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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

06.03.2018 um 10:35
@Rao
Wohne in BW
Zitat von RaoRao schrieb:Arbeitsmarkt überblicken kann übrigens jeder selber, dafür reichen ein paar Blicke in die regionalen Stellenangebote, in der Zeitung und im Web, was gerade dringend gesucht wird.
Schön das du aus diesen Artiken herauslesen kann, welche Skills man dafür braucht und ob man, mit seinen persönlichen Stärken und Schwächen, dafür überhaupt geeignet ist. Natürlich darf die Arbeit ruhig etwas Spaß machen oder anderweitig erfüllend sein.

Aber hier solls ja um das BGE gehen...

Ob Fachkräftemangel besteht - da sagt jeder etwas anderes. Je mehr Absagen man kassiert, desto mehr schwindet der Glaube daran... vielleicht überschwemmen mich in einigen Wochen die Einladungen zu Vorstellungsgesprächen. Dann berichte ich gerne nochmal.


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Rao ehemaliges Mitglied

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06.03.2018 um 10:44
Zitat von NegevNegev schrieb:Schön das du aus diesen Artiken herauslesen kann, welche Skills man dafür braucht und ob man, mit seinen persönlichen Stärken und Schwächen, dafür überhaupt geeignet ist. Natürlich darf die Arbeit ruhig etwas Spaß machen oder anderweitig erfüllend sein.
Ich nehme an Du hast Internet? Heutzutage ist es sehr einfach, das allgemeine Profil eines Berufs mit Anforderungen und Leistungen nachzulesen... für den individuellen Rest gibt eine Firma telefonisch meist gerne Auskunft, wenn man sich allgemein hält und einfach mal ganz dumm nachfragt, man hätte allgemein Interesse an der ausgeschriebenen Stelle, möchte aber erst mal vorfühlen ob eine Bewerbung überhaupt Sinn macht ... tät ich jedenfalls so machen, wenn ich auf Stellensuche wäre. Sofortiger Direktkontakt mit etwas Plausch mit der Person am Telefon, geht direkter und schneller als der übliche schriftliche Bewerbungsablauf. Und man weiß auch gleich, wenn man eine Niete gezogen hat, kann die Firma gleich abhaken und muß nicht erst vier Wochen auf schriftliche Rückantwort warten.


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06.03.2018 um 12:08
Zitat von SilberrückenSilberrücken schrieb:Der Mensch ist ein egoist. Selbst Hartz4 macht millionen Menschen faul.
Ich bin dafür das nur alte und kranke Menschen über längerem zeitraum vom Staat leben dürfen.

Jeder der Gesund und Jung ist muss arbeiten gehen.

Ich persönlich kenne ein paar Arbeitslose. Die könnten alle Arbeiten sind aber dumm und Faul und gammeln vor sich hin ohne Perspektive.
Naja, was ist faul, irgendwo muss RTL ja seine Fernsehkonsumenten haben und auch das ist Arbeit, Konsum = Arbeit. Das die Menschen mit Hartz 4 dann klischeehaft vor dem Fernseher enden hat auch viel damit zu tun was sie sich leisten können. Je mehr Geld desto mehr Hobbys sind möglich, desto kreativer kann ein Mensch sein und schlussendlich auch aktiver. Das ist der Punkt am bedingungslosen Grundeinkommen, du wirst mehr oder weniger dafür bezahlt um Konsum zu generieren und nicht für Nichtstun. Das bedingungslose Grundeinkommen hat als wesentliche Voraussetzung eine weitere Automatisierung der Arbeit, daher ist die Diskussion vielleicht zu früh. Das Problem ist aber diese Diskussion muss vor dem Zeitpunkt geführt werden, bevor die Gesellschaft in eine Spirale Arbeitslosigkeit = geringer Konsum = steigende Arbeitslosigkeit abdriftet.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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06.03.2018 um 12:44
Zitat von mümü schrieb:Da muss ich dir in Teilen natürlich auch Recht geben, selbst die sonst so leicht zu verschreckende Wirtschaft und auch die Einwohner dieses Landes würden sich sicherlich nach einer gewissen Zeit gewöhnt haben, das liegt nunmal in der Natur des Menschen sich anzupassen.
Hinsichtlich der deutschen Bevölkerung haben sich die Menschen in den letzten Jahrzehnten angepasst. Automatisch mit der Industrialisierung, es werden nicht ohne Grund immer weniger Kinder geboren, obwohl das nur ein Teilaspekt ist.

