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Systemkrise 2008/2009

9.215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Depression, Gold ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 04:57
Da kann der Bioroboter Ferkel noch was lernen!


https://www.youtube.com/watch?v=wnEwZ2gacCQ (Video: Neujahransprache des österr. Bundespräsidenten)

Ungeachtet inhaltlicher Diskussionsmöglichkeiten hat das STIL! Meinen Respekt.
Gute Wortwahl, mutiges Auftreten...

...das passt...

Wie grenzenlos erbärmlich war hingegen das alberne, peinliche Herumgestöpsle dieser so unendlich deplazierten, komischen Frau auf Deutschlands Kanzlerstuhl...

Übrigens sehen wir die EU-Flagge und die österr. Flagge rechts, obwohl Österreich nicht die EU-Ratspräsidentschaft inne hat...


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 05:50
Zum Vergleich: Die original Merkel Neujahrsansprache

/dateien/pr41907,1230871820,merkel oh

https://www.youtube.com/watch?v=j9IuqVzC9cQ

Schaut mal wie ihre Hände am Tisch kleben! Die Frau strahlt Angst und Unsicherheit aus...


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 06:58
Klar Justus,die Staaten die am meisten von der EU profitieren werden garantiert aus der EU aussteigen.
Weisst du auch was du ausstrahlst...Chauvinismus und Sexismus der niveaulosesten Sorte,dagegen haben selbst Blondinenwitze intellektuellen Anspruch.
Und Fahnen...ha Fahnen,am interessantesten sind immer noch Alkoholfahnen

http://de.youtube.com/watch?v=Pdup_0fkoyQ&feature=related


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 10:49
So,die Neujahrsansprache der appd liegt jetzt auch vor

http://www.appd.de/


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 14:24
@Warhead

Weisst du auch was du ausstrahlst...Chauvinismus und Sexismus der niveaulosesten Sorte,dagegen haben selbst Blondinenwitze intellektuellen Anspruch.

Also das stimmt nun mal überhaupt nicht! Als ich mich über Bush hermachte haben alle gelacht und da hat mich keiner als üble Emanze beschimpft... :D

Hör mal auf mit dieser eckligen politischen Korrektheit! Es sieht ein blinder, dass sie zur Bundeskanzlerin nicht taugt...

Mein lieber Warhead, nenn mir mal eine Sternstunde der Merkel? Nicht mal eine Rede kann sie halten...

Da war die Regine Hildebrandt 1000 mal besser und ein ganz anderes Kaliber, über sie würde ich mich niemals in dieser Form auslassen!!!


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 14:33
Sie ist eine trockene,herrlich unaufgeregte Sachwalterin ohne Inspiration...na und,sollen nun Populisten theatralisch und gesalbt daherkommen und das Land mit blinden Aktionismus beschäftigen oder was.
Über Dabbeljuh herumkalauern kann jeder,aber über Behinderte und Alkoholiker macht man keine Witze,auch wenn sie sich selbst zu einem machen


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 14:39
@Warhead

Ich denke, dass eine gute Gesellschaft ein paar Merkelwitze aushalten muss...

BTW:

Wo soll man denn bei deinem Verständnis für Behinderungen die Messlatte ansetzen?

Bin ich dann nicht auch behindert und man muss mir meine Narrenfreiheit gönnen? :D


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 14:59
Deutsche Industrie schrumpft so stark wie nie zuvor

Der Krisenstimmung in der deutschen Wirtschaft weitet sich aus. Der aktuelle Einkaufsmanagerindex zeigt, dass die komplette Industrie ihre Produktion massiv zurückfährt - und auch bei Unternehmen in anderen Staaten der Euro-Zone stehen die Zeichen auf Abschwung.

[...]

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,599124,00.html

Alles wird gut! :D

(Befindet sich der Bürger in der Phase des größtmöglichen Drucks, der größtmöglichen Angst beruhigen Sie ihn. Versprechen Sie ihm eine Verbesserung seiner Situation. Versprechen Sie ihm was sie wollen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Und wähnt er sich dann in Sicherheit, ist er dann euphorisiert, dann schlagen Sie zu. Dieser Schlag wird das Problem definitiv lösen.)

