Systemkrise 2008/2009
03.03.2009 um 02:09
Guten Morgen,
nun, ich weiß nicht, warum exorbitanter Alkoholkonsum, ausschweifende Parties und generell stumpfsinniges als "Leben" definiert wird. Auch die Einstellung, keine Leistung für die Gesellschaft erbringen zu wollen ist mir fern und kryptisch.
Ebenso fraglich sind mir hier einige Beiträge und Lösungsvorschläge.
Aber auch die Erläuterungen und das Angst schüren lassen in meinem Kopf nur ein großes Fragezeichen aufgehen. Jetzt mal ein rationaler und wirtschaftsliberaler Beitrag zu all dem.
Die Zahl der Arbeitslosen ist auf 3,55 Millionen gestiegen. Zugegeben der Anstieg ist im Vergleich zum Dezember (3,1 Millionen) nicht zu verachten. Doch gibt es noch immer keinen Grund, Ängste zu schüren. Der Anstieg ist nicht nur durch die Finanzkrise bestimmt, sondern sicherlich auch durch den langen Winter. Bauarbeiten zum Beispiel sind in vielen Teilen Deutschlands noch nicht möglich. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass wir vor nicht mal 3 Jahren noch eine Arbeitslosenzahl > 4,5 Millionen hatten. Einem Wirtschaftswachstum von knapp 2,7 % zum Trotz.
Jedoch ist von einer Konsumflaute auch nichts zu bemerken. Das Weihnachtsgeschäft war wie jedes Jahr, höchstens waren marginal Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahr im Einzelhandel zu verspüren. Dies mag aber offensichtlich am schlechten Wetter gelegen haben, denn gleich 10 Onlineversandhäusern verbuchten einen Kundenzuwachs von durchschnittlich 10 %. Amazon erlangte gar einen Rekordumsatz.
Überhaupt scheint es dem Einzelhandel gut zu gehen, trotz Krise.
Der Kölner Karneval hatte seit langem nicht mehr so viele feiernde auf der Straße.
Kurzum:
so schlecht geht es und anscheinend ja doch nicht.
Man darf nicht vergessen, wen die Finanzkrise nun offenkundig macht.
Es sind meist Unternehmen, die von vorneherein nur sehr begrenzt rentabel waren und schlichtweg keinen Anlass sahen, sich für eine Krise zu rüsten. Opel war schon immer zu teuer in der Produktion. Und eine Rettung ist nicht machbar:
die Werke gehören General Motors ebenso die Patente für die Fahrzeugmodelle. Opel ist schlichtweg nur noch eine Vertriebsmarke, mehr nicht. Utopisch der Gedanke, Opel ohne General Motors führen zu können. Nun kann man die ganze Schuld den Managern, Bankern und Aktionären in die Schuhe schieben. Oder dem bösen, jetzt nach einigen hier, klar gescheitertem "Turbokapitalismus". Es ist aber immer einfach, mit dem Finger auf jemand anderes zu zeigen, und sich selber freizusprechen. Dabei seien wir doch mal ehrlich:
eigentlich sind die Arbeitnehmer doch kein Deut besser als die Arbeitgeber, Manager und all die anderen Geldgierigen, die nur an sich denken und nur Rendite wollen. Doch wie passt es ins Bild, dass auch viele "kleine Leute" einen großen Teil ihres Vermögens in Aktien, gewinnversprechenden Anlagen etc. verloren? Zeugt es nicht auch von Egoismus mancher Gewerkschaften just in dieser Zeit enorme Gehaltssteigerungen zu fordern? Wohl wissend das diese so manche Entlassung zeitigen könnte?
Ich sprach die Kurzsichtig- und Bequemlichkeit der Arbeitgeber an. Viele werden gleich herausbrechen mit ihren Vorwürfen und Anschuldigungen, warum diese nicht für eine Krise ausreichend Vorsorge trafen. Desgleichen sind diese nun sehr einfach auszusprechen. Gleichwohl sollte man sich aber auch selber fragen, wann man denn in der Zeit, in der alles gut war, etwas für die eigene Bildung und den persönlichen beruflichen Fortschritt getan hat. Wann war man zuletzt auf einer Fortbildung, wann las man zuletzt eine Fachzeitschrift; wann zuletzt Fachbücher oder Romane, die nicht Kriminalogisch geprägt waren? Dabei ist es doch seltsam:
in den guten Zeiten stöhnt man über die monotone Arbeit, woran selbstverständlich nur die da oben schuld sind. In den schlechten Zeiten stöhnt man auch, weil Aufträge wegbleiben und man urplötzlich seiner Familie ausgesetzt ist. Doch auch hier, sind nur die da oben schuld. Dass man selber Jahre lang auf dem eigenen Status quo sitzen blieb, wird einfach ausgeblendet. Ebenfalls die Politik und der Staat sind in den guten Zeiten große Übel. Hohe Steuern, bequemliche Beamte und arrogante Politiker.
Doch nun sind der Staat und seine Politiker mehr gefragt denn je.
Nur sie können es nun richten, so denken viele, und solange man immer weiter BILD und RTL-News konsumiert bleibt dieser Eindruck auch. Dabei wird einfach vergessen, dass der Staat ein sehr schlechter Unternehmer ist. Er hat schon ein enormes Sozialpaket zu besorgen, er kann nicht zugleich auch noch Angebot und Nachfrage bestimmen. Lieber gehen einige marode und ineffiziente Unternehmen zu Grunde, als ein ganzer Staat, der seinen neuen Aufgaben einfach nicht gewachsen ist. Anbei er seinen eigenen Apparat weiter und weiter vergrößern muss, um überhaupt teilweise die neuen Aufgaben zu bewältigen.
An alle roten und feurigen Revolutionsherzen:
vergesst nicht die Ineffizienz der ehemaligen Sowjetstaaten und die Kosten, die für eine Intaktbringung dieser notwendig waren und sind. Der Kommunismus ist keine Alternative, er wäre nur das größere Übel. Allein der Aufbau-Ost hat die BRD über 1,8 Billionen Euro bisher gekostet. Die DDR-Wirtschaft lag vollkommen brach. Bedenkt, dass der Kommunismus bisher immer nur zu Unterdrückung und Benachteiligung geführt hat.
Seht euch das Wunder China zum Beispiel mal genauer an. Hier sind es Wanderarbeiter die die glitzernden Gebäude hochziehen. Und dafür bekommen sie noch nicht einmal genug Lohn, um jeden Tag ausreichend zu essen.
So, ich denke das reicht erstmal. Nun kommt von eurem neokommunistischen Ideen wieder herunter und schaut der Realität und Gegenwart wieder ins Gesicht.
Greets
MC Homer