Jahrzehntelang hat man politisch gesteuert, das nur kleine Wohnungen in den Städten gebaut wurden, weil man von diesen Singles steuerlich das Meiste abgreifen konnte. Ein anderer Teilaspekt ist, das die Wirtschaft ihre Produktionsstätten immer weiter augelagert hat, weil hier die Arbeit immer teurer wurde, auch weil der Staat aufgebläht wurde. Fatalerweise hängt das auch mit der Zinspolitik der EZB zusammen, denn die Wohnungseingentümer holen sich ihre entgangenen Zinsen von den Mietern. Die hohen Mieten widrum wollen die Arbeitgeber in ihren Gehältern den Angestellten nicht bezahlen. Warum auch? Wegen verfehlter Umwelt- Familien- uund Staatspolitik?

Jetzt kommen auch langsam die Linken darauf, das die Familienbande gut für den Staat sind und kostengünstiger. Das geht aber nur bei einer kulturell homogenen Bevölkerung, denn Singles kosten im Alter unversorgt nicht die Knochen ihrer Kinder, sondern Pflegegelt und Staatsknete.

Im Übrigen soll ja auch die Quellensteuer entfallen und die Zinserträge höher versteuert werden.

https://www.focus.de/finanzen/experten/steuererklaerung-abschaffung-der-abgeltungsteuer-machen-union-und-spd-alles-komplizierter_id_8542993.html


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06.03.2018 um 13:26
[
Zitat von BauliBauli schrieb:Hinsichtlich der deutschen Bevölkerung haben sich die Menschen in den letzten Jahrzehnten angepasst. Automatisch mit der Industrialisierung, es werden nicht ohne Grund immer weniger Kinder geboren, obwohl das nur ein Teilaspekt ist.
Kleine Anmerkung am Rande. Ich kenne noch die Zeit als alle vor der drohenden explodierenden Erd-Bevölkerung gewarnt haben. Oh, die gibt's ja immer noch. Nur ein kleines unbedeutendes Land wehrt sich dagegen. Spaß beiseite. Ist eine sinkende Bevölkerung in der heutigen Welt nun etwas gutes oder schlechtes?
Wobei die Industrialisierung nur indirekt etwas mit der Geburtenrate zu tun hat. Und zwar über den Wohlstand. Dazu kommen noch Kindersterblichkeit, Altersabsicherung (Rente), Pille, Lebensweise etc.
Ist vielschichtig
Zitat von BauliBauli schrieb:Jahrzehntelang hat man politisch gesteuert, das nur kleine Wohnungen in den Städten gebaut wurden,
Hast du dafür einen Beleg? Das prinzipiell zu wenig Wohnungen gebaut werden - jup
Das die dann noch überwiegend Famlienuntauglich weil zu klein, da ha ich keine Fakten zu. Ich selbst pendle, wollte nie in der Stadt wohnen. Wobei auch hier "außen" zu wenig Wohnraum zur Miete zur Verfügung steht. Bauland gibt es ausreichend. Vor ein paar Dekaden gabs die Stadtflucht. Alle raus aufs Land. Häuschen im Grünen, mit dem Auto zur Arbeit. Heute ist es umgekehrt. Landflucht. Alles will in die Stadt zurück.
Zitat von BauliBauli schrieb:Ein anderer Teilaspekt ist, das die Wirtschaft ihre Produktionsstätten immer weiter augelagert hat, weil hier die Arbeit immer teurer wurde
Jup und no. Produzierende Betriebe Jup. Textil z.B. extrem stark betroffen.
Nur ist das halt nicht alles
Statistisches Bundesamt. Kannst du Filtern nach belieben.
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/Erwerbstaetigkeit.html (Archiv-Version vom 20.07.2018)
Das sagt nur etwas über die Anzahl. Nichts über Details der Arbeitsstelle.
Zitat von BauliBauli schrieb:auch weil der Staat aufgebläht wurde
Bin jetzt zu faul zum suchen. Du behauptest es. Kannst du es belegen?
Zitat von BauliBauli schrieb:Fatalerweise hängt das auch mit der Zinspolitik der EZB zusammen, denn die Wohnungseingentümer holen sich ihre entgangenen Zinsen von den Mietern
Jo, die Vermieter sprechen sich mit der EZB ab. "Du, ich senke die Zinsen, du kannst ja die Miete erhöhen"

