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Ist Antisemitismus wieder "in"?

7.833 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam, Judentum, Antisemitismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Antisemitismus wieder "in"?

29.10.2021 um 09:25
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Was nun? Eine Anzeige eines unbeteiligten Dritten? Mehrere Strafanzeigen? Gar keine Zeugen?
Anzeige 1: GO gegen den MA.
Anzeige 2: MA gegen GO.
Anzeige 3: Unbeteiligter gegen das Hotel.
Zeugen bestätigen die Aussage von GO nicht, somit dürften Anzeige 1 und 3 nichts bringen.


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29.10.2021 um 09:49
@Abahatschi
das hat die interne Untersuchung ergeben. Die tatsächlichen Ermittlungen sind hingegen noch gar nicht abgeschlossen. Also abwarten, man wird uns schon auf dem Laufenden halten.


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29.10.2021 um 09:50
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Wie die Staatsanwalt bekanntgab, stellten die an dem Vorfall beteiligten Personen wechselseitig Strafanzeigen, zudem lägen „Strafanzeigen unbeteiligter Dritter“ vor. Nähere Angaben zur Identität derjenigen, die Anzeigen stellten, machte die Staatsanwaltschaft nicht.
@Abahatschi
Ja, an den Ablauf dachte ich auch erst, aber dann würde der Absatz im Tagesspiegel keinen Sinn machen. Kann sich natürlich um eine unsaubere Formulierung handeln.
Verwirrend ist das Ganze schon irgendwie.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

29.10.2021 um 11:35
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Die Aussagen verwirren mich ehrlich gesagt. Einer sagt es gibt keinen Zeugen, der GOs Version bestätigt, die anderen sagen es gibt sogar einen der Strafanzeige gestellt hat :ask: bzw in einem anderen Artikel wird sogar von StrafanzeigEN gesprochen.
Soweit ich das verstanden habe, sind die unbeteiligten Dritten, die da Strafanzeige gestellt haben, teilweise halt irgendwelche Organisationen bzw. Gruppen, die den Antisemitismus oder allgemein rechte Umtriebe vor Ort bekämpfen wollen, das hängt wohl auch mit dieser spontanen Demo vor dem Hotel zusammen.

Außerdem: Strafanzeigen kann man nicht mehr zurücknehmen, wenn es sich bei der angezeigten Tat um eine solche handelt, bei der ein öffentliches Interesse bei der weiteren Verfolgung besteht - zurücknehmen kann man nur Strafanträge für Dinge, bei denen auch nur der Betroffene den Antrag stellen kann (Beleidigung und so, wenn das Opfer nicht will gibt es keinen Grund weiterzumachen) und de facto auch Strafanzeigen wo die Öffentlichkeit nicht betroffen ist (Familiengeschichten usw.).

In Anbetracht der öffentlichen Aufregung, die der Fall hier verursacht hat, kannst du davon ausgehen dass da in allen Fällen das öffentliche Interesse bestätigt wird und zumindest zu Ende ermittelt wird, da irgendwas zurückzuziehen ist denke ich der Zug abgefahren.


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29.10.2021 um 11:40
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Soweit ich das verstanden habe, sind die unbeteiligten Dritten, die da Strafanzeige gestellt haben, teilweise halt irgendwelche Organisationen bzw. Gruppen, die den Antisemitismus oder allgemein rechte Umtriebe vor Ort bekämpfen wollen, das hängt wohl auch mit dieser spontanen Demo vor dem Hotel zusammen.
Das macht Sinn, ja.
Vermutlich hast du recht und so wird es dann gewesen sein.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Außerdem: Strafanzeigen kann man nicht mehr zurücknehmen, wenn es sich bei der angezeigten Tat um eine solche handelt, bei der ein öffentliches Interesse bei der weiteren Verfolgung besteht - zurücknehmen kann man nur Strafanträge für Dinge, bei denen auch nur der Betroffene den Antrag stellen kann (Beleidigung und so, wenn das Opfer nicht will gibt es keinen Grund weiterzumachen) und de facto auch Strafanzeigen wo die Öffentlichkeit nicht betroffen ist (Familiengeschichten usw.).
Ah, danke für die Aufklärung.
Das war mir nicht bewusst. Wieder was gelernt :)
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:In Anbetracht der öffentlichen Aufregung, die der Fall hier verursacht hat, kannst du davon ausgehen dass da in allen Fällen das öffentliche Interesse bestätigt wird und zumindest zu Ende ermittelt wird, da irgendwas zurückzuziehen ist denke ich der Zug abgefahren.
Die Meinung teilen wir und mich hätte das auch stark gewundert - zusätzlich zu meiner Verwirrung über die Formulierungen in den Artikeln.
Da muss man erstmal durchsteigen.

