mrs.withers schrieb:Die Afghanen jagten die Russen aus Ihrem Land und lassen sich auch Heute nicht von die Koalitionstruppen unterwerfen.
Nach der Übernahme der Macht durch die kommunistische „Demokratische Volkspartei Afghanistans“ (DVPA) unter Nur Muhammad Taraki am 27. April 1978 betrieb diese eine Annäherung an den Ostblock, um die gesellschaftliche Umgestaltung (Bildungsprogramm, Bodenreform etc.) voranzutreiben.
Insbesondere die Säkularisierung sowie die Vertreibung ehemals privilegierter Gruppen führte zu einem breiten Widerstand, der von der CIA unterstützt wurde. Es gründeten sich in dieser Zeit rund 30 Mudschahedin-Gruppen. Um die politische Zielstellung kam es auch zu Auseinandersetzungen innerhalb der DVPA. Mit der Ermordung Tarakis übernahm Hafizullah Amin im September 1979 die Macht und versuchte den Widerstand niederzuschlagen. In der Folge eskalierte der Bürgerkrieg.
Amin war wahrscheinlich einer der Drahtzieher im Putsch gegen Daoud Khan 1978, im Zuge dessen Nur Muhammad Taraki Präsident wurde. Er war nach dem Putsch Leiter der Geheimpolizei Afghanistans und ließ Taraki im September 1979 ermorden und nahm selber das Amt des Präsidenten ein.
Taraki hatte mehrfach und dringend um sowjetische Militärhilfe gebeten, um innere Unruhen zu bekämpfen. Damals lehnte die Sowjetunion militärische Hilfe ab - unter anderem wegen des hohen außenpolitischen Risikos.
Am 25. Dezember 1979 marschierten sowjetische Truppen in Afghanistan ein und richteten Amin am 27. Dezember hin – Babrak Karmal übernahm die Regierungsgeschäfte und versuchte einerseits den Bürgerkrieg zu deeskalieren und andererseits die Anbindung an die Sowjetunion, u. a. durch ein Abkommen mit Leonid Iljitsch Breschnew über eine Truppenstationierung, zu stärken.
Die Besetzung wurde umgehend von den westlichen und den islamischen Staaten verurteilt. Sie überschattete auch die Olympischen Sommerspiele 1980 (Moskau/Tallinn), die von vielen Staaten boykottiert wurden. Große Teile der bisherigen Armee schlossen sich dem Widerstand an und die Mudschahedin erfuhren internationale Unterstützung. Am 21. März 1980 gründete sich die „Islamische Allianz für die Freiheit Afghanistans“ als ein Bündnis islamistischer und monarchistischer Gruppierungen. Diese waren untereinander selbst zerstritten und die Kooperation beschränkte sich auf die Bekämpfung der kommunistischen Herrschaft. Der Krieg wurde von beiden Seiten rücksichtslos und grausam geführt [1].
Im Mai 1986 ersetzte Mohammed Nadschibullah Karmal und versuchte, durch Verhandlungen den Krieg zu entschärfen.
Auf einer Loja Dschirga (Ratsversammlung) wurde 1987 der Republik Afghanistan eine neue Verfassung gegeben, und nach Verhandlungen unter Vermittlung der UNO zogen die sowjetischen Truppen zwischen dem 15. Mai 1988 und 15. Februar 1989 ab. Afghanistan hatte zwischen 1 und 1,5 Millionen Tote zu beklagen. Auf sowjetischer Seite starben in den ca. 10 Jahren der Intervention etwa 150.000 Mann. Weitere Zehntausende wurden verwundet bzw. gesundheitlich und psychisch für ihr Leben gezeichnet.
Auf den Seiten der Mudschahedin wurde der Kampf von einer Allianz aus sieben islamischen Parteien ausgetragen, die ihren Generalstab in Pakistan hatten und untereinander zerstritten waren. Vier davon waren fundamentalistisch und drei relativ gemäßigt. Die Anführer dieser Parteien wurden von der West-Presse auch Warlords („Kriegsherren“) genannt.