Du hast echt ein stark vereinfachtes schwarz/weiß Weltbild. Das Zusammenspiel innerhalb D ist schon ziemlich komplex. Wenn dann noch wie bei dem Arbeitsplätzen das Ausland mit dazukommt, Import/Export wird's nochmal ne Spur Umfangreicher.
Sorry wenn ich das so sage, aber da rufen deine Beispiele eigentlich nur ein ungläubiges Kopfschütteln hervor


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06.03.2018 um 13:36
Auf verzweifelter Suche nach dem Topic:
Zitat von BauliBauli schrieb:Jetzt kommen auch langsam die Linken darauf, das die Familienbande gut für den Staat sind und kostengünstiger. Das geht aber nur bei einer kulturell homogenen Bevölkerung, denn Singles kosten im Alter unversorgt nicht die Knochen ihrer Kinder, sondern Pflegegelt und Staatsknete.
Ist ein bedingungsloses Grundeinkommen geeignet, die Bevölkerung kulturell homogen zu machen?


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06.03.2018 um 13:38
Zitat von NegevNegev schrieb:Mich allerdings als billige Arbeitskraft missbrauchen zu lassen, ohne Chance auf Aufstieg oder Besserung - darauf hab ich auch kein Bock.
Das dürfte das Problem sein.
Was ist denn "billig" und "Aufsteigen" ist oft kein Automatismus.
Natürlich möchte jeder einen überdurchschnittlich guten Job mit möglichst überdurchschnittlicher Bezahlung. Aber das ist schlicht unmöglich. Der Durchschnitt ist eben das Ergebnis aus guten und schlechten Jobs. Aus guter und schlechter Bezahlung.
Es gibt - zu recht - Grenzen nach unten, was Entlohnung und Standards an geht, aber gerade in BW findet doch momentan so ziemlich jeder einen Job, der einen sucht.
Darf ich fragen, was für eine Ausbildung Du hast?


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06.03.2018 um 13:48
@kleinundgrün

Vorallem wenn man dann wieder sowas hier liest:
Die Personalchefs vieler Unternehmen verzweifeln auf der Suche nach Mitarbeitern. Nicht weil die Ansprüche so hoch wären - der Arbeitsmarkt ist einfach leergefegt, wie die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit belegen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/arbeitsmarkt-zahl-der-offenen-stellen-erreicht-rekordwert-a-1196673.html


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06.03.2018 um 13:53
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Natürlich möchte jeder einen überdurchschnittlich guten Job mit möglichst überdurchschnittlicher Bezahlung.
Woher hast du das?
Ich möchte einen Job der mich halbwegs erfüllt und von dem ich Leben kann.

Achja, natürlich meine ich nicht damit, das ich in Luxus schwelgen will.
So ein durchschnittliches Leben reicht völlig.

Auf der anderen Seite gibt es die Aufstocker ... das ist größte Sauerei in Deutschland.


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06.03.2018 um 14:05
Zitat von NegevNegev schrieb:Ich möchte einen Job der mich halb weg erfüllt und von dem ich Leben kann.
Aber auch das ist interpretierbar. Wann "erfüllt" Dich ein Job? Viele Jobs sind langweilig oder unpassend. Manche sind vom Regale einräumen bei Aldi hinreichend erfüllt, manche nicht.
Mach es doch konkret, was würde Dich erfüllen?
Zitat von NegevNegev schrieb:So ein durchschnittliches Leben reicht völlig.
Auch das ist dehnbar. Was ist ein "durchschnittliches" Leben? Welche konkreten Ansprüche hast Du an Dein Leben?
Und auch hier ist es eben so, dass nicht alle ein durchschnittliches Leben führen können. Der Durchschnitt ist wie gesagt ein Mittelwert, der über- oder unterschritten wird.

