Heide_witzka schrieb:Scheint mir auch hier im Forum in Teilen gang und gäbe zu sein.
Natürlich.
Man hat den Fall ja hier teilweise in ein Paralleluniversum verlagert, wo "früher" nur ein Hauch solcher Einstellungen sofort zum Rauswurf geführt hätten, kommt es jetzt durch die ganzen Muselmannen zu einer Torpfostenverschiebung.....in Deutschland.
Lächerlich
Heide_witzka schrieb:Mach das bitte mal, mich interessiert es.
Ok.
Für meine Teilnahme an der Demonstration habe ich mich frühzeitig in einem Spiegel-Interview entschuldigt.
Ich glaube, bei "Demonstration" war der Plural angebracht.
Na ja, wie auch immer..
Da ich zu der ganzen rechten Kampagne schon etwas gesagt hatte, möchte ich mich anfänglich mal auf folgenden Abschnitt beziehen:
Über 400 Personen des öffentlichen Lebens hatten ihn unterzeichnet. Darunter auch, und das ist bei dieser Geschichte wichtig, zahlreiche Jüdinnen und Juden. Interessanterweise schienen diese Stimmen letztlich aber nicht den Impact zu haben, den die Bild-Zeitung hatte, als sie die Deutungshoheit darüber beanspruchte, was als antisemitisch gilt – und was nicht. Jüdische Stimmen wurden somit gezielt ignoriert und delegitimiert. Alles unter dem Vorwand der Antisemitismusbekämpfung.
[...]
In investigativer Manier hatten sich Redakteure auf meinem Instagram-Profil umgesehen und Likes aus diesem Jahr gefunden, die ich unter Beiträge der Seite „Jewish Voice for Peace“ gesetzt hatte. Dabei handelt es sich um eine der größten links-jüdischen Organisationen in den USA, die sich antizionistisch positioniert. Sie unterstützt etwa in weiten Teilen BDS und arbeitet mit palästinensischen Grassroots-Bewegungen zusammen. Jewish Voice for Peace übt Druck auf die amerikanische Regierung aus, damit diese ihren Beitrag zu einem gerechten Frieden in Israel und Palästina leistet. Damit alle Menschen vor Ort dieselben Rechte und Freiheiten erlangen.
Blabla, die EU kennzeichnet doch auch Waren aus den Siedlungsgebieten und wer die Leute bei dem Gefängnisausbruch waren, wusste sie nicht und:
Dass mit dem ehemaligen israelischen Botschafter in Deutschland Avi Primor und dem Historiker und Antisemitismusforscher Professor Moshe Zimmermann zwei prominente Stimmen öffentlich jeden einzelnen Vorwurf der Bild-Zeitung entkräfteten, hat den WDR auch nicht zur Umkehr bewegt.
https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/nemi-el-hassan-ich-weigere-mich-meine-palaestinensische-identitaet-zu-leugnen-li.192159Die Aussagen von Herrn Zimmermann und Herrn Primor möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht vorenthalten:
https://m.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/stellungnahme-zu-nemi-el-hassan-nicht-antisemitisch/27715622.html?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2FNemi El-Hassan hat also jüdische Unterstützer - um nicht zu sagen "Kronzeugen" - deren Identität sie gerne wie eine Schutzmauer um sich herum aufbauen würde.
Soviel zur von ihr angesprochenen Instrumentalisierung.
Das ist unsäglich.
Richtig perfide ist aber, dass sie davon spricht, man würde mit der Kritik an ihr jüdische Stimmen delegitmieren und ignorieren.
Da Juden keine homogene, geistlose Masse sind, gerät man bei diesen Argumenten aus dem identitären Baukasten ja leider immer in die paradoxe Situation, dass man irgendwem vorwirft, "den Juden" zum Schweigen bringen zu wollen, während man damit gleichzeitig Juden zum Schweigen bringen will....denn sie wird ja auch von jüdischen Menschen kritisiert.
Nichts als Doppelmoral und der eigene Versuch der Delegitimation, während Inhalte natürlich so gut es geht vermieden werden sollen.
Das trifft übrigens auch auf diese "Entkräftung der Vorwürfe" von Herrn Zimmermann und Herrn Primor zu.