Aber jetzt klingt es soweit schlüssig für mich.
Danke nochmal


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

29.10.2021 um 11:45
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Da muss man erstmal durchsteigen.
Es ist möglicherweise so, dass einige der Beteiligten, (die die direkt betroffen waren) Anträge gestellt haben (weil sie sich konkret beleidigt gefühlt haben oder verleumdet oder was auch immer) während die Unbeteiligten wohl eher dazu tendieren, Anzeigen wegen Delikten zu stellen, die sich an die Öffentlichkeit richten bzw. in die Öffentlichkeit hineinrichten, z.B. Volksverhetzung und so weiter. Denn für die Beleidigungsdelikte sind nicht-Betroffene gar nicht Antragsberechtigt (Ich kann der Polizei nicht anzeigen, dass mein Vater meinen Onkel beleidigt hat, das muss Letzterer schon selber machen).

Es gibt natürlich bei Profis auch noch den Standard-Ablauf, dass man der Polizei einfach den Sachverhalt schildert und dann die Formulierung Ich stelle daher Strafanzeige/antrag wegen aller in Frage kommenden Delikte - dann muss sich die Polizei bzw. Staatsanwaltschaft selbt drum kümmern, was da überhaupt juristisch zutrifft oder zutreffen kann, denn das deutsche Recht setzt nicht vorau, dass der normale Bürger eine juristisch perfekt ausformulierte Anzeige aufgibt, da reicht ein formloser Auftrag an die Staatsgewalt, sich damit zu befassen :D


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29.10.2021 um 18:33
Ein aktueller und besorgniserregender Beitrag von Frontal21 über Antisemitismus in Deutschland

Erschreckenste Aussage aus dem Video:
"Jeder redet hier von Antisemitismus von rechts. Wir hier sind in den sechs Jahren noch nie von Nazis oder Rechten angegriffen worden. Wir werden immer von Muslimen bedrängt und bespuckt. "Ihr scheiß Juden, warum steht ihr hier?" das hören wir eigentlich ständig und ist schon normal..."

https://www.youtube.com/watch?v=hV7_BeMvUHg (Video: Judenhass in islamischen Verbänden | frontal)
Link zum Video: Judenhass in islamischen Verbänden

Inhaltsanhgabe zum Video: Islamisten nutzen den Nahostkonflikt und hetzen in sozialen Netzwerken und auf Demonstrationen offen gegen Juden. Die Folge: Anfeindungen im Alltag, Angriffe und Anschläge auf jüdische Einrichtungen. Experten und Verfassungsschutzbehörden warnen davor, islamistischen Antisemitismus zu unterschätzen.
Quelle


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

30.10.2021 um 03:51
@Seegurke
Meiner Meinung nach wurde der Antisemitismus aus dieser Ecke zu lange unter Verschluss, bzw. nur sehr ungerne thematisiert und das rächt sich jetzt und sorgt immer öfter für Übergriffe auf jüdische Mitbürger.