Und nicht zu vergessen, mache präsentieren sich bei der Arbeitssuche so ungeschickt, dass eine grundsätzlich freie stelle lieber nicht besetzt wird, als mit diesem Bewerber. In vielen Fällen ist das aber keine Absicht des Bewerbers, sondern er kommt einfach so schräg rüber, dass er gar nicht in Betracht gezogen wird. Das merkt man selbst allerdings nur schwer, da man sich selbst ja kennt und mit sich selbst im Reinen ist.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

06.03.2018 um 14:12
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und nicht zu vergessen, mache präsentieren sich bei der Arbeitssuche so ungeschickt, dass eine grundsätzlich freie stelle lieber nicht besetzt wird, als mit diesem Bewerber. In vielen Fällen ist das aber keine Absicht des Bewerbers, sondern er kommt einfach so schräg rüber, dass er gar nicht in Betracht gezogen wird.
Da stimme ich dir völlig zu. Das ist bei mir so. Spätestens im Vorstellungsgespräch, wenn der Personaler nicht über einige Dinge hinwegsehen kann. Sehe ich keine Chance für mich. Ich kann mich eben nicht verkaufen - noch schlimmer, wenn ich nervös bin kann ich mich kaum vernünftig artikulieren.

Aber das ist sie, die Gesellschaft die auf den Schein mehr wert legt als auf das Sein.


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06.03.2018 um 14:23
Zitat von NegevNegev schrieb:Aber das ist sie, die Gesellschaft die auf dem Schein mehr wert legt als auf das Sein.
Der Grund ist ein anderer.
Der Mensch "auf der anderen Seite" muss anhand der Informationen, die Du ihm gibst, entscheiden, ob Du passt oder nicht passt. Das was er von Dir sieht, ist das, was er von Dir weiß.
Er kann nicht in Deinen Kopf hinein sehen. Oder eine zeitlang mit Dir leben, um Dich genau kennen zu lernen.

Aber das kann man üben. Am einfachsten, indem Du Dich auch auf Stellen bewirbst, die Du vielleicht nicht so gerne haben möchtest. Dann bist du entspannter im Bewerbungsgespräch.
Und manchmal ist es auch von Vorteil, einen blöden Job anzunehmen oder einen schlecht bezahlten und sich von dort wegzubewerben.

Alternativ kannst Du mit Rollenspielen versuchen, die Art, wie Du rüber kommst, zu verbessern. Vielleicht mit Freunden, Familie oder soweit ich weiß gibt es auch für Bewerber vom Arbeitsamt solche Kurse.
Das ist am Anfang sicher blöd und erscheint sinnlos. Aber Wenn Du anders rüber kommst, als Du bist, dann hast du ein Problem, das Du lösen musst.

Du musst heraus finden, warum ein Personaler lieber niemanden einstellt statt Dich. Ich weiß, wovon ich rede. Manchmal sitzt Du Leuten gegenüber und Du denkst nur: "Mit dem kann ich es keine zwei Minuten aushalten, geschweige denn mehrere Monate Probezeit".
Und oft ist der andere gar nicht der Arsch, als der er wahr genommen wird. Oft kommt er nur so rüber, weil die Situation ungewohnt ist, weil er grundsätzlich nicht gut mit Menschen umgehen kann etc. Aber das kann man tatsächlich trainieren.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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06.03.2018 um 20:19
Zitat von TunFaireTunFaire schrieb:Vor ein paar Dekaden gabs die Stadtflucht. Alle raus aufs Land. Häuschen im Grünen, mit dem Auto zur Arbeit. Heute ist es umgekehrt. Landflucht. Alles will in die Stadt zurück.
Ich weiss ja nicht, wo Du wohnst, aber hier in München will alles auf`s Land und zwar dahin, wo Wohnen noch erschwinglich ist und am allerbesten da, wo noch kein S-Bahn-Anschluss ist und eine Kleinstadt mit Krankenhaus ollte auch nur wenige Kiloeter weit weg sein. Da ist hier im Moment der Trend.
Zitat von TunFaireTunFaire schrieb:Bin jetzt zu faul zum suchen. Du behauptest es. Kannst du es belegen?
https://suche.t-online.de/fast-cgi/tsc?q=+beamte+1960+und+2016&tstmp=1520363631240&mandant=toi&dia=suche&context=internet-tab&ptl=std&sb=top

Aufgebläht auch im Sinne der Besoldung und Pensionen und neu geschaffenen Stellen.
Zitat von TunFaireTunFaire schrieb:Jo, die Vermieter sprechen sich mit der EZB ab. "Du, ich senke die Zinsen, du kannst ja die Miete erhöhen"
Dieser Satz ist mir eigentlich zu blöd um darauf zu antworten. Ich mache es trotzdem: Nein, das ist situationsbedingt. Man sucht sich eine neue Quelle und diese Situation ist zugleich eine künstlich herbeigeführte Verknappung und ja es aind auch Gesetze, die das Bauen teurer machen.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

