@KorianderDie Verschwörungstheorie schwächelt einfach an der Tatsache, das sie
sich selten auf Primärquellen stützt, sondern lediglich Rückschlüsse aus
meist unvollständigen und schlecht recherchierten Informationen
darstellen.
In manchen Fällen werden bewusst oder unbewusst, politisch motivierte
Halbwahrheiten und Lügen kolportiert und Behauptungen aufgestellt, die
sich unmöglich falsifizieren lassen.
Der Grundgedanke ist die Suche nach einem Alleinschuldigen, der
wahlweise Jude, Kommunist, Kapitalist, Nazi, Illuminat etc. ist. Der Kern
eines solchen Weltbildes ist also recht einfach und daher falsch. Denn die
Welt ist extrem komplex, dem wirtschaftlichen Verhalten liegt ein
dynamischer nichtlinearer Zusammenhang zugrunde, der sich auf grund
seiner chaotischen Natur, genau wie das Wetter niemals präzise
Vorhersagen lässt. Was möglich ist, sind auf empirischen Daten
basierende Schätzungen, die aber niemals die Realität genau treffen. Aus
diesem Grund liegen Börsenanalysten auch stets falsch in ihren
Prognosen, ebenso wie die Gegner des Kapitalismus. Erfahrene Börsianer
erfassen intuitiv Trends, mehr aber auch nicht.
Jetzt ist aber eine Verschwörung natürlich auf eine präzise Vorhersage
einer Entwicklung angewiesen, da diese in vielen Gebieten nicht möglich
ist, ist eine Verschwörung umso unwahrscheinlicher, je umfassender und
langfristiger angelegt sie ist.
Die Welt ist schlimm genug, das lässt sich nachprüfen, ist nicht geheim
und wer sehen will, kann sehr viel Erkennen, aber dazu ist
umfangreiches Wissen und eine realistische Betrachtung der
Weltereignisse nötig und die geht den VTlern idR. ab.
Wer sich also über eine globale Finanzaufsicht aufregt, sollte sich fragen,
wie die Alternative aussähe. Und wer eine globale Finanzaufsicht
kritisiert und sich gleichzeitig Bretton Woods zurück wünscht(was an sich
kein schlechter Wunsch ist), der sollte auch wissen, das ein Goldstandard
auch zwangsläufig ein Gremium erfordert, welches international die
Wechselkurse reglementiert;)