Die erzählen mir tatsächlich "Jewish Voice for Peace" sei eine jüdische Organisation und könne dementsprechend nicht antisemitisch sein.....Leute mit denen sie zusammenarbeiten auch nicht? Na ja, weiß man nicht.
Aha, notiert.
Parolen wie "Anti-Zionism is a duty", können auch kein Antisemitismus sein, denn das würden ja auch ultra-orthodoxe Juden vertreten.
Aha.
Was kommt als nächstes?
Moishe Friedman leugnet den Holocaust und gammelt, wenn er gerade nicht auf dem Al-Quds-Marsch rumläuft, mit seiner Organisation Neturei Karta im Iran auf irgendwelchen Holocaustleugnerkonferenzen herum, also kann das ja auch nicht antisemitisch sein?
Spitze
Wikipedia: Moshe FriedmanDie Verteidigung, bei dem Like für den Gefängnisausbruch habe es sich nur um ein wenig Häme gehandelt, kommt übrigens dumm, wenn sie das selbst nicht bestätigt, sondern einfach sagt "Ich wusste von nichts". Aber das ist in DE ja üblich.
Für die nichtjüdischen deutschen Fans der BDS-Kampagne ist das ein Geschenk. Die jüdisch-israelische Identität der Sprecher soll auf wundersame Weise nicht nur sie selbst, sondern zugleich die ganze Kampagne gegen den Vorwurf des Antisemitismus immunisieren.
Es ist das gleiche Kronzeugenargument, das auch die AfD mit ihrer marginalen Gruppe »Juden in der AfD« verfolgt. Über diese bemerkte der Journalist und Buchautor Ronen Steinke jüngst treffend: »Doch wenn die AfD-Chefs sich als Freunde der Juden inszenieren, dann schielen sie auch nicht ernsthaft auf diese winzige Wählerschaft. Vielmehr spricht die AfD eine Gruppe von potenziellen nichtjüdischen Wählern an, die hundertmal größer ist.«
https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/der-versuch-sich-gegen-kritik-zu-immunisieren/?ampKommen wir hier zu:
„Ich bin Palästinenserin – deal with it!“
[...]
Der derart plumpe Hass auf muslimische und palästinensische Menschen
[...]
dass allein unsere bloße Existenz in diesem Land eine Provokation darstellt und unsere Solidarität mit den palästinensischen Menschen in Nahost unerwünscht ist.
[...]
Ich bin Palästinenserin und meine Familiengeschichte ist auf alle Zeit mit der Geschichte des Staates Israel eng verbunden.
[...]
Ich verwehre mich dagegen, meine Identität zu verleugnen
Ich bin und bleibe Palästinenserin, ob das der deutschen Öffentlichkeit nun genehm ist oder nicht. Und ich verwehre mich dagegen, diesen Teil meiner Identität zu verleugnen.
[...]
Das, was unsere palästinensischen Eltern uns im Subtext mitteilten – wofür sie keine Sprache fanden und umgekehrt Sprachlosigkeit von uns einforderten – war, dass wir nur so lange in diesem Land geduldet sein würden, wie wir den Konsens der Mehrheitsgesellschaft nicht antasteten. Ich bin, wer ich bin, und das beeinflusst die Art, wie ich die Welt sehe. Dass meine Perspektive als Frau mit palästinensischen Wurzeln ausgeblendet wird, ist schmerzhaft, aber naheliegend.
https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/nemi-el-hassan-ich-weigere-mich-meine-palaestinensische-identitaet-zu-leugnen-li.192159Weiter geht es also mit identitärem Müll.
Sollte das mit der jüdischen Identität einiger ihrer Unterstützer nicht hinhauen, so kann sie ja vllt die eigene Identität als Schutzmantel nutzen.
Sie strickt sich eine Art Determinismus zwischen ihrer Identiät als Palästinenserin und ihrem kruden Weltbild. Das macht aber auch jede Kritik an ihrem Weltbild in dieser Hinsicht existenziell und so lässt sich dann auch schön ein allumfänglicher Rassismusvorwurf konstruieren. Reflektion auf alle Zeit ausgeschlossen.