06.03.2018 um 20:33
Zitat von BauliBauli schrieb:Ich weiss ja nicht, wo Du wohnst, aber hier in München will alles auf`s Land und zwar dahin, wo Wohnen noch erschwinglich ist und am allerbesten da, wo noch kein S-Bahn-Anschluss ist und eine Kleinstadt mit Krankenhaus ollte auch nur wenige Kiloeter weit weg sein. Da ist hier im Moment der Trend.
Warum kein S-Bahn-Station in der Nähe sein sollte ist klar: Man bezahlt für eine 3-Zimmerwohnung knapp 200€/Monat weniger.
Ist in der Stadt „nur“ ein Regionalzughalt, dann sind’s ca. 100€/Monat weniger.


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06.03.2018 um 20:38
@Fichtenmoped

Ich glaube, das kommt auf nur die Größe und Attraktivität (Uni, Jobs Sicherheit uvm) der Stadt an, welche einflussmäßig auf das Umland einwirkt.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

07.03.2018 um 12:38
Das Problem ist, dass man noch zu stark in der Vorstellung eines direkten Zusammenhangs von Arbeit und Einkommen verhaftet ist. Diese Vorstellung entspricht allerdings keinesfalls der Realität, hat es niemals. Wenn es so wäre, müsste jemand, der ganz viel arbeitet ganz viel verdienen, jemand, der weniger arbeitet, entsprechend weniger. Tatsache ist, dass wir uns im Prozess eines erheblichen Wertverlusts der menschlichen Arbeitskraft befinden und das nicht erst seit gestern, sondern spätestens seit Beginn der ersten industriellen Revolution vor über 200 Jahren! Grund ist die stetige technologische Weiterentwicklung. Maschine ersetzt Mensch, zu was anderem sollten Maschinen denn da sein? Selbstverständlich, um uns Menschen die Arbeit abzunehmen! Zudem sind Maschinen bekanntermaßen anspruchsloser als Menschen, sie benötigen keine Freizeit, haben keine Familie und Freunde und man muss ihnen auch keine komplizierte menschenwürdige Behandlung zukommen lassen, weil sie keine Emotionen haben und auch nicht eingeschnappt sind. Lediglich ein wenig Wartung ist erforderlich, natürlich auch eine Energiequelle, klar und wenn sie nicht mehr funktionieren oder sie nicht mehr gebraucht werden, kommen sie einfach auf den Müll, ganz easy. Heißt, sobald Anschaffung und Unterhalt der Maschine günstiger ist als eine menschliche Arbeitskraft und sie entsprechende Leistung bringt, was zumeist der Fall ist, muss der Mensch seinen Platz räumen, im Vergleich doch viel zu ineffizient. Und nun steht die totale Automatisierung ins Haus, die durchaus in der Lage ist, mindestens die Hälfte der heutigen Arbeitsplätze überflüssig zu machen.

https://www.focus.de/finanzen/boerse/zukunft-der-arbeit-die-neue-german-angst_id_6816692.html

Man kann durchaus sagen, dass man derzeit das eherne Prinzip Geld gegen Arbeit noch künstlich aufrecht erhält, indem man einfach die menschliche Arbeit verbilligt, was dieses Prinzip gewissermaßen widersinnig macht. Nicht zuletzt durch die Agenda-Reformen wurde ein immenser Niedriglohnsektor geschaffen, Deutschland quasi zu einem Billiglohnland umgestaltet; das Problem dabei ist jedoch, dass Deutschland, anders als klassische Niedriglohnländer, etwa in Asien, kein Niedrigpreisland ist. So ist etwa adäquater Wohnraum hierzulande nicht gerade billig. Das neue deutsche Jobwunder ist pure Illusion, bezahlt von Billigjobbern, die zwar arbeiten bis zum Umfallen, oft zu prekären Bedingungen, aber ihr Leben kaum noch finanzieren können.

