@Realo Gerade die Doku hat gezeigt, das die Grenze zwischen "Israelkritik" und Antisemitismus nicht existent ist, ersteres nur die Reproduktion des letzteren auf der Höhe der Zeit ist.
Für die Mullahs ist die Vernichtung Israels das Kernelement ihrer Expansionsideologie und es ist ein nicht zu verhandelndes Endziel der Islamischen Republik Iran. Die lassen sich nicht mit guten Worten überzeugen, weil ihr Problem nicht eine bestimmte Politik Israels ist, sondern die Existenz dieses Staates. Sie haben daraus noch nie einen Hehl gemacht, betonen das bei jeder Gelegenheit und in zwei Wochen, am Ende des Ramadan, wenn in Metropolen weltweit der al-Quds-Tag abgehalten wird, kann sich jeder selbst davon ein Bild machen. Aber man fordert die Israelis auf, sich mit diesen fanatischen Antisemiten um einen Ausgleich zu bemühen.
Das ist so, als hätte man den Juden in den Lagern angeraten, die Nazis doch mit guten Argumenten davon zu überzeugen, sie nicht zu vergasen. Wie oben geschrieben: der Antisemit hasst die Existenz der Juden, nicht irgendwelche Aspekte ihres Verhaltens. Das spielt für seine Empfindungen überhaupt keine Rolle, sind ihm die Juden doch ohnehin nur Projektionsflächen seiner eigenen verdrägten Triebregungen und Wünsche. Man kann das nicht "im Kern richtig" nennen und dann wieder völlig beiseite schieben um eine Lösung zu propagieren, die selbstverständlich nur Israel in die Pflicht nimmt, die "Beziehungen zu seinen Nachbarn zu verbessern".
Warum soll denn der Iran nicht seine Beziehungen zu seinen Nachbarn verbessern? Aufhören, in Syrien einen der brutalsten Massenmörder der Geschichte zu supporten? (So wie es auch iranische Bürger durch zivilen Ungehorsam immer wieder fordern.) Aufhören, die Hisbollah oder den Pal. Islamischen Djihad aufzurüsten? Die Aggression gegen seine arabischen Nachbarn einstellen? Aufhören, sich zu rühmen, man habe vier arabische Hauptstädte unter seine Kontrolle gebracht, wie Velayati es vor zwei Jahren getan hat? Aufhören, im Jemen seinen Teil zu einem brutalen Krieg beizutragen? Aufhören, den schiitischen Halbmond über arabisches Territorium zu errichten? Nein, das Problem heisst eben Israel und wenn es "Mumm" hat, setzt es sich mit seinen Halsabschneidern an einen Tisch. Steigt dann sein street cred level bei dir um 1000 Punkte?
Original anzeigen (0,2 MB)Und wie soll eigentlich der Würgegriff der Mullahs, in dem sie ihr Volk halten, sich lockern, weil aus Jerusalem kluge Sätze kommen? Netanjahu hat vor einigen Monaten in einer Videobotschaft klar gemacht, das nicht das iranische Volk der Feind Israels ist, sondern die Mullahs. Die Iraner wissen mehrheitlich sicher auch, das keines ihrer sozialen Probleme durch Raketenprogramme, militärische Abenteuer, der Bau einer Atombobme und die Auslöschung Israels gelöst wird.
Und was die Ägypter angeht, so haben die es auf die harte Tour lernen müssen, nicht durch Argumententausch. Darauf waren die Panarabisten nämlich nicht aus, sondern auf Auslöschung Israels, was sie auch nicht müde wurden zu betonen, als sie vor 50 Jahren an seiner Grenze aufmarschierten. Vor dem Sechs-Tage-Krieg hat Israel zweimal bei Hussein interveniert, aber auch die Jordanier wollten keine guten Argumente hören. Erst nach der Niederlage waren sie schlauer und Hussein bereute es den Rest seines Lebens, sich von Nasser überreden gelassen zu haben. Die Baathfaschisten in Syrien halten bis heute an ihrem Hass fest.
Realo schrieb:Wenn es bessere Argumente hat, müasste es die Existenzverweigerer eigentlich überzeugen, dass das eine "steinzeitliche" Einstellung ist, mit der man gegen eine Militärmacht Israel nicht durchkommt.
Die Feinde Israels wissen um das militärische Potential des Staates. Man kann nur mit Leuten reden, die zur Einsicht bereit sind. Israels Feinde sind das offenkundig nicht, denn dann würde sie allein das Wissen um die Stärke Israels zur Räson bringen. Die Hamas baut wieder Tunnel. Sie hat ihre Kampftruppen aufgestockt und ihr Waffenarsenal wieder aufgefüllt. Sie bereitet sich laut israelischen Diensten wieder intensiv auf einen Krieg vor. Und dabei wissen sie jetzt schon, dass sie ihn gar nicht gewinnen können.