Systemkrise 2008/2009
08.11.2008 um 04:40
Das hat mir gerade ein Freund zugeschickt.
(Er ist in der Finanzwelt tätig.)
Es ist eine gute Übersicht über die Welt-Finanz-Krise.
Enjoy ...
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es ist alles viel schlimmer als öffentlich bekannt, denn:
die preise für versicherungen gegen bankrott-risiken bei souveränen staaten (credit default swaps) betragen im fall der eu länder z.z. ein mehrfaches jener, die für amerikanische staatsanleihen zu zahlen sind.
der grund: alle bankrott-risiken der finanzindustrie der usa zusammen entsprechen gerade mal 35% des dortigen bruttosozialprodukts.
in europa entprechen die gleichen risiken zwischen 70% - 100% der sozialprodukte.
nimmt man die ganzen neuen europäischen regierungsgarantien für banken hinzu, überschreiten sie sogar das gesamte bruttosozialprodukt der beteiligten staaten erheblich.
bei einem privatunternehmen entspricht das im ernstfall dem mehrfachen bankrott, denn das bsp ist ja nicht gleich vermögen.
darum haben sich die risikoabsicherungsprämien im eu raum vermehrfacht, während sie im fall der usa nur schwach gestiegen sind.
ausnahme ist deutschland. aber das belegt natürlich die theorie, der zufolge nur die "guten" länder durch die krise gereinigt werden, während die "bösen" nationen weiter den peinigungen des wohstand ausgesetzt sind.
im fall der schweiz betragen die finanzrisiken der banken übrigens 1300% des bsp, weil sie einen überproportional grossen bankenmarkt hat. der wirtschaftliche gesamtumsatz des landes könnte also grad mal weniger als ein zehntel der - kurzfristigen - bankrisiken abdecken und wäre dann schon pleite. und gesamtumsatz ist nicht gewinn oder vermögen.
island hatte übrigens 1000% und ist defakto zahlungsunfähig. vom imf geretttet wird es nur, damit die russen sich dort nicht per rettungsfinanzierung strategischen vorteile einkaufen. das ist strategisches auflaufgebiet.
aber das ist natürlich eine typisch ignorante sicht. in wirklichkeit - und im sinne der tiefenanalyse jedes "richtigen experten", hat sich island einfach nur endgültig und in einem entschiedenen aufwasch aller materialistischen sünden entledigt - und sollte jetzt die rangliste der "guten" staaten der welt anführen.
knapp vor neuseeland, das ja schon "gut" ist und daher in den letzten wochen eine ca 60% wertverlust seiner währung gegenüber dem dollar zustandebrachte. meine hochachtung vor solchem loslassen des mammons, das volksvermögen in einem monat mehr als halbiert.
ähnliche verluste haben die währungen von brasilien und einem dutzend anderer länder eingefahren.
das ist ja gerade die stärke "des experten", er ist nicht kurzsichtig sondern kann sogar in den fernen usa erkennen was er in seinem heimatland entspannt zu übersehen vermag:
europa ist in einer mehrfach prekäreren situation als die usa. und diese grundkonstellation existiert schon seit ca 10 jahren, nur bisher ist sie niemand aufgefallen. europa steht finanztechnisch vor der kernschmelze, banken und staaten sind vielfach höher verschuldet, bei schlechten kreditnehmern, als die usa. nur kehrt man das in europa besser unter den teppich.
der euro ist auf dauer nicht haltbar, dafür divergieren die geldmarktpolitischen notwendigkeiten zwischen den mitgliedern zu extrem auseinander.
ich denke, wir werden die ersten austritte ggf schon kommendes jahr sehen und das ende des euro in den folgenden 3 jahren.
der öl- und rüstungssektor sowie die restwirtschaft der usa sind proprotional zum bankensektor grösser als sonstwo. die usa sind ja bekanntlich der grösste waffenexporteur, und ein riesen agrar-exporteur und das schon seit einem halben jahrhundert.
die gewinne der beteiligten unternehmen, allein im waffen- und ölsektor entsprechen z.z. den etats ganzer nationen.
und der dollar als weltwährung nr. 1 erlaubt es dem land, gelder einzutreiben, wo andere gar nicht antreten müssen. je unsicherer die zeiten, desto begehrter die währung des landes mit der grössten armee. das ist eine goldene regel, wenngleich keine schöne, der weltgeschichte. und die usa spielen diese karte gezielt aus.