Im Bezug auf den Threadtitel, könnte man feststellen, dass Antisemitismus nicht wieder "in" ist, sondern eigentlich nie "out" war. Antisemitische Vorurteile und Klischees stecken noch massenhaft in den Köpfen der Menschen, auch in den Köpfen von Leuten, die ansonsten als kultiviert, gebildet und als akzeptierter Teil der Mehrheitsgesellschaft gelten. Das brodelt dann so verdeckt alles vor sich hin, bis bestimmte gesellschaftliche oder politische Ereignisse es dann an die Oberfläche brechen lässt und plötzlich kommen dann längst vergessene Stereotypen, antijüdische Klischees und Verschwörungstheorien ans Licht, die oftmals garnicht als das erkannt werden, was sie per offizieller Definition sind: Antisemitismus.

Nur wird von diesen Leuten kaum einer, als Juden erkennbare Menschen auf der Straße bepöbeln, anspucken oder ihnen die Kippa vom Kopf boxen. Das sind dann schon eher Menschengruppen, die auch ansonsten eher am Rande der Gesellschaft stehen und in ihrem Lebensbiotop eine komplett andere Lebensweise, andere Moralvorstellungen und einen Verhaltenskodex pflegen, den man als "Straße" benennen könnte und generell gesagt eine Diskussions/Konfliktkultur innehaben, die mehr auf Dominanz, Einschüchterung und Gewalt fußt, als auf verbale Konversation mit dem Ziel der Erkenntnis und Konsensfindung.

Ich bin in diesem Umfeld großgeworden und meine Freunde und Bekannten waren zum größten Teil Ausländer oder Deutsche mit Migrationshintergrund, die meisten davon Türken oder Leute aus dem arabischen Raum und Judenfeindlichkeit war da eigentlich immer weit aus mehr zugegen und wurde auch ganz offen und unbehelligt ausgelebt, als das es bei meinen "Biodeutschen" Bekannten vernehmbar war. "Jude" war damals bei uns das Schimpfwort der Wahl, wenn man jemand als z.B. verräterisch, geizig und geldgierig beleidigen wollte und führte nicht selten zu Schlägerei, weil es als extreme ehrverletzende Beleidigung galt, vergleichbar mit dem Wort "Hurensohn"

Wenn man schaut woher dieser Hass kam, war es meist das Elternhaus, das aufgrund ihrer geographischen Herkunft, dem dortigen Verhältnis zum Staate Israel wegen dem Nahostkonflikt, der halt auch Auswirkungen auf deren Familienhistorie hatte, ihren Kindern schon relativ früh eine Anti-jüdische Gesinnung einpflanzte. Die Beschäftigung mit ihrem Glauben und das in Kontakttreten mit den falschen Predigern in Moscheen, tat sein übriges dazu und der 11. September 2001 und die ganze weltpolitische Irrfahrt in Folge der islamistischen Anschlägen verstärkte die Politisierung und Radikalisierung dieser Menschen nur noch. Dann gibt es auch noch viele Mitläufer, die sich zwar
garnicht für Politik, Glauben und Nationalitäten interessierten aber aus "Gruppenzwang" die Parolen und Ansichten reproduzierten und somit ebenso einen Anteil daran haben, dass die "neue Generation" von Judenhassern heute auf den Straßen Deutschlands für Angst unter jüdischen Mitbürgern sorgt.


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30.10.2021 um 05:40
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Antisemitische Vorurteile und Klischees stecken noch massenhaft in den Köpfen der Menschen, auch in den Köpfen von Leuten, die ansonsten als kultiviert, gebildet und als akzeptierter Teil der Mehrheitsgesellschaft gelten.
Das stimmt leider…habe da viele Erfahrungen gemacht und war erschrocken, wieviel Menschen gegen Juden oder Israel sind.
Als Beispiel habe ich in meinem Lebensmittelgeschäft Kaki kaufen wollen und es gab nur Sharon, als ich davor stand, meinte der alte Mitarbeiter in der Obstabteilung:“ kaufen sie keine Sharon, die sind aus Israel. Die sollte man nicht unterstützen.“ ich sagte, das es egal ist, woher die Sharon kommt, da sie so lecker schmecken. Dieser alter deutsche Mitarbeiter ist mittlerweile in Rente und war vorher immer freundlich und neutral.
Es gibt noch viele andere Erfahrungen, die ich im Leben gesammelt habe und für mich waren die, wo man es am wenigsten erwartet hat, am schlimmsten.


