserer Gegend. Aber was solls, mir gings dann gut!
Das wäre dann deine freie Entscheidung. Du könntest deine Firma ja auch verkaufen. Die Mitarbeiter wären aber so oder so abgesichert, denn die haben dann auch ein BGE.
@alleEs ist halt immer ein wenig schwierig, für etwas Neues einzutreten, für das es bislang noch keine praktischen Beispiele gibt. Da findet natürlich jeder irgendwas, warum das dann auf gar keinen Fall funktionieren kann, eben weil es das so noch nicht gibt. Auch ich habe durchaus Zweifel, z. B. stellt sich rein theoretisch die Frage, wie es im absoluten Modell, wenn es vlt gar keine menschliche Arbeit mehr gibt, möglich sein soll, zum Grundeinkommen etwas dazuzuverdienen? Das ist aber noch Zukunftsmusik, auch wenn die immer lauter wird. Das von vornherein perfekte Modell gibt es auch da nicht, kann es gar nicht geben, da man bei der Implementierung auch flexibel sein muss, um auf Verhältnisse, die sich ergeben, reagieren zu können. Ich sehe aber nicht, dass wir angesichts des zu erwartenden und bereits fortschreitenden Wertverlusts der menschlichen Arbeitskraft eine Wahl hätten, ohne das Risiko erheblicher sozialer Verwerfungen einzugehen. Hier könnte man genauso jedwedes Horrorszenario des Niedergangs entwerfen, derartiges hat es allerdings auch schon gegeben und gibt es sogar in der Gegenwart.
Ich stelle mir dabei vor, ich müsste anno 1770 die Menschen von der Demokratie überzeugen, als es so etwas eigentlich noch gar nicht gab. Abgesehen davon, dass ich damals dafür mit ziemlicher Sicherheit im Kerker gelandet wäre, hätten mir viele Bedenkenträger wahrscheinlich erzählt, dass das auf gar keinen Fall funktionieren kann, weil dann ja jeder einfach machen könne, was er will, ogottogottogott. Heute, mehr als 200 Jahre später, wissen wir eben, dass es dennoch irgendwie funktioniert und für die meisten ist es aus heutiger Sicht wohl eher nicht vorstellbar, dass man das absolutistische Prinzip von damals einfach beibehalten hätte. Von nichts kommt halt nichts, wenn sich aber Verhältnisse massiv und sichtbar verändern, das Industriezeitalter mit Arbeit für die Massen ist nun einmal vorüber, ist es an der Zeit, umzudenken und auch neue Wege zu gehen. Wenn jemand eine andere bessere Idee hat, bin ich dafür offen, alles wie gehabt wird jedoch leider nicht funktionieren, nicht in einer Phase rasanter äußerer Veränderungen, in der wir uns momentan zweifelsohne befinden.
Es geht mitnichten darum, von jetzt auf gleich die reine Lehre des BGE umzusetzen, das würde so auch nicht gehen, ist klar. Behutsam und schrittweise muss die Devise sein, die Möglichkeiten und Eventualitäten auslotend, begleitet von umfangreichen offenen Debatten, selbstverständlich muss jeder Bedenkenträger auch zu Wort kommen, das gehört dazu und hilft darüber hinaus, Fehler zu vermeiden. Par ordre de mufti ist nie eine gute Voraussetzung für Gedeihliches, das sehen wir momentan ja ganz deutlich an vielen Punkten, wo angeblich Alternativloses einfach von oben durchgesetzt wurde und uns nun um die Ohren fliegt.