Marie und der Charme des Bösen 29.12.2008 ZDF


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 16:19
Jeder kann etwas zum aufschwung beitragen ,wenn er sein geld beim Fenster rausschmeißt.

Rettet die Wirtschaft ,rettet die Wirtschaft.

Klingt beinahe wie der slogan der Grünen mit der Umwelt.


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 16:39
@informer

Wir sollten noch mehr Waffen und Pharmaprodukte produzieren! Arbeitsplätze sind die heiligen Kühe unserer Gesellschaft, die bald geschlachtet werden... :D


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 17:30
Die nächste Billion:

Freitag, 2. Januar 2009
Stahlindustrie will 1 Billion
Obama unter Druck

In den USA drängt die kriselnde Stahlindustrie einem Zeitungsbericht zufolge den künftigen Präsidenten Barack Obama zu einem Infrastrukturpaket in Höhe von einer Billion Dollar. Das Programm zur Finanzierung öffentlicher Bauvorhaben sollte über zwei Jahre laufen und sich auf einheimische Unternehmen stützen, berichtete die "New York Times".

Der Chef des Stahlriesen Nucor Corp, Daniel DiMicco, sagte dem Blatt, die kommende Regierung müsse "die schlimmste Wirtschaftskrise der Gegenwart durch Stimulierungsmaßnahmen lösen, die in jeder Bestimmung eine 'Buy America'-Klausel enthalten".

Nach den vergangenen Boomjahren ist die Produktion in der US-Stahlindustrie seit September um knapp die Hälfte gesunken und liegt derzeit auf dem niedrigsten Stand seit rund 30 Jahren. Vor allem die Krisen in der Bauwirtschaft und auf dem Automobilmarkt machen der Branche zu schaffen.

Feilen am Konjunkturpaket

Nach Angaben der "Washington Post" wird Obama in der kommenden Woche mit der Präsidentin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, über ein neues Konjunkturpaket sprechen. Das Paket werde vermutlich Investitionen in die Infrastruktur und Steuersenkungen beinhalten. Ein Vertreter Obamas nahm zu dem Bericht nicht Stellung.

Dem Bericht zufolge ist eine Summe von zwischen 675 Milliarden und 775 Milliarden Dollar im Gespräch. Haushaltsgesetze gehen in den USA vom Repräsentantenhaus aus und müssen dann mit dem Senat abgestimmt werden. Obamas Demokraten haben in beiden Kammern eine deutliche Mehrheit.

Obama wird am 20. Januar als Nachfolger des Republikaners George W. Bush in Washington vereidigt.
Adresse:
http://www.n-tv.de/1078813.html


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 17:34
Finanzkrise sind die Aktienmärkte noch zu retten?

Youtube: Made in Germany | Finanzkrise  sind die Aktienmärkte noch zu retten?
Made in Germany | Finanzkrise sind die Aktienmärkte noch zu retten?
Externer Inhalt
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Bald kann jeder die nackten Kaiser sehen... :D


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 17:45
einige seriöse/unseriöse ?! Quellen behaupten, das wir ab ende Februar erst die volle wucht der Systemkriese zu spüren bekommen werden. Teil für Teil und Land für LAnd!

Was haltet ihr von diesen Analysen und was würdet ihr in einem wirklich eintreffend fall tun?! (wollte deswegen nicht extra ein Thread aufmachen da es meiner Meinung auch hierhin gehört)





in Liebe Krishna


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 17:51
@krishna

Auf jeden Fall Ruhe bewahren und ein bisschen Vorsorge betreiben!

http://www.krisenvorsorge.com/

http://www.innova-zivilschutz.com/

Alles mit Abstand betrachten, von alten Gewohnheiten und falschen Einsichten Abstand nehmen! Loslassen lernen...

Die Krise birgt Chancen! Kommt darauf an, was man damit macht...