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30.10.2021 um 09:43
Zitat von SeegurkeSeegurke schrieb:Ein aktueller und besorgniserregender Beitrag von Frontal21 über Antisemitismus in Deutschland
Leider nicht neu. Ein wirklicher Kenner des Problems, der Psychologe Ahmad Mansour, früher selbst Antisemit, warnt seit 10 Jahren und niemand will es hören.
MIGRATIONSHINTERGRUND Bisherige Konzepte verkennen die gewachsene Vielfalt in Deutschland. Das ist fatal, denn die multikulturelle Gesellschaft erfordert neue Zugänge bei der Bekämpfung des Antisemitismus. Menschen mit Migrationshintergrund haben oft eine vorgeprägte Meinung zum Nahostkonflikt. Sie können mit herkömmlichem Unterricht in Geschichte und Gesellschaftskunde meist wenig anfangen, solange der israelisch-palästinensische Konflikt darin kaum thematisiert wird. Privat unter der Schülerschaft geteilte Verschwörungstheorien gehen im Unterricht komplett unter.

Bereits in Integrationskursen muss damit angefangen werden, direkt, angstfrei, sachlich und differenziert über Fragen wie den Nahostkonflikt zu sprechen und parallel dazu zu vermitteln: Antisemitismus wird in Deutschland nicht toleriert, das Existenzrecht Israels ist nicht verhandelbar. Deutsche Geschichte hat hier im Land eine besondere historische Verantwortung. Wer hier leben will, für den ist das als Tatsache zu akzeptieren und beinhaltet die Pflicht, sich danach zu verhalten.
Quelle: https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/keine-falsche-toleranz/


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30.10.2021 um 10:33
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Nur wird von diesen Leuten kaum einer, als Juden erkennbare Menschen auf der Straße bepöbeln, anspucken oder ihnen die Kippa vom Kopf boxen.
Ich habe im Deutschlandfunk den Schweizer Schriftsteller Thomas Meyer sagen hören, Antisemiten wirkten häufig sogar ausgesprochen nett.
Überhaupt finde ich, man sollte dem Schweizer Schriftsteller Thomas Meyer viel mehr zuhören, Thomas Meyer hat über Antisemitismus unendlich viel zu sagen.
@SherlockJames Ich finde das, was Du sagst, ausgesprochen fundiert. Ich verfolge es schon eine gute Weile!
Der lächelnde Antisemitismus
Im Gespräch mit Angela Gutzeit erzählte der Autor von seinen Angststörungen, die ihn durch immer wieder erlebten Antisemitismus befallen hätten. Dabei sei es gar nicht um gewaltsame Übergriffe gegangen, sondern um die vielen kleinen Nadelstiche. Angststörung, „weil ich schon irgendwann damit gerechnet habe, dass eine dumme Bemerkung über Juden kommt“ – auch von guten Freunden. Ob es missglückte Witze seien, Bemerkungen über den Nahostkonflikt oder die angebliche Geschäftstüchtigkeit der Juden – diese Bemerkungen kämen „immer lächelnd und harmlos daher. Aber wehe“, so Thomas Meyer, „man wehrt sich!“ Lange Zeit habe er sich gewehrt und widersprochen. Als alles nichts nützte und die Menschen auch noch beleidigt reagierten, hat Meyer eine andere Taktik gewählt, wie er in seinem Buch ausführt: die Taktik des insistierenden Fragens wie: „Aha, interessant. Woher weisst du denn, dass alle Juden geschäftstüchtig sind?“
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/thomas-meyer-was-soll-an-meiner-nase-bitte-juedisch-sein.700.de.html?dram:article_id=494608


