Link: derbraunemob.de (extern)Hier noch die Reaktion deutscher Aktivisten.
"Diese Kampagne impliziert, dass jedePerson in Afrika ungebildet ist, und bedient sich dabei extrem paternalisierender Mittel.Die alte rassistische Technik des “blackface” (Weiße werden angemalt damitsie Schwarze darstellen sollen) ist ebenso würdelos wie in jeder Hinsicht unpassend fürunser Jahrhundert, und es ist schwer zu glauben, dass dies in Deutschland anscheinend bisheute nicht erkannt wurde.
Die verstörende Idee, Weiße Kinder mit Schlamm (!) zubeschmieren damit sie dadurch Schwarze Kinder darstellen, steht in krassem Gegensatz zumvorgeblichen Motiv der Kampagne, Solidarität zu erzeugen.
Die Statements, die denKindern in den Mund gelegt werden, gehen von der Grundannahme aus, dass alle Afrikanerungebildet seien, und setzen sich in bornierter Weise darüber hinweg, was die vielenmillionen afrikanische Akademiker und andere Bürger wohl dazu sagen. Einmal mehr hat manes auch gar nicht nötig, zu differenzieren, wo in “Afrika” man helfen möchte,das Schlagwort genügt für das Entstehen des Elends-Films im Kopf. “Hilfe fürAfrika”, da muss man gar kein Land mehr nennen, erweckt damit den Eindruck, es seiohnehin egal wo man helfe, denn es sei dort ja alles gleich.
Dass diese überheblichenund faktisch falschen Assoziationen erst die Grundlage für viele Rassismen sind, dessenist man sich offensichtlich selbst bei UNICEF nicht bewusst. Das ganze wird dort sogarauch noch für recht lustig gehalten, wie man der Foto-Auswahl der lachenden Grimassenschneidenden Kinder entnehmen kann.Ein ganzer Kontinent wird hier mal eben auf ein Dorfschlammiger ungebildeter Kinder reduziert, mit denen jeder beliebige Deutsche Mitleidhaben darf.
Die eingebildete Kausalkette Weiß = gebildet und Schwarz = ungebildet, diehier mit künstlichen Mitteln herzustellen versucht wird, ist ein weiterer Herd fürRassismus, der freilich mit dem Thema (”helfen”) gar nichts zu tun hat. Manhilft Menschen nicht, indem man sie herabsetzt und pauschal beleidigt.
Diese Kampagnekann vielleicht Geld sammeln, richtet gleichzeitig aber auch hohen Schaden an indem siemenschenverachtendes Verhalten legitimiert und Rassimen reproduziert.
In Europa gibtes viele millionen Kinder, die unter der Armutsgrenze leben und unter mangelhafterBildung leiden. Eine Kampagne “die Europäerkinder haben keine Schule” habenwir bisher noch nicht gesehen. Auch dass jemand die fehlende Bildung der Kinder mit einerParodie ihrer Hautfarbe in Verbindung bringt, blieb uns bisher glücklicherweise erspart."