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 19:10
US-Industrie schrumpft wie seit 1980 nicht

Ich traue mich kaum hier noch Meldungen wie diese zu verlinken:

1. wars eh klar
2. würde es das Forum zumüllen wenn wir jede derartige Meldung hier breitschlagen
3. Wen interessierts? DAX und DOW steigen.

Wie dem auch sei, hier ist sie:

Die massive Nachfrageflaute zwingt die US-Industrie in die Knie. Die Geschäfte gingen im Dezember so stark zurück wie seit 28 Jahren nicht mehr. Auch in Deutschland und Europa sieht es nicht besser aus...

http://www.ftd.de/politik/europa/:Weltweiter-Konjunktureinbruch-US-Industrie-schrumpft-wie-seit-1980-nicht/455985.html (Archiv-Version vom 17.01.2009)


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 20:15
Inflation wäre noch für uns alle die beste Lösung.

Währungsreform bedeutet, das alle ihre Ersparnisse verlieren, also auch die Rentner, die davon ihren Lebensabend bestreiten müssen.

Süddeutsche Zeitung:



Staatliche Kreditorgie
Das große Schuldenspiel

Der privaten Kreditorgie folgt die staatliche. Aber wie weit kann eine Regierung eigentlich ins Minus rutschen? Und wann verschmähen Anleger Staatsanleihen?
Von Catherine Hoffmann

Die Erfolge des Finanzkapitalismus basieren auf einem einzigen Wort: Kredit. Und seine Übertreibungen sind die Folge exzessiver Schuldenmacherei. Es fängt ganz harmlos an - mit einem Trick, den jeder private Zocker kennt: Zu dem einen Euro, den er investiert, leiht er sich vier weitere.

Legt er die fünf Euro zu zehn Prozent an, hat sich sein eigenes Geld, der eine Euro nämlich, um sagenhafte 50 Prozent vermehrt, denn mit dem einem Euro Eigenkapital hat er ja 50 Cent verdient. So machen es nicht nur Spielernaturen. So handeln private Häuslebauer, Firmenjäger, Hedgefonds - und ganze Banken.

Das Spiel läuft, solange die Zinsen sinken, Kredite billig sind und Geldgeber einen immer höheren Verschuldungsgrad akzeptieren. Seit Anfang der 80er Jahre der damalige Chef der US-Notenbank Fed, Paul Volcker, die Hochinflation besiegt hat, gehen die Zinsen zurück - in Amerika von 15 Prozent auf zuletzt nur noch zwei Prozent.

Schmerzvoller Prozess

Seither werden immer mehr Schulden gemacht. Es ging ein Vierteljahrhundert gut. Niedrige Zinsen und eine nie dagewesene Geldfülle machten es Unternehmen und Konsumenten einfach, Kredite aufzunehmen. Es war ein gewaltiges Doping für Börsen und Konjunktur, das irgendwann an seine Grenzen stoßen musste.

Nun heißt es Abschied nehmen von der wundersamen Geldvermehrung. Seit die Finanzkrise tobt, sind Banken und Hedgefonds, Firmenjäger und Verbraucher gezwungen, ihre Schulden zurückzufahren, deleveraging heißt der schmerzvolle Prozess im Englischen.

Es ist wie bei einem Schneeballsystem: Werden die alten Kredite nicht immer wieder durch neue, noch höhere ersetzt, bricht das System zusammen, die hohen Renditen kehren sich ins Gegenteil um: massive Verluste. Eine tiefe Rezession, vielleicht sogar Depression ist nicht mehr ausgeschlossen.

Alle haben sich bedient, als das Geld so billig war: Die durchschnittliche Verschuldung der amerikanischen Haushalte ist von 75 Prozent des verfügbaren Einkommens im Jahr 1990 auf beinahe 130 Prozent am Beginn der Finanzkrise gestiegen.

Nicht mehr allzu viel wert

Während der amerikanische Verbraucher auf Pump lebte, haben die Banken ihre Gewinne durch eine schamlose Schuldenmacherei aufgeblasen. So stieg im Finanzsektor das Verhältnis der Schulden zum Bruttoinlandsprodukt von rund 20 Prozent Anfang der 80er Jahre auf zuletzt 110 Prozent.