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03.11.2021 um 08:03
Nemi El-Hassan: „Ich bin Palästinenserin – deal with it!“
Nach einer rassistischen Bild-Kampagne suspendierte der WDR Nemi El-Hassan von der Rolle, „Quarks“ zu moderieren. Eine Stellungnahme der Journalistin.
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/nemi-el-hassan-ich-weigere-mich-meine-palaestinensische-identitaet-zu-leugnen-li.192159


El Hassan rechtfertigt sich nun in der Berliner Zeitung. Selten habe ich so etwas unwürdiges gelesen, ein so aktives Framing muss man erst einmal hinbekommen.
Das von rechtsextremen Internet-Aktivisten initiierte und von der Bild-Zeitung in weite Teile der Öffentlichkeit getragene Narrativ wurde anfangs von vielen Medien übernommen.
Quelle: s.o

Es als eine rechte Kampagne dastehen zu lassen, zeigt dass sich El Hassan nicht mit Ansatz mit der Kritik an ihrem Antisemitismus auseinander gesetzt hat.
Sie übergeht unzählige Kritiker wie zb den Zentralrat der Jude. Aber was wissen die halt schon.
Zu erwähnen, dass es den Rechten noch nie um den Schutz jüdischen Lebens ging, ist wohl so banal, wie das Gegenteil dessen zu behaupten absurd wäre – und dennoch ist es momentan notwendig.
Quelle: s.o

Auch hier, übergeht Sie die Kritik von "Linken", von Juden und Muslimen an ihrer Position.

Wenn jemand nicht weiss, was er ein Bild liked welches entflohende Terroristen zeigt. Wer BDS Aktionen liked, sollte wirklich nicht redaktionell arbeiten.

Deal with it.


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03.11.2021 um 08:21
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Selten habe ich so etwas unwürdiges gelesen, ein so aktives Framing muss man erst einmal hinbekommen.
Findet du hier sachliche Fehler?
Nachdem in rechten Foren Fotos aus dem Jahr 2014 aufgetaucht waren, die mich auf der Al-Quds-Demonstration zeigen, auf der in der Vergangenheit antisemitische Parolen gerufen wurden, griff die Bild-Zeitung diese auf und titelte anlässlich meines angekündigten Engagements als neue Moderatorin der Wissenschaftssendung „Quarks“ im WDR: „Islamismus Skandal“. Die Fotos verknüpfte das Blatt mit aus dem Kontext gerissenen Videoschnipseln eines Wortbeitrags von mir, den ich vor Jahren im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung aufgezeichnet hatte und in dem ich – ergänzt durch islamwissenschaftliche Quellen – mein Verständnis des Begriffs „Dschihad“ darlegte. Ein redaktionell abgenommener Beitrag wohlgemerkt, betreut durch eine der renommiertesten Islamwissenschaftlerinnen Deutschlands.
aus deinem Link


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03.11.2021 um 09:30
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Findet du hier sachliche Fehler?
Was tut es denn zur Sache?

In welcher Form entschuldigt es ihr Gebaren, wenn irgendwo tatsächlich Rechtsextreme in verschwörerischer Manier, von langer Hand geplant, diese Informationen zusammengetragen haben, um sie dann "genau dem Moment zu veröffentlichen, wo sie den größtmöglichen Schaden anrichten würden" auf die Menschheit loszulassen?
Diese Rechtsextremen laufen im Übrigen auch ganz gern mal beim Al-Quds-Marsch mit oder stellen dort das Sicherheitspersonal.

Inwieweit entschuldigt das diese absurde Stellungnahme, die eindrücklich belegt, dass sich da überhaupt nichts geändert hat?

Das ist und bleibt schlicht ein manipulatives guilt by association-Argument, welches Kritik delegitimieren soll, ohne sich mit irgendwelchen Inhalten aufhalten zu müssen.