Das Prinzip der reinen Entlohnung der Arbeit kann also bei stetiger Technologisierung und damit verbundener Entwertung menschlicher Arbeitskraft v. a. bei zunehmender Bevölkerungszahl nur zur Verarmung breiter Bevölkerungsschichten führen. Dies führt dann letzten Endes auch zur wirtschaftlichen Desolation. In Ländern der sog. "Dritten Welt" haben wir diesen Effekt ganz stark, da hier auch aufgrund dysfunktionaler Staats- und Gesellschaftssysteme keinerlei sozialen Rettungsleinen bestehen, die Bevölkerung massiv und schnell wächst, die meisten Leute sich aber schlichtweg nichts leisten können, Wirtschaftsleistung hängt nun einmal auch nicht unwesentlich mit dem Konsum zusammen. Wenn keiner was kauft, weil er nichts hat, macht die Produktion wenig Sinn, geschweige denn Investitionen.

Kurzum, wenn wir nicht auf längere Sicht im totalen sozialen Desaster enden wollen, müssen wir uns schon mit den Konzepten des Bedingungslosen Grundeinkommens befassen. Es ist dabei weniger die Frage, ob das überhaupt funktionieren kann, sondern eher, wie man es umsetzt. Beteuerungen, dass wegfallende Jobs ja durch neue Jobs ersetzt würden, helfen jedenfalls nicht weiter, denn auch wenn das ein oder andere neue Jobprofil entstehen mag, es handelt sich dabei stets um Tätigkeiten, die eine relativ hohe Qualifikation voraussetzen und letztendlich werden in diesen Bereichen auch nicht so viele Leute benötigt wie z. B. Anfang des 20. Jhs., als die Fließbandproduktion die Arbeitswelt revolutionierte. Die ganze Bildungspropaganda aus der Politik ist auch nicht viel mehr als Augenwischerei, selbst wenn da tatsächlich was getan würde, gibt es eben immer einen Bodensatz an Leuten, die ungeeignet für höhere Qualifikationen sind. Und auch das ewige Gejammer der Arbeitgeber, dass sie "händeringend nach Leuten suchen" ist absolut lächerlich, die sollten sich lieber überlegen, ob sie qualifizierten Kräften nicht vielleicht zu wenig bieten. Wenn ein Mann keine Frau findet, liegt das ja auch nicht daran, dass es keine Frauen gibt, sondern vielleicht eher daran, dass er äußerlich, charakterlich, einkommensmäßig etc. irrelevant ist und gleichzeitig viel zu hohe Ansprüche hat, so ist das vom Prinzip her da eben auch. Immerhin kann ja jeder Hirni irgendeine Firma gründen und zudem erfolgen Neueinstellungen auch oftmals zu Bedingungen der Arbeitnehmerüberlassung, ist ja nun möglich, nicht nur bei Ungelernten/Unqualifizierten. Als ich mal in der Zeitarbeit war, hatte ich die Gelegenheit, eine ganze Reihe Firmen kennenzulernen, bei denen ich nicht mal für viel Geld fest angestellt arbeiten wollen würde, allein schon aufgrund des miesen Betriebsklimas, das da zumeist herrscht.

Letztendlich handelt die Politik mit der Vorzugsbehandlung von Unternehmen auch aufgrund eines groben Denkfehlers, nämlich dem, dass man glaubt, Unternehmen würden Arbeitsplätze schaffen. Dies ist nicht der Fall, es sind die Kunden der Unternehmen, die Arbeitsplätze erhalten und schaffen und damit selbst der notorisch faule HartzVI-Tunichtgut, denn der muss sich ja auch irgendwas bei Aldlidli kaufen, auch wenn es Alk und Kippen sind (da fällt dann sogar noch ordentlich was für den Staat ab). Die Unternehmen verteilen lediglich die Arbeit und das nicht immer unbedingt im Interesse der Gesellschaft, sondern in der Regel nach Gesichtspunkten der (eigenen) Profitmaximierung.

Es ist mir dabei natürlich durchaus bewusst, dass gerade die deutsche Seele sehr stark mit der Vorstellung von Arbeit als zentralem Sinn des Lebens verwoben ist, auch wenn definitiv nicht jeder Deutsche ein ausgemachtes Arbeitstier sein mag. Dennoch, einst schien es offenbar auch eng mit der deutschen Seele verwoben zu sein, im Stechschritt durch Polen zu marschieren, diese Zeiten sind gottlob längst passé, da habe ich durchaus Hoffnung, dass die Deutschen auch andere Felder und Formen der Betätigung finden können als die schiere Maloche. Schließlich haben wir aller Wahrscheinlichkeit nach auch gar keine andere Wahl.