Doch dann platzte die Immobilienblase. Haushalte und Banken werden von ihren Schulden erdrückt, weil weder die Häuser noch die Papiere in den Bankbilanzen allzu viel wert sind.

Nur die Schulden sind noch da sind - und sie sind gewaltig. Viele Institute sind nur deshalb am Leben, weil die Notenbank sie großzügig mit frischem Kapital versorgt und als Sicherheit zweifelhafte, wenn nicht wertlose Wertpapiere akzeptiert.

Fed-Chef Ben Bernanke hat die Leitzinsen Richtung null Prozent gedrückt und kauft zudem Subprime-Müll am Markt. Das Ergebnis: Die Bilanz der Fed hat sich ungesund aufgebläht. Mehr als 2,2 Billionen Dollar fragwürdiger Papiere enthält sie inzwischen. Und was steht dem entgegen? Nun: Die Bank darf Geld drucken.

Lesen Sie auf der zweiten Seite, welchen Weg Staaten klassischerweise aus der Schuldenfalle nehmen können.

Zeitgleich wurde US-Finanzminister Henry Paulson, früher Chef der Investmentbank Goldman Sachs, zum unfreiwilligen Nachfolger von John Maynard Keynes: Er machte immer neue Schulden, um Banken zu retten, Häuslebauern aus der Klemme zu helfen und die eingebrochene private Nachfrage durch staatliche Investitionen zu ersetzen.

Noch bevor Barack Obama neuer Präsident der USA wird und sein 800-Milliarden-Dollar-Konjunkturversprechen realisieren kann, schnellte das Staatsdefizit der USA im vergangenen Jahr auf schätzungsweise 12,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts - im Euroraum sind nicht mehr als drei Prozent zulässig.

De facto übernimmt also der amerikanische Staat, der schon vor der Krise der größte Schuldner aller Zeiten war, den privaten Schuldenberg. Die Kredite, Investments und Garantien von Fed und US-Finanzministerium summieren sich seit dem Sommer 2007 auf 8500 Milliarden Dollar - das entspricht 58 Prozent der US-Wirtschaftsleistung. Um all ihre Wohltaten zu finanzieren, müssen die USA im nächsten Jahr Anleihen im Wert von 2200 Milliarden Dollar herausgeben.

Der Staat hat jede Menge Möglichkeiten

Aber wie viel Schulden kann ein Land machen, bevor es keinen Kredit mehr bekommt? "Ich sehe im Moment keine großen Probleme, zumal der Staat etwas bietet, was andere nicht bieten: Sicherheit", sagt Bernhard Gräf, Ökonom der Deutschen Bank.

Bislang reißen die Investoren der US-Regierung die Anleihen aus der Hand. Die Renditen sind deshalb auf historische Tiefstände gefallen, neue Kredite entsprechend günstig.

Wie sehr sich ein Land verschulden kann, zeigt das Beispiel Japan. Seine Staatsverschuldung verdreifachte sich seit 1991 auf zuletzt 173 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In den USA liegt die Quote erst bei 73 Prozent. "Bald werden es über 90 Prozent sein", glaubt Gräf, "aber das ist noch kein kritisches Niveau."

Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Landesbank Bremen, zweifelt allerdings, ob die Minirenditen am Anleihemarkt die wahre Lage widerspiegeln: "Das Preisniveau am Rentenmarkt drückt nicht das Resultat nüchterner Überlegungen zur Budgetlage der USA aus." Die Fed habe ja bereits angekündigt, am Rentenmarkt eingreifen und die Renditen nötigenfalls deckeln zu wollen.

Hoffen auf die Inflation

"Es läuft darauf hinaus, dass sich der Staat verschuldet und die Fed seine Anleihen kauft", sagt der Ökonom. Aber solange die Kapitalanleger gelassen auf solches Ansinnen reagierten statt mit Misstrauen, werde es die Rentenmärkte nicht nennenswert destabilisieren.

Was aber geschieht, wenn Zweifel aufkommen, ob all die Schulden auch zurückgezahlt werden? Die Geschichte lehrt, dass Staaten jede Menge Möglichkeiten haben, sich ihrer Schulden zu entledigen - die beliebtesten: Einstellung aller Zahlungen, Pleite, Inflation oder Währungsreform.