Komisch, dass sowas nie auftaucht, wenn sich David Duke und der KKK über die postmodernen "Antirassismus"-Theorien freuen.


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03.11.2021 um 09:40
Zitat von FiernaFierna schrieb:Was tut es denn zur Sache?
Es interessiert mich.
Auch du scheinst ihr ja in der Sache Recht zu geben.
Gerade "Berufungsempöristen" schiessen ja auch gerne mal übers Ziel hinaus. Meine Frage war ruhig und sachlich.
Ob Rechtsextreme beim Al-Quds-Marsch als Security mitlaufen hat für mich jetzt auch nicht direkt mit al-Hassan zu tun.
Aber das kannst du im Weiteren ja noch etwas verdeutlichen.


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03.11.2021 um 09:59
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Auch du scheinst ihr ja in der Sache Recht zu geben.
Nö.
Ich habe das schlicht und ergreifend nicht recherchiert und habe auch nicht vor, mich durch rechte Foren zu wühlen, um den Ausgangspunkt dieser Anschuldigungen zu finden, während der erwähnte Zeit-Artikel hinter einer Paywall ist.
Deshalb kann ich ihr da schlicht nicht widersprechen, aber auch nicht Recht geben.

Allerdings scheinen mir ihre Recherchefähigkeiten nicht ganz so ausgeprägt oder sie setzt sie zumindest nur biased ein, wenn es nach so einem Like für diesen Gefängnisausbruch nur heißt "Ja, konnte ich doch nicht wissen, wer die Leute waren, die da ausgebrochen sind....".
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Ob Rechtsextreme beim Al-Quds-Marsch als Security mitlaufen hat für mich jetzt auch nicht direkt mit al-Hassan zu tun.
Da hast du Recht, das allein spielt erstmal keine Rolle. Genauso wenig wie es pauschal mit der Kriitk an ihr zu tun hat, ob Rechtsextreme da "mitlaufen" und aus Rassismus heraus, Antisemitismus-Vorwürfe instrumentalisieren.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

03.11.2021 um 10:41
Zitat von FiernaFierna schrieb:Allerdings scheinen mir ihre Recherchefähigkeiten nicht ganz so ausgeprägt oder sie setzt sie zumindest nur biased ein, wenn es nach so einem Like für diesen Gefängnisausbruch nur heißt "Ja, konnte ich doch nicht wissen, wer die Leute waren, die da ausgebrochen sind...."
Nun ja, sie verteidigt sich. Ihr mea culpa zur Teilnahme an der Al-Quds-Demonstartion war anscheinend für Einige nicht ausreichend und ihre jetzigen Erklärungen und Stellungnahmen anscheinend auch nicht. Das wird durchaus kontrovers diskutiert und das geht für mich auch völlig i. O.. Natürlich kann man da die "Dramaqueen" raushängen lassen (das bezieht sich nicht auf dich) aber dann sollte auf Nachfragen schon etwas mehr da sein als eine Nullnummer.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Da hast du Recht, das allein spielt erstmal keine Rolle. Genauso wenig wie es pauschal mit der Kriitk an ihr zu tun hat, ob Rechtsextreme da "mitlaufen" und aus Rassismus heraus, Antisemitismus-Vorwürfe instrumentalisieren.
Dass der Shitstorm vom rechten Lager losgetreten wurde ist für die Causa al Hassan tatsächlich nicht relevant.
Hier gehts aber thematisch um Antisemitismus und da wirds dann für mich interessant wenn belegt werden kann dass rechte Socken das Thema instrumentieren um ihren Zielen zu dienen bzw. ihr Hasskäppchen gerade rücken können.