so haben sie rechtzeitig zur finanzkrise mit ihrer raketenstationierung in polen und dem lostreten des georgien-konflikt den kalten krieg in europa wieder entfacht und damit unsummen an anlagegeldern aus europa in die usa getrieben, wo sie zur rettung des eigenen systems zur rechten zeit kommen. eine astronomische vermögensverschiebungen aufgrund von militärischen eskalationen. militärstärke als finanztechnische karte gespielt.
das manöver war speziell erfolgreich in bezug auf die rekordeinnahmen der ölländer am persischen golf. die haben jetzt keine lust mehr, in eine region zu investieren, welche von russland jederzeit per abschalten des gashahns in den wirtschafts-kollaps gezwungen werden kann.
womit die russen, von der nato in zusammenhang mit dem georgienkonflikt provoziert, berechenbar wie der kalte krieg nun einmal ist, auch bereits unverhohlen gedroht haben.
die usa hatten übrigens für den georgienkrieg eine der grössten public relationsfirmen der welt verpflichtet, russland in europa im stundentakt mit schauerpropaganda ins zwiellicht zu manövrieren und die eu ist drauf eingestiegen, obgleich der konflikt gezielt von den usa entfacht war.
und auf der nato versammlung im november wird man erleben, wie die usa den konflikt weiter anheizen, indem sie die nato auffordern werden, militärische eingriffpläne zu entwerfen, um den ehemaligen udssr satellitenstaaten beizustehen, wenn sich russland mit denen anlegt (woran russland nicht vorbeikommen wird, wenn es seine existenz sichern will).
und für den fall, dass die angst vor dem osten nicht ausreicht, haben die usa, wie in der englischen presse berichtet, beim europa referendum in irland millionen in die europa-gegner investiert, um durch schwächung der eu den euro als alternative zum dollar zu demontieren. die wirkung: die zukunft der eu steht plötzlich im zweifel und weitere milliarden an anlagegeldern fliessen aus dem euroraum in die usa ab.
was - an allen fronten gelungen ist - wie der trotz krisenmeldungen in den usa kontinuierlich steigende dollar hinlänglich illustriert.
dessen plötzlichen höhenflug weiss sich die wirtschaftpresse in der eu bis heute nicht recht zu erklären. europa hat bis heute nicht kapiert, wer hier was mit ihm spielt.
der irankonflikt ist z.z. aus den schlagzeilen. die usa haben sogar einen luftangriff eines verbündeten kleinstaats auf den iran vor drei monaten in letzter minute durch verweigern der überflugrechte in ihren neusten orientalischen besetzungen verhindert.
nur die gründe für diese friedlichkeit haben null mit der güte der usa zu tun.
ein angriff im moment würde den ölpreis schlagartig ansteigen und den dollar fallen lassen, was die gerade in richtung usa in fluss gebrachten, dringend benötigten kapitalströme sofort zum erliegen brächte. die usa sind zu erfahren im wirtschaftsstrategischen einsatz von militärmacht als das sie einen solchen fehler gegehen wurde.
die hätten die flieger ihres allierten notfalls aus der luft geschossen. nach der drohung sind die umgekehrt und wieder nach hause geflogen.
iran kommt dann dran, wenn es passt. z.b. um europa und der golf noch weiter zu destabilisieren und die dortigen vermögen noch vehementer in die usa zu treiben.
was wir im moment erleben, ist klassische machtpolitik und die verbriefung militärischer stärke als sicherheit auf den weltfinanzmärkten.
und ein "sympatischer" neuer präsident muss in den usa nicht unbedingt etwas gutes bedeuten. kein land weiss die show besser anzumischen, wenn nötig.
obama haben die massgebenden kreise bewusst zugelassen. der spendengeldfluss zu seinen gunsten spricht eine klare sprache. wenn seine amtszeit um ist, werden die demokraten beim volk verbrannt sein, denn die lage der nation erfordert unzählige unpopuläre entscheidungen, die seine partei schnell vehement belasten werden .
wer populär bleiben will und aus politik gewinn erzielen, tritt nicht in einer rezession an.
es ist aufgefallen: bei al gore wurde um jede stimme prozessiert, diesmal bei den unterlegenen republikanern keinen mucks. die haben von anfang an einen designierten verlierer ins rennen geschickt. wer den reden gesehen hat, wusste sofort: macain hatte nie wirklich eine chance. aber die wollten die republikaner diesmal auch gar nicht. entsprechend gering war auch das spendenaufkommen.
die kommenden 4 jahre werden höchst unpopuläre politik sehen und da halten sich die reps. raus.
richtig antreten werden die erst wieder, wenn der nächste aufschwung kommt.
kaliyuga at its best...
in gegensatz zu manchen menschen hat DAS UNENDLICHE mit all dem überhaupt kein problem.