"Der klassische Weg aus der Schuldenfalle ist es, die Inflation zu beleben und damit den Abwertungsprozess des Dollars zu forcieren", sagt Hellmeyer. Die Schulden werden zwar zurückgezahlt - nur ist das Geld dann weniger wert als heute.

(SZ vom 02.01.2009/pak)


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 20:18
@re

Die Renten sind eh schon flöten...

Es wurden keine Rücklagen gebildet! Man lebt dort von der Hand im Mund...

Das das nicht ewig gut geht, wusste schon der alte Adenauer! :D Aber wie sagte er so schön: Kinder bekommen die Leute immer...

Tja, das jetzt aber noch die Arbeit ausstirbt, damit hat er wohl nicht gerechnet...

Man braucht keine 40 Millionen Arbeiter in Deutschland! Das will die Politik nur nicht zugeben oder wahr haben...


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 20:31
Ja die technik macht es möglich man kann menschen aus den arbeitsprozessen wegrationalisieren ,aber nicht im echten Leben.


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 20:43
@informer

Genau das ist es! Wenn wir jetzt nicht aufpassen wird die Demokratie weiter abgebaut und wir finden uns im Meudalismus (NeoFeudalismus) wieder!

Die Herrschaft des Geldes hat nämlich noch gar nicht richtig begonnen! Das muss unbedingt verhindert werden...


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Systemkrise 2008/2009

02.01.2009 um 20:44
Meines erachtens die beiden wichtigsten Sätze:

Kurz bevor die Investmentbank Lehman Brothers pleiteging, ließ Josef Ackermann verlauten, dass das Gröbste überstanden sei.

Auf die Idee, es handele sich hier möglicherweise um etwas anderes als eine "Krise", kommt offenbar niemand.





Blindflug durch die Welt

Von Harald Welzer

Die Finanzkrise als Epochenwandel

Kurz bevor die Investmentbank Lehman Brothers pleiteging, ließ Josef Ackermann verlauten, dass das Gröbste überstanden sei. Als sich nach den ersten heftigen Eruptionen am Finanzmarkt eine Wirtschaftskrise gigantischen Ausmaßes abzeichnete, teilten die Wirtschaftsforschungsinstitute mit, dass es Ende 2009 wieder aufwärtsginge. Und punktgenau zum großen Crash erschien das Buch des CDU-Finanzexperten Friedrich Merz mit dem wahrhaft visionären Titel "Mehr Kapitalismus wagen". In den hektischen Wochen seither überbieten sich Politiker und Experten darin, Konsumanreize zu erfinden, als wäre der Kapitalismus ein Perpetuum mobile, das man durch Antippen in eine Kreisbewegung endloser Wertschöpfung versetzen könne.

Auf die Idee, es handele sich hier möglicherweise um etwas anderes als eine "Krise", kommt offenbar niemand. Deshalb wird verfahren wie üblich: Man leiht Geld, dreht an fiskalischen Stellschrauben und hofft dringend darauf, dass das doch bitte alles bald vorüber sein möge.

Das Fehlen jeglicher Klarsicht in der Einschätzung des Ausmaßes und der Folgen des Debakels deutet freilich an, dass das, was gerade geschieht, systemisch gar nicht vorgesehen ist. Auftragsrückgänge um ein Drittel in Schlüsselindustrien? Zusammenbrüche von Banken, angeschlagene Versicherungskonzerne, sogar Staaten am Rande des Bankrotts? Rettungsaktionen in zwei-, dreistelliger Milliardenhöhe, Schutzschirme für Spargroschen wie für internationale Konzerne? Verstaatlichungen? Und sind all die dafür nötigen Milliarden nicht weiteres virtuelles Geld, das in ein System gefüttert wird, das gerade wegen seiner virtuellen Geschäftsgrundlage vor dem Kollaps steht?

