@ElCativo Ja da hast du auch recht, da wird oft mit zweierlei maß gemessen
@lone_dog lone_dog schrieb:Doch, denn dann wären sie in ebendiesen (Öffentlichkeits-) Fokus gerückt, und die Morde, oder eine Großzahl dieser, von der Exekutiven nicht nur früher aufgeklärt, sondern wahrscheinlich sogar im Ansatz unterbunden worden.
Nein sicher nicht.
Wie auch? warum sollte man gerade auf die drei kommen, nur weil bei irgendeienr veranstaltung mal gesagt wurde 'jojo die sind nazi!'.
Umgekehrt, es würde zu weit mehr solchen morden kommen, wenn man auf diese art und weise Menschen weiter von der Gesellschaft isoliert.
lone_dog schrieb:Quark. Wo und inwieweit waren denn die Attentäter vom 11. September 2001 isoliert? Wo war denn ein Djihadi namens Denis Cuspert oder auch ein Burak K. isoliert? Wo sind denn die NPDler oder deren Nazifreunde, wo war der NSU isoliert? Sie waren eben NICHT isoliert, genau DAS ist das Problem. Genau DAS ist der Grund, warum geschehen konnte was geschehen ist und geschieht.
Fakt. Rosinen picken is nicht.
Sich nur die spektakulärsten paar fälle rassuchen und damit etwas zeigen wollen istlächerlich.
Wir wissen, dass gewalt, und damit auch rechtsextreme und religiöse gewalt, in unserer gesellschaft mit einem isolationsgefühl korreliert.
Zudem wurden die Attentäter, die du anprachst, bereits weit früher in ihrem leben radikalisiert, bevor sie überhaupt nach Deutschland kamen, das ist ein ganz anderer Fall als die der Menschen, die in Deutschland aufwachsen.
Und wenn wir uns da Amokläufer, salafisten und Nazis angucken, dann erkennen wir oft genug genau diese gemeinsamkeit.
Isolation kann sowohl Jugendliche zu radikalen kräften drängen, als auch ihr aussteigen erschweren, auch noch später im erwachsenenalter.
lone_dog schrieb:Schön wäre es, wenn dies denn auch geschehe. Ich würde das durchaus begrüßen. Nun ist es aber nunmal so, dass zB auch der Versandhandel eines Michael Brück NICHT abgeschaltet ist, sondern weiterexistiert. Die Exekutive eben NICHT den Hinweisen auf den NSU (und viele andere braune Zellen) nachgegangen ist, die Exekutive eben NICHT merkt, wenn ihre Mitglieder den Nazis sogar zuarbeiten und selbst rassistischen und faschistischen Organisationen angehört. Wie sollte man denn bitte gewährleisten, dass dieses unmöglich gemacht wird? Die Exekutive in Deutschland hat KEINE unabhängige kontrollierende Instanz, die parlamentarische Kontrolle ist NICHT unabhängig und HAT versagt und versagt weiterhin, jeden einzelnen Tag.
Man ist eben auch Breivik früher auf die Schliche gekommen, wie du sagst, genau das ist es ja: Das Versagen der Exekutive!
das eine Exekutive nicht perfekt ist (was sie niemals sein wird) heißt nicht, dass es die bessere alternative ist wenn ein paar wutbürger das recht selbst in die hand nehmen.
Gibt auch fälle, in denen Kinderschänder aus dem knast kamen oder nicht reinkamen.
War trotzdem weniger geil, wenn dann plötzlich ein mob mit fackeln denen an's Leder will, weil aus solchen aktionen viel mehr unrecht entsteht als aufgehalten wird.
Aber genau deren Mentalität vertrittst du gerade ein Stück weit.
lone_dog schrieb:Die Exekutive benötigt unbedingt eine sie tatsächlich kontrollierende, kritisierende und entwickelnde Instanz, damit solche Fehler, so lange sie denn Fehler sind (ich wills nur andeuten, aber nicht in VTs abdriften ^^) sich möglichst vermeiden lassen.
Man darf seine Exekutive kritisieren und kontrollieren, sollte es sogar.
Das heißt aber nicht, dass man dabei in die illegallität abdriftet.
das ist im derzeitigen Deutschland absolut kontraproduktiv, damit erreicht man nur negatives, so sehr man sich auch einreden möchte man verteidige damit die demokratie oder die menschenrechte.
Für eine Kennzeichnungspflicht von polizisten bin ich ohnehin, da rennst du bei mir offene Türen ein.
lone_dog schrieb:Deinen Ausführungen contra NPD Verbot kann ich folgen, sie nachvollziehen und auch verstehen. Dennoch halte ich eine legale NPD für gefährlicher als einen illegalen Rechtsextremismus. Gerade die Zitate, eine Seite vorher, von J.G. sagen doch nun deutlich, wo und wie ebendiese Legalität genutzt wird. Gerade diese Methodik ist die Gefahr einer legalen NPD.
Nun ist Deutschland aber ein anderes als in der Weihmarer Republik.
Heutzutage sind eben parteien wie die front national, partei für die freiheit usw. gefährlicher als die NPD.
Das kann sich ändern, es gibt rechtsextreme parteien die auf dem vormarsch sidn wie z.b. Jobbik in Ungarn, aber das ist iim derzeitigen Deutschland eben nicht der Fall.
Und daher denke ich, dass ein Verbot von Nazi kleinparteien eher dazu führen könnte, dass eine rechtspopulistische partei wie die AFD in den bundestag kommt und dabei von rechts noch weiter infiltriert wird als dass wir solche denkweisen generell aus unserer Politik heraushalten können.
Wäre die NPD bereits verboten, ich behaupte, die AFD wäre bereits im Bundestag mit leute die früher mal in Die Freiheit waren als Abgeordnete.
lone_dog schrieb:Dieses leidige "so viele nennen alles und jeden gleich Nazi und können nicht differenzieren", ich kanns nicht mehr hören. Das stimmt einfach nicht. Da wird sehr gut und sehr genau differenziert und unterschieden. Wenn irgendein Trottel das nicht tut, bedeutet das nicht, dass dies ultima ratio ist. Über Rechtspopulisten etc. können wir gerne an anderer Stelle weiterdiskutieren, nur kurz gesagt: Eine größere Gefahr sehe ich dort nicht. Rechtspopulismus ist tatsächlich sogar demokratiekonform, so ist es nunmal. Ob die sich nun in der AfD oder der CDU/CSU und dem rechten Flügel der SPD tummeln, sie sind größtenteil und weitestgehend Demokraten. Und das sind Rechtsextreme nunmal nicht. Dennoch lehne ich selbstverständlich auch Rechtspopulismus für mich entschieden ab.
Das mögen demokraten sein, aber weniger gefahr geht dadurch nicht von ihnen aus.
Man erkennt auch sehr leicht an Beispielen wie Ungarn, dass das aufsteigen Rechtspopulistischer Parteien das aufsteigen von rechtsextremisten fördert, weil rechtspopulistische parteien rassismus und anderen faschitischen denkweisen einen anstrich der normalität und legitimität geben, den die rechtsextremisten allein niemals erreichen könnten.