Mudschahedin sind fanatisch-religiöse Kämpfer des Dschihad. Laut dem Koran ist jeder, der im Dschihad stirbt, ein Märtyrer, dem alle Sünden vergeben werden. Auch den überlebenden Kämpfern (Ghazi) wird ein guter Platz im Paradies versprochen. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit an das rauhe afghanische Klima und Terrain, ihrer Anspruchslosigkeit, ihres Mutes und ihres Bewusstseins, einen heiligen Krieg für Allah und gegen die Ungläubigen zu führen, eigneten sich die Mudschahedin aus pakistanischer und westlicher Sicht besonders gut als Guerilla-Kämpfer. Außerdem waren sie im Umgang mit Waffen vertraut. Sie waren Freiwillige und wurden nicht besoldet.
Zum Zeitpunkt des Einmarsches der Sowjetischen Truppen hatte Pakistan ein islamistisches Regime unter der Führung des Präsidenten Zia. Pakistan fühlte sich von der nach Afghanistan vordringenden Sowjetunion im Westen und dem Sowjet-Alliierten Indien im Osten in seiner Existenz bedroht und wollte einem möglichen koordinierten Angriff der beiden Atommächte vorbeugen. Dabei spielte sowohl die Verteidigung des Islam als auch des pakistanischen Staates eine Rolle. Der Präsident beauftragte den als die zweitgrößte Autorität des Landes geltenden Generaldirektor des Geheimdienstes, Akhtar, mit der Ausarbeitung möglicher Lösungen und entschied sich schließlich für die geheime Unterstützung der Mudschahedin. Zia hoffte auf Unterstützung seitens der arabischen Welt als Kämpfer für den Islam und seitens des Westens als Gegner des Kommunismus.
Die Aufgabe des pakistanischen Geheimdienstes Inter-Services Intelligence (ISI) lag in der Organisation und Ausbildung der verschiedenen Mudschahedin-Gruppen, der Verteilung von Waffen und anderer Ressourcen als Mittelsmann sowie der strategischen Planung des Krieges. Dabei wandte Pakistan die „Strategie der tausend Nadelstiche“ an, die darin bestand, durch eine große Zahl von Guerilla-Angriffen den Feind zu destabilisieren. Von offizieller Seite wurde Pakistans Rolle im Afghanistan-Krieg stets bestritten.
Der Stützpunkt der ISI, von dem aus der Afghanistan-Krieg geleitet wurde, war das Ojhri-Lager im Norden von Rawalpindi. Neben einem Lager, das 70% der Waffen passierten, befand sich dort auch ein Trainingslager mit Simulatoren, das später insbesondere für die Stinger-Raketen verwendet wurde sowie eine Einheit zur psychologischen Kriegführung. Weitere Lager der ISI befanden sich unter anderem in der Nähe der Mudschahedin-Quartiere in Peshawar und Quetta. Von 1984 bis 1987 absolvierten über 80.000 Mudschahedin in pakistanischen Lagern eine Waffenausbildung.
In den ersten Monaten des Krieges standen das Pentagon und die CIA einer Unterstützung Zias reserviert gegenüber, da eine baldige Kontrolle Afghanistans durch die Sowjetunion unausweichlich schien. Tatsächlich wurde nach der Einnahme Kabuls das neue Regime von den USA anerkannt, indem sie den Botschafter Adolph Dubs als diplomatischen Vertreter in die afghanische Hauptstadt sandten.
Führende Mitglieder der CIA, einschließlich ihres Direktors William Casey, betrachteten einen Krieg jedoch bald nicht nur als Möglichkeit zum Kampf gegen den Kommunismus im Allgemeinen. Es bot sich Gelegenheit, die Scharte des zuvor verlorenen Vietnamkriegs in Afghanistan auszuwetzen. Die Rolle der CIA lag sowohl in der Bereitstellung von Waffen als auch in der Unterstützung Pakistans durch Geheimdienstinformationen wie Satellitenaufnahmen und abgehörte Funksprüche der Sowjetischen Armee.