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Länder vor der Pleite! +++ Irland vor dem Abgrung +++ Bürger lehren Regierende das Fürchten +++ Gefährliche Inflation +++ Hyperinflation und Faschismus +++ Apokalypse now?Die Gammelwährungen ungarischer Forint, der polnische Zloty, die tschechische Krone und der rumänische Lei stehen massiv unter Druck. EU-Währungskommissar Blechkopf Almunia warnt bereits vor dem Schlimmsten. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) betonte, notleidende Staaten könnten mit der Solidarität der anderen Europäer rechnen... jaja Steinbeisser wirf nur unser schönes Streugeld äh Steuergeld -hm.. Geld? Ich meine wertlose, bunt bedruckte Papierstreifen in den Rachen der EU. In das schwarze LOCH des GRAUENS!
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Irlands Abstieg vom Wirtschaftswachstums-Sternchen zum Sorgenkind der Euro-Zone verläuft in atemberaubenden Tempo. Die Immobilienblase platzt, die Banken kollabieren, die Arbeitslosenzahlen schießen in die Höhe. Die Regierung in Dublin unter Brian Cowen wirkt hilflos - und die Wut der Bürger wächst. Bald geht jeder Ire am Bettelstab?
Letztlich sind es die Faktoren für den Aufstieg Irlands, die jetzt ihre hässlichen Fratzen der Schattenseite zeigen: die starke Abhängigkeit von gierigen, schleimigen US-Investoren und Exporten, die Mitgliedschaft in der Euro-Zone, der große Finanzsektor und der enorme Bauboom.
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Die globale Finanzkrise treibt die Regierungen besonders hart getroffener Länder in die Enge. In Lettland und Irland haben Enthüllungen über unsaubere Geschäftspraktiken, Vetternwirtschaft sowie Sparmaßnahmen bei Staatsbediensteten zu Protesten gegen die Regierung geführt.
Vielerorts droht die Lage zu eskalieren - Streikaktionen sind vorprogrammiert. Der von den Gewerkschaften organisierte Protest richtet sich dagegen, dass Premier Brian Cowen die Gehälter der Staatsbediensteten kürzt, um die Bankenrettung zu finanzieren.
Eine selbsternannte Elite aus Unternehmern und Bankern habe die Wirtschaft zerstört und werde dafür nicht zur Rechenschaft gezogen, kritisierte David Begg, Generalsekretär des Gewerkschafts-Dachverbandes ICTU, auf der Demonstration, die eine der größten der irischen Geschichte war. Ihre Vetternwirtschaft habe den Ruf des Landes fast irreparabel beschädigt.
Die Chefs der großen Banken hätten sich des "ökonomischen Hochverrats" schuldig gemacht. Die drittgrößte irische Bank bediente sich nach dem Platzen der Blase unsauberer Geschäftspraktiken, um ihre finanzielle Schieflage zu verschleiern.
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DEFLATION IN DEN USA Dort sind die Einzelhandelspreise im letzten Monat so stark gefallen wie seit 60 Jahren nicht mehr. Doch was uns als Konsumenten freut, wird uns als Beschäftigte teuer zu stehen kommen: Die niedrigeren Verkaufserlöse gefährden die Liquidität der Firmen, die – alleingelassen von den geizigen Banken – flächendeckend zu Massenentlassungen und in den Bankrott getrieben werden. Man kennt das aus der Geschichte der frühen dreißiger Jahre.
Nach der Deflation droht eine große Inflation: Dem durch Produktionsstilllegungen verknappten Güterangebot wird 2009 eine gigantisch überhöhte Geldmenge gegenüberstehen. Die Europäische Zentralbank folgt seit Mitte September dem Kurs, den die Federal Reserve schon im Frühjahr eingeschlagen hat: Sie leiht den Banken Geld ohne jede Sicherheit, Anfrage genügt. Die Haushalte aller Staaten steigen stark an, das US-Budgetdefizit wird auf bis zu zwei Billionen Dollar explodieren. Rohstoffe und Öl, heute im Überfluß und billig vorhanden, werden wieder teurer, da die Förderung zurückgefahren wird.
Was tun? Jetzt kaufen, solange es günstig ist. Wer einen Heizöltank hat, sollte ihn bis an den Rand füllen. Der Winter 2009 wird eisig.
Es droht eine gigantische HYPERINFLATION+++
Bereits im September hatte das Handelsblatt anläßlich der mit diktatorischen Vollmachten versehehenen Banken-Rettungspakete in den USA gewarnt: “Hier ringen die Demokratie und das moderne Finanzsystem miteinander.” (Leitartikel 24. September 2008). Nun hat das Blatt nachgelegt.
Am Montag, 23. Februar, hieß es im Kommentar auf Seite 1 des Handelsblattes:
“Die Gewalt und das Tempo der Krise sowie die hohen politischen Risiken erinnern von ferne an die Wirren nach dem Ersten Weltkrieg: Es musste rasch gehandelt werden, aber es gab kein Drehbuch. Später schoben die kaisertreuen Verursacher der Krise den Demokraten erfolgreich die Schuld für alles Unheil in die Schuhe. Diese Zeiten sind uns fern, aber eine Parallele gibt es: die Möglichkeit einer neuen Dolchstoßlegende. Verschärft sich die Krise oder reißt der Faden politischer Unterstützung, wird das Urteil über die derzeit gelobten Pragmatiker gnadenlos sein. Am lautesten werden die schreien, die uns in die Krise geritten haben.”
Mit “Pragmatiker” sind die lernbereiten Kräfte im Kapital um Finanzminister Steinbrück und den NRW-Ministerpräsidenten Rüttgers gemeint, die über ihren Schatten springen und auch über Enteignung von Bankstern nachdenken. Sie wären das Ziel einer neuen Dolchstoßlegende. Deren Verursacher oder Profiteure nach dem Vorbild der antidemokratischen Kräfte in der Weimarer Republik werden laut Handelsblatt diejenigen sein, “die uns in die Krise geritten haben”. Ein klarer Hinweis auf die Finanzkreise, die mit hochprofitablen Spekulationen den Kladderadatsch ausgelöst haben.
Der Artikel des Handelsblatt verdient weitere Verbreitung, weil er die politische Brisanz der Wirtschaftskrise erkennt - und die Gefahr einer faschistischen Lösung aufscheinen läßt, die vom Finanzkapital ausgeht und sich auch gegen die vernünftigeren Kapitalkreise richtet.
http://www.handelsblatt.com/politik/handelsblatt-kommentar/riskanter-pragmatismus;2168208 (Archiv-Version vom 26.02.2009)