paranomal schrieb:Aufklärung ist halt totalitär und bis auf seine dialektischen Anteile ist das auch gut so.
Auch wenn ich dir recht geben muss, weil die Welt anscheinend zu korrumpiert ist, um anti-totalitär auszukommen, handelt es sich hierbei um eine beinah bedingungslose Legitimation von Gewalt zu Aufklärungszwecken. Durch Gewalt wird zwar der Einflussbereich des faschistischen Moments eingeschränkt, was für eine politisch-akute Wirksamkeit notwendig ist, am Ende des Tages löst Gewalt aber auch das aus, was eigentlich verhindert werden will auf langfristige Sicht. Ich unterscheide zwischen einer idealen Behandlung des Faschismus und real-politischem Engineering, das nunmal auf fadenscheinigen Prämissen basiert (Humes Gesetz). Die begrenzte Perspektive der Mächtigen ist ein Armutszeugnis. Verklicker mal einem gewaltbereiten dissozialen Faschisten Dialektik. Aufklärung muss mehr sein als nur totalitär und dialektisch, sondern z.B. auch psychotherapeutisch.
paranomal schrieb:Es geht ja auch eher darum die Auswüchse des Faschismus zu beschneiden. Das Antifaschismus in dieser Form niemals Ursachenbekämpfungist, sollte eigentlich klar sein.
Ja, und Ursachenerhaltung sowie -verstärkung. Für Ursachenauflösung sollte mehr und mehr gearbeitet werden. Darum ging es mir.
Wer sich an eine totalitäre Aufklärungskultur mit ein wenig Dialektik anpasst, der ist von innen her auch noch korrumpiert genug, um als halber Postfaschist zu gelten.