Komischerweise merkt sie richtig an:
Wer jüdisch ist, ist nicht automatisch rechtskonservativ und glühender Verfechter des Siedlungsbaus der israelischen Regierung. Und wer jüdisch ist, ist auch nicht automatisch dafür, dass sämtliche Debatten über Palästina – auch solche, die nicht im Vagen bleiben und sich Frieden lediglich symbolträchtig herbeiwünschen – unterbunden werden.
https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/nemi-el-hassan-ich-weigere-mich-meine-palaestinensische-identitaet-zu-leugnen-li.192159Ihre eigene Identität betreffend, scheint ihr die Erkenntnis aber noch nicht gekommen zu sein, dass sie nicht dazu determiniert ist, auf dem Al-Quds-Marsch rumzulaufen und antisemitischen Müll zu liken.
Ein Haufen palästinensisch-stämmiger oder muslimischer Menschen beweisen das jeden Tag.
Das hat also bei ihr offensichtlich wohl mehr mit Wollen zu tun.
Das hier:
Meine Generation, die hier geboren und aufgewachsen ist und ihre Wurzeln in Palästina hat, ist mit der kollektiven Erfahrung aufgewachsen, dass unsere Eltern uns stets eingebläut haben zu schweigen, wann immer es um Nahost geht. Weil sie offenbar wussten, was wir nicht wahrhaben wollten: dass allein unsere bloße Existenz in diesem Land eine Provokation darstellt und unsere Solidarität mit den palästinensischen Menschen in Nahost unerwünscht ist.
https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/nemi-el-hassan-ich-weigere-mich-meine-palaestinensische-identitaet-zu-leugnen-li.192159ist mit der unterirdischste Müll der ganzen Stellungnahme.
Das ohrenbetäubende Schweigen der Palästina-Freunde hat man im Mai weltweit beobachten können.
Das ist auch nichts weiter als das Äquivalent zu den Fantastereien der Schlussstrich-Fraktion:
"Gegen Israel und Juden darf man ja gar nichts sagen....alles wegen dem Holocaust, ich bin es so leid".
Gleichzeitg ist man wieder großer Kämpfer gegen den "Mainstream"...ja, ja, denn "Israelkritik" gibt es in DE nun wirklich nicht.
Es gab etwa keinen ehrlichen Diskurs darüber, wie sich Antisemitismus von israelkritischen Positionen abgrenzen lässt. Oder worin etwa die deutsche Verantwortung gegenüber Menschenrechtsverletzungen in Israel/Palästina besteht.
https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/nemi-el-hassan-ich-weigere-mich-meine-palaestinensische-identitaet-zu-leugnen-li.192159Klar....bei der "Israelkritik" müssen die Torpfosten auch weiter verschoben werden....noch weiter.
Gepaart dann mit ihrer wiederholten Fantasterei Palästinenser seien Opfer des Holocaust.
Ich bin Palästinenserin und meine Familiengeschichte ist auf alle Zeit mit der Geschichte des Staates Israel eng verbunden. Meine Großmutter musste mehrfach fliehen, als Israel entstand.
Und wieder die Omi-Geschichte.
Beschwert sie sich eingangs noch darüber, es sei unterschlagen worden, dass sie gar nicht wusste, wer die Gefängnisausbrecher sind, unterschlägt sie hier dann selbst, dass es Jordanien war, das Nablus (wo ihre Oma 1948 fliehen musste) besetzt hat und dort vorher die arabische Befreiungarmee herumstolperte.
Nablus has been a largely Muslim Arab city for centuries, though it is also the principal centre of the small Samaritan community. In modern times Nablus was part of the British mandate of Palestine (1920–48); after the withdrawal of British forces, it was subsequently annexed by Jordan. A principal centre of Arab opposition both to Britain and to the Zionist movement during the mandate, it was the scene of frequent unrest. Its reputation for successful resistance in several incidents, combined with the high terrain surrounding the city, earned it the nickname Jabal al-Nār (“Mountain of Fire”). From 1948 to 1967 Nablus was a centre of guerrilla operations directed against Israel.
https://www.britannica.com/place/NablusKann man ihr jetzt glauben oder nicht....genau wie die restliche Story.
Ich bin nicht, wozu man mich machen will, und ich bin auch kein hilfloses Opfer.
https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/nemi-el-hassan-ich-weigere-mich-meine-palaestinensische-identitaet-zu-leugnen-li.192159Schon klar.
Dafür aber viel Mimi.