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Rao ehemaliges Mitglied

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07.03.2018 um 18:17
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Das Prinzip der reinen Entlohnung der Arbeit kann also bei stetiger Technologisierung und damit verbundener Entwertung menschlicher Arbeitskraft v. a. bei zunehmender Bevölkerungszahl nur zur Verarmung breiter Bevölkerungsschichten führen. Dies führt dann letzten Endes auch zur wirtschaftlichen Desolation. In Ländern der sog. "Dritten Welt" haben wir diesen Effekt ganz stark, da hier auch aufgrund dysfunktionaler Staats- und Gesellschaftssysteme keinerlei sozialen Rettungsleinen bestehen, die Bevölkerung massiv und schnell wächst, die meisten Leute sich aber schlichtweg nichts leisten können, Wirtschaftsleistung hängt nun einmal auch nicht unwesentlich mit dem Konsum zusammen. Wenn keiner was kauft, weil er nichts hat, macht die Produktion wenig Sinn, geschweige denn Investitionen.
Da liegt der Denkfehler für Deutschland, Deutschland hat keine zunehmende Bevölkerungszahl. Probleme haben dafür andere Länder Europas, in denen der Pillenknick viel später eintrat und die deshalb noch heute Probleme mit extremer Jugendarbeitslosigkeit haben, Länder wie Spanien oder Italien. Die meisten geborenen Kinder wollen nun mal ungefähr 20 Jahre später in den Arbeitsmarkt eintreten, weniger Geburten bedeuten weniger Arbeitssuchende 20 Jahre später, und in Deutschland werden viele Ausbildungsstellen schon heute nicht mehr ausgefüllt mangels Masse.
Im Augenblick haben wir politisch-wirtschaftliche Verhältnisse, die prekäre Verhältnisse, Zeitarbeit und Lohndumping begünstigen, um den (vermeintlichen) Verhältnissen der Weltwirtschaft zu entsprechen, aber Deutschland ist dummerweise nicht die Weltwirtschaft, und wie jedes Pendel wird auch dieses irgendwann vom momentanen Extrem, das gesuchte Fachkräfte lieber die Flucht ins Ausland ergreifen läßt, wieder zurückfallen in die andere Richtung. Das dauert noch, weil noch längst nicht jeder Verantwortliche (Politiker) die Nachteile erkannt hat oder erkennen will, aber kommen wird es, es ist nur eine Frage der Zeit. Und wird um so dringlicher, je deutlicher die Nachteile von anderen Ländern her zu beobachten sind. Eine stagnierende Bevölkerungszahl bietet Potential, das andere Länder nicht zu bieten haben, mehr ökologische Nischen quasi die freiwerden und zu besetzen sind. Von denen, die sie per beruflicher Qualifikation besetzen können.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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07.03.2018 um 20:20
Zitat von RaoRao schrieb:das gesuchte Fachkräfte lieber die Flucht ins Ausland ergreifen läßt, wieder zurückfallen in die andere Richtung. Das dauert noch, weil noch längst nicht jeder Verantwortliche (Politiker) die Nachteile erkannt hat oder erkennen will, aber kommen wird es, es ist nur eine Frage der Zeit. Und wird um so dringlicher, je deutlicher die Nachteile von anderen Ländern her zu beobachten sind.
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Allerdings wird schon jetzt das Tafelsilber von den Verantwortlichen der GroKo verhökert, sei es das Ziehenlassen von Unternehmungen, zuwenig Investitionen und dergleichen mehr. Aufspringen möchte ich allerdings nicht auf den Zug der verschlafenen Digitalisierung.

Seit Jahren werden die Gebühren und Abgaben erhöht. Warum wohl?

Naja solange es noch für ein BGE (Diäten) der Politiker reicht, brauchen sie ja nichts zu tun. BGE eben.