Obwohl sich das wirtschaftliche Unheil in unverminderter Rasanz entfaltet und von einer Branche auf die nächste übergreift, erweckt das Basteln, Kitten und Stopfen, das Einberufen von Ministerrunden und Spitzentreffen den Eindruck, als würde hier eine Krise gemanagt. Und der Anschein von "business as usual" wirkt. Die Leute reagieren besorgt, aber nicht panisch. Dass sie ihr Geld auf der Sparkasse lassen, bringt ein überraschendes Systemvertrauen zum Ausdruck, und trotz der täglich einlaufenden Horrormeldungen aus der Global Economy scheinen die Bürgerinnen und Bürger nur mäßig aufgeregt. Was zeigt das alles?

Zunächst mal, dass Ereignisse, die die Nachwelt als historische betrachtet, in der Echtzeit ihres Entstehens und Auftretens nur selten als solche empfunden werden. Man wundert sich im Nachhinein darüber, dass Franz Kafka am Tag nach der deutschen Kriegserklärung an Russland lapidar in sein Tagebuch eintrug: "Deutschland hat Russland den Krieg erklärt. - Nachmittag Schwimmschule." Die Schockwellen, die in modernen, differenzierten Gesellschaften von einem initialen Katastrophenereignis auslaufen, treffen die einzelnen Funktionsbereiche und Betroffenen eben zu unterschiedlichen Zeiten, weshalb eine soziale Katastrophe selten von den Zeitgenossen erkannt, sondern erst später von Historikern festgestellt wird. Bis die, die anfangs vermeintlich nur Zuschauer am Rand der Arena waren, dann nach und nach selbst erwischt werden, hat sich die Welt schon erheblich verändert und mit ihr das, was man für normal oder unnormal hält.

Ökologen verzweifeln gelegentlich daran, dass Menschen nicht registrieren, wie sich ihre Umwelt über die Zeit verändert. Eine Studie mit mehreren Generationen kalifornischer Fischer hat gezeigt, dass die jüngsten das geringste Problembewusstsein hatten, was Überfischung und Artensterben anging - sie hatten nämlich kaum eine Vorstellung davon, dass es dort, wo sie ihre Netze auswarfen, jemals mehr und andere Fische gegeben hatte.

Solche "shifting baselines", Veränderungen von Wahrnehmungen und Werten parallel zu sich wandelnden Umwelten, gibt es auch im sozialen Bereich: Man denke an den gesamtgesellschaftlichen Wertewandel im Nationalsozialismus, in dem es die meisten nichtjüdischen Deutschen 1933 für völlig undenkbar gehalten hätten, dass nur wenige Jahre später unter ihrer tätigen Teilhabe die Juden nicht nur ihrer Rechte und Besitztümer beraubt, sondern zur Tötung abtransportiert würden. Dieselben Leute sehen ab 1941 die Deportationszüge in den Osten abfahren, nicht wenige von ihnen haben inzwischen "arisierte" Kücheneinrichtungen, Wohnzimmergarnituren oder Kunstwerke gekauft, einige führen Geschäfte oder wohnen in Häusern, die den jüdischen Besitzern genommen worden sind. Und finden das völlig normal.

Dass kaum auffällt, wie radikal sich die Lebenswelt und die zu ihr gehörenden Normen und Selbstverständlichkeiten verändern, liegt auch daran, dass die fühlbaren Veränderungen nur einen Teil, oft einen verschwindend geringen, der gelebten Wirklichkeit betreffen. Es wird chronisch unterschätzt, wie viel die Routinen des Alltags, die gewohnten Abläufe, das Weiterbestehen von Institutionen, Medien, Versorgung dazu beitragen, dass man glaubt, eigentlich würde gar nichts weiter geschehen: Busse fahren, Flugzeuge fliegen, Autos stehen im Feierabendstau, die Geschäfte dekorieren weihnachtlich. Genauso blieb auch Hitlers Welt nach der "Machtergreifung" voll von Alltag, Farbe und Gewohntem. All das bezeugt Normalität und stützt die tiefe Überzeugung, dass alles beim Alten ist.