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03.11.2021 um 11:37
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Nun ja, sie verteidigt sich. Ihr mea culpa zur Teilnahme an der Al-Quds-Demonstartion war anscheinend für Einige nicht ausreichend und ihre jetzigen Erklärungen und Stellungnahmen anscheinend auch nicht.
Das ist richtig und das geht mir ganz genauso.
Ich finde diese Stellungnahme partiell geradezu demagogisch und verlogen, was ich gerne ausführen kann, wenn das irgendwen interessieren sollte.
Sie hat sich damit ja nun scheinbar auch beim WDR hinter der Kamera endgültig ins Aus manövriert.

Ich kann da wirklich nichts erkennen, was man ihr positiv auslegen müsste.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Hier gehts aber thematisch um Antisemitismus und da wirds dann für mich interessant wenn belegt werden kann dass rechte Socken das Thema instrumentieren um ihren Zielen zu dienen bzw. ihr Hasskäppchen gerade rücken können.
Natürlich tun sie das, muss man das noch belegen?
Wenn sich den Vorwurf ein "Linker" oder ein "Ausländer" fängt, wird von rechtsextremer Seite bis in konservative Kreise getrommelt. Doppelmoral, Heuchelei, Instrumentalisierung.

Ist der "Volksdeutsche" allerdings Gegenstand der Kritik wird rumrelativiert.

Das bedeutet allerdings nicht, dass die Verhältnisse vice versa besser wären.

Manchmal hat man den Eindruck, fällt das Wort "Antisemitismus", fragt man sich in Deutschland als Erstes "Kann ich das gerade irgendwie gegen mein persönliches, politisches Feindbild instrumentalisieren?"
Nur hirnlose Lagerkämpfe, in denen der Sachverhalt zwar zur Kenntnis genommen wird, aber dann nur der Befriedigung der ur-eigensten Bedürfnisse dient.

Natürlich ist es ekelerregend, wenn es in dieser Causa plötzlich heißt "OMG, jetzt haben wir schon Antisemiten bei den Offentlich-Rechtlichen!1!!11elf", während man sich einen Dreck dafür interessiert, wenn die Leute, die sowas von sich geben, "Lüders" oder "Steinbach" heißen und nicht "El-Hassan".
Entsprechende Protagonisten da zum Umdenken bzw zu irgendeiner Art Stringenz in ihrem Aktivismus zu bringen, scheint mir da aber gegenwärtig eine unlösbare Aufgabe.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

03.11.2021 um 11:47
Zitat von FiernaFierna schrieb:Ich finde diese Stellungnahme partiell geradezu demagogisch und verlogen, was ich gerne ausführen kann, wenn das irgendwen interessieren sollte
Mach das bitte mal, mich interessiert es.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Wenn sich den Vorwurf ein "Linker" oder ein "Ausländer" fängt, wird von rechtsextremer Seite bis in konservative Kreise getrommelt. Doppelmoral, Heuchelei, Instrumentalisierung.

Ist der "Volksdeutsche" allerdings Gegenstand der Kritik wird rumrelativiert.
Scheint mir auch hier im Forum in Teilen gang und gäbe zu sein.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Entsprechende Protagonisten da zum Umdenken bzw zu irgendeiner Art Stringenz in ihrem Aktivismus zu bringen, scheint mir da aber gegenwärtig eine unlösbare Aufgabe.
Da sind wir d'accord.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

03.11.2021 um 14:39
Wenn ich schon lese "Land der Täter" (damit meint sie Deutschland).
Sie reflektiert halt null, die Schuld wird dem Land der Täter zugeschoben die nur allzugern die geerbt Verantwortung auf Muslime abschieben.
Ich bin Palästinenserin, deal with it, ist der kaltschnäuzige Versuch ihren Antisemitismus, den sie auch nach den öffentlichen Anschuldigungen durch likes weiter auslebte, auf ihre Herkunft zu schieben, als ob es keine Wahl für sie gäbe.

Die Stellungnahme fängt gut an, bis sie der Bild Rassismus vorwarf und ab dem Land der Täter war ich dann komplett raus.
Im Prinzip kommt sie damit jetzt nicht mehr auf einen grünen Zweig.


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