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07.03.2018 um 20:51
Zitat von RaoRao schrieb:Da liegt der Denkfehler für Deutschland, Deutschland hat keine zunehmende Bevölkerungszahl.
Naja, ein wenig steigende Tendenz haben wir derzeit ja schon, v. a. durch die Zuwanderung. Der Druck der allgemein wachsenden Weltbevölkerung ist schließlich auch hier zu spüren. Ansonsten sage ich ja auch nicht, dass wir in Deutschland jetzt eine Situation wie in der "Dritten Welt" hätten, die Unterschiede habe ich ausdrücklich dargelegt. Dennoch haben wir durchaus, zumindest auf dem Niveau eines Landes mit hohen Lebenshaltungskosten, Probleme mit Arbeitslosigkeit und Verarmung. Die Agenda 2010 wurde schließlich als Reaktion auf hohe Arbeitslosenzahlen durchgeführt und Tafeln, an denen sich immer mehr Leute versorgen müssen, sind nun mal eine Realität, die uns gerade jetzt durch eine aktuelle Situation wieder ins Bewusstsein drängt. Der Wertverlust menschlicher Arbeitskraft ist, wie ich beschrieben habe, ein Prozess, der nicht jetzt erst anfängt, wir befinden uns darin schon seit längerem, er beschleunigt sich offensichtlich seit ca. 20 Jahren zunehmend.
Zitat von RaoRao schrieb:wie jedes Pendel wird auch dieses irgendwann vom momentanen Extrem, das gesuchte Fachkräfte lieber die Flucht ins Ausland ergreifen läßt, wieder zurückfallen in die andere Richtung. Das dauert noch, weil noch längst nicht jeder Verantwortliche (Politiker) die Nachteile erkannt hat
Was die Fachkräfte anbelangt, das ist nichts, was vornehmlich die Politik zu regeln hätte, hier müssen deutsche Arbeitgeber auch etwas dafür tun bzw. den offensichtlich begehrten Kräften mehr bieten, es ging hier ja schließlich nicht nur um ohnehin sehr international ausgerichtete Wissenschaftler, die sich dann in Richtung England oder Kalifornien aufmachen, sondern durchaus auch um bodenständige Facharbeiter aus dem handwerklichen Bereich, die wohl viel eher die Tendenz haben dürften, im Lande zu bleiben. Diese Frage hat aber auch nicht direkt etwas mit dem BGE zu tun.
Zitat von RaoRao schrieb:Eine stagnierende Bevölkerungszahl bietet Potential, das andere Länder nicht zu bieten haben
Sicher, eine stagnierende Bevölkerung ist gerade in so einer Situation eher von Vorteil, als es eine stetig wachsende wäre, wenn wir aber bis in 30 Jahren einen erheblichen Rückgang von Arbeitsplätzen haben, der jetzt schon abzusehen ist, sollten wir dennoch besser darauf vorbereitet sein und nicht die Augen davor verschließen und uns einreden, es würden ja zigtausende neuer Jobs entstehen, danach sieht es nun mal nicht aus. Die derzeitige wundersame Vermehrung der Jobs beruht eben überwiegend auf der massiven Verbilligung, nicht auf tatsächlich neu entstandenen Tätigkeiten.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

07.03.2018 um 21:17
@DerKlassiker

Mag ja sein, durch zunehmende Technisierung Arbeitsplätze wegfallen und dadurch ein Wertverlust der menschlichen Arbeitskraft entsteht.

Parallel (ob kausal, sei mal dahingestellt, das ist ein anderes Thema) wachsen aber die Anforderungen an die menschliche Arbeitskraft im sozialen Bereich. Nehmen wir die alternde Bevölkerung. Es werden künftig Pflegekräfte en masse dafür gebraucht. Nehmen wir die wachsende Zahl verhaltensauffälliger Kinder. Früher gab es pro Schulklasse einen Lehrer, fertig. Heute brauchen die neben dem Lehrer alle noch einen pädagogischen Mitarbeiter, sonst geht nichts. Nehmen wir die Statistiken der Krankenkassen: die meisten Krankheitstage werden heute - neben Muskel- und Skeletterkrankungen - durch psychische Störungen wie Depressionen etc verursacht. Mehr Psychologen/Psychotherapeuten werden also gebraucht.

Will sagen: es mögen zwar in einer Hinsicht Arbeitsplätze wegfallen. Woanders entstehen aber neue. Das BGE wird nicht unbedingt gebraucht, um den Konsum aufrechtzuerhalten. Arbeitslohn aus Arbeit, die nun mal verrichtet werden muss, heute zunehmend im sozialen Bereich, tut es auch.....


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