In dem Augenblick, in dem Geschichte stattfindet, erleben Menschen Gegenwart. Soziale Katastrophen passieren im Unterschied zu Hurrikans und Erdbeben nicht abrupt, sondern sind ein für die begleitende Wahrnehmung nahezu unsichtbarer Prozess, der erst durch Begriffe wie "Kollaps" oder "Zivilisationsbruch" nachträglich auf ein eruptives Ereignis verdichtet wird. Fragen, warum nicht gesehen wurde, dass eine Entwicklung auf die Katastrophe zusteuerte, stellen Historiker in dem Wissen darum, wie die Sache ausgegangen ist. Sie blicken vom Ende einer Geschichte auf ihren Beginn und erzählen als Retro-Prognostiker, wie es zu diesem oder jenem Ergebnis kam, gar kommen musste.

Mit Prognosen, die die Zukunft betreffen, ist es etwas schwieriger. Bekanntlich wächst mit dem Wissen auch das Nichtwissen an, aber bislang haben wir das mit Karl Popper eher optimistisch gedeutet, als Dauerherausforderung für Wissensgesellschaften. Die sich gegenwärtig addierenden Krisen - Klima und Umwelt, Energie, Ressourcen und Finanzen - machen aber deutlich, dass wir es an vielen Fronten mit einem uferlos gewordenen Nichtwissen über die Konsequenzen unseres Handelns zu tun haben.

In Deutschland blieb Hitlers Welt nach der "Machtergreifung" voll von Alltag, Farbe und Gewohntem

Deutet das Fehlen jeder Expertise womöglich an, dass wir uns bereits an einem systemischen "tipping point" befinden, von dem ab Entwicklungen nicht mehr korrigierbar sind? Der letzte liegt nicht einmal zwei Jahrzehnte zurück: der von niemandem vorhergesagte Zusammenbruch einer kompletten politischen Hemisphäre mit seinen tiefgreifenden Folgen für die Staatenfiguration. Damals schien der Siegeszug des Westens endgültig besiegelt, wurde voreilig das Ende der Geschichte verkündet, aber inzwischen sieht es danach aus, dass Historiker in 50 Jahren den Beginn des Untergangs der Demokratien auf 1989 datieren und die weltweite Finanzkrise nur 19 Jahre später als die nächste Stufe auf dem lange zuvor schon eingeläuteten Abstieg deuten könnten.

Stabilitätserwartungen an Systeme sind nicht schon dadurch gerechtfertigt, dass es ein paar Jahrzehnte gutgegangen ist. Das 20. Jahrhundert hat eindringlich vorgeführt, dass wir jederzeit mit extrem beschleunigten gesellschaftlichen Wandlungsprozessen zu rechnen haben. Und dass diese nicht immer gut ausgehen.

Nun lässt es sich gewiss als beschleunigter Wandel beschreiben, wenn wir von einem Augenblick auf den anderen erleben, wie ein exzessiver Wirtschaftsliberalismus von staatlichem Interventionismus abgelöst wird, der nicht nur in der Wirtschafts- und Finanz-, sondern auch in der Klimapolitik alles auf den Kopf stellt, was gerade noch als Gewissheit galt. Gleichwohl nimmt niemand die Möglichkeit des kompletten Scheiterns ernst, und in dieser Hinsicht sind Finanz-, Energie- und Klimakrise wahlverwandt. Man hält einen Zusammenbruch des Finanz- und Wirtschaftssystems einfach für unmöglich, und ebenso wenig kann man sich vorstellen, dass die fossilen Ressourcen schon in wenigen Jahren so knapp werden, dass selbst in den reichsten Ländern der Welt Bezieher von niedrigen Einkommen ihre Wohnung nicht mehr heizen können. Und man weigert sich zu glauben, dass bei einem weiteren Anstieg der Erderwärmung das Klimasystem aus der Balance gerät und die Lebensbedingungen schon derjenigen, die heute Kinder und Jugendliche sind, radikal einschränken wird. Es handelt sich um Megaprobleme, für die es derzeit keine Lösungen gibt.

Was ist das Wissen der Gegenwart? Die Emissionsmengen werden durch die globale Industrialisierung so anwachsen, dass die berühmten zwei Grad plus, die die Grenze der Kontrollierbarkeit der Klimafolgen markieren, nicht zu halten sein werden. Zugleich geben uns die Klimaforscher bloß noch sieben Jahre Zeit zum Umsteuern. Die weltweit rapide wachsende Konkurrenz um Ressourcen wird zu Gewalt führen und Sieger und Verlierer zurücklassen, und es ist keineswegs sicher, zu welcher Gruppe Europa am Ende gehören wird. Die Meere werden in irreversibler Weise überfischt, was Ernährungsprobleme unbekannten Ausmaßes zur Folge haben wird. Der Treibstoff für die Erzeugung scheinbar immerwährenden Wachstums versiegt. Dieser Nachschub, dieses Außen fehlt, und nun wird vor allem an den Überlebensmöglichkeiten der kommenden Generationen Raubbau betrieben, durch die Staatsverschuldung ebenso wie durch die Überlastung der natürlichen Ressourcen. Dieser Zukunftskolonialismus wird sich schon deshalb rächen, weil Generationenungerechtigkeit einer der stärksten Auslöser für radikale gesellschaftliche Veränderungen ist. Und die müssen nicht positiv ausfallen, wie das Generationenprojekt Nationalsozialismus gezeigt hat.

Ein Übermaß an Problemen bei gleichzeitig fehlenden Lösungsmöglichkeiten führt zu dem, was die Psychologie kognitive Dissonanz nennt. Sie kann nur reduziert werden, wenn man statt der Probleme die Einstellung zu ihnen bearbeitet. Also: Die Regierung hat die Finanzkrise ja wohl im Griff, für die Energieprobleme wird es schon Lösungen geben, das mit dem Klima kann ja so schlimm nicht kommen. Oder nach Groucho Marx: Was kümmert mich die Nachwelt, hat die Nachwelt sich je um mich gekümmert?

Die Möglichkeiten solcher Dissonanzreduktion sind vielfältig, besonders dann, wenn einem die Probleme noch nicht direkt auf den Leib gerückt sind. Deshalb wird die Erreichbarkeit der notwendigsten Klimaziele ruiniert, deshalb werden energiepolitisch die Weichen auf Crash gestellt.

Das alles kann man wissen, und aus diesem Wissen ergibt sich die zwingende Notwendigkeit nicht von Korrekturen, sondern eines grundlegenden Richtungswechsels, heraus aus der Sackgasse. Allerdings stellt ein Ziel wie Generationengerechtigkeit kurzfristige Wachstumskalküle genauso in Frage wie die Vorstellung, Glück leite sich aus pausenloser Mobilität und 24-stündiger Beleuchtung des gesamten Planeten her. Und Arbeitsplätze ließen sich gegen Überlebensmöglichkeiten verrechnen. Und Sinn erschöpfe sich in Konsumanreizen.

Gerade in der Krise zeigt sich, wie fatal es sich auswirkt, wenn ein politisches Gemeinwesen keiner Idee folgt, was es eigentlich sein will. Gesellschaften, die die Erfüllung von Sinnbedürfnissen ausschließlich über Konsum befriedigen, haben in dem Augenblick, in dem mit einer funktionierenden Wirtschaft auch die Möglichkeit wegbricht, Identität, Sinn und Glücksgefühle zu kaufen, kein Netz, das ihren Fall aufhalten würde.

Genau an dieser Stelle liegt er, der kulturelle "tipping point", und genau deshalb wird man nichts lösen können, wenn man sich die Frage nicht zumutet, wie man denn eigentlich in 10, 15, 20 Jahren leben möchte und was man dafür zu tun bereit wäre. Der Umbau einer Kultur, die von der irrigen Annahme ausgeht, man könne weitermachen wie bisher, ist freilich eine Aufgabe, die nur ein politisches Gemeinwesen lösen kann, das sich als solches versteht. Da trifft es sich, dass die Experten im Augenblick keinen Plan haben. Vielleicht markiert ihr Blindflug ja den Beginn einer Renaissance des Politischen.

URL:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,598716,00.html


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